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April 26, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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www.kicker.de Schweiz 3,50 sFr., Österreich 5 2,00, Benelux 5 2,20, Frankreich 5 2,50, Italien 5 2,50, Portugal (cont.) 5 2,50, Spanien 5 2,50, Kanaren (Luftfracht) 5 2,70, Griechenland 5 2,90, Ungarn Ft 730, Slowenien 5 2,50

15. Oktober 2009

5 1,80

Deutschland

FC BAYERN

Was macht van Gaal mit Luca Toni?

WM-QUALIFIKATION DEUTSCHLAND – FINNLAND

1:1 Podolski verhindert die Pleite Mittelfeldstrategen treffen aufeinander: Zé Roberto vom Hamburger SV und Simon Rolfes von Bayer Leverkusen.

BUNDESLIGA

Dusel-Tor kurz vor Schluss: Kölns Lukas Podolski freut sich mit dem Bremer Mesut Özil.

BUNDESLIGA

SCHALKE 04 Magath lobt Youngster Holtby Fotos: Witters, Witters (M) 2,

Nr. 85 / 42. Woche

STUTTGART Babbel: „Es gibt keine Alibis mehr“ FRANKFURT Amanatidis sorgt für Aufregung

Drei heiße Duelle 1. HSV gegen Leverkusen: Das Duell an der Spitze 2. Bremen gegen Hoffenheim: Das Duell der Verfolger

Zweiter gegen Erster: Labbadia und Heynckes.

Vierter gegen Fünfter: Pizarro und Obasi.

3. Nürnberg gegen Hertha: Das Duell im Keller Vorletzter gegen Letzter: Oenning und Funkel.

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WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

EINWURF VO N S E RG E J B A R B A R E Z

Der ehemalige Bundesligaprofi über die Nationalelf und das Spitzenspiel in der Bundesliga

Schauplatz Hamburg: Nach der Enttäuschung wird es brisant as Länderspiel gegen Finnland war eine Enttäuschung. Es war zu sehen, dass nach der bereits erfolgten Qualifikation die letzte Konsequenz fehlte. Die Deutschen fahren trotz des 1:1 wieder zur WM – zu Recht, weil sie in den entscheidenden Momenten einfach da sind. Schade nur für die Zuschauer, dass die Mannschaft gelegentlich, wenn es um nichts mehr geht, nicht an ihre Leistungsgrenzen kommt. Samstag blickt Fußball-Deutschland erneut nach Hamburg. Dass meine beiden Ex-Klubs, Hamburg und Leverkusen, das Topspiel des 9. Spieltages bestreiten, ist für mich keine Überraschung. Die Entwicklungen beider Teams sind geplant und logisch. Überraschend ist nur, dass beide nach so wenigen Partien bereits vier Punkte Vorsprung haben. Was macht Bayer und den HSV so stark? Ich denke, ein entscheidender Mosaikstein war der Einbau jeweils eines erfahrenen Mannes. Beide Kader haben richtig viel Qualität und Potenzial – und eben jetzt auch einen echten Leader: Was Zé Roberto für den HSV bedeutet, das ist Sami Hyypiä für Leverkusen. Dass

D

es mit beiden so gut funktioniert, spricht für das gute Händchen der Verantwortlichen, andererseits aber auch für die Jungs selbst. Wenn du in diesem Alter nochmal wechselst, musst du vorangehen wollen, dann bist du auch wichtig für einen jungen Kader, dann glauben dir die anderen. Ich habe diese Rolle in beiden Klubs auch besetzt und muss im Nachhinein sagen: Es gibt nichts Schöneres – als „alter Sack“ die Jungen zu führen, macht einfach Spaß. Brisanz hat die Partie zusätzlich natürlich durch Bruno Labbadia. Er ist mit Bayer im Vorjahr ähnlich gut gestartet und ich hoffe, dass er aus den Erfahrungen der Vorsaison lernt und unseren HSV nun oben hält. Zweifel daran habe ich nicht, denn ich erlebe ihn als einen sehr akribischen Arbeiter, dem es, wie schon in Leverkusen, gelungen ist, innerhalb kurzer Zeit, der Mannschaft eine Handschrift zu verpassen. Dass dem HSV mit Paolo Guerrero und Mladen Petric nun zwei Top-Stürmer fehlen, macht Bayer nicht automatisch zum Favoriten.

Adler muss jetzt die Nummer 1 sein

PRO & CONTRA

kicker-Redakteure diskutieren. Und Ihre Meinung? [email protected]

1Es mag extrem hart für Robert Enke sein, aber René Adler hat mit seiner Leistung gegen Russland endgültig nachgewiesen, dass er die richtige Nummer 1 für die WM 2010 ist. Joachim Löw braucht nun keinen künstlichen Konkurrenzkampf mehr zu schüren, viel förderlicher wäre es, den 24 Jahre jungen Keeper mit totalem Vertrauen zu stärken. Psychoterror, wie ihn vor der WM 2006 Kahn und Lehmann auszuhalten hatten, erübrigt sich. Außerdem: 1954, 1974 und 1990 stand der erste Keeper lange fest, und Deutschland wurde Weltmeister. K A R L H E I N Z W I L D

1Wäre morgen WM, müsste natürlich Adler im deutschen Tor stehen. Doch warum sollte Jogi Löw seinen wohlüberlegten Plan, diese Frage offenzuhalten, plötzlich über den Haufen werfen? Adlers starke Leistung in Moskau mag viele in einen Rausch der Begeisterung versetzt haben. Überraschend kam sie gleichwohl nicht. Und sie wäre Enke oder Neuer ebenso zuzutrauen gewesen. Euphorie taugt nicht als Entscheidungsgrundlage für den Bundestrainer. Zumal der Konkurrenzkampf alle beflügelt. THIEMO MÜLLER

Wenn’s um nichts geht, geht nichts Unrühmlicher Abschluss einer fast makellosen WM-Qualifikation: 1:1 im bedeutungslosen Spiel gegen Finnland. Bedeutend ist, ob und wann die Vertragsverlängerung mit JOACHIM LÖW gelingt. AU S H A M BU RG B E R I C H T E N RAINER FRANZKE, OLIVER H A RT M A N N , H A N S - G Ü N T E R KLEMM, MICHAEL RICHTER, S E B A S T I A N WO L F U N D KARLHEINZ WILD

s war der befürchtet schlechte Auftritt der deutschen Nationalmannschaft. Und es hat schon fast eine Gesetzmäßigkeit: Wenn’s um nichts geht, läuft nichts zusammen. Dank des Duseltores von Lukas Podolski kurz vor dem Abpfif wurde zwar der ganz große Reinfall gegen Finnland verhindert. Doch die Stadionlautsprecher mussten schon auf volle Pulle gedreht werden, um das gellende Pfeifkonzert der 51 500 mächtig enttäuschten Zuschauer in der ausverkauften Arena zu übertönen. Mit dem 1:1 gegen die Skandinavier fiel ein ganz bitterer Wermutstropfen in den Moskauer Freudenbecher, auch wenn Joachim Löw mit seinem Team die Qualfikation ungeschlagen beendete. Nahezu fluchtartig trat die Mannschaft nach dem Abpfiff den Weg in die Kabine an, ärgerte sich über die Unmutsbekundungen auf den Rängen. „So viele und laute Pfiffe habe ich selten erlebt“, so Heiko Westermann, und Andreas Beck befand: „Das die Pfiffe so früh kamen, habe ich nicht verstanden. Das war nicht förderlich für unser Spiel.“ Selbst Lokalmatador Piotr Trochowski kritisierte die eigenen Fans: „Komisch, wenn man gerade die WM-Qualifikation geschafft hat und dann ausgepfiffen wird.“ Gleichwohl zeigte Löw Verständnis: „Die Pfiffe zur Halbzeit waren nicht ganz unberechtigt, es lief bis dahin kaum etwas zusammen.“ Auch Oliver Bierhoff kritisierte: „Das war zu behäbig, sah ja fast wie nach einem Freundschaftsspiel aus.“ In der Tat. Löws Vorhaben, das bedeutungslose QualifikationsFinale zum großen Schaulaufen um die WM-Kaderplätze zu nutzen,

E

misslang. Bei der Casting-Show der zweiten Garnitur konnte sich kein Einziger für höhere Aufgaben empfehlen, weil die Etablierten über weite Strecken mit angezogener Handbremse agierten. Wie so oft, wenn nichts mehr auf dem Spiel steht. Norwegen, England, Tschechien, Dänemark – reihenweise hat die deutsche Elf in der LöwÄra bedeutungslose Heimspiele in den Sand gesetzt. Die optimistische Prognose von DFB-Präsident Theo Zwanziger, dass „ein erneut willensstarkes und engagiertes Team auf dem Platz in Hamburg stehen wird“, wurde von den Spielern konterkariert. Das lässt nichts Gutes erahnen für die beiden letzten Auftritte 2009 im November gegen Chile und Ägypten (oder einen Ersatzgegner), für die der DFB die Eintrittspreise niedriger als gegen Finnland angesetzt hat. Und Löw verspricht: „In diesen beiden Spielen werden wir neuen Schwung und neue Energie haben.“ Hoffentlich. Und vielleicht wird bis dahin auch die Weichenstellung über 2010 hinaus erfolgt sein. Nach kicker-Recherchen könnte die Vertragsverlängerung von Löw und seinem Trainerstab sowie Manager Bierhoff schon in den kommenden vier Wochen über die Bühne gehen. Zwar sagte Zwanziger am Mittwoch: „Ich habe keine Eile, weil wir ein sehr gutes Vertrauensverhältnis haben. Wir haben noch acht Monate Zeit, so lange haben noch alle einen Vertrag.“ Offenbar aber will der DFB-Chef wie schon bei der Verlängerung vor zwei Jahren im Stillen verhandeln und dann überraschend Vollzug melden. Auf der DFB-Präsidiumssitzung am Freitag um 11 Uhr in Frankfurt möchte Zwanziger diese Personalfragen gar nicht thematisieren. Löw übt von seiner Seite keinen Druck aus: „Ich brauche etwas Zeit, um mich von der Endphase der Qualifikation zu regenerieren.“

WM-QUALIFIKATION

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Foto: Schatz

kicker, 15. Oktober 2009

Tiefpunkt: Der Finne Jonatan Johansson trifft zum 0:1. Das deutsche Team konnte erst ganz spät durch Lukas Podolski ausgleichen.

Der Preis für drei EM-Titel: 1,6 Millionen Euro

Zwei Spiele bringen 6 Millionen 1Die schon in Moskau frühzeitig erfolgte direkte WM-Qualifikation ist für den DFB zusätzlich knapp sechs Millionen Euro wert (kicker vom 8. Oktober). Beim Gang in die Play-offs hätte der DFB nur sein Heimspiel vermarkten können, nun generiert er Einnahmen aus zwei (Test-)Spielen gegen Chile am 14. November in Köln und gegen einen wahrscheinlich neu zu suchenden Gegner am 18. November in Gelsenkirchen (jeweils 20.45 Uhr). Zwar besitzt der DFB einen rechtsverbindlichen Vertrag mit Ägypten für das Spiel in Gelsenkirchen. Doch sollte Ägypten am 14. November sein WMQualifikationsspiel gegen Algerien mit zwei Toren Differenz gewinnen, könnte es vier Tage später zwischen den beiden Mannschaften zu einem Entscheidungsspiel um das WMTicket kommen. Deshalb sucht der DFB kurzfristig eine Alternative zu Ägypten. Die sechs Millionen Euro dank der direkten Qualifikation geben

nicht nur Oliver Bierhoff zusätzlichen Spielraum bei der Erarbeitung des eigenen Nationalmannschaftsetats für Südafrika 2010. „Die Sonderetats für Welt- und Europameisterschaften sind getrennt vom Haushalt des DFB zu sehen“, sagt Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Gleichwohl tun dem weltgrößten Fachverband die von der erfolgreichen Nationalelf zusätzlich einspielten Millionen gut. Denn die jüngsten Erfolge anderer DFBMannschaften hatten ihren Preis. So kosteten den DFB in diesem Sommer … .… der Gewinn der U-21-Europameisterschaft 750 000 Euro, .… der Gewinn der Frauen-Europameisterschaft 500 000 Euro, .… der Gewinn der U-17-Europameisterschaft 350 000 Euro. Unter dem Strich also rund 1,6 Millionen Euro, die Ballack & Co. so „nebenbei“ mit der direkten WM-Qualifikation eingespielt haben.

