Alles außer - Textilzeitung

April 29, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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perchtoldsdorf, verlagspostamt a-2380 p.b.b., gz 02z032321m, 68. jahrgang, 20. März 2014

07/14

Alles außer

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© g design

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inhalt 16

20

24 30

24 © 06: Desigual, 08: pictuRedesk, 16: Sisley, 20: ALLSPORT, 24: DEYK, 30: NAPAPIJRI

business



04 guter jahresstart für h&m



06 desigual rüstet auf

industrie

08 stornogrund krim-krise?



handel

10 handel als sicherer arbeitgeber

industrie

12 neue bescheidenheit bei lenzing



handel

14 schauer – das sehenswerte store-konzept

pos

16 frische pos-konzepte im handel

handel

20 zwischen premium und preispolitik

hosen

24 die modische speerspitze

schaufenster

30 das duell der schaufenster

mode aktuell

36 casamoda stärkt logistik

society

38 modepalast wien

Gott sei Dank, Prada! Und wieder schließt ein Traditionshaus, diesmal Steindl am Alten Markt in Salzburg. Ein traumhaftes Lokal mit Jahrhundertwende-Flair, ein Kleinod, das zeigt(e), wie elegant, wie stilvoll im vorigen Jahrhundert verkauft wurde. Andreas Steindls Urgroßvater hatte das Geschäft gegründet, jetzt beendet die vierte Generation eine beeindruckende Unternehmensgeschichte. Die Vermietung an »den Neuen«, niemand geringerer als das italienische Luxuslabel Prada, beweist, dass Toplagen nur noch an MonolabelStores gehen – oder an Billig­filialisten. Schön, dass der Alte Markt in Salzburg ohne Fast-FoodBude und ohne Ein-Euro-Laden auskommt. Steindl sagt, der Laden lief gut, 70 % Stammkunden hielten ihm die Treue, aber Premium würde immer öfter im Netz verkauft werden – diesem Trend könne man sich nicht verschließen. Auch in der Wiener Innenstadt verschieben sich die Gewichtungen. Klar, in der Zauberstadt René Benkos sprießt der Luxus, aber 100 Meter weiter findet man in Form leerer Geschäftslokale den Beweis dafür, dass kleinere, charmante Formate zerrieben werden. Anstelle des ambitionierten Konzepts »Dressroom« werden heute Snacks verkauft, über den noch viel mutigeren Luxusversuch 2006FEB01 wurde gerade das Insolvenzverfahren eröffnet. Das Schöne an der Mode ist: Sie gibt nie auf. Irgendwo werden wieder kleine Läden aufsperren, irgendwo wird man wieder unbekannte Labels in witzigem Ambiente verkaufen. Wie schön verkaufen sein kann, hat Simone Arlits kürzlich gesehen – allerdings in Stockholm! BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN

© Breneis

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editorial

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business news Adler: Minus in Österreich

W

ie bereits vorab berichtet, konnte die Adler Modemärkte AG ihre Geschäftszahlen im Jahr 2013 abermals deutlich verbessern. Der Umsatz kletterte um 4,4 % auf 528,6 Mio. €, flächenbereinigt betrug das Wachstum 3,6 %. In Österreich musste das Unternehmen jedoch ein kleines Minus hinnehmen. Aufgrund der Schließung zweier ehemaliger WoolworthStandorte in Linz und Leoben sank der Nettoumsatz um 1,5 Mio. € auf 78,6 Mio. €. Seit den Schließungen werden hierzulande nur noch 25 Märkte betrieben. In Zukunft soll das Filialnetz in Österreich wieder »behutsam, aber kontinuierlich« ausgebaut werden, heißt es im Jahresbericht. Auch die Ergebniskennzahlen konnten deutlich gesteigert werden. Die Roh­ ertragsmarge stieg von 52,9 auf 55,6 %, die EBIT-Marge von 4,1 auf 5,5 %. Unterm Strich blieb ein Jahresüberschuss von 18,6 Mio. € (nach 10,1 Mio. €) übrig. Für die einzelnen Märkte werden keine eigenen Ergebnisse ausgewiesen.

Kindermode:

E

in neues Kindermode-Label kommt nach Österreich. Am 29. April eröffnet der neue Bauteil des Einkaufszentrums Fischapark in ­Wiener Neustadt seine Pforten. Mit dabei: der erste Store der franzö­ sischen Kindermodenmarke Sergent Major. Das Unternehmen, zu dem auch die Marke Natalys gehört, ist mit 300 Filialen Marktführer bei ­Kinderbekleidung und Kinderartikeln in Frankreich. Seit einigen Jahren expandiert Sergent Major rasant auf internationaler Ebene, wo nun bereits 200 Geschäfte betrieben werden. Nach eigenen Angaben bietet die Marke französischen Charme und Fantasie zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Die erste österreichische Filiale wird von Deutschland aus gelenkt, wo das Unternehmen seit zwei ­Jahren aktiv ist. Deutschland-Geschäftsführer Klaus Bitz: »Wir stehen derzeit in Verhandlung über weitere Standorte und sprechen auch mit potenziellen Franchisepartnern. Unterschrieben ist aktuell noch nichts, wir hoffen aber, noch im Laufe des Jahres weitere Geschäfte eröffnen zu können.«

Guter Jahresstart für H&M

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© H&M

er schwedische Modegigant H&M hat seine Umsätze im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Dez. 2013 bis Feb. 2014) um 12 % auf umgerechnet 3,6 Mrd. € gesteigert. In Österreich ­legte der Marktführer bei einer gleichbleibenden Anzahl von 72 Stores um 3 % auf knapp 111 Mio. € netto zu. Der Gewinn nach Steuern stieg international um 8 % auf 300 Mio. €. Die erzielte Bruttomarge ist leicht (von 55,2 % auf 54,9 %) gesunken, weil die Abschriften diesmal höher ausfielen. Flächenbe­ reinigte Umsatzzahlen teilt H&M seit ­diesem Geschäftsjahr nicht mehr mit. Als Grund dafür wird die steigende Bedeutung des Onlinehandels angegeben. Im Laufe des ersten Quartals wuchs die Anzahl der Stores netto um 60 auf 2.818. In Summe sollen heuer 375 neue Geschäfte hinzu­ kommen, die meisten davon in China und den USA. In Österreich steht vorerst nur eine Neueröffnung am Programm: Am 10. April sperrt H&M ein Geschäft in der neuen Tullner Stadtoase direkt am Hauptplatz auf. Die Verkaufsfläche erstreckt sich auf zwei Ebenen über rund 1.600 m². Es ist die 70. Filiale der Schweden hierzulande, zusätzlich betreibt der Konzern drei Stores des Zweitkonzepts COS.

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top NEWS

Palmers-Zentrale zieht nach Wien

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ie Palmers Textil AG verlegt ihren Hauptsitz. Die traditionelle Konzernzentrale in Wiener Neudorf wird aufgegeben, statt­dessen wird das Headquarter in den Ares Tower in der Wiener Donau City (Bild) verlegt. Der Umzug erfolgt Mitte des Jahres. »Es wurde bereits seit Längerem nach einem geeigneten Objekt in zentraler Lage gesucht«, teilt die Geschäftsführung mit. »Der Ares Tower bietet die idealen Flächen für uns als Wäschehersteller, wo sich durch Produktentwicklung, Kollektionserstellung und -präsentation besondere Herausforderungen ergeben.« Das Lager sowie das P­ almers-Outlet verbleiben einstweilen am Standort Wiener Neudorf. Der Palmers-Büroturm, in dem das Headquarter bisher untergebracht war, wird an den Vermieter, die Immobiliengruppe Tecto, zurückgegeben. Als die Familie Palmers 2004 das Textil-Geschäft an Finanzinvestoren verkaufte, verblieb die Immobilie im Besitz der Palmers-Immobiliengesellschaft. Die Palmers Textil AG war seither Mieter. 2007 wurde auch die Immobilie weiterverkauft, und zwar an die Tecto-Gruppe, die sich seit Jahren d­ arum bemüht, in Wiener Neudorf einen Innovations- und Ökopark zu entwickeln.

© Amisola

© Sergent Major

Store-Premiere für Sergent Major

business news

INDITEX:

Gewinn stagniert auf Milliardenniveau

© Inditex

einem geringen Wachstum von 1 % entspricht. Die Nettomarge ­verschlechterte sich im Jahresvergleich von 14,8 % auf 14,2 %. Auch die Bruttomarge lag mit 59,3 % unter dem Vorjahresniveau von 59,8 %. Gründe für diesen Rückgang ­werden keine mitgeteilt. Noch immer ist die Marke Zara für fast zwei Drittel des Geschäfts verantwortlich  – und gerade hier haperte es im Geschäftsjahr 2013/14: Der Umsatz der Marke stieg nur noch um 2 %, das Betriebsergebnis (EBIT) ging sogar um 6 % zurück. Die zweitwichtigste Marke ist Bershka (9,3 %), gefolgt von Massimo Dutti (7,7 %). Dieses Premiumkonzept der Modegruppe soll heuer am Wiener Kohlmarkt seine in vergleichsweise langsames Wachstum hat die spanische Inditex- Österreich-Premiere feiern. Das neue Jahr hat für die Spanier hervorraGruppe im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr (per 31.  Jänner gend begonnen: Im Zeitraum 1. Februar bis 15. März konnten die Umsät2014) hingelegt. Der Nettoumsatz des Modekonzerns mit Marken wie ze gegenüber dem Vergleichszeitraum um 12 % gesteigert werden. Zara, Bershka, Pull&Bear und Massimo Dutti ist diesmal nur um 5 % auf Für Inditex-Gründer und -Haupteigentümer Amancio Ortega sind das alles 16,7 Mrd. € gewachsen. Verantwortlich für diesen verhältnismäßig klei- durchaus gute Nachrichten: Der 77-Jährige, der vom Forbes-Magazin mit nen Anstieg sind auch Wechselkursschwankungen. Zu fixen Wechsel­ einem Vermögen von 46 Mrd. € als drittreichste Person der Welt geführt kursen liegt das Umsatzplus bei 8  %, auf vergleichbaren­ wird, sollte durch die angekündigte Gewinn­ausschüttung eine weitere Flächen konnten die Umsätze immerhin um 3 % gesteigert werden. Auch knappe Milliarde auf sein Konto erhalten. Ortega, der seine Karriere als die Zahl der Stores wuchs diesmal nicht so schnell wie gewohnt: Durch Laufbursche bei einem Hemden­geschäft begonnen hatte, hält über ver331  ­Neueröffnungen erhöhte sich die Filialzahl bis Jahresende auf schiedene Beteiligungen immer noch 59,3 % der Inditex-Anteile. Sein 6.340  Geschäfte in 87 Märkten der Welt. Der Schwerpunkt der Vermögen investiert er inzwischen am liebsten in Immobilien: Allein in Investitions­tätigkeit lag diesmal auf Umbauten und Vergrößerungen den vergangenen vier Monaten hat Ortega fast eine Milliarde Dollar in bestehender Geschäfte sowie dem Bau eines neuen Logistikzentrums und Immobilien in Manhattan, im Londoner West End, am Rodeo Drive in einer Vergrößerung der Konzernzentrale. In Summe flossen 1,2 Mrd. € in Beverly Hills und an der Prachteinkaufsstraße Passeig de Gràcia in BarInvestitionsprojekte. Der Nettogewinn betrug diesmal 2,4 Mrd. €, was celona investiert.

E

Tom Tailor steigert Expansionstempo

© Tom Tailor

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er deutsche Modekonzern Tom Tailor hat heuer viel vor: Die Gruppe will rund 70 neue eigene Retail-Stores eröffnen. Das sind deutlich mehr als im Jahr 2013, als Tom Tailor nur 39 neue Stores eröffnet hat. Gemeinsam mit Handelspartnern sollen 15 zusätzliche ­Franchise-Stores sowie 200 Shop-in-Shop-Flächen in Betrieb gehen. Bei der Konzerntochter Bonita wiederum will man die vielen Aktionsverkäufe, die das vergangene Jahr geprägt haben, abstellen und die Marke stattdessen wertiger präsentieren. Auch die Produktqualität soll erhöht und die modische Aussage verbessert werden. Noch im ersten Halbjahr sollen alle rund tausend Bonita-Filialen ein Facelifting erhalten. Geschäftsführung und Design der Best-Ager-Kette liegen mittlerweile in neuen Händen. Bestätigt wurden inzwischen die ­vorläufigen Geschäftszahlen (siehe auch ÖTZ 05/14, wobei der nun veröffentlichte Jahresbericht einige interessante Details enthält: Die Marke Tom Tailor legte in Summe ein Umsatz­ wachstum von 17 % auf 556,5 Mio. € hin. Wachstumsstärkstes Segment war expansions­ bedingt der eigene Retail mit einem Plus von 23,5 % auf 254,1 Mio. €. Der Onlineumsatz der Marke wuchs hingegen deutlich schwächer, nämlich um 12,2 % auf 39,6 Mio. €. Gemessen am Gesamtumsatz liegt der Onlineanteil damit aktuelle bei 7,1 %. Und praktisch gleich gut wie der viel gehypte Onlinekuchen wuchs der Wholesale-Umsatz, wenngleich auf viel ­höherem Niveau: Die Verkäufe an Handelspartner stiegen um 12 % auf 302,4 Mio. €.

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business news

Desigual

rüstet sich für weiteres Wachstum D

ie spanische Modemarke Desigual wächst und wächst. 2013 stieg der Umsatz um 18 % auf 828 Mio. €. Beim Gewinn konnte das Unternehmen sogar um 76 % auf 132,5 Mio. € zulegen. Im Laufe des Jahres hat Desigual 89 eigene Geschäfte eröffnet, darunter in neuen Märkten wie Brasilien, Chile und Hongkong genauso wie in den europäischen Stamm­ märkten. Zur Vorlage der Geschäftszahlen präsentierte das Unternehmen auch seinen ­neuen Geschäftsführer: Seit März ist Manel Jadraque CEO von Desigual. Jadraque ist bereits seit 2004 in unterschiedlichen Führungspositionen innerhalb des Konzerns tätig, zuletzt als Generaldirektor. Jadraque folgt auf Manel Adell, der das Unternehmen bereits im Jänner 2013 verlassen hat. Schon zwischenzeitlich hatte Jadraque die Geschäfte als Managing Director geleitet. Um das weitere Wachstum wie bisher ausschließlich mit Eigenkapital stemmen zu können, wurde gleichzeitig ein neuer Investor präsentiert: Die Investmentgesellschaft Eurazeo erhält im Zuge einer Kapitalerhöhung um 285 Mio. € 10 % der Unternehmensanteile. Eurazeo ist in Paris an der Börse notiert und besitzt bedeutende Beteiligungen an so unterschiedlichen Unternehmen wie Accor, Europcar und Moncler. Die restlichen 90 % hält weiterhin der Unternehmensgründer Thomas Meyer.

Guter Februar im Modehandel

E

in Umsatzplus in der Höhe von 3 % – das gab es schon längere Zeit nicht. Doch der extrem warme Februar beflügelte die Umsätze im Modehandel. Besonders in den östlichen Bundes­ländern konnte sich der Handel über hohe Frequenzen (+6,4 %) und Umsätze (+4,3 %) freuen. In den westlichen Bundesländern passte das Wetter hingegen deutlich weniger zur (Winter-)Ware in den Geschäften: In den Landeshauptstädten Innsbruck und Bregenz gab es keinen einzigen Februartag mit Schnee, in Bludenz wurden zur Mitte des Monats sogar mehr als 18 ˚C gemessen. Die Modeumsätze stiegen im Westen nur leicht – um 1,0 %. Der Süden schlug sich mit +3,6 % mehr als ordentlich. Geschäfte in Einkaufszentren legten gleicher­maßen zu wie solche in Geschäftsstraßen (beide +3 %), Filialisten ebenso wie E­ inzelkämpfer (beide gut 3 %) oder Franchisenehmer (+5 %), DOB- oder HAKA-Spezialisten ebenso wie Vollsortimenter. 36 % der Geschäfte konnten sogar eine zweistellige Umsatzsteigerung v­ erbuchen. Nach zwei Monaten liegt die Branche damit nominell um 1,1 % (real: 2,4 %) über dem Vorjahr. Der Jänner hatte mit −0,4 % abgeschlossen. Erste Rückmeldungen aus dem März sind weniger positiv. Vor allem der späte Ostertermin dürfte abermals auf die Umsätze drücken.

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B

eim deutschen Textildiskonter NKD wird nach dem Verkauf an die Pri­ vate-Equity-Gesell­ schaft OpCapita klar Schiff gemacht. Seit 1.  April leitet Frank Beeck als CEO das Unternehmen. Beeck war zuletzt CEO von Charles Vögele sowie zuvor in Führungspositionen u. a. bei Mango und Windsor tätig. Gleichzeitig hat Christian Welles als Geschäftsführer für den Bereich Vertrieb begonnen. Der gebürtige Österreicher war bisher u. a. Manager bei Billa, Edeka und OMV und verantwortet künftig Ausrichtung und Betrieb der mehr als 1.800 Filialen von NKD. Der Einzelhandelsprofi will in erster Linie die »Positionierung als moderner, zuverlässiger und kompetenter Nahver­ sorger für Mode sowie schöne Accessoires für zu Hause« forcieren. Der Discounter war 2012 in finanzielle Schief­ lage geraten, wurde seither von der Unternehmens­ beratung Ziems & Partner interimistisch geführt und Ende November an das britische Investmentunternehmen OpCapita verkauft. Der Untreue-Prozess gegen den ehemaligen Geschäfts­ führer von NKD, Michael Krause, hat unterdessen vor dem Landgericht Hof mit einem Eklat begonnen. Krause und ein ehemaliger Prokurist sollen das Unternehmen mit gefälschten Rechnungen um 3,7  Mio.  € geprellt haben. Der Verteidiger warf dem Gericht Befangenheit vor. Sein Mandant sei lediglich ein »Sündenbock« für die wirtschaftlich prekäre Situation des Unternehmens und sitze seit acht Monaten unschuldig in Untersuchungs­ haft. Die Vorwürfe wiegen schwer: Eine NKD-Tochter in Hongkong soll 2012 mehrere Rechnungen einer Firma aus Zypern erhalten haben. Der Manager habe diese Rechnungen jeweils vorher angekündigt, der Prokurist diese danach bezahlt, ohne sie weiter zu hinterfragen. Dabei habe es mit der Firma in Zypern weder einen Ver­ trag gegeben, noch seien Leistungen erbracht worden. Der Verbleib des Geldes ist ungeklärt. Gerüchteweise könnten die M ­ illionen beim »Haircut« verloren gegangen sein, den die zypriotische Regierung im Jahr 2013 den Anlegern ­zumutete. Alle Einlagen über 100.000 € wurden damals zur Sanierung der angeschlagenen Banken ­einbehalten.

