Anbieter geben Sportwetten Emotionen und Seele

March 27, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Anbieter geben Sportwetten Emotionen und Seele Sportwetten: Während das Hessische Innenministerium sich immer weiter mit dem Vergabeverfahren der bundesweiten Sportwettenkonzessionen blamiert, präsentieren die Wettanbieter auf der IMA mit einem Mix aus Service, Ambiente und Dienstleistungen die Zukunft der Wett-Shops in Deutschland.

W

ie bereits vor zwei Jahren, zogen die Wettanbieter zahlreiche Besucher zu ihren IMA-Ständen. Gerade die sich um eine bundesweite Konzession bemühenden Unternehmen mit stationärem Sportwettenangebot versuchten neue Kunden zu aquirieren und alte auch weiterhin zu überzeugen. Obwohl die Politik seit Jahren in der Pflicht

ist, hier eine sichere Rechtslage zu schaffen, wächst das Angebot im Graubereich allerorten. Zwar betreiben laut einer aktuellen Studie des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Goldmedia

Innovative Monitorwände bei Admiral Sportwetten werten den Shop auf.

Im Scheinwerferlicht: Politiker statten während ihres Rundganges Admiral Sportwetten einen Besuch ab.

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3380 Wett-Shops ihr Geschäft, doch ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Sportwettenbranche in Deutschland noch ausbaufähig. „In Deutschland ernte ich bisweilen den einen oder anderen naserümpfenden Blick, wenn ich davon berichte, in der Glücksspielbranche tätig zu sein. In Österreich ist das nicht so“, berichtet Daniel Bierent, Country Manager Deutschland von Admiral Sportwetten. Auch Georg Manchen von combet.com (CBC) kritisiert, dass „die Wettbranche in Deutschland in der Gesellschaft wenig akzeptiert ist. In Österreich ist das bei Weitem nicht so schlimm.“ Der Gesetzgeber prägt nach allgemeinem Tenor der Wettanbieter diese negative öffentliche Meinung ganz entscheidend mit. Das Vergabeverfahren war zuletzt mehrfach Gegenstand harscher Kritik von Wettanbietern – privaten wie der staatlichen ODS (Oddset). „Meiner Meinung nach hat das Hessische Innenministerium versucht, einen Weg zu finden, gesichtswahrend Zeit zu gewinnen. Das Vergabeverfahren hätte schon längst zu einem rechtlichen Ende gebracht werden können“, sagt­

Die Führungsspitze von Admiral Sportwetten: Daniel Bierent, Helmut Schneller und Jürgen Irsigler (v.l.).

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Spiegel der Branche

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Cashpoint präsentiert in einem beispielgebenden Wett-Shop den neu gestalteten Terminal Bet Book.

Thomas Fitzner zeigt sich sehr zufrieden mit dem Bet Book.

Besuchermagneten bei Cashpoint: Axel Schulz und Pierre Littbarski.

Nur schwer zu überwinden: Der Robokeeper im Einsatz.

Dr. Wolfram Kessler, Leiter der Tipico-Rechtsabteilung. Tipico, das laut Unternehmensangaben mit 850 Vermittlungsstellen größter stationärer Vertreter auf dem deutschen Markt ist, plant nach einem erfolgreichen Messeverlauf weiter zu expandieren.

genheit, eine realitätsnahe Renn­ simulation zu erleben. Zudem sorgten zwei Ballartisten mit ihren Fußballkunststücken für gute Unterhaltung. Doch als größte Attraktion am Stand des Gauselmann-Tochterunternehmens empfanden viele Gäste das neue Wett-Terminal „Bet Book“, das mit einem und zwei Touchscreens angeboten wird. Die Vorstellung des neuen Gerätes wurde zusätzlich von einem erstmalig gezeigten Konzept begleitet, das laut Fitzner eine „Wohlfühlatmosphäre“ bietet. Gemütliche Sitzecken, zuvorkommender Service und eine hochwertige Klimatisierung sind dabei mit einem attraktiven Wettangebot verquickt. „Wir wollen dem Wett-Shop eine Seele geben. Und das ist unabhängig vom Budget“, sagt Fitzner. Auf der IMA zeigte Cashpoint, wie sich das Unternehmen einen idealen Wett-Shop mit Verweildauer auf 150 Quadratmeter Fläche vorstellt, wobei das Konzept bei gleichem Ergebnis auch auf kleineren

Flächen umgesetzt werden kann. Dabei fielen die Sitzecken und die zahlreichen fünfzig und sechzig Zoll großen Monitore auf. „Die auf den Raum abgestimmte Visualisierung, Soundqualität und die passenden Dimensionen spielen eine immer größere Rolle“ unterstreicht Fitzner. Ziel sei es, Sportwetten eine andere Identität zu geben. „Wir wollen den Sportwettenmarkt weiter für einen größeren Teil der Gesellschaft öffnen“, kündigt Fitzner an. Das könne man vor allem mit Ambiente, Service und Dienstleistungen erreichen.