WM-Qualifikation: Die deutsche Gruppe 4 Wales – Aserbaidschan Liechtenstein – Deutschland Russland – Wales Aserbaidschan – Liechtenstein Finnland – Deutschland Finnland – Aserbaidschan Wales – Liechtenstein Deutschland – Russland Russland – Finnland Deutschland – Wales Russland – Aserbaidschan Wales – Finnland Deutschland – Liechtenstein Liechtenstein – Russland Wales – Deutschland Aserbaidschan – Wales Finnland – Liechtenstein Finnland – Russland Aserbaidschan – Deutschland

1:0 0:6 2:1 0:0 3:3 1:0 2:0 2:1 3:0 1:0 2:0 0:2 4:0 0:1 0:2 0:1 2:1 0:3 0:2

Aserbaidschan – Finnland Russland – Liechtenstein Liechtenstein – Finnland Deutschland – Aserbaidschan Wales – Russland Finnland – Wales Russland – Deutschland Liechtenstein – Aserbaidschan Deutschland – Finnland Aserbaidschan – Russland Liechtenstein – Wales

1:2 3:0 1:1 4:0 1:3 2:1 0:1 0:2 1:1 1:1 0:2

1. Deutschland 2. Russland 3. Finnland 4. Wales 5. Aserbaidschan 6. Liechtenstein

26 22 18 12 5 2

10 26:5 10 19:6 10 14:14 10 9:12 10 4:14 10 2:23

Die Sieger der neun Europa-Gruppen qualifizieren sich direkt für die WM 2010 in Südafrika. Die acht besten Gruppenzweiten (Ergebnisse gegen sechstplatzierte Teams werden dabei nicht berücksichtigt) ermitteln in Play-offs am 14. und 18. November vier weitere WM-Teilnehmer. Bei Punktgleichheit zählt die Tordifferenz aus allen Gruppenspielen. Ist auch diese gleich, zählt die Anzahl der in allen Gruppenspielen erzielten Tore. Sind dann immer noch zwei oder mehr Teams gleich, wird ihre Platzierung nach folgenden Kriterien ermittelt: a) Anzahl Punkte aus den Direktbegegnungen; b) Tordifferenz aus den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams; c) Anzahl der in den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams erzielten Tore; d) Losentscheid.

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WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

Deutschland – Finnland

1:1 Adler (Note 3)

(0:1)

.

Trainer: Löw

Bayer Leverkusen 24 Jahre/8 Länderspiele

Beck (4,5)

Friedrich (4,5)

Westermann (5)

Lahm (4)

1899 Hoffenheim 22/5 Hertha BSC 30/69 FC Schalke 04 26/16 B. München 25/62

Hitzlsperger (5) Ballack (4)

VfB Stuttgart 27/50

Trochowski (4,5)

FC Chelsea 33/97

Hamburger SV 25/27

Cacau (5,5)

Podolski (4)

VfB Stuttgart 28/4

Gomez (5,5)

1. FC Köln 24/68

Bayern München 24/30

Johansson (3,5) vereinslos 34/100

Litmanen (2) Porokara (3)

FC Lahti 38/129

Örebro SK 25/9

Hämäläinen (4) Turku PS 23/4

Sparv (3,5)

R. Eremenko (2)

Halmstads BK 22/5 Dynamo Kiew 22/24

Moisander (4)

Hyypiä (3)

Heikkinen (3,5)

AZ Alkmaar 24/8 Bayer Leverkusen 36/103 Rapid Wien 31/49

Lampi (4) FC Zürich 25/16

Jääskeläinen (2,5) Trainer: Baxter

Bolton Wanderers 34/55 Eingewechselt: 46. Gentner (4/VfL Wolfsburg 24/4) für Ballack und Özil (4,5/ Werder Bremen 20/6) für Hitzlsperger, 77. Klose (–/Bayern München 31/93) für Gomez – 66. Kolkka (–/NAC Breda 35/97) für Hämäläinen, 72. S. Kuqi (–/TuS Koblenz 32/60) für Porokara, 87. Nyman (–/Inter Turku 25/20) für Litmanen – Reservebank: Wiese 27/1 (Tor/Werder Bremen), Schäfer 25/6 (VfL Wolfsburg), Marin 20/7 (Werder Bremen), Schweinsteiger 25/71 (Bayern München) – Fredrikson 27/3 (Tor/Lilleström SK), Halsti 25/2 (Malmö FF), A. Eremenko 26/43 (Metalist Charkow), Tarvajärvi 26/4 (Karlsruher SC) Tore: 0:1 Johansson (11., Rechtsschuss, Vorarbeit R. Eremenko), 1:1 Podolski (90., Rechtsschuss, Klose) – Chancen: 7:3 – Ecken: 4:2 SR: Atkinson (Assistenten: Richardson, Sharp – Vierter Offizieller: Marriner/alle England), Note 2, ohne grobe Fehler in einem leicht zu leitenden Spiel. – Zuschauer: 51 500 (in Hamburg, ausverkauft) – Gelbe Karte: Sparv – Spielnote: 4, erst in der zweiten Halbzeit gewann die Partie etwas an Fahrt und Unterhaltungswert. Spieler des Spiels: Jari Litmanen

SPIELFILM: Jääskeläinen im Mittelpunkt

Podolski stochert den Ball ins Tor 11. Minute: 0:1 – Beck kann auf dem Flügel Porokara nicht aufhalten. Der flankt auf Eremenko, dessen Kopfballableger Johansson versenkt. 16.: Ballack stößt nach vorne, Doppelpass mit Cacau, doch der Schuss des DFB-Kapitäns geht aus rund 17 Metern knapp drüber. 35.: Erneut Ballack, der einen Pass in die Tiefe auf Podolski spielt. Dessen Querpass schiebt Gomez ins Tor. Der Treffer zählt nicht, der Vorbereiter stand im Abseits. 49.: Schneller Gegenzug der Finnen über rechts. Pass in die Mitte zu Eremenko, der von der Strafraumgrenze abzieht. Den Abpraller von Adler schießt Litmanen ins Tor – doch der Finne steht im Abseits. 55.: Porokara geht links durch, flankt in die Mitte, wo Westermann mit Mühe vor Johansson klärt.

62.: Trochowski zieht von links ab, ein Gewaltschuss quer durch den Strafraum, den Moisander abfälscht Richtung eigenes Tor – Jääskeläinen rettet. 67.: Beck zieht aus der Entfernung knallhart ab, Jääskeläinen kann den Ball nur abklatschen. 72.: Flanke Trochowski, doch Gomez köpft am Tor vorbei. 77.: Nach einer Flanke von Beck knallt Özil den Ball aus acht Metern am langen Eck vorbei. 84.: Klose kommt nach einem Abwehrfehler aus fünf Metern zum Kopfball, doch erneut pariert Jääskeläinen. 84.: Noch eine Chance, Özil trifft allerdings nur das Außennetz. 90.: 1:1 – Podolski stochert den Ball ins Tor, nachdem erst Westermann und dann Özil nicht treffen.

EINZELKRITIK René Adler Note 3 Stand nicht so im Fokus wie beim Sieg am vergangenen Samstag in Moskau, musste dennoch hinter sich greifen. Machtlos beim 0:1, mit guter Reaktion beim Fernschuss von Eremenko (34.) und auf der Hut gegen Johansson (45.). Ansonsten fast beschäftigungslos. Andreas Beck Note 4,5 Unterstrich, warum Löw im wichtigen Spiel in Russland nicht auf ihn gebaut hat. Fahrig in seinen Aktionen nach vorn, schwach im Abwehrverhalten. Ließ sich vor dem finnischen Führungstreffer von Porokara vernaschen. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit. Scheiterte mit einem Schuss an Jääskeläinen (67.). In dieser Form dennoch keine Alternative für die Startelf. Arne Friedrich Note 4,5 Erhielt endlich die gewünschte Bewährungsprobe in der Innenverteidigung, die er allerdings nicht bestand. Orientierungslos vor dem 0:1, als er Johansson in seinem Rücken entwischen ließ. Auch danach als Abwehrchef überfordert. Klärte allerdings gut gegen Heikkinen (32.). Heiko Westermann Note 5 Der Schalker trug maßgeblich dazu bei, dass die deutsche Abwehr keine Sicherheit ausstrahlte. Schwach in den Zweikämpfen und im Stellungsspiel. Nicht im Bilde beim Führungstreffer der Finnen. Mangelhaft auch im Aufbau, erntete für seinen langen Pass ins Niemandsland gellende Pfiffe (41.). Philipp Lahm Note 4 Konnte das 0:1 schon allein wegen seiner Körpergröße nicht verhindern, danach defensiv mit Problemen. Versuchte allerdings als einer der ganz wenigen, offensiv Ideen einzubringen, zum Beispiel beim klugen Zuspiel auf Trochowski (34.) oder beim abgefälschten Schuss in der 75. Minute. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit. Thomas Hitzlsperger Note 5 Trug sein Stuttgarter Formtief nahtlos in die Nationalmannschaft, spielte in seinem 50. Länderspiel ohne jegliches Risiko und trotzdem voller Fehler. Lediglich auffällig mit einem Alibischuss (43.), dem ersten deutschen Schuss aufs finnische Tor.

Michael Ballack Note 4 Beim Kapitän wurde deutlich sichtbar, dass es in der Begegnung um nichts mehr ging. Strahlte längst nicht die Präsenz und Entschlossenheit aus wie in Moskau. Ging absprachegemäß zur Halbzeit vom Platz und wurde von Özil ersetzt. Piotr Trochowski Note 4,5 Durfte sich zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf beweisen, was in der Hamburger Heimarena allerdings gründlich misslang. Etliche Ballverluste, viele halbherzige Aktionen, brachte keine Linie in das deutsche Spiel. Großer Einsatz, aber keine Effizienz. Cacau Note 5,5 Musste sein Startelfdebüt auf der ungewohnten Position rechts außen machen, fand sich dort überhaupt nicht zurecht. Harmonierte überhaupt nicht mit Beck, ließ sich bisweilen viel zu tief in die Defensive fallen. Der Stuttgarter strahlte keinerlei Torgefahr aus. Rückte nach der Pause mehr ins Zentrum, schoss in der 51. Minute aus aussichtsreicher Position weit drüber. Mario Gomez Note 5,5 Er bemühte sich, in die Partie zu finden, ihm gelang es aber zu keinem Zeitpunkt. Vor der Pause ohne einen einzigen Abschluss. Litt aber auch darunter, miserabel angespielt zu werden und blieb somit nicht das erste Mal weit unter seinen Möglichkeiten. Lukas Podolski Note 4 Durfte diesmal offensiver agieren als in Russland, hatte aber in Lampi einen hartnäckigen Bewacher, dem er nur selten entwischen konnte. Zweimal gelang es ihm sich durchzusetzen, beide Male jedoch wurde er wegen Abseits zurückgepfiffen. Erzielte in letzter Minute immerhin noch den Ausgleich. Mesut Özil Note 4,5 Kam für Ballack, konnte dem heillosen Durcheinander aber auch keine Struktur verleihen. Kläglich sein Abschluss in der 77., knapp vorbei sein Schuss in der 84. Minute. Christian Gentner Note 4 Ersetzte Hitzlsperger nach der Pause, als alleiniger Sechser unauffällig. Solide im Abwehrverhalten, aber ohne Akzente nach vorn. Miroslav Klose Note – Kam spät für Gomez, scheiterte mit einem Kopfball an Jääskeläinen (84.).

WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

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ANALYSE: Deutschland bekommt Finnlands Spielgestalter Litmanen nicht in den Griff

Erst Klose erhöht den Druck entscheidend it einem energischen Endspurt hat die deutsche Nationalelf die erste Niederlage im zehnten und letzten Spiel in der nun abgelaufenen WM-Qualifikation soeben noch abgewendet und fährt ungeschlagen nach Südafrika.

M

PERSONAL nNach dem 1:0-Sieg in Russland setzte Bundestrainer Löw auf sechs frische Kräfte: Für Boateng, Mertesacker, Özil, Rolfes, Klose und Schweinsteiger begannen Beck, Friedrich, Trochowski, Hitzlsperger, Gomez und Cacau.

Deutschland war bemüht, in einem 4-3-3-System – zuletzt am 22. März 2006 gegen die USA praktiziert (4:1) – Finnland früh zu stören. Doch bald mussten sich außen Podolski und Cacau teils tief fallen lassen, um Bälle abzuholen. Es mangelte dem deutschen Aufbauspiel an Präzision, Inspiration, Entschlossenheit und auch Engagement, so konnten die gut verschiebenden und eng gestaffelten Gäste kaum unter Druck gesetzt werden. Erfahrene Kräfte wie Ballack oder Lahm leisteten sich ungewohnte Fehlpässe, andere, die sich aufdrängen wollten, wirkten wie Trochowski oder Beck übermotiviert. Darum stockte das Kombinationsspiel, in der Defensive fehlte zuweilen die nötige Aggressivität, teilweise peinlich ließen sich deutsche Verteidiger ausspielen (Beck vor dem 0:1, Westermann gegen Johansson). Die Finnen praktizierten ein 4-4-1-1,

Das war gut, das war schlecht

+ + − − −

Das erkennbare Bemühen zur Steigerung im zweiten Durchgang, speziell in der Schlussphase. Einzig Torhüter Adler sammelte weiter Pluspunkte im Kampf um Deutschlands Nummer 1. Schlechte Organisation des Defensivkollektivs besonders in Pressing- und Kontersituationen. Kein taktisches Mittel, um die Kreise von Litmanen nachhaltig zu stören oder zumindest einzuengen.

Individuelle Defizite bei Flanken, im Passpiel, beim Abschluss wie auch im Zweikampfverhalten

Foto: Witters/Groothuis

SYSTEM UND TAKTIK

Endstation: Finnlands Keeper Jussi Jääskeläinen ist wieder einmal vor Stürmer Mario Gomez am Ball. das nach Ballgewinn zum 4-2-3-1 mutierte. Dreh- und Angelpunkt bildete der 38-jährige Jari Litmanen. Ohne aufwändige Laufarbeit und Sprints entzog er sich dennoch geschickt dem gegnerischen Zugriff, war stets anspielbar und ließ mit seinem zuverlässigen Passspiel den Ball gut und klug laufen. Nach der Pause zeigte sich Deutschland nun im 4-4-2 besonders über außen elanvoller. Weiterhin aber kamen viele Flanken zu ungenau und Pässe zu spät und erreichten den Adressaten erst im Abseits. Dennoch erhöhte sich der Druck, dem sich die finnische Defensive letztlich doch beugen musste.