© Charles Vögele

© Desigual

NKD: Neuer Chef und MillionenProzess

short cuts

+++KV TEXTILINDUSTRIE+++

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp haben sich mit den Arbeitgebern der Textilindustrie auf eine Erhöhung der Ist-Löhne und Ist-Gehälter für rund 8.000 Beschäftigte geeinigt. Der vereinbarte Mindestbetrag von 42 € bedeutet für niedrige Einkommen eine deutliche Erhöhung von 3,36 %. Höhere Einkommen steigen um 2,25 %. +++SES MIT KLEINEM UMSATZPLUS+++Die Geschäfte in den österreichischen Einkaufszentren der SES Spar European Shopping Centers konnten ihre Umsätze im Vorjahr um 4,1 % steigern. Ausgeklammert sind dabei jene drei Zentren, die sich derzeit im Umbau befinden. In Summe wurden in den 26 Zentren der Gruppe im In- und Ausland im Vorjahr 2,56 Mrd. € (+1,2 %) umgesetzt. Aktuell stehen sechs neue Projekte auf der Agenda. +++VERANSTALTUNGSTIPP+++ »Nebensache Shopping. Hauptsache Umsatz« – ein interessantes Thema hat RegioPlan seinem diesjährigen Europäischen Shopping Center Symposium gegeben. Die Diskussionsplattform lockt jährlich rund 450 Teilnehmer aus der Einkaufszentren- und Handelsszene ins Wiener Palais Ferstel. Heuer findet die Veranstaltung am 15. Mai statt, im Fokus steht einmal mehr die Herausforderung, vor die der Onlinehandel nicht nur Einzelhändler, sondern auch Einkaufszentrenbetreiber stellt. +++DEPARTURE IST GESCHICHTE+++ Der Abgang von Departure-Chefin Bettina Leidl in Richtung Kunst Haus Wien ist der Auslöser für die »Eingliederung« der Wiener Kreativ-Förderschiene in die Muttergesellschaft, die Wiener Wirtschaftsagentur. Portfolio und Fördervolumen werden (vorerst) nicht verändert, verspricht Gerhard Hirczi, Chef der Wirtschaftsagentur. Als Grund für die Zusammenlegung wird angegeben, dass die Grenze zwischen Technologieund Kreativförderung immer schwieriger zu ziehen sei.

CCC expandiert groSS

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ie polnische Schuhhandelskette CCC, die von Graz aus ihr Geschäft in Österreich, Slowenien und Kroatien steuert, startet nach ersten StoreEröffnungen im Vorjahr den großen Rollout. Innerhalb von drei Monaten werden sechs Filialen in Österreich, drei in Slowenien und eine in Kroatien eröffnet. »Ende Mai werden wir in Österreich zwölf Schuhfachgeschäfte betreiben, fünf in Slowenien und vier in Kroatien«, erklärt Gerald ­Zimmermann, General Manager der CCC Austria. In Österreich wurde am 19. März in der Shoppingcity Seiersberg ein Shop mit 505 m² eröffnet, am 27. März folgten Filialen in der PlusCity bei Linz (760 m²) sowie im FMZ Deutschlandsberg (500 m²). Am 4. April sperrt ein 460 m² großer Shop im neuen Shoppingcenter Mariandl in Krems auf, am 8. Mai erfolgt mit einer Eröffnung im Citypark (600 m²) der Schritt in die Landeshauptstadt Graz. Ebenfalls im Mai soll auch die Eröffnung in der Vösendorfer SCS (800 m²) über die Bühne gehen. Für das zweite Halbjahr sind bereits weitere ­Standorte fixiert. Der börsenotierte Konzern hat 2013 1,6 Mrd. Złoty (rund 387 Mio. €) umgesetzt und damit ein Plus von 23,5 % gegenüber 2012 erzielt. Die EBIT-Marge liegt nach eigenen Angaben im zweistelligen Bereich. Per Jahresende betrieb CCC 712 Filialen in 14 Ländern. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 hat sich der Umsatz um 39 % erhöht. CCC ist damit nach ­eigenen Angaben der am stärksten wachsende Schuheinzelhändler in ­Europa. Bis 2015 soll der Umsatz verdoppelt und die Verkaufsfläche um 150.000 m² (rund 80 %) ausgeweitet werden.

Agentur: Kucharz Modehandels GmbH Gusswerk Turm, 5. OG Söllheimer Str. 16 A 5020 Salzburg/Kasern Tel. +43/662458403 [email protected]

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Stornogrund Krim-Krise? Russland ist seit vielen Saisonen zu einem der Treiber der deutschen Bekleidungsindustrie geworden – und auch ein paar österreichische Unternehmen verdanken ihr Wachstum auch dem rollenden Rubel. Dämpft die Krim-Krise nun das RusslandBusiness?

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ie Möbel sind zum Transport verpackt, um vom italienischen Ladenbauer in die Ukraine geschickt zu werden. Zwei Sportalm-Läden sollen in den nächsten Wochen im osteuropäischen Krisengebiet eröffnet werden, Sportalm-Chef Wilhelm Ehrlich gibt sich abwartend: »Noch haben wir keine Absage, aber es macht wenig Sinn, in einem Krisenherd in einem neuen Laden Mode zu verkaufen. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Lage mittelfristig normalisiert.« Seit Jahren verkauft Sportalm überdurchschnittlich gut in die Ukraine – ein Folgegeschäft der Exporte nach Russland, die ein wesentlicher Wachstumsmotor des Kitzbühler Unternehmens waren und sind. Um das RusslandGeschäft macht sich Ehrlich, gerade auf dem Weg nach St. Petersburg  – noch  – keine Sorgen: »Trotz Krim-Krise und schwachen Rubels wird die Mittelschicht ihre Freude am Konsum weder verlieren noch einschränken.« Nicht alle teilen Ehrlichs Optimismus. Seit der Rubel auf der Halbinsel Krim Einzug gehalten hat (und dort bereits als offizielles Zahlungsmittel gilt), gab die russische Währung, die schon davor nicht wirklich gut dastand, weiter nach. Wirtschaftliche Sanktionen der EU und der USA – so harmlos sie auf den ersten Blick erscheinen mögen – könnten die russische Wirtschaft in die Rezession ziehen. Aber so weit ist es noch nicht, noch sorgt man sich in erster Linie um die Ukraine. Firmen wie Betty Barclay oder Basler arbeiten seit Jahren und mit großem Erfolg in der Ukraine mit Partnern zusammen, die

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Präsenz deutscher Monolabel-Stores ist dicht. Firmen, die frühzeitig PartnerStores in der Ukraine aufgebaut haben, sagt Russland-Experte Reinhard ­Döpfner vom deutschen Exportförderungsinstitut ITMM, seien beunruhigt, wie es mit dem Geschäft weitergehen soll. Ein Storno verzeichnet Steinbock-Chef Josef Payr von einem ukrainischen Händler, den er seit zehn Jahren beliefert: »Er wollte die politische Entwicklung abwarten, alle anderen Händler haben ihre Orders beibehalten. Wir beobachten das sehr genau, Katastrophenstimmung oder Kriegsangst orten wir aber keine.« Auch für Payr sind die Ukraine und vor allem Russland unverzichtbare Exportmärkte. Auf der CPM in Moskau, die wenige Tage vor der Eskalation in Kiew vor sich ging, freute sich Payr über eine stabile Anzahl an Kunden und Messe­ besuchern. »Für uns hat Russland deshalb eine so hohe Bedeutung, weil die Konsumenten dort das Produkt anschauen und kaufen und man gute Marktchancen hat, auch ohne internationalen Markennamen und millionenschwere Werbekampagnen. Vor allem die immer breiter werdende russische ­Mittelschicht sehnt sich nach qualitativ hochwertigen Produkten.« Stimmt, sagt Rabe-Geschäftsführer Jörg Weber. Für den deutschen Strick­ spezialisten stellt Russland seit Jahren den größten Export- und Wachstumsmarkt dar, die Ordersaison Herbst/Winter 2014/15 schloss man mit einem Plus von 60 % ab, und das auf hoher Vorlage. »Die russische Kundin«, sagt

© Picturedesk/ Ukraine FaShion week © Picturedesk

Der Majdan in Kiew: Man hofft auf starke Umsätze statt Kriegsangst.

industrie Weber, »sieht im Kauf qualitativer, anständiger Mode ein Investment.« Es geht hier um die gut verdienende Angestellte, die an Wegwerfmode kein Interesse hat, sondern sich belohnen möchte. Konjunktur und Mittelstand hätten in Russland angezogen, in wenigen Tagen wird Rabe mit einer Partnerhändlerin den zweiten Monolabel-Store in St. Petersburg eröffnen. Die Bereitschaft, Stores aufzusperren, sei hoch, das Potenzial vorhanden: »Überkonsum, so wie wir ihn kennen, ist man in Russland nicht gewohnt, bei vielen geht es noch um den Erstkonsum, um den Einstieg in die Welt des Kaufens.« Angesprochen auf eine Modekrise in Russland antwortet Weber: »Welche Krise? Davon spüren wir noch nichts. Und auch, wenn es zu zwei oder drei Stornos kommt, glauben wir fest daran, dass sich dieser Markt stabil weiterentwickeln wird.« Auch die Folgen wirtschaftlicher Sanktionen fürchtet Weber nicht: »Wir müssen unterscheiden zwischen dem Gefühlten und dem Realen: Gefühls­ mäßig wollen viele Händler abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Real ist ihnen klar, dass sie in der nächsten Saison Ware im Laden haben müssen, um weiterhin gut zu verkaufen.« Darüber hinaus kenne der russische Konsument kein Krisensparen: »Wenn die Russen Geld haben, geben sie es auch aus.« Die Großen verlieren. Für den Salzburger Outdoor-Spezialisten Schneiders ist Russland noch ein relativ kleiner Markt, Geschäftsführer Jens Eilhardt sieht aber das enorme Potenzial für den Mantel- und Jackenerzeuger: »Wir sind relativ klein in Russland und der Ukraine, auch wenn wir die Umsätze in diesen beiden Ländern in den letzten Saisonen konsequent hochgefahren haben. Als kleiner Player haben wir kaum Ausfälle, lediglich drei Stornos liegen vor, ich kann mir aber gut vorstellen, dass Unternehmen, die seit Jahren gut in die Ukraine verkaufen, in den wirtschaftlichen und politischen Strudel hineingezogen werden.« Überaus zufrieden zeigt sich Eilhardt mit dem Russland-Geschäft, vor allem mit der Echtpelzkollektion gelang es, kräftig zu wachsen: »Wir arbeiten in Russland mit einer tollen Agentur zusammen, in der man derzeit keine Anzeichen für eine Verflachung der Konsumkurve sieht.« Anders der deutsche Verband Gesamtmasche. In einer Aussendung befürchtet der Verband massive Einschränkungen der Handelsbeziehungen mit Russland, die auch den Modeexport beeinträchtigen würden. Dazu passen Schätzungen, wonach die Kapitalflucht aus Russland im ersten Quartal den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 erreichte. Dass der russische Markt »leicht irritiert« sei, merkt auch Andreas Steindl, Chef des italienischen Premium-Jackenerzeugers Mabrun: »Die Vororder war durchaus gut und es gibt in Russland noch keine Krise, aber klarerweise merkt man in den Gesprächen mit Händlern, dass die politischen Diskussionen vorsichtiger machen. Solange Sanktionen nur ausgesprochen, aber nicht durchgeführt werden, sehe ich vorerst aber noch kein Krisenszenario.« Auch Rabe-Chef Weber glaubt nicht an die Durchführung schwerwiegender Sanktionen: »Dafür sind die wirtschaftlichen Verflechtungen zu Russland einfach viel zu eng.« Sorge bereitet weniger die Krim-Krise als der schwache Rubel, sagt Josef Payr: »Eine Bestellung ist noch keine Order, erst wenn die Vorauszahlungen da sind, werden wir wissen, ob es in Russland tatsächlich wirtschaftliche Probleme gibt.« Prognostizierte Krisenszenarien finden oftmals nicht statt, erinnert sich Mabrun-Chef Andreas Steindl: »Im sogenannten Krisenjahr 2008 war überall zu lesen, dass sich der Luxuskonsum beschränken werde, weil die Menschen die Lust aufs Kaufen verloren hätten. Wir haben in unserem Laden in der Salzburger Innenstadt damals ein Umsatzplus von 20 % verzeichnet, die angeblich krisengeschüttelten Russen haben uns fast die Türe eingerannt.« Krim hin, Rubel her, die Modewelt dreht sich weiter. Heimische Firmen, die auf der Chic in Peking ausgestellt haben, wittern hier neue, noch größere Chancen. Josef Payr, der mit Steinbock zum ersten Mal in China war, zum neuen Hoffnungsmarkt: »Ein Wahnsinn, wenn man den richtigen Partner hat. Nur Chinesisch lernen möchte ich nicht müssen.« BPM

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handel

Die Arbeitslosenzahlen sind auf einem Rekordhoch. Doch der Handel beweist sich in Krisenzeiten als verlässlicher Arbeitgeber. Vor allem die Mitarbeiter selbst stellen den Unternehmen ein äußerst positives Zeugnis aus.

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on (Negativ-)Rekord zu (Negativ-)Rekord: Auch im Februar gab es wieder schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen ist um fast 37.000 Personen auf 441.000 gestiegen. Die AMS-Statistik zählt damit um 9 % mehr Arbeitslose (inkl. Schulungsteil­ nehmer) als ein Jahr davor. Seit 2008 (also vor Beginn der aktuellen Finanzund Wirtschaftskrise) hat sich die Arbeitslosenquote von 5,6 % auf nunmehr 9,3 % (nach nationaler Berechnungsmethode) erhöht. Doch im Handel gehen die Uhren offensichtlich anders. »Der Einzelhandel hat sich in den Jahren während und nach der Finanz- und Wirtschaftskrise als wesentliche Stütze des Arbeitsmarktes erwiesen«, heißt es in einer soeben veröffentlichten Studie der Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IFES, die die Rolle des Handels als Arbeitgeber beleuchtet. Die erfreulichen Zahlen: Während in anderen Wirtschaftssektoren, etwa in der Industrie, deutlich Stellen abgebaut wurden, sind heute (Jahresdurchschnitt 2013) im Handel um fast 16.000 Personen mehr beschäftigt als vor Ausbruch der Krise. Das ist ein Wachstum der Beschäftigten um fast 6 % – und das in Zeiten praktisch stagnierender Umsätze.

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© Fotolia

Krisensicher

Zahlen für den Bekleidungshandel werden in der Untersuchung, die im Auftrag der Arbeiterkammer entstand, nicht eigens ausgewiesen. Laut Informationen der KMU Forschung Austria stieg die Zahl der Mitarbeiter im Modehandel in den vergangenen Jahren ebenso an. »Im Jahresdurchschnitt 2013 haben die heimischen Unternehmen im Einzelhandel rund 316.000 Personen einen Arbeitsplatz geboten«, erklärt Ernst Gittenberger, Handelsexperte der KMU Forschung. »Im Bekleidungshandel liegt die Zahl der unselbstständig Beschäftigten bei rund 37.400.« Damit arbeiten knapp 12 % der Einzelhandels­ angestellten (89 % davon sind weiblich) im Modehandel. Hohe Betriebstreue. Dass der Handel ein besonders sicherer Arbeitgeber ist, ist auch den Mitarbeitern bewusst. Überraschenderweise schätzen sie ihren Arbeitsplatz heute als noch sicherer ein als vor der Krise: Nur 15 % der Beschäftigten glauben, ihr Job sei ziemlich oder sehr unsicher. 2008 lag dieser Wert noch bei 21 %. Einen Job im Handel will deshalb auch kaum jemand freiwillig aufgeben: Nur 9 % geben in der Umfrage an, sie würden »auf ­längere Sicht« gerne die Firma wechseln. Im Vergleichszeitraum waren es noch 13 %. Die Betriebstreue ist im Handel deshalb in den letzten Jahren sogar gestiegen: Lag die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit im ­Vergleichszeitraum 2005 bis 2008 bei 6,4 Jahren, stieg sie in den Jahren 2009 bis 2013 auf 6,8 Jahre an. In fast allen anderen Wirtschaftszweigen ist die

handel

Betriebstreue hingegen eher im Schwinden begriffen. Nur 4 % der Einzel­ handelsbeschäftigten waren innerhalb der letzten zwölf Monate irgendwann arbeitslos. Im Durchschnitt der anderen Branchen gibt es fast doppelt so viele, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, nämlich 7 %. Falls jemand im Handel arbeitslos wird, bleibt er das im Durchschnitt fünf Monate. Auch seine A ­ usbildungsfunktion erfüllt der Einzelhandel nach wie vor bei­ spielhaft: Bei Frauen ist er mit 30 % aller Lehrplätze die wichtigste Ausbil­ dungsbranche. Über beide Geschlechter hinweg werden rund 15 % aller Lehrlinge im Handel ausgebildet. 2012 waren das rund 125.000 Jugendliche, davon sind rund 70 % weiblich. Das Gros der im Einzelhandel Beschäftigten (61 %) kommt auch heute noch aus der Lehre. Nur 13 % weisen eine höhere Schulbildung mit Matura bzw. akademischem Abschluss auf. Mit den Weiter­ bildungsmöglichkeiten sind die Mitarbeiter übrigens nicht besonders zufrie­ den: Jeder Fünfte beurteilt diese als wenig bis gar nicht zufriedenstellend. Teilzeitbeschäftigung zu 90 % freiwillig. Auch einem anderen, oft umstrit­ tenen Thema hat sich die Studie ausführlich gewidmet: der Teilzeitbeschäf­ tigung. Fast jeder zweite Beschäftigte (46 %) im Einzelhandel arbeitet bereits Teilzeit. Im Bekleidungshandel sind es laut Auskunft der KMU Forschung sogar 56 %. Gegenüber 2008 sind beide Werte um gut fünf Prozentpunkte gestiegen. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft arbeitet nur ein gutes Drittel (38,5 %) Teilzeit. Die oft im Raum stehende These, viele Mitarbeiter und besonders Mitarbeiterinnen würden unfreiwillig in die Teilzeit gedrängt, weil der Handel keine Vollzeitkräfte beschäftigen wolle, wird durch die AK-Untersuchung klar widerlegt: Nur jede zehnte Teilzeitkraft sagt, sie arbeite nur deshalb so wenig, weil sie keine Vollzeitstelle finden könne. Als weitaus wichtigster Grund für Teilzeitbeschäftigungen werden hingegen Betreuungspflichten (33,5 %) ange­ geben. Und immerhin jeder fünfte Teilzeitbeschäftigte (20,7 %) antwortet einfach, er »will keine Vollzeittätigkeit«. Teilzeit bedeutet im Handel übrigens vor allem »lange« Teilzeit, also mehr als 25 Stunden. Im Durchschnitt ist die Quote der Teilzeitmitarbeiter zwar angestiegen, ebenso jedoch die vertraglich vereinbarte Normalarbeitszeit: Im Durchschitt arbeitet ein Mitarbeiter im Handel heute 33,8 Stunden pro Woche, das sind zweieinhalb Stunden mehr als vor Ausbruch der Krise. Die Normalarbeitszeit liegt damit im Handel nur noch um 1,3  Stunden unter dem Durchschnitt aller anderen Branchen. ­Überstunden kommen deutlich seltener vor als in anderen W ­ irtschaftszweigen.

