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March 24, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Sicherer durch den Internetdschungel Tipps für Eltern, Kinder und Pädagogen

Das Internet übt auf Kinder eine große Anziehungskraft aus. Begeistert wird gesurft, gespielt und gechattet. Stundenlang tummeln sich Kinder bei schuelerVz oder in Messenger-Programmen. Aber was passiert auf solchen Seiten? Wo lauern die Gefahren? Fragen, die Ihnen dieser Flyer beantworten will. Die wichtigsten Sicherheitsregeln für Kinder und Jugendliche – zum Aufhängen in Blickweite des PCs – finden Sie auf dem unteren Abschnitt! CU @ www.tivi.de !* Alles klar?

* CU ist die in E-Mail, Chat oder SMS benutzte Abkürzung für „See you!“ dt.: Wir sehen uns! www.tivi.de ist ein gewaltfreies, werbefreies und kostenloses Internetportal für Kinder vom ZDF.

Ab welchem Alter darf ein Kind an den Computer? Für wie lange täglich? Wenn ein Kind aktives Interesse zeigt, können Sie mit ihm gemeinsam die ersten Schritte in die virtuelle Welt wagen. Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, indem Sie gemeinsam mit dem Kind altersgerechte Internetseiten erforschen. Bei der Auswahl geeigneter Seiten helfen www.FragFINN.de und www.seitenstark.de. So bietet etwa das Kinderportal des ZDF, www.tivi.de, kindgerechte Spiele und Informationen rund um Kindersendungen wie Löwenzahn, Siebenstein oder 1, 2 oder 3. Kinder zwischen 3 und 5 Jahren sollten sich maximal ½ Stunde täglich mit Computer und Fernsehen beschäftigen, Kinder zwischen 6 und 10 Jahren höchstens 1 Stunde, Kinder zwischen 11 und 13 Jahren höchstens 1½ Stunden. Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinder zudem viel Bewegung, Freunde, Bücher und auch Zeit zum Malen oder Basteln. Und darum braucht ein Kind weder einen Fernseher noch einen Computer im eigenen Zimmer.

Sollte ein Kind unbeaufsichtigt surfen? Wie schütze ich es vor den Gefahren des Internets? Das Netz ist offen – leider für alles. Gewalt verherrlichende und obszöne Seiten sind nur wenige Klicks von guten Kinderportalen entfernt. Jüngere Kinder, die noch nicht sicher lesen können, sollten das Internet daher nur unter direkter Aufsicht nutzen. Älteren Kindern kann man Freiräume geben, sobald sie die Gefahren kennen. Grundsätzlich gilt für unbeaufsichtigtes Surfen: Vereinbaren Sie unbedingt Regeln mit dem Kind. Wie diese aussehen könnten, haben wir unten zusammengestellt. Wichtig ist auch, dass Sie die Seiten kennen, die das Kind besuchen möchte. Seiten, mit denen Sie einverstanden sind, können Sie in der Zulassungsliste des Browsers speichern. Auch eine Schutzsoftware kann den Zugriff auf ungewollte Seiten verhindern. Aber Achtung: Keine Software bietet eine absolute Absicherung. Die beste Sicherheit sind immer noch die Erwachsenen selbst, die das Kind zumindest aus dem Hintergrund aufmerksam begleiten. Weitere Tipps finden Sie bei www.tivi.de unter dem Reiter „Sicherheit“, unter www.internet-abc.de, www.klick-tipps.net oder www.polizei-beratung.de.

Chatrooms, Messenger und Co: Sichere Austauschbörse oder Jagdrevier für Übeltäter? In einem moderierten Chat, wie etwa bei www.tivi.de, können Kinder unbelästigt chatten, denn eine Aufsicht (ein Moderator) überwacht die Online-Gespräche. User, die sich nicht benehmen, werden verwarnt bzw. aus dem Chat entfernt, noch bevor ihre Aussagen online zu sehen sind. In unmoderierten Chats hingegen kann es zu Belästigungen kommen. Grundregeln (s.u.) können aber Schlimmes verhindern. Bei Messenger-Programmen (wie etwa ICQ oder MSN) werden in Echtzeit – ähnlich wie beim Telefonieren – direkt von PC zu PC Nachrichten oder Daten versandt. Sogenannte Freundeslisten zeigen, wer gerade online ist. Messenger-Systeme haben ein hohes Belästigungsrisiko. Daher sollte man auf solchen Plattformen keine persönlichen Daten angeben und Kontaktanfragen von Unbekannten ablehnen. Ebenso ratsam ist es, seine Zulassungsliste auf wirklich gute Freunde zu begrenzen. Weitere Tipps zu verschiedenen Messengern und zum Thema Chatten, finden Sie unter www.chatten-ohne-risiko.net und www.zartbitter.de.