SCHLÜSSELSZENEN Vor dem 0:1 ließ sich Beck von Porokara glatt überlaufen und ermöglichte die ungehinderte Flanke. Hätten Özil und Klose ihre Chancen genutzt, wäre gar noch ein deutscher Sieg möglich gewesen.

SCHLÜSSELFIGUREN Litmanen war mit hoher Spielintelligenz die prägende Figur im fin-

%-Spielcheck

Deutschland

Durchschnittsnote 4,5 Abseits 6 Fouls 5 Gewonnene Zweikämpfe 50 % (83) Ballbesitz 60 % Meiste Ballkontakte 126 Lahm

nischen Spiel. Der eingewechselte Klose erhöhte in der Endphase den Druck entscheidend, scheiterte nur knapp per Kopf (84.) und bereitete den Ausgleich vor.

DATEN UND FAKTEN Deutschland schrammte 86 Jahre nach dem 1:2 von 1923 an der zweiten Niederlage gegen Finnland vorbei (22 Spiele – 15 S/6 U/1 N) und wendete zugleich die dritte in einem WM-Qualifikationsspiel überhaupt ab (74 Spiele – 55 S/17 U/2 N).

FAZIT Die DFB-Auswahl verdiente sich das Remis mit einer Steigerung nach der Pause. Finnland versäumte, trotz guter Konterchancen ein Tor nachzulegen.

SPIELER DES SPIELS

Jari Litmanen Finnlands Routinier war der überragende Ballverteiler mit einer minimalen Fehlpassquote und ging nach 87 Minuten mit Sonderapplaus vom Platz.

Finnland 3,2 5 11 50 % (83) 40 % 79 R. Eremenko

SPLITTER TREFFEN: Im Vorjahr gegen Russland war in Dortmund Premiere, in Hamburg traf sich am Mittwoch zum zweiten Mal der „Klub der Nationalspieler“. Über 200 Altinternationale, von den Ehrenspielführern Franz Beckenbauer und Uwe Seeler bis hin zu Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus, feierten vor dem Spiel gegen Finnland im Hamburger Stadion Wiedersehen. Die nächste große Zusammenkunft ist für 2010 geplant, zum 20. Jubiläum der Weltmeister von 1990. KONKURRENZ: Joachim Löw will mit einem erweiterten Kader ins WM-Trainingslager gehen und erst danach festlegen, welche 23 Spieler mit nach Südafrika dürfen. Bereits vor der EURO 2008 hatte Löw ein Überangebot mit ins Trainingslager nach Mallorca genommen. Patrick Helmes, Jermaine Jones und Marko Marin fielen danach durchs Sieb. RÜCKKEHR: Nach der Gelb-Roten Karte beim Länderspieldebüt in Moskau war für Jerome Boateng der Nationalmannschafts-Trip bereits mit dem Showtraining am Montag beendet. Nach Absprache der Trainer Löw und Labbadia trainierte der Verteidiger ab Dienstag wieder mit dem HSV.

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WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

„So wächst eine Mannschaft zusammen“ kicker: In Moskau 90 Minuten im Einsatz, gegen Finnland nicht mal auf der Bank. Schmeckt die Belohnung für die vorzeitige WM-Qualifikation bitter, Herr Rolfes? Simon Rolfes: Natürlich freut man sich über jedes Länderspiel. Aber nach dem Sieg in Russland war klar, dass es Veränderungen geben wird. Insofern bin ich nicht enttäuscht, dass ich nicht zum Einsatz kam. kicker: Welchen Stellenwert hat für Sie die Partie in Moskau? Rolfes: Sie gehört zu den drei emotionalsten Spielen, die ich je bestritten habe neben dem Viertelfinale gegen Portugal und dem Halbfinale gegen die Türkei bei der EURO im vergangenen Jahr. Ein Jahr lang lag der Fokus auf diesem Spiel, der Druck war enorm. Denn wir hätten zweifelhaften Ruhm erlangt, wenn wir als die Ersten in der deutschen WM-Geschichte ein Qualifikationsspiel auswärts verloren hätten. kicker: Was bedeutet dies im Hinblick auf die WM? Rolfes: In solchen Momenten wie in Moskau wächst eine Mannschaft zusammen. Man ruft eine besonders gute Leistung ab, man erlebt besondere Emotionen, man feiert einen besonderen Sieg. Das kann schon eine Signalwirkung für die Zukunft haben. kicker: Haben Sie in Moskau auch Ihr persönliches WM-Ticket gelöst? Rolfes: Ich denke, mit der Leistung habe ich einen großen Schritt nach vorn gemacht. Aber ich will in Südafrika nicht nur dabei sein, sondern dort auch eine wichtige Rolle spielen. Mein Ziel ist es, Stammspieler zu sein, auf dem Platz zu stehen und nicht auf der Bank zu sitzen. Und ich bin davon überzeugt, dass ich meine Ansprüche in den nächsten Monaten weiterhin durch Leistung bestätigen werde. kicker: Mit zwei Einsätzen wie bei der EURO geben Sie sich also nicht zufrieden? Rolfes: Das habe ich damals als großen Erfolg für mich verbucht. Aber nun möchte ich den nächsten Schritt machen. kicker: In Leverkusen haben Sie Freiheiten nach vorn, in der Nationalmannschaft müssen Sie Ballack den Rücken frei halten. Wie behagt Ihnen die Rolle des Wasserträgers? Rolfes: Zwei Dinge sind wichtig: Dass wir gewinnen, und dass ich spiele.

Foto: Imago/Action Pictures

Der Leverkusener Kapitän SIMON ROLFES (27) ist zum wichtigen Teil der Nationalelf geworden. Hier verrät er seine Pläne für die WM und sagt, warum mit der deutschen Mannschaft zu rechnen sein wird.

Ein Mann mit Dynamik, wenn man ihn lässt: Simon Rolfes lieferte in Moskau eine starke Partie ab, wurde gegen Finnland allerdings geschont. Da kann meine Rolle auch eine defensivere sein als in Leverkusen, das ist kein Problem für mich. kicker: Ist die Nationalmannschaft heute stärker als 2008? Rolfes: Sie ist mit Sicherheit reifer geworden und taktisch flexibler. Wir wissen, dass wir auch richtig starke Gegner schlagen können. Und dieses Wissen verleiht uns Stabilität, gerade im Blick auf die WM. kicker: Ist der WM-Titel ein realistisches Ziel? Rolfes: Wir sind nicht die Mann-

„Wenn’s drauf ankommt, sind wir da.“ schaft, die die Gegner an die Wand spielt. Aber wenn’s drauf ankommt, sind wir da. Das zeichnet die Deutschen seit mehr als 50 Jahren aus, deshalb reist sie immer als Mitfavorit zum Turnier, auch wenn es vielleicht stärkere Mannschaften gibt. Deshalb können wir auch in Südafrika um den Titel spielen. kicker: Bundestrainer Joachim Löw meint, Ihre Ernennung zum Kapitän vor gut einem Jahr bei Bayer Leverkusen habe wesentlich zu

Ihrer Persönlichkeitsentwicklung beigetragen. Rolfes: Das stimmt. Als Kapitän steht man viel mehr in der Pflicht, gerade wenn es nicht so gut läuft wie bei uns in der vergangenen Rückrunde. In der Krise steht auch der Kapitän in der Kritik, da ist man gleich in doppelter Hinsicht gefordert. kicker: Wie meinen Sie das? Rolfes: Punkt eins: Die eigene Leistung muss stimmen, auch wenn es in der Mannschaft nicht so stimmt. Und zum anderen ist man gefordert, auf die Mannschaft einzuwirken, dass sie ein Team bleibt, dass sie in die richtige Richtung geht, dass einzelne Spieler wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Das war ein wahnsinnig intensiver und guter Lernprozess, der für meine Weiterentwicklung extrem wichtig war. Insofern hatte die vergangene Saison auch etwas Gutes. kicker: Was hat der Trainerwechsel im Sommer bewirkt? Rolfes: Mit Jupp Heynckes haben wir einen Trainer, der alles erlebt hat. Das Vertrauen der Spieler ist groß, dass er das richtige Händchen für die jeweilige Situation hat. kicker: War das Vertrauen in Labbadia nicht in diesem Maße da?

Rolfes: Der Vergleich ist nicht ganz gerechtfertigt. Jupp Heynckes hat mit Real die Champions League gewonnen und den FC Bayern zum Meister gemacht. Das Vertrauen in diesen Erfahrungsschatz konnte in der vergangenen Saison gar nicht da sein, weil Leverkusen für Bruno Labbadia die erste Trainerstation in der Bundesliga war. kicker: Spielen Sie bei Jupp Heynckes als Kapitän eine wichtigere Rolle? Rolfes: Ich denke schon, dass sich meine Rolle verändert hat. Jupp Heynckes verlangt viel mehr, dass wir Dinge untereinander regeln. Er will, dass gewisse Sachen funktionieren. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass es umgesetzt wird. kicker: In der vergangenen Saison waren Sie meist einziger Abräumer hinter fünf Offensivkräften. Hat Heynckes erkannt, wo Sie am stärksten sind. Rolfes: Sicher. Wir pflegen unter ihm einen Stil, der mir entgegenkommt, weil ich auch meine Offensivstärken einbringen kann. Und ich denke, dass es für Leverkusen sehr wichtig ist, dass ich torgefährlich bin. kicker: Nun kommt es zum Wiedersehen mit Labbadia. Wie groß sind die Revanchegelüste?

„Der HSV spielt wie die Bayern um die Meisterschaft mit.“ Rolfes: Keiner von uns fährt nach Hamburg, um irgendjemandem irgendetwas zu beweisen. kicker: Sagen Sie jetzt nicht, es sei ein Spiel wie jedes andere. Rolfes: Sag ich nicht: Erster gegen Zweiter ist nie etwas Normales, auf solche Spiele freut man sich besonders. Die Hamburger haben sich im Sommer verstärkt wie keine andere Mannschaft in Deutschland, nicht mal die Bayern haben in dem Maß eingekauft. Es würde mich überraschen, wenn der HSV mit diesem Kader am Ende der Saison nicht mit Bayern um die Meisterschaft spielen würde. kicker: Und wo landet Leverkusen? Rolfes: Wir haben die Qualität für den internationalen Wettbewerb, und der ist nach den beiden letzten enttäuschenden Jahren auch Pflicht. I N T E RV I EW: O L I V E R H A RT M A N N

WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

Beck schlägt selbstkritische Töne an

Robert Enke kehrt ins Training zurück

Podolski trifft und schwärmt

„Bis zur WM kann viel passieren“

1Wenn jemand an einem tristen Abend für Stimmung sorgen kann, dann ist es der „Kölsche Jung“: Lukas Podolski, der wie gewohnt in die „Prinzenrolle“ schlüpfte. Der Mann, der für das gleichermaßen späte wie glückliche Ausgleichstor gesorgt hatte, schwärmte nach seiner Tat: „Eines der schönsten Tore meiner Karriere.“ Bewusst zu dick aufgetragen nach dem Glückstreffer, den „Poldi“ geradezu über die Linie gestolpert hatte. Stimmungskanone Podolski weiter: „Ohne Niederlage die Qualifikation zu überstehen, das schaffen nur wenige Mannschaften.“ Das war es an Positivem, ansonsten gab es viel Leerlauf beim ersten Testlauf, wie auch Joachim Löw zugeben musste. Seine Prüflinge bestanden diesmal ihr Examen nicht. Doch der mit Kritik sparsame Bundestrainer nahm neben Andreas Beck („Er hat sich reingebissen“) und Mario Gomez („Er hat sich engagiert“) auch Cacau in Schutz, der in seinem ersten Länderspiel von Beginn an seine Chance

1Als gewohnt sicherer Rückhalt stand René Adler auch gegen Finnland im Tor – und im Blickpunkt, vor Ort wie bei den TV-Zuschauern, darunter Robert Enke. Adlers verhinderter Kollege aus Hannover hatte zuvor mit Bundestrainer Joachim Löw und Torwarttrainer Andreas Köpke telefoniert. „Ich habe ihnen zur Qualifikation gratuliert und mitgeteilt, dass ich nicht kommen konnte, weil es sich mit dem Training bei 96 überschnitt“, so Enke, der hervorhob, dass Adler zu Recht für das Russland-Spiel gelobt worden sei. Konkrete Absprachen für die Zukunft traf der 32-Jährige nicht mit Löw. „Der Bundestrainer hat Neuer und Wiese die zwei kommenden Spiele versprochen. Ich denke, daran hält er sich.“ Nächste Chance also im März, beim ersten Länderspiel 2010? „Man wird sehen“, so Enke. Dass die jüngste Entwicklung seine Chancen als Nummer 1 beeinträchtigt, glaubt er nicht: „Bis zur WM kann viel passieren. Die Vergangenheit zeigt, wie schnell sich Situationen ändern.“

Foto: Witters/Groothuis

ebenso wenig nutzen konnte wie die erwähnten Nebenleute: „Heute konnten alle Offensivspieler sich nicht so in Szene setzen. An ihm allein lag es nicht.“ Freibriefe für die Testkandidaten, von denen zumindest Beck selbstkritische Töne anschlug: „Ich habe heute meine Plattform nicht genutzt.“ Stimmt exakt – und trifft auch auf seine Kollegen zu.