Alles in allem beurteilen die Mitarbeiter ihre Zufriedenheit mit der eigenen Arbeitszeitregelung nach dem Schulnotensystem mit einem glatten Gut (2,0). Hohe Zufriedenheit – aber nicht mit dem Verdienst. Der ArbeitsklimaIndex erhebt die Zufriedenheit der Mitarbeiter in einzelnen Branchen. Hier liegt der Einzelhandel nicht besser und nicht schlechter als die Gesamt­ wirtschaft, sondern genau im Durchschnitt. Doch auch hier gibt es gute Nachrichten: Während sich die Arbeitszufriedenheit in den anderen Branchen in den letzten fünf Jahren verschlechtert hat, erweist sich der Handel als stabil. Die Beschäftigten spüren somit keine Verschlechterung der betrieb­ lichen Rahmenbedingungen durch die Krise. In vielen Punkten zeigen sich Handelsangestellte spürbar zufriedener als Mitarbeiter anderer Branchen. Da sind einmal die Arbeitswege: Der Handel bietet insbesondere für Frauen attraktive Arbeitsmöglichkeiten gleich vor der Haustür. Für 10 % der Mitar­ beiter beträgt die Distanz zwischen Zuhause und Arbeitsstelle nicht einmal einen Kilometer, 43 % müssen weniger als fünf Kilometer zurücklegen. Bei Frauen arbeitet nahezu jede zweite (48 %) im Umkreis von fünf Kilometern vom Wohnort entfernt. Zum Vergleich: In anderen Branchen liegt dieser Wert nur bei 32 %. Auch das ist ein Kriterium, das die oft geforderte Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert. Zudem erweist sich der Handel als wichtige Wiedereinstiegsbranche für Frauen nach einer längeren Phase zumeist familienbedingter Abwesenheit vom Erwerbsleben – siehe wiederum die hohe Teilzeitquote. Vermutlich auch darum sind heute 70 % aller Mitarbeiter im Einzelhandel Frauen. Bei der Einschätzung ihrer eigenen Berufs­zufriedenheit haben die Einzelhandelsbe­ schäftigten deutlich dazugewonnen. Für den Handel als Arbeitgeber sprechen zum Beispiel die vergleichsweise geringen Belastungen am Arbeitsplatz. Psychischer Stress, Zeitstress und sonstige psychische Belastungen liegen deutlich unter den Belastungen anderer Branchen. Kein Licht ohne Schatten: Ein Kriterium gibt es, bei dem der Handel spürbar schlechter abschneidet als andere Branchen – das ist dafür aber ein besonders wichtiges: die Zufrieden­ heit mit dem Einkommen. Auf einer fünfstufigen Schulnotenskala liegt die Einkommenszufriedenheit der Beschäftigten im Handel nur bei 2,6, die jener anderer Branchen hingegen bei 2,4. Leicht schlechter als in anderen Branchen bewerten die Mitarbeiter im Handel auch ihre Karriere- und Arbeitsmarkt­ chancen. mf

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industrie

Neue

Bescheidenheit

© Lenzing

Jahrelang hatte es so ausgesehen, als würde Österreichs größter Textilkonzern ewig weiter wachsen. Doch heute hat der Faserhersteller Lenzing mit ordentlichem Gegenwind zu kämpfen.

S

o einen Erfolgslauf muss erst einmal jemand nachmachen: 2006 hatte Lenzing erstmals die Umsatz-Milliarde überschritten und dabei ein operatives Ergebnis von 107 Mio. € erzielt. 2011 hatte der Umsatz bereits bei 2,14 Mrd. € – und das EBIT 364 Mio. € (oder 17 % des Umsatzes) erreicht. Eine Milliarde mehr Umsatz, den Gewinn mehr als verdreifacht – und das innerhalb von nur fünf Jahren. In der textilen Hochkonjunktur wurden Lenzing die Viskose-, Modal- und Tencel-Fasern förmlich aus der Hand ­gerissen. Jährlich wurden die Maschinenparks erweitert und neue Werke gebaut. Doch dann war der Bogen überspannt. Heute herrscht eine neue Bescheidenheit im Konzern: 2013 ist der Umsatz wieder unter die Zwei-­ Milliarden-Schwelle gerutscht (auf 1,91 Mrd. €), das EBIT liegt bei vergleichsweise bescheidenen 86,4  Mio.  € (oder 4,5 % vom Umsatz). Was ist da ­passiert? Zur Erinnerung: 2011 war auch die Zeit der explodierenden Baumwollpreise. Gemeinsam mit diesen stiegen auch die Preise aller anderen Fasern rasant an. Es trat die Gesetzmäßigkeit des Schweinezyklus in Kraft: Landwirtschaftliche Betriebe weltweit merkten, dass sich mit Baumwolle

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gutes Geld verdienen ließ, und stellten ihre Produktion auf die Faser um. Zusätzlich griff ein wichtiger Player massiv in den Textilmarkt ein: Die chinesische Regierung begann, Baumwollbauern mit rund 30 % des Preises zu stützen. In der Folge kaufte der Staat enorme Mengen an Baumwolle auf, um die Versorgung der chinesischen Textilindustrie – einer wichtigen Schüsselindustrie für das Land  – sicherzustellen, sollte noch einmal Baumwoll­ knappheit auftreten. Heute verfügt China über 60 % der weltweiten Baumwoll-Lagerbestände. Alleine mit diesen Beständen könnte die chinesische Textilindustrie eineinhalb Jahre lang das Auslangen finden. Die Folgen der massiven Produktionsausweitung bekam auch Lenzing zu spüren – in der Form von sinkenden Preisen. Zwar konnte der oberösterreichische Vorzeigekonzern 2012 mengenmäßig um 14 % mehr Fasern verkaufen und 2013 noch einmal 10 % draufsetzen, doch der Umsatz ging in diesen zwei Jahren kumuliert um 11 % zurück. Die durchschnittlichen Verkaufspreise sind somit seit 2011 um 28 % gesunken. Schlimmer noch: Konnte der Weltmarktführer seine Viskosefasern 2011 noch deutlich teurer verkaufen als Baumwolle, liegen die Preise für Standardviskose heute unter jenen des Konkurrenzprodukts. Sprich: Es gibt am Weltmarkt deutliche Überkapazitäten. Mitbewerber verkaufen zu Dumpingpreisen, nur um etwas Geld in die Kassa zu bekommen. Sparen, sparen, sparen. Will man bei einem solchen Preisdruck überleben, bleibt nur eines: sparen, sparen, sparen. Auch das kann Lenzing, wie nun bewiesen wurde. Der vor einigen Monaten angekündigte Abbau von 600 Vollzeitstellen ist bereits zu zwei Dritteln abgeschlossen. Laut Vorstandschef Peter Untersperger mit »keiner einzigen Kündigung«, sondern über einvernehmliche Lösungen, alternative Arbeitszeitmodelle oder Bildungskarenzen. Zwei Drittel des gesamten Sparvolumens entfallen aber auf Material- und Sachaufwand. In Summe umfasst das Sparprogramm ein Volumen von 160 Mio. € jährlich. Ob das reicht, ist noch fraglich: Im vierten Quartal rutschte der Konzern trotz aller Anstrengungen sogar in die Verlustzone. Gleichzeitig verstärkt Lenzing das Augenmerk auf Spezialfasern wie Tencel und Modal, die um gut 50 % teurer verkauft werden können als die Standardviskoseprodukte. Im letzten Jahr entfielen von den 890 Mio. Tonnen Gesamtproduktion gerade 120 Mio. Tonnen auf das Premiumprodukt Tencel. Künftig soll dieser Anteil auf 300 Mio. Tonnen wachsen. Dieser Strategie entsprechend soll Mitte 2014 am Standort Lenzing eine neue Tencel-Anlage in Betrieb gehen. »Tencel muss aus der Nische heraus«, gibt Untersperger vor. Der Bau eines Viskosewerks in Indien hingegen wurde vorerst auf Eis gelegt. Dass verstärkt in den Vertrieb investiert werden soll, zeigt die Ernennung eines neuen Vertriebsvorstands. Der gebürtige Niederländer Robert van de Kerkhof wird ab Mai für den Bereich Vermarktung zuständig sein. Außerdem will Lenzing künftig das Ohr näher an den Kunden  – sprich in Asien  – haben. »Indonesien, Indien, Bangladesch, Pakistan – wir brauchen dort zusätzliche Ressourcen«, so Untersperger weiter. Und auch in die Forschung wird weiter investiert. »Wir sparen an allen Ecken und Enden, aber nicht in der ­Forschung«, versichert der Vorstandschef. Einstweilen ist keine Besserung in Sicht: »Die sehr schwierige Preissituation hat sich im ersten Quartal nicht geändert«, sagt der Vorstandsvorsitzende. »Ein durchgreifender Preisanstieg ist nicht in Sicht. Und auch die Über­ kapazitäten bei Cellulosefasern bleiben bestehen. Wir erleben ein sehr, sehr schwieriges Umfeld in einem sehr, sehr attraktiven Markt.«  Mf

handel

Reale versus virtuelle

Einkaufswelten

R

und 55 % der Österreicher kaufen zumindest ab und zu im Internet ein. Die absolute Mehrheit der Bevölkerung erledigt somit ihre ­Einkäufe sowohl online als auch direkt im Geschäft, im Kaufhaus oder im Shoppingcenter vor Ort. Im Umkehrschluss heißt das: Noch immer bleiben mehr als vier von zehn Österreichern ausschließlich dem persön­ lichen Kauf am Point of Sale treu: 43 % kaufen niemals Waren oder Dienst­ leistungen im Netz. Das zumindest ergibt eine aktuelle Studie des Linzer Meinungs­forschungsinstituts IMAS, für die mehr als 1.000 Österreicher über 16 Jahren persönlich befragt wurden. Und nur zwei von hundert Öster­ reichern erledigen ihre Einkäufe praktisch komplett im Internet (mit ­Ausnahme von ­Lebensmitteln). Was lieber online und was lieber offline gekauft wird, ist je nach Produkt­ gruppe recht unterschiedlich. Wenig überraschend ist gerade bei Bekleidung und Mode der Onlinehandel verhältnismäßig beliebt. Doch immer noch sagen 82 % der Kunden, sie würden eher zu einem Kauf in einem Geschäft tendieren, wenn sie daran denken, Straßen- oder Abendbekleidung zu kaufen. Bei ­Kinderbekleidung sinkt der Wert geringfügig auf 80 %, bei Sportbekleidung nochmals auf 76 %. Im Umkehrschluss tendiert bei Kinderbekleidung bereits jeder Fünfte zuerst einmal zu einem Kauf im Internet, bei Sportbekleidung bereits fast jeder Fünfte. Nur bei Autozubehör (26 %), Urlaubsreisen (39 %) und Büchern (47 %) ist der Zug Richtung Internet noch stärker ausgeprägt. Vertrauen wird in realen Geschäften gebildet. Der Buchhandel ist auch aus einem zweiten Grund jene Branche, die nach wie vor am stärksten durch den Onlinehandel unter Druck gekommen ist: Sie ist der einzige Handels­ zweig, in dem der Online-Umsatz zum überwiegenden Teil zu einem großen, eigentlich branchenfremden Unternehmen – namentlich zu Amazon – fließt.

Gekauft wird lieber im Geschäft

Bei Welchen der folgenden produkte und dienstleistungen tendieren sie eher zu einem kauf vor ort, also im geschäft, in einem kaufhaus usW., oder im internet – in prozent

Geschäft Internet

Auto Medikamente Elektro-Haushaltsgeräte Geldanlagen Möbel Schmuck Fernseher Schönheitspflege Bekleidung Schuhe Kinderbekleidung Sportbekleidung Computer, Laptop, Tablet Spielwaren Urlaubsreisen Bücher

92 92 90 88 87 87 85 82 82 82 80 76 76 76 61 57

8 8 10 12 13 13 15 18 18 18 20 24 24 24 39 43

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Noch immer meiden vier von zehn Kunden die virtuellen Einkaufswelten komplett. Und von denen, die online kaufen, vertrauen viele den Marken, die sie aus der realen ShoppingWelt kennen.

In allen anderen Branchen hingegen denken die Kunden auch beim Kauf im Internet vor allem an Händler, die auch im stationären Handel aktiv sind – oder neudeutsch: an Multichannel-Händler. Kinderbekleidung etwa wollen nur 7 % bei einem reinen Versandhändler wie Zalando oder Otto kaufen, doppelt so viele hingegen bei Marken, die sowohl online als auch offline aktiv sind, also etwa H&M oder Ernsting’s Family. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägt, ist das Verhältnis bei Straßen- oder Abendbekleidung. POS als Begegnungsort. Hoffnungsschimmer und klare Differenzierungs­ möglichkeit der realen Einkaufswelten gegenüber dem Onlineshopping ist somit eindeutig das Einkaufserlebnis: Die positiven Qualitäten eines realen Geschäfts liegen in den Augen der Kunden klar auf der Hand: Der Handel gilt als Ort des guten persönlichen Kontakts (96 %), vor Ort erhält man persön­ liche, individuelle Beratung (92 %) und bessere Serviceleistungen als im Internet (82 %). Alles in allem empfindet eine satte Dreiviertelmehrheit das Shopping-Erlebnis am POS besser als im Onlineshop. Weitere 18 % beschrei­ ben beide als gleich gut  – während nur für 4 % das Internet das bessere Einkaufserlebnis bietet. Der virtuelle Raum kann hingegen am ehesten mit der zeitlichen Flexibilität und der leichten Erreichbarkeit (45 %) punkten. Bei drei Aspekten schneiden beide Einkaufsmöglichkeiten ähnlich gut ab: bei der Qualität der Ware, dem Preis-Leistungs-Empfinden und der Auswahl. Mf

Handel punktet mit persönlichem Kontakt Welche dieser eigenschaften und aspekte treffen eher auf einen interneteinkauf und Welche eher auf einen einkauf in einem geschäft vor ort zu – in prozent

Geschäft Beides

Internet Keine Angabe

Guter persönlicher Kontakt

96

21

Gute Beratung

92

6 1

Hohe Servicekomponente

82

Gute Reklamationsmöglichkeiten

79

Gutes Shopping-Erlebnis

74

Individuelle Lösungen

71

Einfachheit, Unkompliziertheit

53

Gute Qualität der Ware

45

13 2 2

17

4

18

4

22 20

25 3

51

Gute Vergleichsmöglichkeiten

41

Zeitliche Flexibilität, Erreichbarkeit

35

19

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

33

43

Große Auswahl

33

41

31

26 45 18 24

Grafik: Textil Zeitung, Quelle: IMAS, n = 1.008, österreichische Bevölkerung ab 19 Jahren, Jan./Feb. 2014

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handel

Im Reich von Poesie und Mode üblicher Kreuzwinkelständer  – großflächige Sitz­ bereiche samt Kundenbar. »Hell und neutral, aber ja nicht kalt und steril – sondern mit heimeligem Wohngefühl« war die Vorgabe für Robert Blaschke (Raumbau Architekten, Salzburg), der auf bisherige Ladendesign-Referenzen wie den Trachtenshop Adelsberger (St. Johann, 2006) und den Meindl Authentic Luxury Store (München, 2012) verweisen kann. Die Dialogphase mit der Auftraggeberin war intensiv, mehr als eineinhalb Jahre wurde akribisch geplant. Nun denn: Das Ergebnis überzeugt und würde auch in der Fußgängerzone einer Metropole gute Figur machen. »PoeSie 1895 – wir haben mit diesem poetischen Namen und Motto für unser Haus einen Anspruch verknüpft, mehr zu sein als ein Modegeschäft«, erläutert die junge Chefin Angelika Schauer.

Stolzer Vater, taffe Tochter: Schneidermeister Gustav und Geschäftsführerin Angelika Schauer

© schauer

Fünf Standorte, 38 Mitarbeiter. Angelika stellt die vierte Generation der Unternehmerfamilie Schauer in Bad Ischl dar. Ihr Urgroßvater Wilhelm gründete 1895 ein Maßatelier in der Kaiserstadt, in dem die feine Gesellschaft ein und aus ging und das schnell zum K.-u.-k.-Hoflieferanten avancierte. Selbst der Kaiser grüßte ihn aus der Kutsche mit »Servus, Schneider!« Das Handwerk übt Vater Gustav nach wie vor aus, er schneidert speziell Dirndl. Auch Angelika schlug den handwerklichen Berufszweig ein und wurde in Düsseldorf und München zur Schnittdirectrice ausgebildet. Zurück in Ischl übernahm sie 2009 die Geschäftsführung des Unternehmens mit drei Standorten am Kreuzplatz und einem in der Pfarrgasse. Stoffe und Tracht waren der Schwerpunkt – nun gesellt sich das Damenmodengeschäft in einem Neubau an der Ecke Auböckplatz/Schulgasse dazu. Nicht nur das sehenswerte Ambiente, auch der individuelle Markenmix machen das Bild rund. Modethemen von Drykorn, Pepe Jeans, Passport, Boss Orange, Gerry Weber, 7 For All Mankind, Marc O’Polo und Oui bestreiten die ersten Schaufenster, im zweigeschoßigen Innenraum lässt sich noch viel mehr entdecken: ein individuelles Multilabel-Konzept »at its best«! Angelika Schauer hat mit diesem Geschäft einen persönlichen Traum durchgefochten und sich erfüllt. Sie und ihr 38-köpfiges Mitarbeiterteam sehen sich in einer Gastgeberrolle. Die Verbindung regionaler Wurzeln mit urbaner Internationalität, die ­Verknüpfung von Tradition und Modernität sollen nicht nur eine Einkaufsstätte, ­sondern einen Ort zum Verweilen und Wohlfühlen schaffen. Und wo bleibt die Poesie? Mit einem Zitat von Jean Paul kontert die Unternehmerin: »Alles wahre Wunderbare ist für sich poetisch.«

Für Sommerfrischler, Kurgäste und Kaisertreue war Bad Ischl schon immer eine Reise wert. Nun darf sich die Modebranche dazugesellen: Es lockt ein sehenswertes Store-Konzept.