Rechtliches Wirrwarr Auch Thomas Fitzner, Business Development Manager bei adp Gauselmann, war sehr erfreut über den „sehr guten Messeverlauf“. Und in der Tat zog der Cashpoint-Stand zahlreiche Messebesucher an. Mit ansprechenden Amateurboxkämpfen, die vom beliebten Ex-Boxer Axel Schulz und dem Berliner Radiomoderator Jens Herrmann unterhaltsam begleitet wurden, wirkte der Cashpoint-Stand wie ein Publikumsmagnet. Des Weiteren maßen sich Besucher beim Torwandschießen, das der bekannte „Robokeeper“ auch für die besten Kicker zur Herausforderung werden ließ. In einem Rennwagen hatten die Messegäste die Gele-

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Wohlfühlatmosphäre Cashpoint präsentierte das Thema Sportwetten über einen echten Wett-Shop auf der IMA. Durch eine authentische Servicegastronomie und mehreren Aktionen verlieh die Gauselmann-Tochter ihrem Auftritt Eventcharakter. Ein anderes Unternehmen mit einem großen Konzern im Hintergrund ist das zu Novomatic gehörende Admiral Sportwetten.

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Oben: Ronny Kießling von HappyBet rückt die Fairness in den Fokus. Links: Die motivierte Mannschaft von HappyBet.

Mit großen Monitorsäulen und -wänden wirkte der Admiral-Stand wie ein großes Wettbüro. Neu war zum Beispiel eine in eine Wand eingelassene Monitorwand in Form einer Jukebox. Eine optisch attraktive Art Wettgästen Informationen und TV-Angebote zu vermitteln.

Auftritt zu punkten, da wir Kompetenz nachweisen können“, hebt Irsigler hervor. Eine totale Abstinenz trifft allerdings auch nicht auf Admiral Sportwetten zu. Da das Unternehmen

„Weißer Ritter“ Das österreichische Unternehmen ist zurzeit immer noch der einzige private Sportwettenanbieter, der keine Wett-Shops in Deutschland eröffnet, sondern laut Geschäftsführer Jürgen Irsigler auch weiterhin auf die Erteilung der bundesweiten Konzessionen warten will. „Aufgrund unserer Zurückhaltung werden wir von manchen respektvoll als weißer Ritter bezeichnet“, sagt Irsigler. Das anhaltende Fernbleiben vom deutschen Markt sei von vielen Messebesuchern bedauert worden. „Uns ist es gelungen, mit unserem

Der „Titan“ thront über dem Stand von Wettanbieter Tipico.

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Georg Manchen von com-bet.com: Kleiner Anbieter, starker Auftritt.

auch eine Lizenz in Schleswig-Holstein besitzt, ist es sehr wahrscheinlich, dass Admiral demnächst im Norden Wett-Shops eröffnet, sofern die letzten Details mit dem dortigen Gesetzgeber und der Verwaltung geklärt sind. HappyBet ist ebenfalls mit einer schleswig-holsteinischen Lizenz ausgestattet und wartet, wie die Mitbewerber, auf die bundesweiten Konzessionen. Bei HappyBet liegt der Fokus weniger auf den Quoten, sondern auf der zwischenmenschlichen Interaktion mit den Kunden. Zurzeit stehe Business Development Manager Ronny Kießling zufolge die Erweiterung der ursprünglichen

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Philosophie im Mittelpunkt. Für HappyBet sei es daher am wichtigsten, ein fairer und guter Partner zu sein. „Für uns steht die Leidenschaft, für das, was wir tun, genauso im Vordergrund, wie eine faire Beratung“, unterstreicht Kießling. Der HappyBet-Manager wirft einen Blick in die Zukunft der Branche und prophezeit: „Wenn alle Anbieter das gleiche Produkt haben, ist die Unternehmensphilosophie entscheidend.“ Dann entscheide die Fairness, die man als Anbieter seinen Partnern angedeihen lasse. Dabei bediene HappyBet laut Kießling den gesamten stationären Markt, sowohl Wett-Shops als auch kleinere Lösungen, wie Kioske. Für Kießling sei der ideale Kunde nicht der Risikowetter, der vereinzelt hohe Beträge setzt, sondern „der Familienvater, der jeden Samstag beim Brötchenholen seinen Bundesliga-Tipp für fünf oder zehn Euro abgibt“. Dadurch würde das Produkt Sportwetten auch einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft erreichen.