Konnte am Ende doch noch ein wenig lachen: Lukas Podolski.

7

Enke steht seit Dienstag nach fünf Wochen und überwundenem bakteriellen Infekt wieder im Mannschaftstraining. Das musste er am Mittwoch allerdings abbrechen wegen Problemen am Hüftbeuger. „Reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte sein Trainer Andreas Bergmann. Frühestens nächste Woche gegen Stuttgart, eher am Monatsende in Köln, soll er wieder im Tor stehen. MICHAEL RICHTER

?

FRAGE DER WOCHE

Soll sich Löw jetzt auf Adler als Nummer 1 festlegen? Ja

68,01 %

Nein

31,99 %

34 210 Teilnehmer

www.kicker.de

WM-Qualifikation: Lahm verpasste keine Minute – Nur zweimal Gelb DIE SPIELE

SPIELZEIT NACH MINUTEN

6. 9. 08 Liechtenstein – Deutschland 0:6 Vaduz

Tore: Podolski (2), Hitlzsperger, Rolfes, Schweinsteiger, Westermann

10. 9. 08 Finnland – Deutschland Helsinki

3:3

Tore: Klose (3)

11. 10. 08 Deutschland – Russland

2:1

Dortmund Tore: Ballack, Podolski

15. 10. 08 Deutschland – Wales

1:0

M’gladbach Tor: Trochowski

28. 3. 09 Deutschland – Liechtenstein 4:0 Leipzig

Tore: Ballack, Jansen, Podolski Schweinsteiger

1. 4. 09 Wales – Deutschland Cardiff

0:2

Tore: Ballack, Williams (Eigentor)

12. 8. 09 Aserbaidschan – Deutschland 0:2 Baku

Tore: Klose, Schweinsteiger

9. 9. 09 Deutschland – Aserbaidschan 4:0 Hannover Tore: Klose (2), Beck, Podolski

10. 10. 09 Russland – Deutschland Moskau

0:1

Tor: Klose

14. 10. 09 Deutschland – Finnland

1:1

Hamburg Tor: Podolski

10 Spiele 26:5 Tore 8 Siege, 2 Remis, 0 Niederlagen

(in Klammern Anzahl der Spiele)

Philipp Lahm Bastian Schweinsteiger Lukas Podolski Thomas Hitzlsperger Michael Ballack Heiko Westermann Per Mertesacker Piotr Trochowski Miroslav Klose Mario Gomez René Adler Robert Enke Serdar Tasci Simon Rolfes Andreas Beck Arne Friedrich Mesut Özil Clemens Fritz Marcel Schäfer Cacau Patrick Helmes Marcell Jansen Jerome Boateng Christian Gentner Marko Marin Kevin Kuranyi Andreas Hinkel Torsten Frings

900 (10) 778 (9) 762 (9) 729 (9) 675 (8) 642 (8) 630 (7) 566 (9) 490 (8) 463 (10) 450 (5) 450 (5) 450 (5) 321 (6) 315 (4) 262 (4) 213 (4) 198 (3) 135 (2) 106 (2) 86 (4) 77 (2) 68 (1) 45 (1) 35 (2) 15 (1) 9 (1) 8 (1)

KICKER-NOTENSCHNITT René Adler Marcell Jansen Robert Enke Miroslav Klose Michael Ballack Philipp Lahm Piotr Trochowski Per Mertesacker Patrick Helmes Simon Rolfes Bastian Schweinsteiger Heiko Westermann Lukas Podolski Mesut Özil Thomas Hitzlsperger Andreas Beck Christian Gentner Serdar Tasci Arne Friedrich Mario Gomez Clemens Fritz Jerome Boateng Marcel Schäfer Cacau Torsten Frings Andreas Hinkel Kevin Kuranyi Marko Marin

2,30 2,50 2,80 2,93 3,00 3,00 3,00 3,29 3,50 3,50 3,50 3,57 3,61 3,67 3,83 4,00 4,00 4,30 4,33 4,60 4,75 5,00 5,00 5,50 o.N. o.N. o.N. o.N.

DIE TORSCHÜTZEN 1. Klose 2. Podolski 3. Ballack 4. Schweinsteiger 5. Hitzlsperger Jansen Rolfes Trochowski Westermann Williams (Eigentor)

7 6 4 3 1 1 1 1 1 1

DIE SCORER-LISTE Pkt. Name

9 9 5 5 5 4 2 2 1 1 1 1 1 1

Klose Podolski Ballack Schweinsteiger Trochowski Gomez Hitzlsperger Westermann Jansen Rolfes Beck Lahm Marin Özil

DIE KARTEN Rot: niemand Gelb-Rot (1): Boateng Gelb (2): Rolfes, Tasci

Tore+Vorarbeit

7+2 6+3 4+1 3+2 1+4 0+4 1+1 1+1 1+0 1+0 1+0 0+1 0+1 0+1

8

WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

GRUPPE 2: Nervöse Schweiz holt ohne Benaglio Punkt gegen Israel

Schweiz – Israel

0:0

Schweiz: Wölfli – Lichtsteiner, Senderos, Grichting, Spycher – Padalino, Inler, Gelson Fernandes, Barnetta – Derdiyok (70. Frei), N’Kufo – Trainer: Hitzfeld Israel: Aouate – Saban, Ben Haim, Strool, Ziv – Yadin – Barda (86. Vermouth), Kayal, Cohen, Benayoun – Colautti (69. Schechter) – Trainer: Kashtan SR: Tudor (Rumänien) – ZS: 38 500 (ausverkauft) in Basel – GK: Padalino, Inler, Gelson Fernandes – Kayal, Cohen, Colautti, Ziv – Gelb-Rote Karte: Yadin (59.)

Die Schweiz wird 2010 in Südafrika zum neunten Mal an einer WMEndrunde teilnehmen. Den einen, noch fehlenden Punkt zur direkten Qualifikation holte das Team von Ottmar Hitzfeld am Mittwochabend mit einem 0:0 gegen Israel. Wolfsburgs Keeper Benaglio (nicht im Kader) sowie die ExBundesligaprofis Frei (Dortmund) und Huggel (Frankfurt, beide beim Start auf der Bank) hatte ein MagenDarm-Infekt außer Gefecht gesetzt, Kapitän Frei kam zumindest für die letzten 20 Minuten. Während die

GRUPPE 2: Rehhagels Griechen in den Play-offs

Israelis durch eine gute Organisation überzeugten, präsentierten sich die Gastgeber nervös und einfallslos, so dass sich den Fans zumeist ein trostloses Bild bot. Für die wenigen spielerischen Höhepunkte sorgte Liverpools Benayoun, bei den Eidgenossen überzeugte nur Leverkusens Barnetta. Sein Vereinskollege Derdiyok ließ sich zu weit fallen, vergab im zweiten Durchgang noch eine gute Kopfballchance. Der Frankfurter Spycher war nicht gefordert, ballsicher bei seinen wenigen Aktionen. Glad-

Foto: imago/avanti

Hitzfeld-Team besiegelt neunte Teilnahme Freut sich mit der Schweiz auf seine erste WM: Ottmar Hitzfeld. bachs Colautti fand gar nicht ins Spiel, sah zudem Gelb und wurde ausgewechselt. Die Schweiz offenbarte in einem schrecklich schlechten Match auch in Überzahl spielerische Armut. FA B I A N RU C H

GRUPPE 3: Slowakei reist nach Südafrika

Karagounis serviert zweimal genau Novakovic hält Slowenien im Rennen Griechenland – Luxemburg

2:1 (2:0)

Griechenland: Sifakis – Vyntra (82. Ninis), Papadopoulos, Kyrgiakos (43. Moras), Spiropoulos – Patsatzoglou, Torosidis – Fotakis (46. Pliatsikas) – Salpingidis, Gekas, Karagounis – Trainer: Rehhagel Luxemburg: Jouber – Kintziger (80. Martino), Hoffmann, Blaise, Payal – Peters, Strasser, Bettmer, Jaenisch (46. Leweck), Mutsch – Kitenge – Trainer: Hellers Tore: 1:0 Torosidis (30.), 2:0 Gekas (33.), 2:1 Papadopoulos (90., Eigentor) – SR: Ceferin (Slowenien) – ZS: 6500 in Athen – Gelbe Karten: Pliatsikas – Martino, Mutsch – Gelb-Rote Karte: Payal (57.)

Nach einem dürftigen Auftritt müssen die Griechen in die Playoffs, um die zweite WM-Qualifikation nach 1994 zu schaffen. Auf sieben Positionen verändert und ohne den angeschlagenen Frankfurter Amanatidis tat die Rehhagel-Elf sich sehr schwer. Auch die Debütanten Sifakis und Fotakis. Die Tore durch Torosidis und den Leverkusener Gekas (sein 10. Treffer) fielen nach Standards durch Karagounis. In Unterzahl geriet Luxemburg in die Defensive, aber die Griechen waren zu ideenlos. Das galt auch für den eingewechselten Schalker Pliatsikas. N I KO S I KO N O M U

1Keine Veränderung brachte der abschließende zehnte Spieltag in der Gruppe 3: Die Slowakei qualifizierte sich erstmals direkt für eine Endrunde der WM, Slowenien muss in die Play-offs. Das Team der Slowakei ließ sich auf dem Weg nach Südafrika durch nichts aufhalten: Weder von der 0:2-Niederlage gegen Slowenien am Samstag, noch von dem Wintereinbruch in Chorzow. Auf schneebedeckter Spielfläche konnten sich die Slowaken beim 1:0-Sieg bei den Polen bedanken, weil Gancarczyk (3. Minute) die Gäste mit einem Eigentor in Führung brachte. Die spä-

tere Überlegenheit und durchaus vorhandene Möglichkeiten konnten die Polen nicht mehr nutzen. Schadlos hielten sich auch die Slowenen: Leicht und locker übersprangen sie durch einen 3:0-Sieg die letzte Hürde in San Marino. Den ersten Treffer zum Erreichen der Play-offs setzte der Kölner Novakovic (24.) per Kopf nach einer Ecke, in der zweiten Halbzeit legten Stevanovic (68.) und Suler (82.) nach. So blieben die Tschechen nach dem 0:0 gegen Nordirland Tabellendritter und verpassten die letzte Chance zur WM-Teilnahme in Südafrika. Z E L J KO L AT I N

GRUPPE 3: Tschechien – Nordirland Polen – Slowakei San Marino – Slowenien 1. SLOWAKEI 10 2. Slowenien 10 3. Tschechien 10 4. Nordirland 10 5. Polen 10 6. San Marino 10

4. Belgien 5. Estland 6. Armenien

3. Österreich 4. Litauen 5. Rumänien 6. Färöer

Europa GRUPPE 1: Portugal – Malta Schweden – Albanien Dänemark – Ungarn 1. DÄNEMARK 2. Portugal 3. Schweden 4. Ungarn 5. Albanien 6. Malta

10 10 10 10 10 10

GRUPPE 2: Griechenland – Luxemburg Schweiz – Israel Lettland – Moldawien 1. SCHWEIZ 10 2. Griechenland 10 3. Lettland 10 4. Israel 10 5. Luxemburg 10 6. Moldawien 10

4:0 4:1 0:1 16:5 21 17:5 19 13:5 18 10:8 16 6:13 7 0:26 1

18:8 20:10 18:15 20:10 4:25 6:18

2:1 0:0 3:2 21 20 17 16 5 3

0:0 0:1 0:3 22:10 22 18:4 20 17:6 16 13:9 15 19:14 11 1:47 0

GRUPPE 4: Die Ergebnisse und Tabelle der Deutschland-Gruppe finden Sie auf Seite 3. GRUPPE 5: Türkei – Armenien Bosnien-Herzegowina – Spanien Estland – Belgien 1. SPANIEN 10 28:5 2. Bosnien-Herzegowina 10 25:13 3. Türkei 10 13:10

2:0 2:5 2:0 30 19 15

GRUPPE 6: Kasachstan – Kroatien Andorra – Ukraine England – Weißrussland 1. ENGLAND 2. Ukraine 3. Kroatien 4. Weißrussland 5. Kasachstan 6. Andorra

10 13:20 10 10 9:24 8 10 6:22 4

9 10 10 9 10 10

31:6 21:6 19:13 19:11 11:29 3:39

GRUPPE 7: Rumänien – Färöer Litauen – Serbien Frankreich – Österreich 1. SERBIEN 10 22:8 2. Frankreich 9 15:8

1:2 0:6 * 24 21 20 13 6 0

GRUPPE 8: Italien – Zypern Bulgarien – Georgien Irland – Montenegro 1. ITALIEN 2. Irland 3. Bulgarien 4. Zypern 5. Montenegro 6. Georgien

3:1 2:1 * 22 18

GRUPPE 9: 1. NIEDERLANDE 2. Norwegen 3. Schottland 4. Mazedonien 5. Island

9 13:12 14 10 10:11 12 10 12:18 12 10 5:20 4

10 10 10 10 10 10

18:7 12:8 17:13 14:16 9:14 7:19

3:2 6:2 0:0 24 18 14 9 9 3

8 17:2 24 8 9:7 10 8 6:11 10 8 5:11 7 8 7:13 5

Die neun Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM (qualifizierte Länder in GROSSBUCHSTABEN). Die acht besten Gruppenzweiten (Ergebnisse gegen sechstplatzierte Teams werden dabei nicht berücksichtigt) ermitteln in Play-offs am 14. und 18. November vier weitere WM-Teilnehmer. Bei Punktgleichheit zählt die Tordifferenz. *) bei Redaktionsschluss nicht beendet