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ad Ischl atmet Tradition – von der Kaiservilla bis zum Zauner. In Sichtweite zur bekannten Zuckerbäcker-Institution und vis-à-vis der historischen Trinkhalle trifft seit 20.  März K.-u.-k.-Flair auf über­ raschende Urbanität in Form eines nagelneuen Damenmodengeschäftes. Alleine das Ambiente der 700 m² Verkaufsfläche hat das Zeug, zum Mekka ladenbauinteressierter und umbauschwangerer Modehändler zu werden  – selbst der Weg aus Wien ins innere Salzkammergut lohnt, ganz wie zu Franz Josephs und Sisis Zeiten. Der Steinboden (weißer, gestockter Marmor) stammt aus dem Oman, die Sitzmöbel (weiß geöltes Eichenholz) aus Belgien, die Tapeten aus London und die leuchtenden Wolken über dem sich verjüngenden, großzügigen Treppenaufgang spiegeln italienisches Design wider. Weitere Glasleuchten sind das Werk zweier Prager Jungdesigner – sie folgen in ihren äußeren Konturen der Form berühmter Kronleuchter, wie sie in der Mailänder Scala oder der Met in New York hängen. Kreisrunde Deckenfelder sind  – in Anlehnung an klassische Fresken  – vom Leobener Künstler Kurt Stromberger in lichten Pastelltönen gestaltet, darunter finden sich  – statt

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Landeshauptmann bei Eröffnungsevent. Zum großen Store-Opening ihres Hauses »PoeSie 1895« konnte Angelika Schauer nebst einer Hundertschaft geladener Gäste auch Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer begrüßen. Der outete sich prompt als besonderer Freund der Modebranche: »Ja, ich bin ein Schneiderbub, im Atelier des Vaters unterm Bügeltisch aufgewachsen.« Die jüngste Sehenswürdigkeit der altehrwürdigen Kurstadt wurde im Rahmen des Festaktes absolut zeitgemäß zu Besichtigung und Einkaufsvergnügen freigegeben: Red Carpet, Fashion Show, Flying Dinner und Late Night Shopping. CD

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Inspirationsquelle Wie man seine Kunden inspiriert und dadurch Wiederkehrrate, Verweildauer und den Absatz ankurbelt, wissen die Profis vom Dienstleister Area aus dem deutschen Xanten.

© Area

© air creative

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eit dem Jahr 2000 berät das Ehepaar Rosie und Alexander Hutner mit seiner Area Management GmbH und einem Team aus 45 ­Merchandisern Unternehmen bei der richtigen Darstellung ihrer Marke. Den österreichischen Markt betreut Area ab dem 6. Mai vom neuen Büro in St. Johann in Tirol aus. Das Angebot der Dienstleister fängt bei Industrieberatung an, mit Themen wie Sortimentserstellung und Retailfähigkeit, und geht über Ladenbau und Shopin-Shop-Konzepte bis zum konkreten Visual Merchandising auf der Fläche. Und ihre Hilfe wird immer öfter gebraucht, denn das Geschäft ist in den letzten 14  Jahren nicht einfacher geworden. »Wir müssen im gesamten deutschsprachigen Raum mit weniger Kunden mehr Umsatz machen«, erklärt Alexander Hutner. Hinzu komme noch die Verlagerung in den Onlinehandel. »Der Anteil an Bedarfskunden ist extrem gesunken«, kommentiert Hutner, »das wird immer häufiger online abgewickelt.« Also müsse sich der stationäre Handel immer mehr in Richtung Erlebnis verändern. Die Erkenntnis, dass 70 % aller stationär getätigten Käufe zu den sogenannten Impulskäufen zu zählen sind, bringt große Veränderungen für die Gestaltungen der POS. »Wir müssen Zielgruppen genau definieren können und erkennen, was diese als Inspiration werten und wie man diese Inspirationen auch am POS liefern kann«, so Hutner. Um Wiederkehrrate, Verweildauer und Verkauf zu steigern, muss der stationäre Handel ermitteln, welchen Mehrwert er den Kunden bieten kann. Das ist von Zielgruppe zu Zielgruppe verschieden und führt mitunter auch weg vom Stammsortiment, hin zu einer stimmigen Themendarstellung. Dass die Bedarfskäufe zum Teil schon stark in den Internethandel abgewandert sind, zeigt aber auch die Möglichkeiten des stationären Handels auf. »Beim Internet hat man das Gefühl, ein Bedürfnis befriedigt zu haben, aber nicht das besondere Gefühl, sich etwas gegönnt zu haben«, konkretisiert Alexander Hutner. Daher gehe es immer darum, mit sichtbarer Emotion und Produktinszenierung diesen Mehrwert zu bieten, den das World Wide Web nicht liefern kann. Und für den greift der Kunde dann auch gerne einmal tiefer in die Geldbörse, denn »im Preiskampf wird uns das Internet immer schlagen«. BN

Keine dicke Luft Luftveredlung und Multisensorik sind das Geschäftsfeld der Schweizer Firma Air Creative.

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or 21 Jahren startete das Schweizer Unternehmen Air Creative sein Geschäft mit Duftmarketing. Heute stehen neben der Beduftung auch weitere Sinneseindrücke im Fokus. Horst Perdacher, Geschäftsführer der österreichischen Air Creative Handels GmbH, erklärt das Prinzip der Multisensorik: »Wir versuchen nicht in erster Linie das Geschäft zu verstehen, sondern dessen Kunden.« Daher stehen drei Fragen am Anfang jeder Beratung: »Wer sind wir? Was ist unseren Kunden wichtig? Und wie wollen wir von unseren Kunden wahrgenommen werden?« Diese Fragen werden dann anhand von fünf Eigenschaftswörtern aus einem vorgegeben Pool beantwortet, wobei jedes Wort einem bestimmten Farbcode zugeordnet ist. Diese Farbmethodenanalyse ergibt sich am Ende, welche Farbe, welche Musik, welcher Duft und welche Haptik im jeweiligen Laden v­orhanden sein sollten, um die Sinne der Kunden optimal anzusprechen. Nur rund 5 % aller Sinneseindrücke nehmen wir bewusst wahr. Die r­ estlichen 95 % landen im Unterbewusstsein – was aber nicht bedeutet, dass sie unsere Entscheidungen nicht beeinflussen. Das gilt auch und vor allem für Gerüche. »Die Beduftung funktioniert bei uns dezent«, erklärt Perdacher, »man darf sie gar nicht bewusst wahrnehmen.« Doch Air Creative macht mit seinen Geräten mehr, als schlechte Gerüche mit guten zu überdecken. Es wird in drei Stufen gearbeitet: Zunächst wird die Luft mit einem Staubfilter gereinigt, im Anschluss werden negative Gerüche neutralisiert und dann wird die Luft mit Botenstoffen ange­reichert. Die Neutralisierung »Airomex« hat sich das Unternehmen patentieren lassen – sie arbeitet so wie das ganze Duftsystem ohne Chemie und besteht aus einem Fruchtzucker. Die positiven Botenstoffe werden aus ätherischen Ölen hergestellt. Zudem werden alle Produkte ausschließlich regional in der Schweiz hergestellt. BN

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Frisch-

zellenkur Frische POS-Konzepte bestimmen den heimischen und europäischen Handel: von kurzzeitigen Pop-up-Ideen über bestens integrierte Nachbarschaften und luxuriöse Ausstellungsflächen bis zu wirklich nachhaltigen Shopgestaltungen.

Peak Performance/Linz. Das schwedische Label Peak Performance hat ein komplett neues Ladenbaukonzept entwickelt. Und stellt dabei vorbildlich das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. So ist die grundlegende Idee nicht, alles neu zu gestalten, sondern zu bewahren und zu integrieren und das neue Konzept an die Gegebenheiten des jeweiligen Stores anzupassen. Das passierte auch im neuen Store in Linz, bei dem der alte Holzboden komplett abgeschliffen, lasiert und aufgearbeitet wurde. Bei den Möbeln arbeitet Peak Performance mit Stecksystemen, die den Aufbau nicht nur flexibel machen, sondern auch dafür sorgen, dass er komplett rückbaubar ist. Aus Metallreststücken, die beim Bau der Möbel anfallen, werden gleich Haken für Umkleidekabinen gefertigt. Und Teppiche, Lampen und Kleinmöbel der Stores werden gezielt in lokalen Trödelläden ­erstanden, um auch hier nachhaltig zu arbeiten.

Adidas Originals/Berlin. Ende März eröffnete in Berlin Mitte der erste AdidasOriginals-Flagship-Store nach dem neuen Einzelhandelskonzept »Neighbourhood«. Mit diesem Konzept will sich die Streetwear-Marke des Sportspezia­ listen als Teil der Nachbarschaft positionieren, sich ins Stadtbild integrieren und beliebte Anlaufstelle für die Kunden sein. Ausdruck findet die Nähe zur Stadtkultur auch in einem gemeinsam mit Berlinern entworfenen Manifest, das dann in Zusammenarbeit mit ausgewählten Künstlern wie Grafik-Designerin Saskia Hahn, Fotograf Oliver Rath und dem Kreativduo »Sonice« in Kunstwerke übersetzt wurde. Nach dem knapp 300 m2 großen Store in Berlin sollen noch Flagships in London, Schanghai, Seoul, Moskau, New York und Paris folgen.

ADIDAS ORIGINALS/BERLIN

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pos Eleven Paris/Berlin. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Adidas-OriginalsStore feiert Eleven Paris die Premiere seines ersten deutschen Stores. 100 m2 bespielt das Label in der Münzstraße mit seinen Damen-, Herren- und Kindermodellen. Die Ladenarchitektur aus roughen Betonböden und hellen Holz­ elementen sowie Logos aus Neonröhren zeigt sich passend zum StreetwearStyle der Marke. An den Wänden prangen Fotos von Kate Moss, die das Label von Anfang an begleitet und auch das Gesicht der aktuellen Kampagne ist.

PEAK PERFORMANCE/LINZ

ELEVEN PARIS/BERLIN

MISS LITTLE/WIEN

Miss Little/Wien. Vom Gesetz zur Kindermode: Die Juristin Simone JelitzkaKahlen hängte ihren Rechtsanwaltsposten an den Nagel, um Kindermode zu entwerfen. Ihr Onlineshop www.misslittle.at bietet farbenfrohe Modelle für Mädchen im Alten von zwei bis zwölf Jahren. Um – zumindest zeitweise – auch stationär vertreten zu sein, öffnete am 10. März in der Seilergasse 16 in Wien ein Pop-up Store. Jelitzka-Kahlen nutzte die Gunst der Stunde und bietet ihre kunterbunte und musterverliebte Mode noch bis zum 8. April in dem leer stehenden Geschäft, das im Anschluss wieder neu vermietet wird, an.

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pos La Perla/Mailand. Der neue Kurs bei La Perla wird von einem Imagewechsel im Retailbereich begleitet. Soeben erstrahlte der Mailänder Store in der Via Montenapoleone im neuen Konzept von Architekt Roberto Baciocchi, der sich von der italienischen Architektur inspirieren ließ. Die Wände sind mit bemaltem Tuch in sanften Farben verkleidet, der Boden besteht aus sechseckigen Platten portugiesischen Marmors. Die Ausstellungsvitrinen mit Bügeln aus goldenem Metall setzen die Modelle wie Kunstwerke in Szene. Noch im ersten Halbjahr soll das neue Konzept in Läden in Macau, Hongkong, New York und Paris ­umgesetzt werden.

MARC O’POLO/POSTHAUSEN

Marc O’Polo/Posthausen. Mit einer Denim-Roadshow geht Marc O’Polo auf Pop-up-Tour durch Deutschland. Erste Station war im März das Modehaus Dodenhof in Posthausen, in dem auf 70 m2 eine Auswahl aus der F/S-Kollektion gezeigt wurde. Besonders war die Art der Präsentation im Container-Look, der »Blue Box«. Dabei kombinierte das Label das Casual-Store-Konzept des Pop-up Stores mit Mobiliar im Vintage-Look. Die nächsten Stationen der zehnwöchigen Tour sind unter anderem Breuninger, SinnLeffers, Engelhorn und Wöhrl.

SISLEY/BERLIN

LA PERLA/MAILAND

Sisley/Berlin. In der Neuen Schönhauser Straße feierte der erste SisleyConcept-Store Premiere. Vorbild für die Geschichte des neuen Stores war der Film »The Dreamers« von Bernardo Bertolucci. So entstand die Atmosphäre eines Pariser Appartements der Belle Époque mit von der Zeit gezeichnetem Interieur. Das Schachbrettmuster im Fußboden wurde aus Recyclingholz ­gefertigt, die Decke mit grüner Glanzlackierung reflektiert das Licht der ­Kronleuchter. Spiegel, Tische und andere Einrichtungsgegenstände wurden in ovaler Form gewählt. Als Generalunternehmer beim Bau des 130 m2 großen Stores fungierte Schwitzke Project. BN

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© CAMP DAVID

Mehr als

Dieter Bohlen Camp David polarisiert. Der Eigentümer, Clinton, strebt einen Imagewandel an.

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ur zu gut kennt man am Sitz der Clinton-Zentrale (mit den Marken Camp David, Soccx und – brandneu – Jay-Pi) den »Ed-Hardy-Effekt«: Zuerst ein Megahype um plakative Mode, dann Überdistribution, gefolgt von Preis- und Begehrlichkeitsverfall. Und schließlich bleibt nur mehr eine Fußnote in der Geschichte erfolgreicher Modemarken. Freilich: In Hoppegarten am Rande von Berlin will man sich nicht auf das allseits bekannte und von nicht wenigen Händlern bereits wieder geschmähte ­»Dieter-Bohlen-Hemd« reduziert wissen. Und man arbeitet mit Vollgas gegen die Schubladisierung. Augenscheinlichste Maßnahme ist die Errichtung der Europa-Zentrale, Brandenburgs aktuell zweitgrößte Baustelle nach dem Debakel-Flughafen »Willy Brandt«. Bei Clinton ist man mit der Kommunikation von Zahlen äußerst zurückhaltend. Es sei aber von einer dreistelligen Millionen­investition auszugehen, lässt sich Unternehmenssprecher Chris Götz ­entlocken. Auf dem 90.000-m²-Grundstück streben die ersten Mauern gen Himmel: 340.000 Stellplätze im Kartonlager, Platz für 8.000 Paletten, im Endausbau eine Lager- und Logistikhalle für 400.000 Teile! Die Fördertechnik kommt aus Österreich – wie auch bei Olymp und Hugo Boss von Knapp aus Hart bei Graz (siehe TZ 22/2013). Mitte 2015 soll der Betrieb aufgenommen werden. Dazu ist eine Personalaufstockung geplant: Heute arbeiten 250 Mit­ arbeiter hier, weitere 100 werden mit dem Ausbau dazukommen. Insgesamt 1.700 Menschen stehen in Deutschland zurzeit im Sold der drei Brüder ­Finkbeiner, die das Unternehmen 1993 gründeten. Der Umsatz? Top secret! Einstieg in HAKA, Schuhe und mehr. Step eins, um sich in eine neue Liga abseits von mit Badges und Stick überladenen Shirts zu katapultieren, war die Diversifikation in vielfältigere Casual-Linien: »Red«, »Blue«, »Green«, »White« – jeweils in sich geschlossen mit eigener Kollektionsaussage. Step zwei: Man verleibte sich den Traditionskonfektionär Philipp (gegründet 1935 mit Sitz in Hanau bei Frankfurt) ein. Dessen Know-how bedient man sich nun für die Linie »Black«: Anzüge, Sakkos und Mäntel mit Camp-David-DNA. Weiter ging es Schlag auf Schlag: Launch der ersten Schuhkollektion auf der Modemesse Panorama, die man nunmehr auch im Rahmen der GDS dem Schuhfachhandel

marken

präsentierte. In Berlin zeigte man auch erstmalig hochfunktionelle Sportbe­ kleidung, die sich marketingwirksam auf einer Extremexpedition quer durch sowie rund um das Kap Hoorn beweisen musste und die auf den ­Sportfachhandel à la SportScheck und Intersport abzielt. Eine eigene Skikollektion sei wohl nur eine Frage der Zeit, eine Wäschekollektion die logische Schlussfolgerung – wie die Camp-David-Macher durchblicken lassen. Die Premiere bereits hinter sich hat die junge Männermodenmarke Jay-Pi. Robert Matthias Meyer, Head of Design der gesamten HAKA im Hause Clinton, holte sich seine Expertise bei Boss und zuletzt bei s.Oliver Selection. Er analysierte ein Markenumfeld wie Hugo, Drykorn oder Tiger of Sweden, versuchte, das Essenzielle daraus zu filtern und ein Konzept für eine junge Männermodenmarke zu kreieren: konfektions­ lastig, doch mit gewissem Casual-Anteil. Jay-Pi ist eigenständig, preisattraktiv, prädestiniert für Maturajahrgänge, die sich für die Abschlussfeiern aufbrezeln wollen, oder fürs erste Vorstellungsgespräch. »Ein großer Markt«, wie Dieter Gambke versichert. Der Vertriebschef ist erst seit wenigen Monaten bei Clinton. »Enorme Perspektiven« ließen ihn von Création Gross im bayerischen Franken­ land nach Brandenburg wechseln. Sein Vertrauensmann an der österreichischen Verkaufsfront ist Markus Holas. In dessen Salzburger Agentur wird eine klare Dreimarkenstrategie gefahren. Philipp deckt den breiten Markt an konsumiger Brot-und-Butter-Mode ab: Sak­ kos, Anzüge, Mäntel mit starkem NOS-Schwerpunkt – ganz so, wie man Philipp auch bisher kannte. Nur das Private-Label-Geschäft hat Clinton komplett gekappt. Dann Jai-Pi, das quasi der ehemals jungen Linie von Philipp namens »It’s« nachfolgt. »Und natürlich Camp David, mit der es uns nach dem CasualErfolg auch gelingen wird, in die angestaubte HAKA-Welt einzudringen.« Nächs­ ter Step wird Maßkon­fektion – in Hanau rüstet Philipp als Kompetenzzentrum dafür schon auf. Expansion und Imagewandel. Zu Clintons Strategie zählt, den bisher ­marginalen Exportanteil in einen deutlich zweistelligen Bereich zu heben. Dieter Gambke: »Die Internationalität fängt jetzt erst an, im letzten halben Jahr haben wir den Markteintritt in Skandinavien, Benelux, Tschechien, Polen, dem Baltikum, Russland und Italien geschafft – und das alles auf einmal.« In den bestehenden deutschsprachigen Kernmärkten heißt Gambkes Prämisse, Key-Accounts für das »Baby« Camp David Black zu gewinnen. Jüngster Erfolg ist Breuninger, für Österreich wird Kastner & Öhler gerne als Referenz genannt. Doch expandiert wird nicht nur im Wholesale, sondern auch im Retail. Zu den rund 250 Stores in Deutschland gesellten sich erst kürzlich die ersten drei Läden im Ausland: in Utrecht, Bratislava und Riga. Nummer vier entstand im SES-Einkaufszentrum Varena in Vöcklabruck auf 160 m². Noch heuer werden Stores im Fischapark und in der BahnhofCity Wien Hauptbahn­ hof folgen (siehe TZ 6/2014), dann will man sich das Potenzial in der Alpen­ republik weiter ansehen. »Überwiegend betreiben wir die Geschäfte nicht selbst, sondern als Partner-Stores, so auch in Österreich«, betont Chris Götz, der darüber hinaus keine Namen nennen will. Unter Vöcklabrucker Innenstadt­ kaufleuten munkelt man von einer Unternehmerin aus Deutschland, die mit dem Standort Varena ihren zweiten Camp-David-Monomarken-Store führen soll. Wenn es um die künftigen Marketingkampagnen geht, sagt Götz, nur auf Dieter Bohlen als Markenbotschafter will man sich nicht mehr verlassen, wenn auch der Verdienst des Musikers außer Zweifel steht. Vor allem Sport­ größen sind die weiteren Testimonials: Windsurfer Björn Dunkerbeck (41-facher Weltmeister), Beachvolleyballer Julius Brink (Olympia-Gold 2012) oder Sportjournalist Thomas Helmer (Fußball-Europameister 1996). Sie alle tragen jetzt auch Anzug bzw. Blazer mit den Buchstaben CaD am Revers. Die Gentleman-Tauglichkeit von Camp David Black will das neueste Gesicht der HAKA-Linie zusätzlich unterstreichen: Ottmar Hitzfeld, 65-jährig, grau meliert, Nationaltrainer der Schweizer Fußballnationalmannschaft und somit WMTeilnehmer in Brasilien im Juni.CD

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Zwischen Premium &

Preispolitik

Flächenwahn und übertriebene Eigenmarkenpolitik brachten Sport Eybl in wirtschaftliche Schieflage. Unter der Mehrheitsbeteiligung des britischen Diskonters SDI ist die Zukunft des Premiumanbieters ungewiss.