Ein Kind möchte eine eigene E-Mail-Adresse. Worauf muss ich achten? Aus der E-Mail-Adresse sollten sich weder der richtige Name noch das Geburtsdatum des Kindes rekonstruieren lassen. Man sollte für ein Kind zwei E-Mail-Adressen anlegen: Eine öffentliche, die es etwa für Preisausschreiben benutzt, und eine zweite private für den E-Mail-Verkehr unter engen, gut bekannten Freunden. SPAM-Filter und E-Mail-Verschlüsselungssysteme sollten zum Schutz installiert sein.

Internet als Selbstbedienungsladen? Darf man herunterladen oder ins Netz stellen, was gefällt? Schnell kann man im Internet gegen geltendes Recht verstoßen. Uploads (herunterladen und auf der eigenen Homepage speichern) von urheberechtlich geschütztem Material (Musikdateien, Videos etc.) sind illegal. Auch selbst erstellte Photos, Bilder und Videos darf man nicht ohne die Zustimmung des Abgebildeten ins Netz stellen. Unter Umständen macht man sich strafbar und schadensersatzpflichtig. Weitere Infos zu diesem Thema bei www.lo-net.de (Rubrik: Recht).

Was tun, wenn ein Kind etwas im Internet bestellt hat? Wenn ein Kind etwas im Internet bestellt hat, müssen Sie die Rechnung nicht am selben Tag bezahlen. Wichtig ist es aber, sich sofort rechtlichen Rat zu holen, etwa bei den örtlichen Verbraucherzentralen. Grundsätzlich gilt: Kinder unter 7 Jahren sind nicht geschäftsfähig. Mit 7 Jahren dürfen sie „kleine Gegenstände“ von ihrem Taschengeld kaufen. Aber: Vielleicht gibt es doch Gründe, weshalb Sie zahlen müssen. Bis das geklärt ist, brauchen Sie viel Zeit und Nerven. Besser ist es, das Kind hält sich an gewisse Sicherheitsregeln. Siehe die folgende Auswahl.

S i c h e r h e i t s r e g e l n

1

Ich verrate nix! Ich gebe niemals persönliche Informationen über mich, meine Freunde oder meine Familie online weiter. Keine Adressen, keine Telefonnummern, keine privaten E-Mail-Adressen, keine Fotos, keine Passwörter! Alles, was im Internet versendet wird, kann von anderen wie eine Postkarte gelesen werden, die auf der Straße liegt.

2

Ich bin misstrauisch! Auf Internetseiten kann der größte Quatsch stehen oder ein erwachsener Mann tut im Chat so, als ob er mein Freund wäre. Ich glaube nicht alles, bin misstrauisch und passe gut auf!

3

Ich darf neue Freundschaften schließen. Aber ... ... ich erzähle meinen Eltern davon. Ich treffe mich nicht heimlich mit meinen Chat-Freunden. Ich frage meine Eltern und nehme sie auf jeden Fall zu einem Treffen mit!

4

Ich klicke niemals auf OK, ... ... wenn im Bildschirm ein Fenster aufspringt. Ich rufe meine Eltern und schließe das Fenster, indem ich auf das kleine Kreuz rechts oben klicke.

5

6

Ich lasse mich nicht blöd anchatten oder belästigen! Ich klicke mich sofort raus, ... ... wenn ich beim Chatten oder auf einer Webseite ein komisches Gefühl habe. Ich bin misstrauisch, wenn Fremde mir etwas schenken wollen. Ich klicke mich sofort raus, wenn mir etwas Angst macht oder ich etwas eklig finde.

7

Ich wehre mich! Ich beschwere mich bei www.jugendschutz.net oder bei der Polizei, wenn mir in einem Chat etwas Schlimmes passiert ist oder ich ein Internetangebot bedenklich finde.

8

Ich öffne keine Dateien oder Bilder, die mir Fremde geschickt haben, ... ... denn so können Viren oder Würmer auf den Computer und auch auf das Handy kommen.

9

Ich bin nett und fair! Ich bin zu anderen Menschen im Netz freundlich und fair und beachte ihre Rechte!

10

Ich halte mich an alle Regeln, ... ... die ich mit meinen Eltern sonst noch vereinbart habe: wie lange ich surfen darf, welche Seiten ich besuchen darf, ...

Ich mache nix mit, ... ... ohne vorher meine Eltern zu fragen, egal ob ich etwas herunterladen möchte, ob ich mich irgendwo anmelden möchte oder ob ich an einem Gewinnspiel teilnehmen möchte.