WM-QUALIFIKATION

kicker, 15. Oktober 2009

9

GRUPPE 5: Europameister mit Rekord

Bosnien-Herzegowina – Spanien

2:5 (0:2)

Bosnien-Herzegowina: Supic – Nadarevic, Muratovic (67. Vladovic), Spahic, Salihovic (73. Hrgovic) – Rahmic (46. Bajramovic), Jahic – Pjanic, Dzeko, Misimovic – Ibisevic – Tr.: Blazevic Spanien: Casillas – Iraola, Piqué (77. S. Ramos), Albiol, Capdevila – Busquets, Xabi Alonso, Silva (82. Mata) – Iniesta (67. M. Senna), Negredo, Riera – Tr.: del Bosque Tore: 0:1 Piqué (13.), 0:2 Silva (14.), 0:3, 0:4 Negredo (50., 55.), 0:5 Mata (89.), 1:5 Dzeko (90.), 2:5 Misimovic (90./+2) – SR: Plautz (Österreich) – ZR: 18 000 in Zenica – Gelbe Karte: Iniesta „Die Leute erwarten ein Spektakel“, hatte Bosniens Trainer Blazevic angekündigt. Und obwohl Spanien bereits für die WM und die Gastgeber für die Play-offs qualifiziert waren, suchten beide von Beginn an die Offensive, profitierten dabei

aber auch von unkonzentrierten Abwehrreihen. Schon in der 7. Minute entschärfte Casillas, der sein 99. Länderspiel bestritt, eine Doppelchance der Bosnier (Dzeko und Salihovic). Kurz darauf vergab Ibisevic (11.). Dann die kalte Dusche für die Gastgeber: Verteidiger Piqué traf per Kopf, Silva Sekunden später auf Pass von Negredo zum 2:0. Munter ging’s weiter: Riera und Silva hätten noch vor der Pause ausbauen können, Ibisevic und Salihovic verpassten den Anschluss. Erst Negredos Doppelpack, seine ersten Treffer im zweiten Länderspiel, entschied die Partie: Spanien stellte damit einen neuen Rekord für WM-Qualispiele auf: zehn Siege in zehn Spielen. Der Europameister (ohne Xavi, Puyol, Villa, Torres, Fabregas) ist Top-Favorit für Südafrika. Trainer Vicente del Bosque sagte es ja längst: „Ziel ist der WM-Titel.“ K A R L PE T E R S

Foto: Reuters/Popov

Spanien bestätigt seine Favoritenrolle

Power pur: Doppelpack-Torschütze Alvaro Negredo (2. v. re.) lässt sich von David Silva, Xabi Alonso und Sergio Busquets (v. l.) feiern.

GRUPPE 8: Zyprer verpassen Sensation knapp

GRUPPE 6

Gilardino rettet italienischen Stolz

Ukraine: Shevchenko Trainer Santana steht weist Weg auf Platz 2 vor der Entlassung

Italien – Zypern

3:2 (0:1)

Italien: Marchetti – Santon, Gamberini, Cannavaro, Bocchetti – Pepe (46. Camoranesi), d’Agostino (66. de Rossi), Gattuso – Quagliarella, Rossi (46. di Natale) – Gilardino – Trainer: Lippi Zypern: Avgousti – Charalambides, Christou (30. Satsias), Charalambous, Avraam – Ilia, Dobrasinovic, Mihail, Aloneftis (74. Konstantinou) – Makridis – Okkas (85. Alexandrou) – Trainer: Anastasiades Tore: 0:1 Okkas (12.), 0:2 Mihail (47.), 1:2, 2:2, 3:2 Gilardino (78., 81., 90/+2) – SR: Yefet (Israel) – Zuschauer: 15 000 in Parma – Gelbe Karten: Gattuso – Satsias, Ilia Das WM-Ticket wie beim 2:2 in Irland schon in der vorletzten Partie zu lösen, das gelang den „Azzurri“ erst zwei Mal: In den Qualifikationen zu den Endrunden 1982 und 2006. In beiden Turnieren sicherte man sich den Titel. „Wir wissen, dass es nichts bedeutet, doch diese Statistik zaubert uns zumindest ein Lächeln auf die Lippen“, kommentierte Trainer Lippi. Im bedeutungslosen Duell gegen Zypern mit Freundschaftsspielcharakter hatte der italienische

Nationaltrainer zunächst wenig zu Lachen. Mit einer kompletten B-Elf angetreten, agierten die Italiener zu lustlos, die 2:0-Führung der Zyprer war nicht unverdient. Erst in der letzten Viertelstunde wachten die „Azzurri“ auf und drehten in einer furiosen Endphase dank Gilardinos Hattrick das Spiel. O. B I R K N E R

DEUTSCHE GRUPPE 4

Berti Vogts hält sein Versprechen 1Aserbaidschans Coach Berti Vogts hatte das Versprechen eigentlich für den Fall gegeben, dass Deutschland am letzten Spieltag noch Schützenhilfe im Kampf um den Gruppensieg benötigen würde: „Wir verlieren nicht gegen Russland.“ Obwohl die Hilfe gar nicht mehr nötig war, löste sein Team das Versprechen ein und erkämpfte ein 1:1. Arshavins Führung (13.) konnte Dzavadov (53.) ausgleichen. Der zweite Achtungserfolg für Vogts, nachdem mit 2:0 in Liechtenstein am Samstag sogar der erste Sieg gelungen war. M.S.

122 Minuten dauerte es, bis Stürmerstar Andriy Shevchenko den Bann für seine Ukrainer brechen konnte. Die brauchten einen Sieg bei Fußballzwerg Andorra, um sich Platz zwei in dieser Gruppe und damit die Teilnahme an den Playoffs ganz sicher zu haben. Der 6:0Erfolg war letztlich nur Formsache, denn der Gegner war zu schwach, um den Favoriten wirklich nervös werden und zittern zu lassen. Auch ohne Mittelfeldmotor Anatoliy Tymoshchuk – der Profi von Bayern München fehlte gesperrt – dominierte die Ukraine von Beginn an. Allerdings ernteten die Gäste die Früchte ihrer Bemühungen erst in der letzten halben Stunde. Gusyev (61.), Lima per Eigentor (69.), Rakitsky (80.), Seleznev (81.) und Yarmolenko (83.) schraubten das Resultat schließlich auf die Höhe, die den deutlichen Leistungsunterschied widerspiegelte. Den Kroaten nutzte der 2:1-Sieg in Kasachstan dank Toren durch Vukojevic und Kranjcar nichts. An eine echte Chance hatten sie ohnehin nicht mehr geglaubt. O. Z .

SÜDAFRIKA

1Beim WM-Gastgeber Südafrika ist nach dem 0:1 auf Island Feuer unterm Dach. Im Zentrum der Kritik: Trainer Joel Santana, dem nach 18 Monaten Amtszeit nun die Entlassung droht. Die nächsten beiden Heimspiele, am 14. November gegen Japan und drei Tage später gegen Jamaika, werden über sein Schicksal entscheiden. Acht Niederlagen in den letzten neun Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Vor allem im Sturm gibt es große Probleme. Medien und Fans fordern die Rückkehr von Benni McCarthy. Dessen Neigung, selbst entscheiden zu wollen, wann und wo er für Südafrika spielen will, hatte das ganze Land gegen ihn aufgebracht. Doch nun ist die Stimmung wieder für den Torjäger, während Santana lieber auf den „Quertreiber“ verzichten will. Santana wurde nun mit Jomo Sono, Clive Barker (beide Ex-Nationaltrainer) und Gavin Hunt drei Berater zur Seite gestellt. Ein klarer Schritt zur Demontage, zumal dem Trio eigene Interessen auf den Chefposten nachgesagt werden. M . G .

U 21

kicker, 15. Oktober 2009

Deutschland – Israel

0:0 Ulreich (3)

.

Trainer: Adrion

VfB Stuttgart

Schwaab (3,5) Bayer Leverkusen

Höwedes (3)

Badstuber (2,5)

Bastians (2,5) SC Freiburg

FC Schalke 04

Bayern München

Reinartz (3,5)

Hummels (3)

Bayer Leverkusen

Borussia Dortmund

Schindler (3,5)

Rudy (2,5)

FC Augsburg

VfB Stuttgart

Müller (3)

Schieber (3,5)

Bayern München

VfB Stuttgart

Tamuz Temile (3) Beitar Jerusalem

Sahar (4)

Assulin (3)

Natcho (4)

Espanyol Barcelona

FC Barcelona

Hapoel Tel Aviv

Abukarat (4)

Cohen (3,5)

Hapoel Haifa

Maccabi Netanya

Rikan (4)

Gershon (4)

Roash (4)

Elkayam (4,5)

Beitar Jerusalem

Standard Lüttich

Hapoel Haifa

Hapoel Haifa

Harosh (2,5) Trainer: Ivanir Beitar Jerusalem Eingewechselt: 46. S. Langkamp (Karlsruher SC/3) für Badstuber und Kroos (Bayer Leverkusen/3) für Hummels und Choupo-Moting (1. FC Nürnberg/3) für Schieber und Schmelzer (Borussia Dortmund/3) für Schwaab, 60. Sam (1. FC Kaiserslautern/3) für Müller, 85. Hegeler (FC Augsburg/–) für Rudy – 55. Suissa (Hapoel Kiryat Shmona/4) für Assulin, 70. Biton (Hapoel Raanana/–) für Sahar, 78. Ben Haim (FC Portsmouth/–) für Natcho, 89. Zairi (Bnei Yehuda Tel Aviv/–) für Tamuz Temile – Reservebank: Sippel (Tor/1. FC Kaiserslautern) – Hatuka (Hapoel Petah Tikva), Shohat (beide Tor/Bonner SC), Dgani (Maccabi Netanya), Gorman (Maccabi Ahi Nazareth), Rosh (MS Ashdod), Tzemach (Maccabi Tel Aviv), Azrieli (Beitar Jerusalem), Damari (Maccabi Petah Tikva) Chancen: 10:4 – Ecken: 7:3 SR: Gautier (Assistenten: Annonier, Pottier/alle Frankreich, Note 3, ohne Probleme in einem harmlosen Spiel. – Zuschauer: 3644 (in Frankfurt) – Gelbe Karten: keine – Spielnote: 3,5 Spieler des Spiels: Ariel Harosh

Die auf fünf Positionen veränderte deutsche Mannschaft (Ulreich, Bastians, Reinartz, Schindler, Rudy für Sippel, Schmelzer, Hegeler, Kroos und Sam) dominierte das Geschehen und ließ dem Gegner kaum Chancen. Dennoch spielte der Gastgeber lange nur um den Strafraum herum gefällig, konnte aber keinen präzisen letzten Pass

weder von der Flanke noch aus der Tiefe anbringen. Nach der Pause erweiterte Deutschland sein Offensiv-Repertoire um gefährliche Distanzschüsse, auch die Hereingaben wurden nun genauer, auch die zentralen Stürmer kamen zum Abschluss. Nun fehlte nur das Quäntchen Glück zur erfolgreichen Vollendung, den Rest vereitelte Israels guter Torhüter.

U 19: EM-Quali

U 16: 4:0 gegen Belgien

VO N M I C H A E L P F E I F E R

Tosun-Treffer gegen Freund feiert dritten die Türkei reicht nicht Sieg im dritten Spiel 1Die deutsche U 19 verlor zum Abschluss der ersten EM-Qualifikationsrunde 1:2 gegen die Türkei. Für das Team von Trainer Heiko Herrlich, dass den Sprung in die Eliterunde schaffte, traf Cenk Tosun.

Deutschland: Bussmann (1860 München) – Koronkiewicz (Leverkusen), Sobiech (Dortmund), Hornschuh (Dortmund), Hertner (Stuttgart)/46. Radjabali Fardi (Hertha BSC Berlin) – Hartmann (Hertha BSC Berlin)/68. Mlapa (1860 München), Perdedaj (Hertha BSC Berlin), Clemens (Köln)/62. Camdal (1860 München), F. Kroos (Rostock), Terrazzino (Hoffenheim) – Tosun (Eintracht Frankfurt)

1Die U 16 kam am Mittwoch zu einem 4:0-Sieg gegen Belgien. Die Tore erzielten Mirco Born (18.), Patrick Weihrauch (28.), Nils Quaschner (52.) und Emre Can (57.)