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ie Stimmung im österreichischen Sportfachhandel ist angespannt. Jahrelang wurde der Markt von sechs kompetitiven Einzelhändlern dominiert, die 2012 ein Gesamtmarktvolumen von 1,7 Mrd. € netto erwirtschafteten (Quelle: KMU Forschung). Anfang 2013 hat die wirtschaft­ liche Schieflage des Premiumanbieters Sport Eybl & Sports Experts AG (EAG) in Wels einen Restrukturierungsprozess ausgelöst, dessen Ausgang nach wie vor ungewiss ist. Im Juni 2013 ist mit dem neuen Mehrheitseigentümer der EAG (51 %), Sports Direct International (SDI), ein britischer Wettbewerber in den Markt eingetreten. Dem Diskonter sagt man mehr Interesse an der ­Diskonterschiene Sports Experts als an der Premiumschiene Eybl nach. Auch dass die Intersport Austria (ISA) seit September 2013 eine Tochter der deut­ schen Intersport in Heilbronn ist, hängt mit der EAG zusammen. Eybl war mit 17 % Marktanteil das größte Mitglied der Einkaufsgenossenschaft, nahm aber unter GF Peter Wahle seine Eigenmarkenpolitik selbst in die Hand und löste sich sukzessive aus der Abhängigkeit des Einkaufsverbandes. Flächenbereinigung. Im seit 2012 stagnierenden Markt haben aber nicht nur Eybl, Experts und Intersport Probleme: Die Kastner-&-Öhler-Tochter ­Gigasport hat ihren Rückzug aus den schwächelnden südosteuropäischen Märkten zuletzt mit einem Verlust von 20 Mio. € teuer bezahlt. Der Einkauf für die verbleibenden 16 Filialen am Heimmarkt Österreich erfolgt neuerdings in Kooperation mit Sport 2000. Die Bilanz der Spar-Tochter Hervis weist sowohl am Heimmarkt als auch auf den südosteuropäischen Märkten im zweiten Jahr in Folge ein Minus auf. Waren es per Geschäftsjahresende 2012 noch 2 % so waren es 2013 schon 3,4 %. Um die selbst behauptete »Preismarktführer­ schaft« zu sichern, hat Hervis übrigens schon 2012 eine Einkaufsgemeinschaft mit der französischen Groupe Go Sport gebildet. Allen Marktteilnehmern gemeinsam ist, dass sie das Online-Business fast völlig verschlafen haben. Ausnahme ist Hervis, das 2013 eine Multichannel-Offensive lancierte und eine Konvergenz von Online- und Offline-Service in den Filialen herbeiführen möchte.

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Strukturwandel im österreichischen Sportfachhandel: Ende des Marktwachstums, ein neuer preisaggressiver Mitbewerber und dann noch ein milder Winter mit zu spätem Schneefall. Zu Stagnation und tief greifendem Strukturwandel im heimischen Sportartikel­ markt kam in der abgelaufenen Saison 2013/14 ein allzu milder Winter, der die Budgets der Händler schwer belastet. Ernst H. Aichinger, Obmann des Bundesgremiums Sportartikelhandel in der Wirtschaftskammer Österreich, rechnet jetzt mit einer Flächenbereinigung seitens der Filialisten. Profiteure der Situation sind zunächst die kleinen und mittelständischen Händler, die mehrheitlich als Mitglieder der Einkaufsverbände agieren. Frequenzbringer Schnee. Hannes Hettegger sen. ist seit 1969 in der ­Branche und spricht vom bisher schlechtesten Winter seiner Karriere. Seine zwei Sportgeschäfte befinden sich in Bad Ischl, wo das Thermometer in ­diesem Winter selten Minusgrade gezeigt hat. Skimode verkauft er im mitt­ leren bis oberen Preissegment. Heuer musste er die Ware mit bis zu 50 % Abschlägen verkaufen. Dass er seinen zweiten Shop, einen Golf-Pro-Shop, wetterbedingt schon einen Monat früher als sonst, Mitte März, aufsperren konnte, ist ein schwacher Trost. Ski sind sein Hauptgeschäft und er wird auch im kommenden Winter nicht darauf verzichten können. Es ist der Schnee, der Frequenz und Abverkäufe sichert. Dieses Prinzip kann auch Ambros Strolz für die Region Arlberg bestätigen. Aber im Unterschied zu Ostösterreich hatte der Westen heuer Schnee – oder zumindest Verhältnisse, die das Beschneien der Pisten erlaubten. Perfekt war der Winter auch im Westen nicht. Sorgte eine

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Chaos bei Eybl. Aus Lieferantensicht war die Lage am österreichischen Sportartikelmarkt von jeher problematisch. Die Dominanz der vier Filialisten und der zwei Einkaufsverbände hatte in den vergangenen Jahren zu Expansion und überhitztem Wettbewerb geführt. Verhandlungen waren härter geworden und Margen geschrumpft. Dennoch ist Sportbekleidung eine fixe Größe in den Sortimenten und hatte laut VSSÖ 2012 einen Umsatzanteil von 26,5 %. Proble­matisch für Anbieter im Premiumbereich ist eine allgemein mangelnde Mode- und Beratungskompetenz, die die Zahl der potenziellen Händler von vornherein limitiert. In der Regel werden Delkredere-Verträge mit Einkaufsverbänden abgeschlossen, Orders aber nicht über die Zentrale sondern direkt mit den Händlern abgewickelt. Relevanter Partner unter den Key-Accounts ist jedenfalls Eybl, der sein traditionell geprägtes Image aus der Vergangenheit lange halten konnte – was auch daran lag, dass er in Ostösterreich der einzige große Premiumanbieter ist. Bedingt durch Lagen in Graz, Wien, Linz, ­Innsbruck und Salzburg deckt Eybl speziell die urbanen Zentren ab. Ob der Eybl der Eybl bleibt, wie die Gründerenkelin Catrin Aschenwald-Eybl in ihrer nicht länger als acht Monate dauernden GF-Periode in der EAG betonte, ist nach ihrem plötzlichen Abgang Anfang März höchst fraglich. Wie Pressesprecherin Katharina Brunner erst jetzt gegenüber der TZ erklärt, haben zeitgleich mit Aschenwald-Eybl 23 Mitarbeiter aus Einkauf und Verwaltung das Unternehmen »auf eigenen Wunsch« verlassen. Die Zahl der Mitarbeiter in der Zentrale sei laut Brunner somit von 274 auf 250 geschrumpft. Brunner erklärt die freiwilligen Abgänge mit »sortimentsspezifischen Veränderungen, die nicht von allen mitgetragen wurden«. Wird Sports Experts schon seit Monaten aus SDI-Quellen bestückt, so soll jetzt auch das Eybl-Sortiment einer »Feinjustierung« unterzogen werden, so Brunner. Es sind speziell die SDIEigenmarken, die ins Eybl-Sortiment Eingang finden sollen. Aber auch das Schuhangebot soll ausgeweitet werden. Die Schwerpunkte Bike, Ski, Outdoor sollen hingegen beibehalten werden. Angesichts der aktuellen Geschehnisse sehen Lieferanten die Hoffnung auf einen Fortbestand von Eybl schwinden. Die Orders für Winter 2014/15 wurden zwar geschrieben, die Einkäufer haben die EAG aber unmittelbar nach dem Einkauf verlassen, und Mike Weccardt, nach Aschenwald-Eybls Abgang alleiniger GF, hält sich in Strategiefragen bedeckt. Preisverriss und Markenimage. Ein Problem, das das Einvernehmen von Handel und Premiumlabels permanent gefährdet, ist die Preispolitik. Zu frühe und zu hohe Reduktionen kratzen am Markenimage, sind aber durch die divergierenden Zeitfenster in Berg- und Stadtlagen vorprogrammiert. In den

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sehr gute Vorsaison bis Weihnachten für Euphorie, so blieben die Monate Februar und März hinter den Erwartungen zurück. Die Nächtigungszahlen in Vorarlberg und Tirol weisen einen Rückgang von rund 10 % aus, und das spiegelt sich auch in den Umsätzen der Händler wider. Trotzdem, Skimode sei immer noch ein Zugpferd, so Strolz, der sein Sortiment aus etwa 30 Kollektionen zusammenstellt, um der anspruchsvollen Klientel in Lech Lust auf Neues zu machen. Trendsetter der vergangenen zwei Jahre waren Shells. Liegen geblieben sind im milden Winter 2013/14 die typischen Kälteartikel wie Mützen und Unterwäsche. Aus der Sicht von Strolz ist mittlerweile auch am Sektor Skimode zu viel Ware am Markt. Schließlich ist der Markt von Kundenseite eher gesättigt und ­Skibekleidung kann durchaus vier bis fünf Saisonen getragen werden. Eine gesteigerte Nachfrage steht darum meist in Verbindung mit Innovationen, wie dies zuletzt beim Retro-Style der Linie Fusalp oder der isolierenden Merinoabseite der Linie Mover der Fall war. In Konkurrenz steht Strolz weniger mit lokalen Händlern als mit jenen in den urbanen Zentren, aus denen seine Kunden anreisen. Wenn in den Städten Preisreduktionen schon vor Weih­ nachten einsetzen, dann braucht es in der Wintersportdestination ein ­raffiniertes Sortiment, um doch noch Begehrlichkeiten zu wecken.

Städten beginnen die Reduktionen vor Weihnachten – noch bevor die Saison in den Skigebieten begonnen hat. Ein Problem, das sich zugespitzt hat, seit Hervis an Wintersportdestinationen wie St. Anton, Kitzbühel, Bad Gastein und Zell am See Niederlassungen hat. Allerdings führt Hervis keine mode­ orientierten Premiumlabels, sondern gibt sich mit Marken wie Salewa und ­Mammut eher funktionsorientiert. Einer, der den Spagat zwischen Hervis und unabhängigen Spezialisten macht, ist Martini Sportswear. Durch die Kombination der konträren Handelsschienen soll flächendeckende Präsenz mit dem Streben nach Image vereinbart werden. Die Kooperation mit unabhängigen Spezialisten ist geboten, um auch die Profis zu erreichen, deren Ausrüstung Werbecharakter hat. Martini Sportswear hat sich auf den Tourenskimarkt konzentriert und wie Pressesprecher Johann Lainer betont, profitiere das Unternehmen vom anhaltenden Trend zum Ausdauersport jenseits des Pistengeschehens. So konnten die Vororders trotz angespannter Marktsituation durch Neukunden gesteigert werden. Weiters äußert sich die günstige Trendsituation darin, dass Skitouren­ bekleidung in der abgelaufenen Saison schon im Herbst gekauft wurde. Bei anderen Premiumlabels wird hingegen eine zunehmende Verschiebung zum bedarfsnahen Kauf beobachtet. Konzentration auf Städte und Skidestinationen. Für ein klar modeorientiertes Unternehmen wie Sportalm ist Hervis kein Thema. Bei Premiummarken läuft das Hauptgeschäft klar über mode- und beratungskompetente Händler in Westösterreich, die – im Vergleich zu Ostösterreich  – meist in schnee­ sicheren Regionen gelegen sind und zuletzt auch aufgrund der Nächtigungszahlen eine positive Entwicklung genommen haben. Trotzdem sei es unmöglich, sich vom Preismarkt abzugrenzen, so Wilhelm Ehrlich, preisbestimmend in den Skigebieten seien hauptsächlich die deutschen Städte. Je nach Wettbewerbsumfeld variiert der Ausverkaufsstart zwischen Ende Jänner und Ostern. Den längsten Atem haben Topdestinationen wie Ischgl und Arlberg.

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Eine Abgrenzung vom Preismarkt gelingt am ehesten noch über eine Intensivierung der Händlerkooperationen, die von Merchandising über Softshops bis hin zu Franchise-Stores führt. Sportalm hat bereits acht Monolabel-Stores in Österreich und deckt damit nicht zuletzt urbane Lagen in Ostösterreich ab. Bogner hat bereits fünf Monolabel-Stores in Österreich, konzentriert sich zunächst aber noch auf die Region Salzburg und Tirol. Neben der Interaktion mit dem Konsumenten geben die Stores auch die Möglichkeit, Preispolitik zu machen. Dazu Hannes Lindinger, GF Bogner Österreich: »Obwohl die Reduktionen in Kitzbühel schon Anfang Februar begonnen haben, haben wir im eigenen Store bis Ende Februar zu regulären Preisen verkauft. Damit haben wir zwar definitiv Umsätze verloren, hoffen aber, so unsere Handelspartner zu sensibilisieren und anzuregen, ihre Preispolitik zu überdenken.« Kathrin Ludescher, Allsport, musste sich die Präsenz im österreichischen H ­ andel hart erkämpfen. Durch die geografische Nähe ist das Vorarlberger Unternehmen deutlich von der Schweiz beeinflusst. Hier wie dort sucht ­Ludescher die Zusammenarbeit mit dem inhabergeführten Handel, nicht zuletzt, um die Preispolitik der Filialisten zu umgehen. Zitat: »Aufgrund unserer Europaproduktion können wir gar nicht über die Preisschiene arbeiten. Aber es ist schon länger so, dass die Einkäufer mit den Abverkaufslisten zur Order kommen.« Ludescher ist sich sicher, dass es die Nische für qualitativ hochwertige, modeorientierte Skibekleidung immer geben wird. Aber selbst Premiummodelle werden nach schneelosen Saisons mit Abschlägen bis zu 50 % verkauft. Klimawandel ist darum klar ein Thema, mit dem sich die Hersteller von Skibekleidung auseinandersetzen ­müssen. Ludescher versucht, ihr Portfolio weniger wintersportlastig zu

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g­ estalten. Das gelingt zum Beispiel mit Multifunktionalität durch Layering: Eine dünne Shell über einer Midlayer in Primaloft kann nicht nur auf der Piste, sondern auch zum Stadtspaziergang getragen werden. Auch Wilhelm Ehrlich sieht die Lösung in Kollektionen mit Crossover zur Sportswear. Langfristig bedeute der Klimawandel für die Produzenten von Skibekleidung aber auch die Umorientierung auf schneesichere Skigebiete, wie sie etwa in den Emerging Markets wie Russland und Kasachstan zu finden sind, so Ehrlich. Die Pisten können dank der Beschneiungsanlagen zwar beschneit werden, aber angesichts grüner Täler kommt kein winterliches Flair auf. Und wenn es um die Topdestinationen geht, dann konkurriert man in Österreich nicht nur mit dem nationalen, sondern mit dem gesamteuropäischen Markt. Zu bedenken ist weiters, dass der Weltmarkt am Sektor Alpinski in einer Dekade fast um die Hälfte von ca. 6 auf 3,3  Mio. Paar im Jahr 2012 geschrumpft ist. Österreich ist nach wie vor der wichtigste Skiabsatzmarkt in Europa. Aber auch hier ist der Marktrückgang unübersehbar. In der Saison 2012/13 wurden 370.000 Paar Alpinski ausgeliefert (Quelle: Verband der Holzindustrie). HILDEGARD SUNTINGER

wenn Prada kommt … 120 Jahre existierte das Modehaus Steindl am Alten Markt im Herzen von Salzburg. Bis zum Sommer bezieht Prada das Fin-de-Siècle-Geschäftslokal. Für Inhaber Andreas Steindl ein Abschied ohne Wehmut.