Viele witzige Smileys findest du im tivitreff unter www.tivi.de

skfk

Vorwort Kinder und Jugendliche bewegen sich ganz selbstverständlich in der Welt der Medien: Internet, Computer, Handy, Bücher, Radio, Spielekonsolen und natürlich das beliebte Freizeitmedium Fernsehen begleiten ihren Alltag. Fast täglich erreichen uns jedoch Meldungen über neue Viren und Phishing-Attacken, über Sicherheitslücken im Netz und Unmengen von Spam. Wie im Straßenverkehr kann es auch im Internet zu unerfreulichen oder gefährlichen Begegnungen kommen. Es gilt daher, Kinder und Jugendliche über die Risiken der Internet- und Computernutzung aufzuklären und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer ist es angesichts der immer schnelleren technischen Entwicklung nicht immer leicht, Kinder und Jugendliche auf diesem Weg zu begleiten.

Mit der medienpädagogischen Leseempfehlung möchte ZDF tivi, das ZDF Kinder- und Jugendprogramm, gemeinsam mit der Stiftung Lesen dabei Hilfestellung leisten und Tipps zum sicheren Umgang von Kindern mit Medien geben. Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Medienkompetenz zu stärken und sie in einem selbstbewussten und kritischen Umgang mit der Medienvielfalt zu unterstützen.

Barbara Biermann

Heinrich Kreibich

ZDF Hauptredaktionsleiterin

Geschäftsführer der

Kinder und Jugend

Stiftung Lesen

ZDF tivi 55100 Mainz www.tivi.de

Stiftung Lesen Römerwall 40 · 55131 Mainz www.stiftunglesen.de

Astrid Hille/Dina Schäfer/ Barbara Stachulez Dieter Spanhel Handbuch Medienpädagogik, Band 3

Voll geblickt! TV, Computer, Comic und so Medien entdecken und begreifen

Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2006, 336 S., € 25,-

Velber Verlag, Freiburg 2008, 45 S., € 9,95, ab 5

Medienerziehung

Mit seinem systemtheoretischen Ansatz und seiner wissenschaftlich geprägten Sprache wendet sich dieses ausführliche Handbuch vor allem an Lehrer, Erzieher, Dozenten und Studierende. Es führt von den begrifflichen Grundlagen eines Konzepts der Medienerziehung bis zur praktischen Umsetzung in Schulen und Kindergärten. Der Autor begreift die Medienwelt als bedeutenden Sozialisationsfaktor, der pädagogisch begleitet werden muss.

Vorlesegeschichten und Spiele auf dem Papier führen fröhlich hinein in die Welt des Fernsehens, der Werbung, des Computers und des Comics. Das bunt bebilderte Buch lädt ein zum kreativen Umgang mit den Medien: Aus Zeitungen entstehen Collagen, mit dem Computer wird gemalt, die Nintendo-Figur tritt aus ihrem Gehäuse, und im nachgebastelten Fernseher läuft die eigene „Schlauberger-Sendung“.

Dominique Bühler/Inge Rychener Wolfgang Bergmann/Gerald Hüther

Computersüchtig Kinder im Sog der modernen Medien Patmos Verlag, Düsseldorf 5. Aufl. 2006, 164 S., € 18,-

Was tun, wenn Kinder nicht mehr loskommen vom Computer, wenn virtuelle Welten die erste Geige spielen, Freunde und sogar der eigene Körper abgemeldet sind? Dieser Ratgeber wendet sich vor allem an die Eltern solcher Kinder. Ein Erziehungswissenschaftler und ein Hirnforscher erklären anschaulich, wie Computersucht funktioniert. In vier Kapiteln stellen sie vier Aufgaben: aufwachen, hinschauen, verstehen, nachdenken.

Handyknatsch, Internetfieber, Medienflut Umgang mit dem Medienmix im Familienalltag Atlantis Verlag, Zürich 2008, 128 S., € 16,40

Dieses Buch hilft Eltern, ihre Sprösslinge für den mündigen Umgang mit modernen Medien zu stärken. Denn, so die Überzeugung der Autorinnen: Durch Medienkompetenz lässt sich profitieren von der bunten neuen Welt. Interviews mit Kindern und Fachleuten beschäftigen sich unter anderem mit Internet, Gameboy und der Wirkung von Bildschirmmedien aufs Gehirn. Im Anhang finden sich einige Zeitschriftentipps und Ratgeberadressen im Netz.