Deutschland: Wilmes (Dortmund)/78. Vlachodimos (Stuttgart) – Knötzinger, (FC Bayern), Korczowski (Schalke), Perrey (Bielefeld), Pacarada (Leverkusen) – Yalcin (Stuttgart)/41. Cecen (Stuttgart), Aycicek (Bremen)/54. Ayhan (Schalke), Can (FC Bayern)/64. Kacinoglu (Duisburg) – Born (Enschede)/54. Duksch (Dortmund), Quaschner (Rostock)/75. Guier (Gladbach), Weihrauch (1860)/41. Berko (Stuttgart)

U 21: Sukuta-Pasu ist ein Kandidat für Adrion

Höwedes: „Zu wenig torgeil“ – Müller auf dem Sprung zu Löw 1Auch im fünften Versuch haben die U-21-Teams Deutschlands und Israels keinen Gewinner ermitteln können. Das ist ohne Tore auch nicht möglich, wobei der deutsche Nachwuchs es diesmal an gutem Willen nicht mangeln ließ. „Aber die letzte Konsequenz und Genauigkeit haben gefehlt, um das erlösende Tor zu erzielen“, analysierte Trainer Rainer Adrion. Kapitän Benedikt Höwedes bezeichnete die erfolglosen Bemühungen als letztlich „zu wenig torgeil“. Dennoch zogen alle Beteiligte ein positives Fazit dieses Lehrganges „er hat uns weitergebracht als Team auf und neben dem Platz“ versichert Mats Hummels und sieht die U 21 „sehr gut gerüstet“ für die anstehenden Qualifikationsspiele im November in Nordirland (13. 11.) und San Marino (17. 11.). Nicht nur angesichts der Tabellensituation (siehe unten) sei jedem klar, so Toni Kroos, „dass wir jetzt in der Pflicht stehen“. Setzt sich seine rasante Entwicklung auch beim FC Bayern reibungslos fort, wird Thomas Müller in diesen Spielen bereits der U 21 fehlen und in die A-Nationalmannschaft (gegen Chile und Ägypten) getestet werden, wie Bundestrainer Joachim Löw ankündigte. Müller wäre sodann nach Mesut Özil, Marko Marin und Jerome Boateng bereits der vierte Spieler der aktuellen U-21-Jahrgänge, der in Deutschlands fußballerische Eliteeinheit aufrückt. Was die Qualifikation für Adrion nicht erleichtert. Der findet es dennoch „klasse, wenn sich viele

U-21-EM-Qualifikation, Gr. 5 Island – Nordirland 2:1 1. Tschechien 4 14:1 12 2. Island 4 16:5 9 2 7:2 3 3. Deutschland 4. Nordirland 3 3:10 0 5. San Marino 3 0:22 0 Die weiteren Spiele des DFB-Teams: 13. 11. 09 Nordirland (Belfast) 17. 11. 09 San Marino (A) 2. 3. 10 Island (H) 11. 8. 10 Island (A) 3. 9. 10 Tschechien (A) 7. 9. 10 Nordirland Die zehn Gruppensieger und die vier besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für die Play-offs.

Foto: imago/Sportnah

10

Vor der Beförderung ins A-Team: Münchens Thomas Müller. Spieler bereits fürs A-Team qualifizieren“. Müller hatte Löws Andeutungen „nur über die Medien erfahren“, direkten Kontakt mit dem Bundestrainer gab es noch nicht. Der junge Münchner kann die frohe Botschaft noch nicht so recht einordnen: „Ich weiß nicht, was das genau für mich bedeutet. Es heißt auf jeden Fall, dass ich auf dem Platz weiter die Leistung bringen muss, um das zu rechtfertigen“, zusätzlichen Druck empfinde Müller „deswegen aber nicht“. Die durch Müllers Beförderung entstehende Lücke in der U 21 könnten Spieler aus der zuletzt so eindrucksvoll bei der WM in Ägypten auftrumpfenden U 20 schließen. „Etwa Leverkusens Stürmer Richard Sukuta-Pasu“, nennt Adrion. Aber auch die Bender-Zwillinge, Lars (Leverkusen) und Sven (Dortmund) gelten als Kandidaten.

U-20-WM in Ägypten HALBFINALE Ghana – Ungarn Brasilien – Costa Rica

3:2 1:0

SPIEL UM DEN 3. PLATZ Freitag, 16. Oktober in Kairo: Ungarn – Costa Rica 17.00 ENDSPIEL Freitag, 16. Oktober in Kairo: Ghana – Brasilien 20.00

11

kicker, 15. Oktober 2009

BUNDESLIGA

Unter Telefon (0137) 82 23 32 21 (0,50 e/Anruf/Festnetz), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der 1. Bundesliga in der unten stehenden Reihenfolge. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 e/Min./Festnetz).

kicker-ergebnisdienst www.kicker.de

zu Hause Tore

Pkt. Platz

Sp. g. u.

auswärts

v. Tore

Diff.

Pkt. Sp. g. u.

v.

Tore Pkt. Sp. g. u.

v.

0

7:1

10

0 11:4

3

1

4

3

1

Tore Pkt.

:

1. Bayer Leverkusen

8

6

2

0 18:5

+ 13

20

4

10

:

2. Hamburger SV

8

6

2

0 20:8

+ 12

20

4

4

0

0 11:3

12

4

2

2

0

9:5

8

:

3. FC Schalke 04

8

5

1

2 11:5

+6

16

4

2

0

2

6:3

6

4

3

1

0

5:2

10

:

4. Werder Bremen (P)

8

4

3

1 14:6

+8

15

4

2

1

1

8:3

7

4

2

2

0

6:3

8

:

5. 1899 Hoffenheim

8

4

2

2 15:7

+8

14

4

2

2

0

9:2

8

4

2

0

2

6:5

6

:

6. 1. FSV Mainz 05 (N)

8

4

2

2 12:13

-1

14

4

3

1

0

8:5

10

4

1

1

2

4:8

4

:

7. VfL Wolfsburg (M)

8

4

1

3 16:15 + 1

13

4

2

0

2 10:9

6

4

2

1

1

6:6

7

:

8. Bayern München

8

3

3

2 13:7

+6

12

4

2

2

0

6:2

8

4

1

1

2

7:5

4

:

9. Eintracht Frankfurt

8

2

4

2

8:10

-2

10

4

0

3

1

3:6

3

4

2

1

1

5:4

7

:

10. SC Freiburg (N)

8

3

1

4 13:17

-4

10

4

1

1

2

4:8

4

4

2

0

2

9:9

6

:

11. Hannover 96

8

2

3

3 11:10 + 1

9

4

1

2

1

7:5

5

4

1

1

2

4:5

4

:

12. Borussia Dortmund

8

2

3

3

7:13

-6

9

4

1

1

2

3:7

4

4

1

2

1

4:6

5

:

13. VfB Stuttgart

8

2

2

4

9:12

-3

8

4

1

1

2

4:6

4

4

1

1

2

5:6

4

:

14. VfL Bochum

8

2

2

4

9:15

-6

8

4

1

2

1

7:7

5

4

1

0

3

2:8

3

:

15. Bor. Mönchengladbach

8

2

1

5

9:16

-7

7

4

2

0

2

6:6

6

4

0

1

3

3:10

1

:

16. 1. FC Köln

8

1

2

5

5:10

-5

5

4

0

1

3

2:6

1

4

1

1

2

3:4

4

:

17. 1. FC Nürnberg (N)

8

1

2

5

4:12

-8

5

4

1

0

3

2:5

3

4

0

2

2

2:7

2

:

18. Hertha BSC

8

1

0

7

7:20 - 13

3

4

1

0

3

4:10

3

4

0

0

4

3:10

0

SC Freiburg – Bayern München Samstag, 15.30 Uhr

:

1. FC Nürnberg – Hertha BSC Samstag, 15.30 Uhr

:

Hamburger SV – Bayer Leverkusen Samstag, 18.30 Uhr

:

VfL Wolfsburg – Bor. Mönchengladbach Sonntag, 15.30 Uhr

:

Borussia Dortmund – VfL Bochum Sonntag, 17.30 Uhr

:

Hertha BSC VfL Bochum Werder Bremen Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt SC Freiburg Hamburger SV Hannover 96 1899 Hoffenheim 1. FC Köln Bayer Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bor. M’gladbach Bayern München 1. FC Nürnberg FC Schalke 04 VfB Stuttgart VfL Wolfsburg

VfL Wolfsburg

VfB Stuttgart

FC Schalke 04

1. FC Nürnberg

Bayern München

Bor. M‘gladbach

1. FSV Mainz 05

Bayer Leverkusen

1. FC Köln

1899 Hoffenheim

:

2009/10

Hannover 96

Eintracht Frankfurt – Hannover 96 Samstag, 15.30 Uhr

BUNDESLIGA

Hamburger SV

:

SC Freiburg

1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05 Samstag, 15.30 Uhr

Gelbe Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: 5 Teber (Eintracht Frankfurt)

Rote Karten: Maniche (1. FC Köln) noch 2 Spiele Russ (Eintracht Frankfurt) noch 1 Spiel

Borussia Dortmund

:

Gelb-Rote Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: Ono (VfL Bochum) Schwegler (Eintracht Frankfurt)

Gesperrt

Werder Bremen

Werder Bremen – 1899 Hoffenheim Samstag, 15.30 Uhr

Kießling (Bayer Leverkusen) Pizarro (Werder Bremen) Idrissou (SC Freiburg) Guerrero (Hamburger SV) Zé Roberto (Hamburger SV) Obasi (1899 Hoffenheim) Derdiyok (Bayer Leverkusen) Rolfes (Bayer Leverkusen) Bancé (1. FSV Mainz 05)

VfL Bochum

:

6 5 4 4 4 4 4 4 4

Hertha BSC

Samstag/Sonntag, 17./18. Oktober VfB Stuttgart – FC Schalke 04 Samstag, 15.30 Uhr

4 Ivanschitz (1. FSV Mainz 05) 4 Farfan (FC Schalke 04) 4 Dzeko (VfL Wolfsburg)

Torjäger

Eintracht Frankfurt

9. SPIELTAG

K 30.1. 2:3 27.3. 28.11. 0:4 1:3 1:0 27.2. 8.11. 11.12. 13.2. 23.1. 8.5. 13.3. 24.4. 10.4. 25.10. 1:0 I 25.10. 13.3. 27.3. 7.11. 10.4. 8.5. 13.2. 27.11. 6.2. 2:3 3:3 12.12. 27.2. 23.1. 24.4. 1:1 6.2. 20.3. C 8.11. 2:3 10.4. 8.5. 0:0 17.10. 24.4. 20.2. 3:0 3:0 23.1. 27.3. 12.12. 6.3. 28.11. 30.10. 18.10. 3.4. K 6.2. 19.12. 23.1. 20.2. 17.4. 1:0 20.3. 21.11. 6.3. 1:5 5.12. 0:1 1:1 1.5. 17.4. 1.11. 16.1. 1:1 E 13.2. 1:1 17.10. 1.5. 30.1. 3.4. 5.12. 21.11. 20.3. 1:1 6.3. 0:3 19.12. 20.2. 3.4. 21.11. 8.5. 0:2 R 1:1 6.3. 1.11. 12.12. 0:5 20.3. 3:0 17.10. 17.4. 6.2. 23.1. 24.4. 6.3. 22.11. 20.12. 4:1 20.2. 16.1. S 3.4. 5.12. 3:1 17.10. 17.4. 31.10. 1:0 1.5. 20.3. 3:1 30.1. 16.1. 19.12. 13.2. 1:1 13.3. 5:2 8.11. P 0:1 27.3. 5.12. 1:1 1.5. 29.11. 30.1. 10.4. 24.10. 27.2. 5:1 3:0 13.3. 28.11. 12.12. 27.3. 24.4. 6.2. O 10.4. 23.1. 6.3. 20.2. 1:1 24.10. 0:0 8.5. 7.11. 3.4. 17.4. 6.12. 16.1. 0:0 1.5. 6.2. 31.10. 21.11. R 0:1 17.10. 20.3. 6.3. 20.12. 1:2 20.2. 1:3 1.5. 2:1 0:0 23.10. 6.11. 30.1. 13.3. 24.4. 1:0 27.2. T 16.1. 19.12. 10.4. 4:0 27.3. 29.11. 13.2. 2:1 20.2. 27.2. 10.4. 24.4. 24.10. 28.11. 23.1. 2:1 13.3. 2:2 M 6.2. 2:1 7.11. 8.5. 13.12. 27.3. 2:1 16.1. 30.1. 0:1 10.4. 27.2. 27.3. 12.12. 2:4 24.10. 8.5. 2:0 A 24.4. 13.2. 28.11. 7.11. 13.3. 19.12. 1.5. 1:1 13.2. 24.10. 13.3. 27.2. 17.4. 16.1. 0:0 22.11. 30.1. 4.12. G 2:1 7.11. 27.3. 3:0 17.10. 0:1 31.10. 24.4. 23.1. 28.11. 12.12. 0:2 20.3. 8.5. 6.3. 3.4. 1:0 20.2. A 1:2 6.2. 10.4. 6.12. 3:0 1.5. 27.2. 2:0 0:1 25.10. 21.11. 30.1. 13.2. 31.10. 18.12. 17.4. 3.4. 16.1. Z 13.3. 1:2 21.11. 5.12. 0:2 30.1. 27.2. 4:2 13.2. 20.3. 19.12. 0:2 17.4. 1.5. 3.4. 31.10. 0:0 17.10. I 16.1. 20.3. 6.3. 17.4. 13.12. 8.5. 5.12. 2:4 4:2 3.4. 23.1. 2:3 31.10. 18.10. 6.2. 21.11. 20.2. 2:0 N

Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.

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BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

MÜNCHEN: Auch van Bommel sagt Ja

Toni ist bereit – jetzt liegt es an van Gaal

NACHGEHAKT kicker: Herr Görlitz, beim Testspiel in Regensburg bekamen die Reservisten die Chance, sich zu zeigen. Wie sehr ärgern Sie sich, dass das so gar nicht gelungen ist? Andreas Görlitz (27): Normalerweise musst du so eine Mannschaft wegputzen, ganz klar, wir haben jedoch die Tore nicht gemacht. Das müssen wir uns ankreiden, aber es geht trotzdem weiter.