Erst beim Mietanbot des Mailänder Luxuskonzerns Prada sei Stendl schließlich schwach geworden: »Da konnte und wollte ich nicht mehr Nein sagen, zumal eine internationale Luxusmarke ein überaus würdiger Nachfolger für unser Traditionshaus ist.« Ein Abschied mit Wehmut sei es, titelten die Salzburger Lokalmedien, ein Abgesang auf die alteingesessenen Fachgeschäfte, die gegen große Konzerne und Filialisten keine Chance mehr hätten. Ein wenig ist man erinnert an das Aus des Düsseldorfer Modehauses Eickhoff, das bald einem Dior-Flagship weichen wird. Zwischen Gucci und Zara sei kein Platz mehr für hochwertige Premiumkonzepte, sagte Albert Eickhoff zum Abschied. Auch Andreas Steindl, der mit Mabrun die führenden Modehäuser Europas beliefert, sieht die Zukunft von Multibrand-Formaten nicht allzu rosig: »Wir stellen fest, dass gehobenes Premium ein riesiger Wachstumsmarkt ist. Vor ein paar Jahren habe ich noch fest geglaubt, dass Luxus nur in den Läden stattfinden wird, ich muss aber zur Kenntnis nehmen, dass Premium immer öfter und in nahezu jeder Altersgruppe via Internet verkauft wird. Da gibt es keine Hemmschwelle mehr und Luxus ist immer und überall verfügbar. Als Unternehmer muss man auf diesen Trend reagieren.« Monolabel-Stores drängten in die Innenstädte, sagt Steindl, Wien, Salzburg und München sieht er als besonders erfolgversprechendes Dreieck: »Salzburg ist unverändert ein Hotspot für Reisende aus Japan und den USA.« Bis zum Sommer soll am Alten Markt umgebaut werden, Steindl geht davon aus, dass Prada im Stil des Mailänder Geschäftslokals bauen wird. Auch dort integrierte man bestehende Elemente in geschichtsträchtige Umgebung. Ende der Woche ist das Modehaus Steindl Geschichte, die verbliebenen Mitarbeiter werden, rechnet Steindl, sehr bald einen neuen Job finden. Für ihn sei das Kapitel Einzelhandel damit abgeschlossen, sagt Steindl, »aber vielleicht kommen meine beiden Söhne einmal drauf, dass die Mode ihnen im Blut liegt«. Über den Geschäftsgang seines Mieters Prada kann sich der Modemanager jedenfalls künftig direkt überzeugen: Wohnen bleiben die Steindls im edlen Bürgerhaus am Alten Markt. BPM © Picturedesk

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Aufhören,

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m Ende ging alles ganz schnell: Als Andreas Steindl den Abverkauf ausrief, stürmte die feine Salzburger Gesellschaft das ebensolche Modehaus – und kaufte den Laden innerhalb von drei Tagen leer. »Da war eine Schlange vor dem Geschäft, wie man sie normalerweise nur bei Abercrombie & Fitch kannte«, sagt Steindl schmunzelnd. Erst im Jänner ­dieses Jahres entschied sich Familie Steindl, das Modehaus im Stil eines Jahrhundertwendesalons zu vermieten. Klar: Die gesamte Ware für Frühjahr/ Sommer 2014 war zu diesem Zeitpunkt längst geordert – oder schon im Laden. Also blieb ein Blitzabverkauf unvermeidlich. Der neue Mieter, der italienische Luxuskonzern Prada, will pünktlich zur Festspielzeit aufsperren. Nein, Prada sei bei Weitem nicht der erste und einzige Interessent für den 200-m2-Laden. Immer wieder habe Steindl, der lange Jahre als Manager die Markenführung von Habsburg verantwortete und aktuell das zur Rudigier und Partner, Management- und Beteiligungs-GmbH gehörende italienische ­Premium-Jackenlabel Mabrun führt (im Portfolio der 2006 gegründeten Gruppe befinden sich auch die Labels Rena Lange, St. Emile und der Hemdenerzeuger Gloriette), Angebote für das edle Geschäftslokal bekommen. Druck, den Modehandel, der 1894 von seinem Urgroßvater Ludwig Steindl gegründet wurde und den er vor 20 Jahren von seinem Vater übernahm, zu schließen und einen Mieter zu suchen, verspürte Steindl bis zuletzt nicht: »Wir haben immer gute Geschäfte gemacht, hatten 70 % Stammkundinnen, qualifizierte ­Mitarbeiter und die beste Lage, die es in Salzburg gibt.«

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Die modische

Speerspitze Der Name Deyk ist noch im Kopf. Von 1984 bis 2001 war das Premiumhosenlabel der Leineweber-Gruppe bereits am Markt. Nun startet es neu durch. GF Kai Timpe im Gespräch.

Herr Timpe, Sie sind seit 20 Jahren in der Leineweber-Gruppe tätig, waren viele Jahre Brand Manager DOB bei Brax und leiten seit drei Jahren die Premiumhosenmarke Deyk. Wie schätzen Sie aktuell den Hosenmarkt ein?

In Deutschland konnte die Saison Ende Februar mit plus 3 % gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr abgeschlossen werden, der Markt ist damit gut unterwegs. Speziell im Premiumbereich ist es aber schwierig, an aussage­ kräftige Daten zu kommen, daher kann ich die Entwicklung noch nicht ­bewerten. Von Kunden höre ich, dass der Premiummarkt seit knapp drei Saisonen unter Drucke steht und eine sehr hohe Preissensibilität vorherrscht. Hosen sind im Preisbereich über 200 € nur noch schwierig, über 300 € fast aussichtslos zu vermarkten. Die Luft ist wirklich dünn geworden! Wie haben Sie darauf reagiert?

Wir haben den Preis für Deyk-Hosen entsprechend gestaltet, zwischen 120 und 190 € liegt unser Fokus, wobei sich vor allem die Preislage 130, 140 und 150 € hervorragend etabliert hat. Wie ist Deyk in Österreich positioniert?

Unsere Performance ist zufriedenstellend, aber natürlich geht mehr. Der Markt ist gut besetzt, der Handel hat kein Spielgeld mehr zur Verfügung. Zum Start konnten wir mit unserer österreichischen Agentur Free Mountain zwölf ­Topkunden gewinnen.

Nach drei Farbsaisonen wurde die Denimwelle stark besprochen, die Order lief gut – der Abverkauf allerdings nur befriedigend. Wir hatten unseren Denim­ anteil hochgefahren, aber Denimwelten locken den Endverbaucher eben nicht so sehr wie Farbwelten. Basics und normale Teile tun sich sowieso schwer, da die Kundin das Besondere, die Innovation sucht.

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Alle Bilder © Deyk

Wo gab es Schwierigkeiten in der Saison?

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Nicht nur der Preis, auch die Passform ist ein wichtiges Thema.

Denim lief unbefriedigend – was aber lief gut am POS?

Beschichtungen auf Baumwolle, Biker-Typen, Jogg-Jeans und sexy Boyfriend-Silhouetten haben sich gut abverkauft, Farbe fehlte ein wenig. Für H/W 2014 ist Technoware ein Highlight, außerdem Beschichtung auf Jersey. Mit Ausblick auf 2015 kann ich Ihnen aber sagen: Es wird sich wahnsinnig viel verändern! Die extrem hohe Anteiligkeit der Skinny geht zurück, legere Formen gewinnen und Fake-Leder bleibt ein riesiges Thema. Auch für die Sommersaison 2015 glaube ich an gecoatete Modelle. Diese Teile müssen erst einmal Fuß fassen, die Kundin hat sich daran noch lange nicht sattgesehen. Denim werden wir klar einschränken, wenn, dann punkten Waschungen. Cool sind Loose Fits und neue Chinos mit gerader Silhouette. Wie hat sich Deyk – die Marke ist seit zwei Saisonen am Markt – e­ ntwickelt?

Mit den Abverkäufen sind wir zufrieden. Wir haben den Modegrad angepasst und die Preislage nach unten austariert. Der Handel geht mit neuen Labels hart ins Gericht und erwartet, dass man nach zwei Saisonen ähnlich performt wie alteingesessene Marken. Daran arbeiten wir intensiv. Und wo sehen Sie Entwicklungspotenzial?

Für mich gibt es nur zwei Dinge, die Outfits ­wirklich ankurbeln: Schuhe und Hosen. Die Kundin ist extrem qualitätsbewusst, deshalb setzen wir auf 40 bis 50 % Innovation in der Kollektion pro Saison. Mit einer normalen Five-Pocket reißen Sie heute keinen mehr vom Hocker! Wir achten außerdem auf eine hohe Kalkulation von 180 bis 200 %, schließlich soll der Kunde mit uns Geld verdienen. Wichtig sind auch kurze Lieferzeiten von drei bis vier Monaten. Damit sind wir nah am Bedarf. Wir b­ ieten einen Monat Orderzeit, sechs Ordertermine pro Jahr mit zehn Lieferterminen. Potenzial sehe ich in der zweiten Saisonhälfte: Zu Beginn der Verkaufssaison wird ein sehr hoher Warenanteil eingesteuert, während in der zweiten Hälfte kaum noch neue Ware nachkommt. Wir wollen diesen Zeitraum stärken und das Umsatzniveau hoch­halten. Ready to sell ist deshalb unser Konzept – und wir wollen erstmalig ein Depot anbieten. Ich kenne sonst keinen Premiumhosenhersteller, der Ware auf Lager anbietet. Da kommt uns unsere Mutter zugute: Die Leineweber-Gruppe hat durch Brax jede Menge Erfahrung mit NOS-Ware. An welchen Mitbewerbern orientiert sich Deyk?

An den amerikanischen Premiumbrands, deren Lifestyle, Image und Waren­ einsatz. Unabhängig davon wollen wir aber unseren eigenen Weg gehen, unser eigenes Profil finden. Gegenüber den amerikanischen Hosenlabels sehen wir einen entscheidenden Vorteil: Unser Preis kommt der Preissensibilität der Kundin entgegen.

Es gibt zwei Kleidungsstücke, die perfekt passen müssen: Lingerie und Hosen! Deshalb ist es Teil unserer Strategie, dass unsere Mitarbeiterinnen unsere Hosen testen und regelmäßig Feedback geben. Wir haben einen Toleranz­ katalog erarbeitet, dem jeder Lieferant folgen muss, und wir dokumentieren die Passform jeder Hose jeden Monat, passen laufend an und bringen sie auf den Punkt. Außerdem gradieren wir nach Inch, das gibt uns die Möglichkeit, noch näher an den Körper zu gehen. Wir bieten 50 % Skinny, 50 % Athletic, unsere Passform mit etwas erhöhter Leibhöhe, legerer an Hüfte und Beinumfang. Welchen Vertriebskanal haben Sie für Deyk gewählt?

Wir setzen auf Handeslpartnerschaften und vertreiben deshalb zunächst nur über den Wholesale. Die Endverbraucherin ist mit Deyk noch zu wenig vertraut, dieses Vertrauen wollen wir über den Handel gewinnen und unser Produkt bekannt machen. Ab 2015 wollen wir diese Handelspartnerschaften intensivieren. Uns war es wichtig, zuerst das Produkt, also Passform und Preislagenaufbau, richtig abzustimmen, bevor die Partnerschaft gestärkt wird. Mit ­Flächenkonzepten warten wir noch, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass Händler im Premiumsegment die Variation schätzen und sich weniger auf konkrete Flächen festlegen wollen. Gibt es Synergien im Haus?

Natürlich! Wir nützen alle internen Strukturen für Beschaffung, Logistik, Timing der Aus­lieferung, Buchhaltung usw. Nur bei den L­ ieferanten gibt es keine Überschneidungen, da wir ausschließlich auf hochwertige i­talienische und japanische Ware setzen. Deyk setzt auf Innovation als Motor.

Im Fokus stehen Passform, Qualität und Innovation. Unsere Chefdesignerin Kim Le ist bei unseren Lieferanten vor Ort und entwickelt mit ihnen neue Veredelungstechniken. Wir coaten, arbeiten mit Laser, färben, beschichten per Hand. Außerdem setzen wir auf die Ozontechnik, die zwar extrem teuer ist, aber bei der Produktion enorme Mengen an ­Wasser einspart. Für eine Jeans werden so statt 120 Liter Wasser nur noch zehn Liter Wasser für die Produktion verwendet. Wenn man bedenkt, dass weltweit fünf Mrd. Jeans jährlich hergestellt werden, multipliziert mit 120 Liter Wasser pro Hose – der helle Wahnsinn! Wir führen deshalb einen Nachhaltigkeitsbericht und b­ ehalten ressourcenschonende Produktion im Fokus. Was erwarten Sie sich von 2015?

2013 haben wir das erste Verkaufsjahr abgeschlossen, Ende 2015 möchten wir den Break-even erreichen. In zwei Jahren Vorarbeit, 2011 und 2012, haben wir eine siebenstellige Summe in Deyk investiert, die muss sich nun wieder ­rechnen. Dabei setzen wir auf zwei Dinge: Kollektion und Kunde. Die Kollektion muss den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden und die Endverbraucherin begeistern. Außerdem ist Werbung für uns wichtig, ebenso wie die Kooperation mit Bloggern. Essentiell sind auch unsere Auftritte auf Facebook und Instagram.  SA

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»Kein Rot, kein Curry,

viel Denim«

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Alle Bilder © MAC

Simon Khasani steckt im Getriebe. Als Mac-Produkt­manager muss er zeitgleich Herbstkollektionen präsentieren, Sommer 2015 konzipieren und aktuelle Lagerware bereithalten.

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Gerade erst haben Sie die Kollektion H/W II an den Export und Ihre inländischen Vertreter übergeben. Was war Highlight, wofür gab’s ­Extra-Applaus?

Unsere zweite Herbstkollektion mit Auslieferung ab der zweiten September­ hälfte beinhaltet nochmals unser Modell »Turner« – die Hose, die man wenden kann. Zur Erstpräsentation fragten wir uns selbst, ob wir davon etwas v­ erkaufen können. Und tatsächlich: Es kamen produzierbare Mengen zusammen! Wir hatten zuletzt viele Verkäuferschulungen an verschiedensten Orten  – und allesamt waren total begeistert von der Wendehose. Einkäufer, die sich nicht drübergetraut hatten, wurden durch ihre Verkaufsmitarbeiter sogar ange­ halten, nachzuordern. Jetzt haben wir eine Neuauflage gemacht: eine Kombi aus Vintage-Denim auf der einen und einer richtigen Wolloptik auf der anderen Seite. Eigentlich ist es die günstigste Hose, die wir in unserer Kollektion haben: Man bekommt ja zwei für 129 € (lacht)! Eine besonders gute Resonanz seitens unserer Vertreter bekamen wir auch für eine Innovation mit dem Arbeitstitel »Radfahrer-Hose«: zum einen wasserabweisend, zum anderen mit tonig gehal­ tenen Reflektoren ausgestattet, die beim Hoch­ krempeln zum Vorschein kommen oder statt des Taschen-Stitching aufgenäht sind. Lassen sich nach der ersten Vororderrunde augenfällige Trendverschiebungen ableiten?

Waschungen selbst im Winter. Repairs kommen immer besser an, sogar in der wirklich kommerziellen HAKA. Denim ist so ein innovatives Material, da gehen die Ideen nie aus. Weber haben ganz neue Ansätze, was die Optik betrifft, weil es sehr »stretchig« wird. Wir haben einen Artikel mit 40 % Elastizität einge­ setzt  – vergleichbar mit unserem Damen-Bestsellermodell »Dream«. Nur machen wir keine Röhre daraus, sondern einen normalen Schnitt. Und – ganz wichtig  – wir zeigen eine richtig kernige Optik, der man die Dehnreserven absolut nicht ansieht. Nicht ein besonders hoher Elasthan-Anteil sorgt für den Effekt, sondern die zusätzliche Beimischung von elastischem Polyester, das auch eine hohe Rücksprungkraft hat. Was für Makrotrends erwarten uns 2015?

In der Winterorder merken wir schon deutlich, dass Grey und Black zulegen. So ist für den Sommer geplant, viel Grau in die Kollektion reinzunehmen – was uns die internationalen Laufsteg-Designer vorgemacht haben. Die ersten Stoffmessen in Paris und München puschen Performance-Artikel. Superstretch wird ein riesen Thema, aber auch wieder Funktionen wie wasserabweisend oder temperaturregulierend. Männer sind technikaffin – und lieben solchen Mehrwert. Auch ganz stark im Kommen: Alles, was ökologisch ist. Von der Recycling­ ware in der Weberei bis zu wassersparenden und chemievermeidenden Technologien bei Wäsche und Ausrüstung. Wir haben die Verkäufer im Rahmen der Schulungen ­ gefragt, was sie davon halten. Die einhellige Meinung: Wenn’s nicht mehr kostet, ist es ein  Mehrwert, der sicher kaufentscheidend wirken kann.

Kein Rot, kein Safran, kein Curry – diese ganzen Herbstlaubtöne gibt es nicht mehr. Das, was uns die DOB vor einem Jahr vorgemacht hat, ist letzt­ endlich da: Farbe ist komplett verschwunden. Stattdessen läuft alles über Wolloptiken und Denim, Denim, Denim! Und wir haben auch fest­ gestellt, dass besonders weiche Artikel  – wie unser Leathertouch-Gabardine – eine tolle Akzep­ tanz finden. Ein weiterer Beweis dafür ist Jersey in Denimoptik  – diese Jogging-Jeans hat sich besser verkauft, als ich es mir hätte vorstellen können, und war unter den Rennern. Jetzt bieten wir sie auch in Grau und Schwarz an. Und wo erwarten Sie Kontinuität?

Die schmale Silhouette funktioniert super und bleibt uns ganz sicher erhalten. Wir bieten unser Volumensmodell »Arne« als »Arne Pipe« mit nochmals von 40 auf 38 cm reduzierter Fußweite an, sogar in drei Waschungen ab Lager. Ich denke, für den kommerziellen Markt ist so eine Zigarettenform ausreichend, auch wenn wir ebenso 36er-Weiten und sogar eine Röhre mit 34 cm im Pro­ gramm haben. Natürlich gibt’s Männer mit »Fußballerschenkeln«, für die halten wir das Modell »Ben« bereit. Doch auch hier ist der Trend klar: Wir liegen jetzt bei 40 cm Fußweite – kommend von 44 noch vor einem Jahr … Vintage- oder Raw Denim – wohin schlägt das Pendel?

Ich glaube nicht, dass es cleaner wird. Es wird einfach alles geben. Jeans in Rinsed-Washed verkaufen sich gut, doch neuerdings gehen auch helle

Zurück in die Gegenwart – womit unterstützen Sie die Händler in der laufenden Saison?

Vor allem im Denimbereich gibt’s viel Nach­ frage, unseren Japan-Denim haben wir des­ halb schon zweimal aufgelegt. Gerade extre­ mere Waschungen in besonderen Artikeln kommen gut an, da bieten wir ungleich Gewagteres an, verglichen mit den LagerBasics von früher. Pudrig-milchige Pastelle haben die ersten warmen Tage draußen im Handel schon funktioniert – das läuft besser an als im letzten Jahr. Wir sind gerüstet! CD

Simon Khasani … … ist seit 2010 beim Hosenspezialisten in Wald/Roßbach tätig, seine Stellenbezeichnung lautet aktuell Creative Director Mac Man. Davor war er fast zwei Jahrzehnte bei Mustang (Künzelsau) tätig und verantwortete zuletzt die Entwicklungsabteilung. Mac (1973 gegründet) verkauft jährlich über 6 Mio. Hosen. Derzeit werden am oberpfälzischen Firmensitz 330 Mitarbeiter beschäftigt, die angeschlossene Produktion (mit über 3.400 Mitarbeitern) findet vornehmlich in der Türkei und Europa – hier u. a. in Polen – statt. Die Anteiligkeit DOB zu HAKA verhält sich in etwa 68 zu 32 %, Umsatzzahlen werden nicht veröffentlicht.

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hosen

What's

going on?

TONI

Was bewegt die Hosenindustrie aktuell? Was gibt es Neues in den Kollektionen? Ein Rundruf unter deutschen Herstellern. ATELIER GARDEUR

Innenfutter aus Thermolite. Der Stoff aus Hohlfasern sorgt für wärmende Isolierung und Feuchtigkeitstransport von der Haut an die Stoffoberfläche ohne jegliches Zusatzgewicht. »Warm-up«, »Cotton-Softshell« und »BielasticSoft­shell« nennen sich die weiteren wintertauglichen Hosenmodelle, die von einer schwarzen Softshell-Jacke (mit angerauter Innenseite, verstellbarem Bund und hohem Stretch-Anteil für maximalen Tragekomfort) komplettiert werden.