Andreas Neider

Medienbalance Erziehen im Gleichgewicht mit der Medienwelt

Ellen Nieswiodek-Martin

Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2008, 148 S., € 16,90

Hänssler Verlag, Holzgerlingen 2006, 203 S., € 7,95

Wie viel Medienkonsum ist in welcher Altersstufe noch vertretbar? Wie lässt sich ein Ausgleich schaffen zwischen dem passiven Aufnehmen von Bildern, Tönen, Zeichen und schöpferischen Aktivitäten? Andreas Neider blickt zwar sehr skeptisch auf die Medien, weiß aber, dass es gelingen muss, sie sinnvoll in den Alltag zu integrieren. Wie er sich das vorstellt, erklärt er hier ausführlich, unterstützt von aussagekräftigen Statistiken.

Kinder in der Mediengesellschaft Fernsehen, Computer und Erziehung

Die Autorin beleuchtet die Welt der Medien aus christlicher Sicht – und aus dem Blickwinkel einer fünffachen Mutter. Sie kommt zu dem Ergebnis: „Medienerziehung findet zu Hause statt.“ Ihr Buch enthält viele konkrete und knapp formulierte Tipps für Eltern. Diese werden ergänzt durch Interviews mit Fachleuten über Themen wie Gewaltvideos auf dem Handy oder Online-Rollenspiele. Im Anhang finden sich Internet-Adressen für Ratsuchende.

Andreas Schlüter

Rainer Köthe/Andreas Schmenk

Level 4 – Die Stadt der Kinder

Multimedia und virtuelle Welten

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, 270 S., € 7,95, ab 11

Tessloff Verlag, Nürnberg 2001, 48 S., € 9,95, ab 8

Ben fiebert seinem neuen Computerspiel „Die Stadt der Kinder“ entgegen. Die Schule wird zur Nebensache, das lästige Frühstück sowieso. Doch als er dann endlich vorm PC sitzt und Level 4 erreicht, passiert etwas Unheimliches: Das Spiel vermischt sich mit der Realität, die Erwachsenen verschwinden aus der Stadt. Mit seiner Krimi-Reihe für Computer-Fans avancierte Andreas Schlüter zu einem der erfolgreichsten Jugendbuchautoren.

Wie kommen Daten auf eine CD-ROM? Wie entstehen digital animierte Filme? Was ist ein Avatar? Wie bewegt man sich im Cyberspace? Kompetent führt der Fachjournalist Dr. Rainer Köthe in die Möglichkeiten des Internets und virtueller Welten ein. Er erzählt von der Geschichte der Computerspiele, weist aber auch auf Kritikpunkte an der Datenflut und auf die Veränderungen unseres Alltags durch Multimedia hin.

Frank Patalong

Crashkurs Kind und Internet

Crashkurs Kind und E-Kommunikation E-Mails und Chatten

Klett und Velber Verlag, Stuttgart und Freiburg 2005, 63 S., € 6,95

Klett und Velber Verlag, Stuttgart und Freiburg 2006, 63 S., € 6,95

Frank Patalong

Ab welchem Alter darf der Nachwuchs zum ersten Mal ins Web? Was bringt es ihm – und was nicht? Wo finden sich Fallstricke? Der Autor führt Eltern knapp und leicht verständlich an ihr Kind als Internet-Nutzer heran. Aufschlussreiche Kurzinterviews mit jungen Web-Gängern werden durch Tipps zum sicheren Surfen begleitet. Dazu gibt es kommentierte Adressen für den Internet-Gebrauch der Kinder wie der Erwachsenen.

Am Mailen und Chatten führt kein Weg vorbei, schon gar nicht für Kinder und Jugendliche. Dieses kleine Buch gibt Eltern Regeln an die Hand, was zu beachten ist, wo die Gefahren liegen, wo die Chancen. Es enthält Checklisten, die ein schnelles Überprüfen gewohnter Verhaltensmuster erlauben, zehn Gebote zur Online-Kommunikation und einen hilfreichen Anhang.

Impressum Leseempfehlungen der Stiftung Lesen · Herausgeber: Stiftung Lesen, Römerwall 40, 55131 Mainz · Verantwortlich: Heinrich Kreibich · ISSN 1433-0628 · Redaktion Stiftung Lesen: Petra Petzhold · Redaktion ZDF: Beate Bramstedt, Kerstin Klein · Buchbesprechungen: Gerd Blase, Journalist, Mainz · Foto: ZDF tivi · Gestaltung: hauptsache:design, Mainz · Druck: Xenovis, Karben · Auflage: 50.000 Exemplare · Redaktionsschluss: Mai 2008 · Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten · © Stiftung Lesen, Mainz 2008

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