Niederlage am allerwenigsten zu verantworten. Van Bommel gab neuneinhalb Wochen nach seinem Zehenbruch von Hoffenheim ein ordentliches Comeback. Bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde gab er wie gewohnt im Mittelfeld die Kommandos, so laut, dass sie auch unterm Tribünendach zu hören waren. Seine Diagonalpässe kamen auch schon wieder. „Ich bin nicht unzufrieden“, meinte er, „ich fühle mich gut und bin natürlich bereit.“ Bereit für die erste Elf. Luca Toni geht’s genauso. Der Italiener, der in dieser Serie bei den Profis nur 29 Pokalminuten gegen Oberhausen erlebt hat, spielte in Regensburg durch. Und das wie immer: Toni warf sich in jede Flanke, setzte seinen Körper gut ein, wenn er den Ball abschirmte, und meckerte, mit den Mitspielern, den Gegnern, dem Schiri, der Welt. Drei Chancen bekam er für einen Treffer, daraus aber wurde nichts. Trotzdem hatte er sein Lachen schnell wieder. „Es war ein guter Test für mich“, sagte Toni, „ich bin bereit. Jetzt liegt es am Trainer.“ Der heißt, wenn es am Samstag nach Freiburg geht, wieder van Gaal. Und der hat nun die knifflige Frage zu beantworten, wie er seine Elf aufstellen soll. Das 4-3-2-1 von

Foto: M. i. S.

1Vielleicht lag es ja daran, dass Louis van Gaal gar nicht als Trainer in Regensburg dabei war, sondern, das teilte sein Verein nach dem Test mit, nur als Beobachter. Deswegen äußerte sich der Holländer auch nicht zum 0:1 des FC Bayern beim Drittligisten. Deswegen sprach nur Andries Jonker, der Assistent, der für einen Abend Chef sein durfte. Jonker war natürlich nicht begeistert über die Pleite, er war aber auch nicht unglücklich. „Das Ziel des Spiels war zu beobachten, wie es Luca Toni und Mark van Bommel geht“, erklärte er. Und hier lautete die Antwort zweimal: gut. Während Breno, Görlitz, Lell, Baumjohann und Sosa mit einem erstaunlich leidenschaftslosen Auftritt zeigten, warum sie in der Bundesliga derzeit keine Rolle spielen, hatten die beiden Topstars die

Gespräch auf der Bank: Bayern-Trainer Louis van Gaal parliert mit Luca Toni – bringt der Holländer den Italiener am Samstag? Regensburg machte dort Sinn, weil mit Sosa und Baumjohann zwei Mittelfeldmänner hinter Toni aufliefen. Ohne die verletzten Robben, Olic und möglicherweise auch Ribery könnte in der Liga aber die Rückkehr zum 4-4-2 bevorstehen. Das würde Tonis Chancen erhöhen, die zuletzt dreimal trefferlosen Bayern aus der

Torkrise schießen zu dürfen. Die 90 Minuten, die von ihm verlangt wurden, hat er nun in den Beinen. Van Gaal lässt sich noch nicht in die Karten schauen. Sportdirektor Christian Nerlinger meinte auf die Frage, ob Toni am Samstag dabei sein werde: „Die Möglichkeit besteht sicherlich.“ BERND SALAMON

FREIBURG: Fällt der Däne aus, steht Reisinger vor seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga

1Robin Dutt hat keine Ahnung davon, wie sich ein Sieg gegen den großen FC Bayern anfühlt. Aber wie auch? Der bisher letzte Erfolg der Breisgauer liegt mehr als 13 Jahre zurück und damals verdiente sich der einstige Angreifer seine ersten Meriten als Spielertrainer der TSG Leonberg. Erkundigen könnte sich der Fußballlehrer jedoch bei einem seiner engsten Mitarbeiter. Damir Buric, Co-Trainer, half im März 1996 nach seiner Einwechslung mit, das 3:1 über die Zeit zu retten. Dutt, seit 2007 Cheftrainer beim Sportclub, trifft erstmals in einem Pflichtspiel auf die Münchner. „Trotzdem ist das ein Spiel wie jedes andere auch“, betont Dutt. Die Voraussetzungen für das Kräf-

Foto: Heuberger

Große Personalnot! Wenig Hoffnung für Krmas und Bechmann

Noch verletzt: Pavel Krmas. temessen sind allerdings nicht die besten. Neben dem seit Wochen an der Achillessehne verletzten Jonathan Jäger drohen mit Pavel Krmas und Tommy Bechmann zwei weitere Stammkräfte auszufallen. „Der Einsatz der beiden ist mehr als fraglich“, sagte der Trainer am trainingsfreien Mittwoch. Krmas, der seit zehn Tagen wegen einer

extremen Wadenverhärtung nicht mit der Mannschaft übt und eine Anfrage der tschechischen Landesauswahl ausschlug, erwies sich bislang mit Ausnahme des Hannover-Spiels als große Stütze in der Innenverteidigung. Sein Ausfall träfe Dutt besonders hart. Wer Krmas ersetzen soll, ließ er offen, entweder „Butscher, Flum oder Barth“. Auch im Sturm muss Dutt improvisieren. Bechmann erlitt eine Syndesmose-Dehnung, sein Einsatz ist ebenso unwahrscheinlich. Ersetzen dürfte ihn Stefan Reisinger. Der Neuzugang, bisher sechsmal eingewechselt, stillte nur im DFB-Pokal (einmal) und in Testspielen seinen Torhunger, so wie zuletzt mit drei Treffern gegen Winterthur (5:1). „Er

ist ein sehr positiver Typ“, lobt Dutt, „und er weiß, wo das Tor steht.“ Das muss Reisinger in der Bundesliga nun beweisen. UWE RÖSER

NACHGEHAKT kicker: Herr Todt, mit Ihnen hat der SC zu Hause dreimal in Folge gegen Bayern gewonnen, das 3:1 von 1996 mit einem Tor von Ihnen war Freiburgs letzter Dreier bis heute. Danach gab es in 14 Spielen 11 Pleiten. Was raten Sie Ihren Nachfolgern? Jens Todt (39): 1994 beim 5:1 hatten wir Glück, dass wir die Bayern in einer Schwächephase erwischten, und diese haben sie jetzt auch. Wir haben stets versucht, angstfrei unser Spiel durchzuziehen. Gelingt dir das, hast du eine gute Chance.

BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

FRANKFURT: Rumpfelf mit vielen Fragezeichen

KICKER-KULISSE

Aufregung um Amanatidis 1Als hätte Michael Skibbe nicht schon genug Sorgen. Nach Marco Russ (Rotsperre), Pirmin Schwegler (Gelb-Rote Karte), Selim Teber (Gelbsperre) und Aleksandar Vasoski (Rippenbruch) droht im Heimspiel gegen Hannover nun auch noch Stürmer Ioannis Amanatidis (drei Tore) wegen einer Kniereizung auszufallen. Amanatidis verletzt? Wieder das rechte Knie? Bei dieser Nachricht läuten in Frankfurt die Alarmglocken. Doch der griechische Nationalspieler, der im Vorjahr nach einer komplizierten Knieoperation sieben Monate nicht zur Verfügung stand, konnte am Mittwochnachmittag als Ergebnis einer Computertomographie schon leichte Entwarnung geben. „Mit dem Knorpel ist alles okay. Eine angebohrte Stelle am Knochen ist leicht entzündet. Ich gehe davon aus, dass ich am Freitag beim Abschlusstraining dabeisein kann.“ Noch will Amanatidis, der heute Trainingsverbot hat und wohl von Martin Fenin vertreten würde, das Heimspiel nicht abschreiben. Der 27-Jährige hatte sich die Blessur beim 5:2 im WM-Qualifikationsspiel gegen Lettland zugezogen. Weil die Beschwerden anhielten, kehrte Amanatidis am Mittwoch vorzeitig von der Nationalmannschaft nach Frankfurt zurück und ließ sich eingehend untersuchen. Ins Teamtraining will heute Patrick Ochs zurückkehren, dem eine Hüftprellung zu schaffen

13

NOTIERT VON THIEMO MÜLLER

machte. Skibbe plant fest mit dem 25-Jährigen. Auf die Position, die der etatmäßige Rechtsverteidiger in der Rumpfelf einnehmen soll, hat sich der Eintracht-Trainer noch nicht endgültig festgelegt. Sollte er Youngster Sebastian Jung (19) rechts in der Vierer-Abwehrkette vertrauen, dann müsste Ochs diesmal im defensiven Mittelfeld Verantwortung tragen. Dazu ist er bereit: „Ich kann diese Rolle, die ich schon bei den Amateuren bei Bayern und der Eintracht gespielt habe, ausfüllen. Ob zentral oder rechts im Mittelfeld ist mir egal.“ Seine Ansprüche auf die Wunschposition in der Innenverteidigung will Maik Franz (28) untermauern. Nach vier Spielen als Aushilfs-Verteidiger verhalf dem Neuzugang erst Vasoskis Verletzungspech zurück auf den Stammplatz. Den will er nun nicht mehr hergeben: „Es liegt an mir. Ich muss stabile Leistungen zeigen. Dann wird es keine Zweifel mehr geben, dass ich Innenverteidiger spiele.“ ULI GERKE

Böse Überraschung für Hannovers Boss Martin Kind (65): Bis gestern, Mittwoch, wurden bundesweit über 20 Filialen seiner HörgeräteFirma von Unbekannten mit dem Slogan „50 +1 bleibt!“ beschmiert. Hintergrund ist Kinds Antrag bei der DFL, Klubs weiter für Investoren öffnen zu können (s. Seite 21). Gegen die Täter stellte Kind Strafanzeige und bekräftigt gegenüber dem kicker: „Ich lasse mich davon nicht einschüchtern.“ Auch LigaPräsident Reinhard Rauball (62) verurteilt die Übergriffe „aufs Schärfste. Egal wie man letztlich zur 50+1-Regelung steht“. 2 In Bremen hat Neuzugang Marcelo Moreno Martins (22, drei Einsätze, kein Tor) kaum Grund zur Freude. Doch in Bolivien avancierte er jüngst zum Helden: Beim historischen 2:1 über Brasilien erzielte Werders Bankdrücker das 2:0, wurde „Man of the match“. Kurios: Bis zur U 20 spielte der Stürmer noch für Brasilien, die Heimat seines Vaters. Dann wechselte er zur Auswahl Boliviens, Geburtsland seiner Mutter. Dort firmiert der Wahl-Bremer übrigens nur als Marcelo Martins, eben nach seiner Mutter. „Moreno“, der Nachname seines brasilianischen Erzeugers, findet demonstrativ keine Erwähnung. 2 Nach zwei Kreuzbandrissen kämpft Torwart Stefan Wächter

NACHGEHAKT kicker: Herr Fährmann, Sie sitzen nach einem Handbruch das erste Mal auf der Frankfurter Bank und müssen sich im Kampf um den Platz im Tor vorerst gedulden. Wie ist Ihr Verhältnis zu Oka Nikolov (35)? Ralf Fährmann (22): Wir sind keine erbitterten Rivalen, pushen uns gegenseitig. Ich bin jung, kann mich noch steigern. Und nehme jeden Rat von Oka gerne an.

(31) ums Comeback – und trainiert ab sofort wieder bei seinem früheren Arbeitgeber Hamburger SV, obwohl er noch in Rostock unter Vertrag steht. Doch bei Hansa ließ sich Wächter freistellen, nachdem ihn Trainer Andreas Zachhuber (47) und Manager René Rydlewicz (36) zu den Amateuren abschieben wollten. Beim alten Klub darf er dagegen sogar mit Torwarttrainer Claus Reitmaier (45) arbeiten. Eine bemerkenswerte Aktion von Chefcoach Bruno Labbadia (43), der selbst mit Wächter ja noch gar nichts zu tun hatte. Aber: „Mir ist es wichtig, dass sich die Spieler bei uns nicht nur wohlfühlen, wenn sie einen Vertrag haben. Sondern auch danach.“ 2 Standing Ovations für Michael A. Roth (74): Nach insgesamt über 20 Jahren als Präsident des 1. FC Nürnberg wurde er am Dienstag auf der wohl längsten Jahreshauptversammlung der Club-Geschichte zum Ehrenpräsidenten ernannt. Manch anderem bekam die rund siebenstündige Sitzung weniger. So reagierte Vizepräsident Siggi Schneider (59) auf den Hinweis eines Mitglieds, dass eine Abordnung des Bayern-Fanclubs „Schickeria“ bei FCN-Heimspielen regelmäßig provozierend am Stadion aufkreuze, mit einer bösen Entgleisung: Er werde sich „ein paar Jungs von den Ultras schnappen und das regeln“. Vorm Hintergrund früherer Gewaltexzesse zwischen den Fangruppen ein echter Eklat.