ZERRES

ALBERTO GOLF

MUSTANG

Mustang. Es gibt zwei Premieren im Haus des Denimspezialisten: Zum F/S 2014 startet die neue Premiummarke Sansibar Denim und zum H/W 2014 wird die »Heritage Collection« lanciert. Der Name ist hier Programm – in der ersten Kollektion von Sansibar Denim dreht sich alles um Sylt. Die entspannte und ungezwungene Atmosphäre der Insel stand Pate. Im Fokus ist Denim als Jacke, Jeans und Short aus europäischen Fabrics und Waschungen aus dem MustangLabor. Mit der »Heritage Collection« kehrt Mustang als älteste Denimmarke Europas zu seinen Wurzeln zurück und will damit Jeans-Enthusiasten b­ egeistern. »Grundehrlicher Denim aus authentischen, schweren Red-Selvage-Qualitäten« steht im Mittelpunkt, berichtet Produktchef Hans-Bernd Cartsburg. Alberto. 2014 feiert Alberto Golf, das Sportswear-Label aus dem Haus des Hosenspezialisten, zehnten Geburtstag. Damit Wind, Niederschlag und tiefe Temperaturen am Golfplatz nicht zum Handicap werden, präsentiert die ­Funktionslinie in der aktuellen H/W-Kollektion etliche Innovationen. »ThermoCotton« heißt die wasser- und schmutzabweisende Golfhose mit wärmendem

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Zerres. Der deutsche Hosenspezialist setzt weiterhin auf ein starkes PreisLeistungs-Verhältnis, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Die Renner im Frühjahr 2014 sind leichte Baumwollqualitäten, die in einem großen Farb­ spiegel aufgemacht werden, und Leichtdenimware mit Strass- und Zipper­ applikationen. Ein Fokus liegt auf dem modischen NOS-Programm, das mit neuen Waschungen, Used-Modellen und neuen Farben bestückt wurde. Die Lieferzeit direkt ab Lager nach Österreich beträgt fünf Werktage. Bestseller am heimischen Markt ist das Shape-Modell »Sensationell« in der Form »Twiggy«. Auch dieses Hosenmodell ist im NOS-Programm nachzuordern. Die strategische Ausrichtung, mehr Mode anzubieten, wurde in der Order für H/W 2014 vom Handel gut angenommen. Super lief etwa eine Satin-Jeans in Blue und Black. Toni. Seit einer Saison arbeitet der deutsche Hosenspezialist mit der österreichischen Vertriebsagentur Bruno Morawitz zusammen. Bereits nach dieser kurzen Zeit konnte man zwei Ziele erreichen: Es ist gelungen, die Qualität der Kunden zu erhöhen, außerdem wurde erstmalig auch sehr viel moderner in den Handel hineinverkauft. »Ein entscheidender Schritt für eine sichtbare, neue Wahrnehmung der Marke am österreichischen POS ist damit geglückt«, freut sich Geschäftsführer Enrico Tomassini. Wichtige Neukunden konnten ebenfalls gewonnen werden: Sieben Einzelhändler aus dem Modering-Umfeld gaben erstmals ihre Order für die Saison H/W 2014 auf – und trugen damit zu einem positiven Vororder-Resümee bei. Mit Ende März startet Toni hierzulande eine Workshop-Offensive für Verkaufsberaterinnen auf der Fläche, um die neue Toni-Welt näherzubringen. Atelier Gardeur. Zum 45. Geburtstag am 11. März schenkte sich der Hosenhersteller eine repräsentative Studie – und seinen Kunden den »Internatio­ nalen Tag der Hose«. »Wir möchten dieses Datum der Markeneintragung zum Anlass nehmen, um diesen Tag ins Leben zu rufen«, freut sich CEO Gerhard Kränzle. Zur Feier des Tages wurde erstmalig eine Umfrage in Auftrag ­gegeben, die von K&A BrandResearch AG und Respondi AG durchgeführt wurde. Die Fakten: Hosen sind häufiger zu weit als zu eng, im Schnitt besitzt der Deutsche 13,5 Hosen, und Po und Bauch möchten sowohl Frauen als auch Männer mit einer Hose kaschieren. »Unsere Arbeit in der Schnitttechnik und in den Laboren sorgt für ein qualitativ hochwertiges Produkt«, so Kränzle. Deshalb prüft der Hosenspezialist jeden Stoffballen, der eingesetzt wird, um diesen Qualitätsansprüchen zu genügen. SA

Modeagentur Siegfried Bauman Eferdingerstraße 52 · A-4600 Wels Tel: +43 (0) 72 42.21 12 31-10 Fax: +43 (0) 72 42.21 12 31-20 Mob.: +43 (0) 6 64.2 33 23 72 [email protected] Brandboxx Salzburg Sports & Fashion Center Showroom 1. OG Raum A 4

ZERRES.COM

© NAPAPIJRI

schaufenster NAPAPIJRI: Es grünt so grün – ­Premium-Sportswear wird im neuen Store der italienischen Brand im urbanen Dschungel inszeniert.

PEEK & CLOPPENBURG: Eine Inszenierung der Barbour-Welt gelingt mit stilechten Utensilien: Motorradhelme, alte Gummireifen. Authentizität ­spiegelt sich auch im Look wider.

Die Uhren auf Sommerzeit, das Thermometer auf 20 Grad: Spring in the City. Und Wiens Schaufenster zeigen, was Mode im Frühjahr 2014 draufhat. Von Mainstream bis Premium. Von Multi- bis Monolabel.

Das Duell:

© Breneis

naturnah vs. grafisch

STEFFL: Der Walk of Fame inspi­ rierte das Visual Merchandising von Steffl zur »prominenten« Auf­ machung. Karl Lagerfeld zwischen Apricotkleidchen und Lederblouson.

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© Breneis

© Breneis

© Breneis

© Breneis

CHANEL: Strahlend, pur, weiß – das Luxuslabel reduziert die Dekoration auf ein Minimum und lässt der Mode den Vortritt.

DESIGUAL: Beim spanischen Filialisten geht es gewohnt bunt zu. ­Blumen, wilde Muster, alle Farben des Regenbogens. Keine Zurückhaltung.

ETRO: Kunstvoll verfremdete Naturprints bereichern die Mode, grafische Psychedelic-Muster in SchwarzWeiß bilden den kontraststarken Hintergrund.

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schaufenster

AKRIS: Einmal mehr schwarz-weißer Grafikprint als Bühne für luxuriöse Mode. Der verfremdete Kunstdruck des Kleides rückt in den Fokus.

Alle Bilder © Breneis

WINDSOR: Ein Tag an der Nordsee. Das deutsche Premiumlabel lässt Dünen-Feeling aufkommen. Und inszeniert Konfektion in diesem Umfeld ungewohnt lässig.

GUCCI: Edel, edel, edel. Diesen Gesamteindruck erzielt die zurückhaltende Inszenierung beim Luxus­ italiener. Die Mode spricht für sich.

MIU MIU: Die Tasche scheint hier mehr Kunstobjekt als Alltagsgegenstand zu sein. Nichts lenkt vom Produkt ab. Reduziert, aber effizient.

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schaufenster

CACHIL: Die Looks in Schwarz-Weiß, der Hintergrund in zartem Rosé und strahlendem Apricot. So werden ­einzelne Outfits in Szene gesetzt.

LAURÈL: Hallo, Karibik! Das Premiumlabel lässt Hibiskusblüten blühen und zeigt strahlende Farben, die den Blütenlook unterstreichen.

space for people

HUGO BOSS: Grafisch und clean. Die Dekoration wirkt industriell kühl, die Mode sophisticated und tough. So spricht man Powerfrauen an.

Die Experten von UMDASCH Shopfitting sind gefragte Ladenbau-Partner für den gesamten Fashion & Lifestyle-Bereich. Ob individuelle oder multiplizierbare Konzepte, wir gestalten und realisieren Ihren Raum für Begegnungen: umdasch-shopfitting.com

Alle bilder © SA

schaufenster

Blumenpracht auf Schwedisch

NORDISKA KOMPANIET: Die Schweden, die können’s. So kreativ hat man die Inszenierung von Blumen und Mode noch nie gesehen. Internationale Inspiration made in Stockholm.

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Stockholm. Das Luxuskaufhaus Nordiska Kompaniet. Hier zeigt der Frühling seine volle Kraft.

am Rhein

© Friedhelm Krischer Kö-Bogen

Expedition

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Mit dem Seminar »Laden-Dramaturgie live!« streiften Dr. Christian Mikunda und Umdasch durch Düsseldorfs bereicherte Handelslandschaft.

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twa 130 Lernexpeditionen rund um das Thema Ladeninszenierung haben Dr. Christian Mikunda und seine Frau Denise Mikunda-Schulz schon abgehalten. Und doch gibt es immer noch Premieren zu feiern, Städte, in denen der Ladendramaturg noch nicht mit einer Gruppe Interes­ sierter durch die schönsten Läden gestreift ist. So etwa Düsseldorf, das die Mikundas gemeinsam mit der Umdasch Shop Academy während der RetailMesse EuroShop unsicher machten. In der Modestadt am Rhein hat sich während der letzten Monate in Bezug auf die Handelslandschaft viel getan, das Vorzeigeprojekt ist der von Architekt Daniel Libeskind entworfene ­Kö-Bogen mit seiner spektakulären Fassade. Dieser war – nach einem Vortrag im Hotel Steigenberger auf der gegenüberliegenden Straßenseite – auch der Ausgangspunkt des praktischen Teils der Shop-Expedition, in der Dr. Mikunda die zuvor in der Theorie erklärten Regeln der Store-Inszenierung imposant vorführte. Hochgefühle des Handels. »Glory«, »Desire« und »Bravour« sind nur drei der vielen von Mikunda formulierten Hochgefühle, die für eine gelungene Ladeninszenierung nötig sind und die Kunden in die Stores locken und dort auch halten. Ein beeindruckendes Beispiel für das Glory-Hochgefühl, also für Erhabenheit, liefert der gigantische Apple-Store im Kö-Bogen mit seiner hohen Decke. Ein anderes wichtiges Element zur Erzeugung von »Glory« sind Portale, die aussehen wie frei stehende Tempeltore. Über so einen Eingang gelangt man auch in den neuen Breuninger-Store im Kö-Bogen. Im Inneren wird der Eindruck noch zusätzlich durch nach oben hin breiter werdende Säulen verstärkt, deren oberes Ende durch die Lichtinszenierung auch noch mit einer Art Heiligenschein gekrönt wird. Im Untergeschoß des Premiumkaufhauses demonstriert Mikunda ein weiteres Hochgefühl: »Desire«, zu Deutsch das Begehren. Dieses Gefühl kann man Kunden vermitteln, indem man ihnen die Möglichkeit gibt, die Ware haptisch zu erfahren. »Browsing« nennt der gelernte Dramaturg das lustvolle Stöbern durch das Sortiment. Im BreuningerHaus wird das in der Accessoires-Abteilung mit Regalelementen erreicht, die aussehen wie aufgezogene Schubladen. Nach dem Kö-Bogen führte die Expedition ihre Teilnehmer weiter in die Schadow-Arkaden und mitten hinein in den Esprit-Concept-Store. Hier hat der Filialist ein Haus im Haus errichtet. Im Inneren des Stores wurde mit viel Liebe zum Detail die Illusion eines Einfamilienhauses mit allem, was dazugehört, von Garderobenhaken im »Vorzimmer« bis zu großen Pflanzen und Parkbänken im »Außenbereich«, verwirklicht, die zum gemütlichen Verweilen einlädt. Auf viel Inszenierung setzt auch die Blumenhandlung DornRöschen in den Schadow-Arkaden. Denn das kleine Lokal wurde mit unterschiedlichen Ebenen und liebevoller Einrichtung einem alten Dachboden nachempfunden – inklusive

Der Kö-Bogen von Architekt Daniel Libeskind zählt zu den großen Attraktionen der europäischen Handelsszene.

großen Glasfensters. Das Besondere bei der Ausstattung: Alle Dekorationselemente, wie etwa ein Vintage-Schaukelpferd, können ebenfalls erworben werden. So haben die Kunden die Möglichkeit, sich ein kleines Stück dieser Welt auch mit nach Hause zu nehmen. Handelskuratoren. »Bravour« ist ein weiteres Hochgefühl des Handels, das Gefühl der Meisterschaft, des Könnens und der Kompetenz. Ein einladendes Beispiel dafür bietet die Buchhandlung Mayersche Droste, die zwischen Schadow-Arkaden und Kö liegt. Denn hier werden manche Bücher mit kleinen Zetteln versehen, auf denen die Mitarbeiter des Ladens (handschriftlich) ihre Gedanken zu dem jeweiligen Lesestoff zu Papier bringen und sie so mit den Kunden teilen. Auch das Kuratieren, wie man es bisher nur von Ausstellungen und Museen kannte, findet immer mehr Eingang in die Praxis der Waren­ inszenierung und sorgt hier für »Bravour«. Ein Vorbild dafür bildete auch den Schlusspunkt der Expedition, denn zum Abschluss versammelten sich die Teilnehmer bei Emmas Enkel in der Berliner Allee 56. Hier befindet sich die stationäre Niederlassung des Onlineshops emmas-enkel.de, dessen Sortiment vom guten alten Tante-Emma-Laden, oder zu Österreichisch vom ­Greißler, inspiriert ist. Eine kuratierte Auswahl bietet der Onlineshop dank Einkaufslisten, die nach Themen sortiert sind. Für den »Mädlsabend« etwa schlägt die Seite unter anderem Frizzante, Erdbeer-Joghurt-Schokolade und Eiscreme vor, für »Grillen und Chillen« Grillanzünder, Rumpsteaks und ­Barbecue-Sauce. Neben »Glory«, »Bravour« und »Desire« gibt es noch weitere Hochgefühle, die an beeindruckenden Beispielen wie der Mall Sevens oder dem Stilwerk gezeigt wurden. Nach Düsseldorf stehen die Umdasch Shop Academy und die Mikundas übrigens schon in den Startlöchern für die nächsten »Laden-­ Dramaturgie live!«-Expeditionen. Von 4. bis 6. Juni macht man sich mit den Teilnehmern auf nach Barcelona, im September führt die Reise dann für ganze vier Tage nach Singapur. BN

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mode aktuell

Sunflair

Ausgezeichnete Bademode

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© Sunflair

ie Bademoden-Marke Sunflair aus dem Haus Adolf Riedl GmbH & Co. KG konnte sich soeben den »Stern der Wäsche« für die bestabverkaufte Bademodenmarke in der Saison 2013 sichern – und das bereits zum vierten Mal in Folge. Der Verleihung liegen eine Umfrage unter mehr als 500 repräsen­tativ ausgewählten Fachhändlern und das Urteil einer Fachjury zugrunde. Mit ein Grund für die guten Abverkaufszahlen von Sunflair sind sicher auch die umfassenden Marketing-Aktionen des Unternehmens. Dazu zählt etwa ein Schaufenster-Wettbewerb für alle Händler weltweit, an dem man mit einem Foto eines reinen Markenschaufensters teilnehmen kann. Der Gewinn ist eine Gutschrift in Höhe der gesamten Vororder des jeweiligen H ­ ändlers, bis 31. August läuft die Aktion noch. Außerdem setzt Sunflair heuer zum ersten mal auf Kinowerbung. Die Resonanz auf die vorerst nur in deutschen Kinos gespielten Spots war enorm, vor Ort ansässige Fachhändler können einen Abspann mit Verweis auf ihr Geschäft buchen.

CASAMODA

CASAMODA STÄRKT LOGISTIK

© Wilvorst

H WILVORST

PURISMUS VS. OPULENZ

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wei Kollektionsaussagen aus einem Haus – und beide treffen den Zeitgeist auf den Punkt: Denn die festliche Männermode kennt 2014 zwei Pole. Einerseits pure Eleganz in neuer Emotionalität, die sich unter anderem in der Farbgestaltung der Outfits widerspiegelt. Slim Chic ist Trend – und der saphirblaue Anzug aus dem »After Six«-Programm verleiht dem Outfit eine festliche Note, ohne zu übertreiben. Dem gegenüber steht andererseits eine Gehrockvariante in hellem Creme und barock anmutendem, exklusiv entwickeltem Jacquardmuster aus der Kollektion »Tziacco Royal«. Bei Wilvorst betont man, dass die trendigen Teile in gebrochenem Weiß nach der Hochzeit hervorragend zur Black Denim kombiniert werden können und die New Menswear somit neu interpretieren.

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ightech innen, beeindruckende Maße außen (71 Meter lang, 46 Meter breit, 13 Meter hoch): Das vollautomatische Karton­lager ist Kernstück einer 12-Mio.-€-Investition des Hemdenspezialisten Casamoda Heinrich Katt GmbH & Co. KG (mit den Marken Casamoda, Venti und Redmond). Der an das bestehende Gebäude mit Verbindungsbrücke angebundene Neubau bietet 110.000 Stellplätze für Warenkartons (was 2,2 Mio. Bekleidungsstücken wie Hemden, Polos, Krawatten, T-Shirts und Strickwaren entspricht). Die Bauzeit betrug nur sechs Monate. Wo früher in der Spitze 25.000 Teile pro Tag versandt werden konnten, sind es nunmehr bis zu 80.000 Teile – bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl (180) in der Zentrale Oldenburg. Die insgesamt vier Millionen ­Kleidungsstücke in zehn Monatsprogrammen werden mehrheitlich in eigenen Werken in Mazedonien (700 Mitarbeiter) und Rumänien (180 Mitarbeiter) produziert und ausschließlich über das neue Logistik- und Vertriebszentrum an 32 eigene Geschäfte, 790 Shops in Modehäusern und mehr als 2.100 Handelspartner in aller Welt ausgeliefert. Bereits 800 Casamoda-Flächen werden EDI-gesteuert nachbestückt. 2013 wurde ein Gesamtumsatz von 76 Mio. € erzielt. Geplant ist, in den nächsten drei Jahren weitere 4 Mio. € in den Ausbau von Verwaltung, Technik sowie der Designabteilung zu investieren.