Fairness und Emotionen „Der Wettschein ist Emotion für die Hosentasche. Wie viel die Emotion wert ist, entscheidet jeder selbst“, sagt Ronny Kießling. Der Sportwettenanbieter bet90 setzte auf der IMA auf das traditio-



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nelle Zugpferd Torwandschießen und konnte damit auch viele Messebesucher auf das Unternehmensangebot aufmerksam machen. Zwar blieb der für eine makellose Performance an der Torwand ausgelobte Betrag von 30 000 Euro unangetastet, allerdings schafften es vier Standbesucher viermal zu treffen und konnten sich somit über je 500 Euro freuen.

Fantasy Livewette Das Fazit über die IMA 2014 fällt bei bet90 „durchweg positiv“ aus. „Es ist uns gelungen, Bestands- wie Neukunden mit innovativen Neuheiten zu begeistern. Das lässt uns positiv in die Zukunft schauen“, sagt Sascha Demesmaeker, Berater von bet90. Das Unternehmen, das unter anderem in Österreich, Tschechien, Slowenien, Belgien und Deutschland

Alexandar Tomovi freut sich über positives Feedback bei VegasBet.

IT-Spezialist Lutz Flechsig lobt die Vorteile der Laola-Software.

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Ziehen eine positive IMA-Bilanz: Claudia Friedrich und Sascha Demesmaeker. Der Wettanbieter bet90 lockte zahlreiche Messebesucher an.

aktiv ist, setzt Demesmaeker zufolge weiter auf einen Expansionskurs und wird auch auf der ICE in London präsent sein. bet90 offeriert sein Angebot sowohl stationär als auch online und definiert sich über seine Produkte. „bet90 verfügt – anders als die meisten Anbieter – über ein eigenes Quoten- und Risikomanagement sowie über eine eigene Software-Entwicklung. Die eigene Quotenerstellung ermöglicht beispielsweise das Anbieten innovativer Wettarten, wie die Fantasy Livewette“, legt Demesmaeker dar. Mehr dazu in der SportwettenMarkt-Märzausgabe Eine „gute Resonanz“ hat auch com-bet.com (CBC) laut Georg Manchen auf der IMA erfahren. Der Managing Director Development bei CBC informiert darüber, dass CBC aufgrund der Größe des Unternehmens zwar keine eigene bundesweite Konzession anstrebe, aber eine Kooperation mit einem Konzessionsanwärter nicht ausschließe. Das österreichische Unternehmen CBC ist bereits seit drei Jahrzehnten im eigenen Land tätig. Aktuell betreibt der Wettanbieter zehn eigene Filialen in Österreich. „Nicht die Quote, sondern der Preis des Terminals ist entscheidend“, so Manchen. Für Interessenten seien die technischen Details, die Möglichkeiten der Anwendung und die Anpassung des Systems wichtig. Viel wichtiger, als die Quoten. Eine neue Marke auf dem Sportwettenmarkt ist Laola Sport. Wie

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mehrere andere Unternehmen bietet Laola Online-Wetten, eigene Wett-Shops und Franchise-WettShops an. Laola, das in Belgien lizenziert ist, betreibt in Belgien und Deutschland Shops und Terminals. Einen starken Fokus richtet das Unternehmen auf die vom eigenen Entwicklungsteam entworfene Software. „Wir haben viele Softwares getestet und festgestellt, dass jede ihre Stärken hat. Wir wollten das beste aus allen vereinen und haben eine eigene geschrieben“, erläutert Lutz Flechsig von Softsystem Solutions, dem Software-Lieferanten von Laola.

Eigene Software, eigene Quoten Auch sjbet präsentierte auf der IMA seine Sportwettenangebote. Der renommierte englische Buchmacher Stan James ist Partner von sjbet. Mit VegasBet präsentierte sich ein weiteres Sportwettunternehmen auf der IMA 2014. „VegasBet verfügt über eine Lizenz in Österreich und hat dort etwa neunzig Terminals im Markt“, sagt Geschäftsfüh´ rer Alexandar Tomovic. VegasBet stelle in Düsseldorf seine Produkte aus, um von den deutschen Kunden ein Feedback zu bekommen. Und das Interesse sei groß gewesen. „In Österreich sind die Spieler sehr zufrieden mit unserer Software. Ein 15 Programmierer starkes Team entwickelt unsere Software selbst. Durch diese Qualität bauen wir jeden Monat unser Geschäft aus“, so ´ ❒ Tomovic.

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