HAKA: Saisonreport Hemd

GÖTZBURG

ALPENFEELING

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© Götzburg

oxershorts für »fesche Burschen« aus 100 % Baumwolle und in vier Farbstellungen offeriert Götzburg unter dem Thema »Ab auf die Alm«. In klassischer Karo-Optik und mit farblich abgesetztem Bund lebt die Kollektion von der Spannung zwischen Rot, Grün, Blau und Schwarz. Trachtig-rustikale Akzente steuern das Logolabel samt Edelweißmotiv und ein Knopf im Hirschhorn-Look bei. Ein passend zum Thema entworfener Stoffbeutel sowie der Thekenaufsteller in Holzoptik sorgen für Hingucker-Qualität am POS. Als NOS-Ware sind die »Ab auf die Alm«-Shorts in den Größen M/5 bis XXL/8 ab sofort zum EK von 4,95 € erhältlich.

in der ÖTZ 09/2014

Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Wir freuen uns über Ihren Anruf! Erscheinungstermin: 02.05.2014 Druckunterlagen-Schluss: 18.04.2014 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222

Minx

Butterfly-Print

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© OLYMP

as deutsche Label Minx von Eva Lutz präsentiert seine neue »Innovation ­Collection« für Herbst/Winter 2014/15. Im Fokus stehen Materialkombinationen und neuartige Muster. Zu den Highlights zählen bedruckter Techno-Density sowie zweifarbiger Viskosejersey mit dreidimensionaler Struktur in unregel­mäßiger Wellenoptik. Jacken und Oberteile aus softem Viskosejersey werden mit Falten, Knoten und Volants geschmückt, alltagstauglich zeigen sich Blazerjacke, Pencil Skirt und Hosen aus atmungsaktivem und temperaturausglei­chendem Comfort-Stretch. Im Bereich der Evening Wear stehen Muster- und Materialblockings wie schwarz-weißer Jacquard-Taft, semitransparenter Tüll und hochwertiges Lederimitat im Vordergrund. Den Mittelpunkt der Farbwelt bildet ein verschwommener, plastisch wirkender Butterfly-Print in magischen Blau- und aquarelligen Lilaschattierungen.

society

Springer’s Sporting Club: Picknick!

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nde März luden Christian Johann Springer, geschäftsführender Gesellschafter von Joh. Springer’s Erben, und Lederspezialist ­Markus Meindl, Inhaber Meindl Fashion, zum gemeinsamen Picknick in den Springer’s Sporting Club am Hohen Markt. Der Abend stand ganz im Zeichen des Leders: »Wir arbeiten mit unseren Gerbereien schon seit Generationen exklusiv und sehr eng zusammen«, erzählt Markus Meindl. Präsentiert wurden neben der neuen Frühjahrskollektion auch Taschen sowie Home-Accessoires. Bei einem erfrischenden Bier berichtete der Lederexperte von seiner Unternehmensphilosophie und der Geschichte der Lederverarbeitung. Unter den Gästen des Abends waren u. a. Louis Sayn-Wittgenstein mit Gattin und Kind, Maria Rauch-Kallat, Paul und Heinrich Mensdorff-Pouilly sowie Prinz Wolfgang zu Bentheim und Steinfurt.

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Alle Bilder © Springer's Sporting Club

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01 Alles da, was das Jäger- und Outdoor-Herz so begehrt! 02 Christian Johann Springer (l.) und Markus Meindl, Inhaber der gleich­ namigen Ledermanufaktur, beim ­Picknicken

Modepalast Wien: Hallo, Finnland!

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on 28. bis 30. März folgten trotz frühlingshafter Temperaturen 4.400 Mode- und Designfans dem Ruf der Fashioninstitution Modepalast. Diesmal in neuer Location – nämlich im grandios schönen Künstlerhaus – stellten rund 100 nationale und internationale Designer ihre Kollektionen aus. Kaufwütige konnten sofort zuschlagen oder persönlich mit den anwesenden Kreativen plaudern. Am Freitagabend lud das ModepalastTeam rund 01um May-Britt Alróe-Fischer, Michaela Pichler und Regina Szalay zum exklusiven Opening. Im Rahmen einer Fashion Show zeigten finnische Designer ihr Können. Unter dem Motto »Spot on Finland« bespielten diese zehn Kreativen eine eigene Fläche im Künstlerhaus. Sogar die finnische Botschafterin in Wien war anwesend und freute sich über diesen gelungenen Austausch zwischen Finnland und Österreich. Weiter geht’s mit dem Modepalast Linz von 4. bis 6. April.

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01 Spot on Finland: Beim diesjährigen Modepalast präsentierten zehn ausgewählte Designer aus Finnland ihre Kollektionen.

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Alle Bilder © Robert Fritz

02 Mode made by She:You 03 Fotografin Rafaela Pröll und Popp-und-Kretschmer-Juniorchef Sascha Trefelik 04 3 in 1: Designerin Eva Pole­ schinski zeigte ihr Top/Rock/Kleid. 05 Spot on Finland – in Denim!

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Casamoda: Volltreffer

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ährend im neu gebauten Logistikcenter die ausgefeilte voll­ automatische Hänge-Fördertechnik rotierte, drehte sich im weißen Festzelt alles um Casamodas Markenwerte wie »verlässlich« und »partnerschaftlich«. Zur offiziellen Einweihung des 12-Mio.-€Investments lud Firmenchef Klaus Katt zum Get-together nach Oldenburg. Durch den Festabend führte Moderator Yared Dibaba: Der RTL-»Traumhochzeit«-Moderator mit äthiopischen Wurzeln überraschte mit dem perfekten Beherrschen von Plattdeutsch. Beim Feiern ging’s nicht nur musikalisch und kulinarisch, sondern auch ausge­ sprochen sportlich zu. Denn nach den Talkrunden mit Führungskräften, Politikern und Bautechnikern durften die Gäste aktiv werden: Jeder Korb, jedes Tor bedeutete 100 € für die Nachwuchsförderung der von Casamoda gesponserten Handball- und Basketballvereine.

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01 Logistik-Planer Curd Wecken (IWL Ulm) im Talk mit Moderator Yared Dibaba

Alle Bilder © casamoda

02 Sportförderer und CasamodaChef Klaus Katt im Lager 03 Dream-Team: Exportleiterin Muriel Nègre-Wolmeringer und Österreich-Repräsentant Thomas Rudofsky

Alle bilder © Andreas Tischler! otto

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Otto: Hot. Sexy. Stylish.

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er Otto-Versand rief den Sommer aus – und das Wetter folgte. Bei Außentemperaturen um die 20 Grad präsentierte Österreichs größtes Versandhandelsunternehmen die Fashion-Trends für den Sommer 2014. Location: die eben erst komplett renovierten und neu eröffneten Wiener Sofiensäle. Otto-Geschäftsführer Harald Gutschi konnte jede Menge prominenter Gäste begrüßen, darunter Popsänger James ­Cottriall, Jahrhundert-Playmate Gitta Saxx, Sängerin Diana Lueger, Ex-Lagerfeld-Muse Carmen Kreuzer, Promi-Friseurin Barbara ­Reichard – und jede Menge »Dancing Stars«. Eine gute Figur am Laufsteg machte übrigens auch Debütantin Antonia, die ein Online-Casting auf den Social-Media-Kanälen von Otto für sich entschieden hatte. Dass Otto das Medium Internet richtig zu nutzen weiß, zeigte auch die Über­ tragung der Show mittels Livestreams. Für die Party-Stimmung danach sorgte Martina Kaiser mit Chart-Hits und Dance-Evergreens.

01 Die Sofiensäle gaben eine imposante Bühne für die heiße Sommer-Show ab. 02 Wetter-Lady Christa Kummer mit Promi-Friseurin Barbara Reichard

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kleinanzeigen G-LAB: SÜDOW ­VERPFLICHTET Der ehemalige Canada-­ Goose-Europa-Geschäftsführer Joe Südow verantwortet seit März als Head of International Sales die Expan­sion der Düsseldorfer Jackenmarke. Im Fokus des gebürtigen Schweden liegen dabei der Ausbau der existierenden sowie die Erschließung neuer Märkte wie Italien, Frankreich, Schweden, Südkorea und Japan. Seit Kollektionsgründung im Jahr 2010 durch Björn Gericke hat sich G-Lab – mit Präsenz in gegenwärtig 13 Ländern (inkl. Österreich) – zu einem der vielversprechendsten Newcomer-Labels im Modemarkt entwickelt. Zu den Kunden zählen Harry Rosen in Kanada, ­Atrium in New York, Daniels oder Breuninger in Deutschland, Tatler in Norwegen oder Podium in Moskau.

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© G-Lab

MaRc O’POlO, GeGRünDet 1967 In StOckHOlM, SteHt füR eInen uRBanen, läSSIGen lIfeStyle MIt GeHOBeneM anSPRucH. unSeR unteRneHMen Hat Heute SeInen SItz In StePHanSkIRcHen BeI MüncHen unD BeScHäftIGt weltweIt RunD 1.700 MItaRBeIteR. wIR fReuen unS auf MenScHen, DIe SPaSS DaRan HaBen, unS BeI unSeReR natIOnalen unD InteRnatIOnalen exPanSIOn zu BeGleIten.

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S.OLIVER: GLOBAL PRODUCT DIRECTOR FÜR QS

In dieser Position sind Sie verantwortlich für die Umsetzung und Beschaffung der Kollektion Women Strick in enger Zusammenarbeit mit dem Designteam.

ihr ProFil

- Neben einem abgeschlossenen Studium als Bekleidungsingenieur oder -techniker mindestens 4 Jahre Berufserfahrung im Einkauf von Strickwaren - Sehr gutes technisches Fachwissen in der Maschenwarenproduktion und gute Schnitt- und Verarbeitungskenntnisse - Hohe Reisebereitschaft und Spaß am kommunikativen Umgang mit Menschen - Entscheidungsfreude, Durchsetzungsstärke sowie analytisches und strategisches Denken sowie verhandlungssichere Englischkenntnisse

wir Bieten

Seit 47 Jahren stehen wir für den Anspruch, sich selbst treu zu bleiben. Die Unternehmenskultur spiegelt diese Philosophie wider: Gestaltungsfreiraum, flache Hierarchien, Dynamik und ein menschliches Miteinander prägen die einzigartige Arbeitsatmosphäre bei Marc O’Polo. Es ist uns wichtig, Leidenschaft und Engagement unserer Mitarbeiter für ihre Aufgaben zu fördern. Umfassende Weiterbildungsangebote, ein abwechslungsreiches Sportund Gesundheitsprogramm, Innovationsmanagement sowie gemeinsame Events – unser Angebot ist vielfältig. Neben einem attraktiven Arbeitsumfeld bieten wir Ihnen die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen und einen Standort mit hohem Freizeitwert. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich online mit Ihren aussagekräftigen Bewerberunterlagen und den Angaben zu Eintrittstermin und Gehaltsvorstellung unter company.marc-o-polo.com. Marc O’Polo International GmbH, Beate Vollmond, HR Manager Hofgartenstraße 1, D-83071 Stephanskirchen, www.marc-o-polo.com

TOM TAILOR: VORSTANDSVERTRAG VERLÄNGERT Dieter Holzer (49) ist seit September 2009 Vorstandsvorsitzender der Tom Tailor Holding AG und verantwortlich für Unternehmensstrategie, Vertrieb, E-Commerce und Public Relations. ­Dieser Vertrag wurde vorab um weitere fünf Jahre verlängert und läuft nun bis zum 31. Jänner 2020. »Unter Führung von Dieter Holzer ist die Tom Tailor Group erfolgreich an die Börse gegangen und im In- und Ausland in eine neue

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Größenordnung gewachsen«, betont Uwe ­Schröder, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Die Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 907,2 Mio. €, dazu trug Bonita (seit August 2012 eingegliedert) 350,7 Mio. € bei. Beim eigenen Retail entfallen 1.010 Stores auf Bonita und Bonita men sowie 354 auf Tom Tailor. Letztere Marke wird auch über Handelspartner vertrieben, Ende 2013 zählten hierzu 197 Franchise-Partner, 2.269 Shop-in-Shops und rund 7.500 Multilabel-Verkaufsstellen.

Mit 1. April hat Alex Ibakasap bei s.Oliver die neu geschaffene Position des Global Product Director für die junge Marke QS übernommen. Damit trägt er nun die Gesamtverantwortung für das Label sowie für dessen strategische Ausrichtung, Positionierung und die weitere Internationalisierung. Ibakasap war bereits von 2010 bis 2012 als Division Head QS by s.Oliver male für die s.Oliver Group tätig. Zuletzt war der 33-Jährige seit 2012 als Head of Product Marketing bei der CBR-Gruppe. © s.Oliver

- Erstellung und Platzierung der Musteraufträge unter Berücksichtigung von Qualität, Preis und Lieferzeiten - Entwicklung von Garnen, Materialien und Waschungen gemeinsam mit dem Design und der Produktion - Beurteilung der Prototypen und Sicherstellung einer technischen und fachgerechten Beratung in allen material- und verarbeitungsbezogenen Themen - Verhandlung von Preisen, Kapazitäten und Lieferterminen sowie Bewertung bestehender und der Auswahl neuer Lieferanten - Überwachung des Kollektionsterminplans und Weiterentwicklung des Marc O’Polo Qualitätsstandards

© Umdasch

ihre auFGaBen

UMDASCH: SEMINARE MIT HASLINGER UND TRAINDL

Markus Haslinger (Foto), ­Trainer beim renommierten Beratungsunternehmen ­Hutner, wird beim Seminar »Begleiten, Coachen, Führen« am 10. April im Umdasch InfoCenter in Amstetten die Inhalte einer neuen Führungsära vorstellen: beginnend bei den Kernaufgaben einer Führungskraft über die Kompetenzentwicklung in Unternehmen bis hin zur Definition von personellen Schlüsselpositionen. Einzelhandelsprofi Arndt Traindl widmet sich am 8. Mai im Salzburger Shopping­center Europark den Umsatz killenden Stressoren. Der Titel seines Seminars: »Anti-StressKur für den POS«. Nähere Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten unter www.umdasch-shopacademy.com.

ESCADA: WAHLERS WIRD COO UND CFO Mit Anfang Mai wird Jörg Wahlers die beiden Positionen als Chief Operating Officer und als Chief Financial Officer bei der Escada SE übernehmen. Damit ist er für den kaufmännischen und den operationellen Bereich des Luxusunternehmens zuständig und verantwortet zudem die Segmente IT, Logistik, Recht und Personal­wesen. Der DiplomFinanzwirt bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Finanzmanagement mit. Ab 1991 war der 49-Jährige bei Kraft Jacobs Suchard in Bremen tätig, im Jahr 1995 wechselte er als Financial Services Manager zur Effem GmbH und 1999 wurde er zum Finanzdirektor von Campbell’s Germany ernannt. Danach ging Wahlers 2005 als Finanzdirektor für Zentraleuropa zu Reckitt Benckiser. Zuletzt war er als CFO bei der ­Villeroy & Boch AG tätig.

© Windsor

kleinanzeigen WINDSOR: STIEBING ÜBERNIMMT GESAMTLEITUNG

Thorsten Stiebing, zuletzt Geschäftsführer bei Mabrun und davor bei B­ aldessarini und Porsche Design, übernahm mit Wirkung zum 1. April 2014 als Managing Brand Director die Gesamtleitung von Windsor. Seit August 2013 bei der Holy Fashion Group in Kreuzlingen, war Stiebing bisher für Windsor Men verantwortlich. Holger Rosellen bleibt Brand Director für die DOB am Standort Bielefeld, kümmert sich um den Vertrieb der Womenswear und wird künftig an Stiebing berichten. Die neu geschaffene Position des V­ ertriebsleiters Windsor Men übernimmt Hans-Peter Jordans.

Gut eingeführtes Modehaus, im Murtal in bester Innenstadtlage zu verpachten. Branchenmix möglich. Geringe Investitionsablöse. Keine Abfertigungsansprüche. Anfragen unter: [email protected] oder Hr. Mohrenz 0664-1312143

impressum Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß

Begeisterung, Kontinuität und ein hochmotiviertes Team machen uns als Marke europaweit erfolgreich. Unterstützt durch eine sehr moderne IT und einer den Ansprüchen angepassten Logistik agieren wir täglich für ein optimales Ergebnis unserer Partner am POS. OPUS investiert in Menschen und Technik. Wir fördern Karrieren und gehen auf Individualitäten ein. Ab sofort suchen wir zur Unterstützung unseres Teams im Showroom Salzburg:

Vertriebsassistent Österreich West

(m/w)

Aufgabengebiet: • Beratung und Unterstützung der OPUS Partner am POS • Verkauf von acht Vororderkollektionen im Showroom Salzburg • Akquise potenzieller Partner

Ihr Profil: • Begeisterung für die OPUS Stilwelt • Spaß am Umgang mit neuen Medien • Erfahrung im textilen Einzelhandel • Berufserfahrung im Aussendienst ist von Vorteil

Wir bieten: • ein innovatives und stark expandierendes Unternehmen • einen Firmenwagen auch zur privaten Nutzung • modernste Arbeitsmittel (i-phone, i-pad, Notebook) inkl. entsprechender Software • interne Schulungen

Bewerben Sie sich jetzt: [email protected] | Betreff „Vertriebsassistenz“ OPUS Handels GmbH . Heinrich-Hertz-Str. 2 . 59302 Oelde

Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Chefin vom Dienst: Conny Krcmar, DW 211, [email protected] Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected], Anzeigenassistenz: Anika Vikas, DW 215, [email protected], Anzeigen-Trainee: Sunny Gansch, DW 216, [email protected], Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch, Grafisches Konzept: Christa Schnellrieder Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb Brigitte Lentsch, DW 930, [email protected], Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43–45 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA, Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textilhandels web: www.textilzeitung.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar.

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SCHAUFENSTERPUPPEN

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Als führender Hersteller von hochwertigen Walk- und Strickwaren, die wir zu Bekleidung und zu Hausschuhen mit eigenständiger detailverliebter Handschrift verarbeiten, haben wir eine herausragende Marktstellung erworben.

Zur Erweiterung unserer kreativen Entwicklungsabteilung suchen wir eine/n

DESIGNER/IN innovative/n JUNIOR DESIGNER/IN engagierte/n SCHUHMODELLEUR für Hausschuhe qualifizierte/n BEKLEIDUNGSTECHNIKER/IN trendbewusste/n

mit entsprechender Berufserfahrung sowie Liebe zum Detail.

IHRE AUFGABEN • Trendrecherchen • Erstellung von Kollektionskonzepten • Design, Erstellung, Umsetzung und Betreuung von Strick- und Stoffdesigns für den Bereich Baby-, Kinderund Damenschuhe. • Design und Betreuung von Schnittformen im Schuhbereich Teamfähigkeit und Flexibilität sind für Sie ebenso selbstverständlich wie ein hohes Qualitätsbewusstsein, gute Englisch und MS-Office Kenntnisse. Wir bieten Ihnen eine herausfordernde Tätigkeit in einem motivierten Team sowie leistungsgerechte Entlohnung und ein gutes Betriebsklima.

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter Angabe von Verfügbarkeit und Gehaltsvorstellung an:

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sheer touch Die neue, exklusive Lingerie SERIE von Wolford

Ein Novum in der Herbst-Winter 14/15 Kollektion stellt die neue, exklusive Lingerie Serie „Sheer Touch“ dar. Die puristischen Modelle überzeugen besonders durch ihr dünnes und äußerst anschmiegsames Material in edler leicht glänzender Optik. Gleichzeitig formt der mediumshaping Effekt wirkungsvoll und dennoch kaum spürbar

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