HANNOVER: Schulz und Rausch sind angeschlagen, Haggui und Cherundolo noch unterwegs

1Vorige Saison wurde sie als Schießbude tituliert, in den bisherigen Spielen stand sie in veränderter Besetzung besser, nun gibt es für Andreas Bergmann erneut Probleme rund um die Abwehr. Vor dem Spiel am Samstag in Frankfurt lautet die bange Frage: Steht die Kette? Hannovers Trainer muss sich in dieser für ihn wichtigsten Frage noch bis mindestens Freitag auf drei der vier Positionen gedulden. „Ich hoffe, dass bei unserer dünnen Personaldecke nichts passiert“, so der Trainer. Direkt zum Spielort schwebt Steven Cherundolo erst einen Tag vorher von der Partie der schon für die WM qualifizierten Amerikaner gegen Costa Rica ein. Der US-Boy wird vor dem Eintracht-

Foto: imago/Rust

Steht die Viererkette? Bergmann muss bis Freitag bangen

Geduldig: Andreas Bergmann. Spiel nicht mehr trainieren. Innenverteidiger Karim Haggui und der für rechts hinten mögliche CherundoloVertreter Sofian Chahed kommen Donnerstag aus Tunesien vom Test gegen Saudi Arabien. Obwohl beide Partien sportlich bedeutungslos sind, traf 96 keine Absprachen über verringerte Einsatzzeiten. „Man hat da nur begrenzte Möglichkeiten“,

verweist Bergmann darauf, „dass die Spieler eher selbst auf ihre Trainer einwirken.“ Sorgen bereiten dem Coach zentral defensiv ferner die anhaltenden Rückenprobleme von Christian Schulz, der auch diese Woche in München bei Dr. Müller-Wohlfahrt Spritzen erhielt. Und: Nach wie vor plagen Gleichgewichtsstörungen Linksverteidiger Konstantin Rausch. Blockaden im Halswirbelbereich werden nun als Ursache vermutet und medikamentös behandelt. Immerhin: Der Ivorer Constant Djakpa, der Rausch zuletzt links abgelöst hatte, kehrte von seinen internationalen Verpflichtungen aus Afrika mit gelöstem WM-Ticket zurück. „Er ist heile wiedergekom-

men und trainiert schon wieder mit“, hält Bergmann mit einem Unterton der Erleichterung fest. Denn normal ist selbst diese Personalie im Hannover dieser Tage nicht. MICHAEL RICHTER

NACHGEHAKT kicker: Herr Hanke, Ihre Mandeln, die als Bakterienherd galten, sind raus – Ihre Kniebeschwerden blieben. Spötter fragen, was Ihnen wohl als nächstes entnommen wird… Im Ernst: Wie steht es um Sie? Mike Hanke (25): Nein, die Mandel-Operation war okay. Sie musste sein, für mein Immunsystem. Mittwoch hat eine Untersuchung gezeigt, dass die Patellasehne eben immer noch entzündet ist. Ich bekomme Therapie, will ab Donnerstag wieder laufen.

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DAS DUELL IM KELLER Der Vorletzte empfängt das Schlusslicht. Schon am 9. Spieltag eine enorm wichtige Partie für den 1. FC Nürnberg und MICHAEL OENNING (44) gegen Hertha und Friedhelm Funkel. Wer kriegt die Kurve? NÜRNBERG: Gygax wieder eine Option

Öffentliche Bekenntnisse zu Oenning – was sind sie wert? Spielerverkäufe sind nicht auszuschließen. Bei einem erneuten Gang in die 2. Liga sowieso, eventuell auch sonst. Nur in der Bundesliga kann der Club langfristig wieder schwarze Zahlen schreiben, vor der Partie gegen Hertha hängt das Damoklesschwert Abstieg schon wieder über Franken. Drei Fragen gibt es vor dem Duell im Tabellenkeller zu beantworten: 1. Was ändert Trainer Oenning taktisch? Zuletzt probierte Oenning viel, gegen Hertha kehrt er aller Voraussicht nach zum Schema mit Mittelfeldraute und zwei echten Spitzen zurück. „Wir feilen an den Dingen, die wir gut können und die uns stark gemacht haben“, begründet der Coach. 2. Was ändert Oenning personell? 22 Akteure durften schon ran, Nummer 23 könnte Daniel Gygax sein. Der Mittelfeldspieler blieb zuletzt völlig außen vor. Im Saisonendspurt

Foto: imago/Müller

1Am Dienstagabend, zu Beginn der siebenstündigen Mitgliederversammlung, kehrte noch einmal der Aufstiegsrausch zurück. Ein Film mit allen fünf Relegationstreffern erhellte die Meistersingerhalle. Kurz darauf gab es stehende Ovationen für den zum Ehrenpräsidenten ernannten Michael A. Roth. Die Weichen für die Zukunft stellten die Mitglieder ebenfalls, ab Oktober 2010 ersetzt ein hauptamtlicher Vorstand das Präsidium, der Aufsichtsrat ernennt dessen Mitglieder. Fast hätte sich ein Gefühl der Zufriedenheit breitgemacht, wären da nicht die Neuverschuldung und die sportliche Situation: Auf 5,8 Millionen Euro belief sich das Defizit 2008/09, zum 30. Juni drückten Bankschulden in Höhe von 1,2 Millionen. Auch für das laufende Geschäftsjahr droht ein Minus in Millionenhöhe, das betonte Aufsichtsratsboss Klaus Schramm.

Comeback gegen Berlin? Vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC rückt Daniel Gygax wieder in den Fokus von Clubtrainer Michael Oenning. Stammspieler, bot er sich in der Vorbereitung und im Training nicht an. Nun die Kehrtwende. „Seine Einsicht scheint vorhanden, er trainiert gut, ist eine Option“, urteilt Oenning. Trotz des Comebacks von Andreas Wolf bleibt Javier Pinola in der Innenverteidigung. Den Sturm bilden Christian Eigler und Albert Bunjaku, zumal Isaac Boakyes Kraft nicht für 90 Minuten ausreicht und Angelos Charisteas ausfällt. 3. Was passiert bei einer Niederlage? Egal, ob Sportdirektor Martin Bader

(siehe unten), Geschäftsführer Ralf Woy oder Präsident Franz Schäfer – die Verantwortlichen haben sich in den vergangenen Tagen auch für diesen Fall öffentlich klar zu Oenning bekannt und kämen bei einem Rauswurf in arge Erklärungsnot. Allerdings gibt es sowohl Stimmen aus dem Aufsichtsrat, die bei einer erneuten Niederlage sehr wohl Gesprächsbedarf anmelden, als auch Gerüchte aus dem Umfeld, dass Oennings Stuhl dann bedenklich wackelt. F R A N K L I N K E S C H

Der Sportdirektor über Oenning – „Auch Hitzfeld oder van Gaal könnten nicht zaubern“

kicker: Rang 17, ein Heimspiel gegen den Letzten Berlin. Befindet sich der 1. FCN an der Weggabelung, die über die weitere Reise in dieser Saison entscheidet, Herr Bader? Martin Bader (41): Befänden wir uns in der Rückrunde, würde ich Ja antworten, mit Ausrufezeichen. Wir haben aber erst acht Spiele absolviert. Nach zwei Heimniederlagen gegen direkte Konkurrenten ist diese Partie wichtig und wird Aufschluss darüber geben, ob wir mit einem Sieg in eine geteerte Straße einbiegen oder eben in eine steinige. kicker: Halten Sie bei einer Niederlage an Trainer Oenning fest? Bader: Wir haben uns für den Weg mit ihm entschieden, dieser ist

Foto: Müller

Bader stärkt den Trainer: „Der Weg mit ihm ist alternativlos“

Steht zu Oenning: Martin Bader. alternativlos. Er besitzt einen Vertrag bis 2011, weil wir im Präsidium glauben, dass er der richtige Mann für diese Mannschaft ist. Warum sollten wir das über den Haufen werfen? Oder glauben Sie, dass es im Januar, auf Rang 8 in der 2. Liga, eine populäre Entscheidung war, mit ihm so lange zu verlängern?

kicker: Klingt nach Jobgarantie. Bader: Muss ich das alle 14 Tage betonen? Zählt mein Wort mehr als der Vertrag auf Papier? Natürlich stellen wir uns der Kritik, aber bislang sind unsere Pläne und Konzepte meistens aufgegangen. Ich glaube fest daran, dass die Ergebnisse kommen. Es sei denn, die Qualität im Kader reicht nicht. Aber die könnte dann auch ein Hitzfeld oder van Gaal nicht herbeizaubern. kicker: Steht das Team zu Oenning? Bader: Diejenigen, die spielen schon, die anderen vielleicht nicht. Aber das ist doch überall so. Wir haben uns noch nie davon leiten lassen, wie es jemand gerne hätte. kicker: Ihnen wird aber auch nicht

entgangen sein, dass Kritik und Murren im Umfeld zunehmen. Bader: Ja, aber die Verantwortung tragen diese Menschen nicht. Sie sollten es den handelnden Personen überlassen zu urteilen, ob jemand gut oder schlecht arbeitet. Noch mal: Michael Oenning wurde in einer schwierigen Situation Cheftrainer und hat das in ihn gesetzte Vertrauen mehr als gerechtfertigt. kicker: Der Druck wird aber nicht abnehmen. Bader: Glaube und Hoffnung zu vermitteln fällt natürlich schwer, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Daher wäre ein Sieg enorm wichtig, um die Dinge zu beruhigen. I N T E RV I EW: F R A N K L I N K E S C H

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INTERV IEW DE R WO C H E FRIEDHELM FUNKEL

Er soll Hertha retten. FRIEDHELM FUNKEL (55) sagt, was er von Artur Wichniarek fordert, warum er an Berlins Klassenerhalt glaubt – und weshalb er mit Michael Oenning kein Mitgefühl hat.

Foto: Imago/Eisele

Hertha BSC Berlin

Fordert von seinem Team mehr Kommunikation: Friedhelm Funkel soll Hertha BSC vor dem Abstieg retten.

„Hertha – das ist mein härtester Job“ kicker: Falls Sie mit Hertha BSC am Samstag das Kellerduell in Nürnberg gewinnen, droht Club-Trainer Michael Oenning womöglich der Rauswurf. Haben Sie Mitgefühl mit Ihrem Kollegen, Herr Funkel? Friedhelm Funkel: Erstens glaube ich nicht, dass sich der Club von Michael Oenning trennen würde, dafür ist die Rückendeckung von Martin Bader einfach zu stark. Zweitens: Mitgefühl darfst du in unserem Metier nicht haben. Mein Ende in Rostock im Dezember 2001 hat mit Wolfgang Wolf, der mit Wolfsburg damals 2:1 bei Hansa gewann, ein guter Freund von mir besiegelt. So ist das Geschäft. Jeder Trainer weiß, worauf er sich einlässt. kicker: Sie haben sich auf Hertha eingelassen. Drei Punkte nach acht Spielen, viele Verletzte, Unruhe im Umfeld, eine explosive Medienlandschaft: Ist das Ihr härtester Job? Funkel: Ja, uneingeschränkt. Hertha ist mein bisher härtester Job. kicker: Sie sind jetzt zwölf Tage da. Hat die Mannschaft ein Problem mit den Köpfen oder den Füßen? Funkel: Man kann beides verbessern. Wir haben intensiv trainiert und viel miteinander gesprochen. kicker: Ist das Team zu ruhig? Funkel: Ja. Wir brauchen mehr Spieler, die Kommandos geben und die dirigieren. Die Spieler müssen im Spiel selbstständig Entscheidungen treffen, ich kann ihnen von draußen nicht alles abnehmen. kicker: Wer ist besonders gefordert? Funkel: Zwei, drei Spieler müssen

vorangehen: natürlich Arne Friedrich als Kapitän, auch Pal Dardai und Steve von Bergen. kicker: Das sind alles Routiniers. Können die es nach so vielen Profijahren lernen, lauter zu werden? Funkel: Sie können sich noch mehr reinarbeiten in ihre Führungsrolle. Mir ist das als Spieler auch erst spät gelungen – nach meiner Rückkehr von Kaiserslautern nach Uerdingen 1983. Da war ich fast 30. Für einen wie Amanatidis in Frankfurt war das kein Problem. Der war dermaßen von sich überzeugt, das war der helle Wahnsinn.

„Albert Streit zu Hertha? Das schließe ich Stand jetzt aus.“ kicker: Voronin, Pantelic und Simunic sind gegangen. Fehlen Typen? Funkel: Simunic hat auf mich auf dem Feld immer eher ruhig gewirkt. Und bei Pantelic und Voronin bin ich mir nicht sicher, ob das die Typen sind, die eine Mannschaft mitziehen, wenn es nicht läuft. kicker: Was fehlt diesem Kader? Funkel: Fragen Sie mich in ein paar Wochen noch mal. Erst mal will ich mir einen Überblick verschaffen. kicker: Wird Ihr Ex-Zögling Albert Streit im Winter ein Thema? Funkel: Das schließe ich nach jetzigem Stand aus. kicker: Kriegen Sie Wichniarek hin? Funkel: Es liegt an ihm. Seine Qualitäten hat er in Bielefeld bewiesen

– und dort war er meist Einzelkämpfer im Angriff. kicker: Will er in Berlin zu viel und verkrampft deshalb? Funkel: Im Training ist er locker und hat einen guten Abschluss. Jetzt muss er das mal im Spiel zeigen. Ich lasse ihn nicht fallen. Ich habe in Duisburg trotz langer Durststrecke an Uwe Spies festgehalten, in Frankfurt an Arie van Lent. Ein Stürmer muss immer auch für die Mannschaft arbeiten. Er darf nicht nur vom eigenen Erfolg besessen sein. Und er darf niemals nach Entschuldigungen suchen. kicker: Warum ist Hertha im gegnerischen Strafraum so harmlos? Funkel: Der eine oder andere Schnörkel zu viel ist bei uns dabei. Ich will viele Abschlüsse sehen. kicker: Kacar war mehrfach hängende Spitze. Wo sehen Sie ihn? Funkel: Er ist im defensiven Mittelfeld als einer von zwei Sechsern am besten aufgehoben. kicker: An der Loyalität von Kapitän Friedrich wurden in der Endphase unter Lucien Favre Zweifel laut. Haben Sie das verstanden? Funkel: Die, die das geäußert haben, hatten sicher ihre Gründe. Ich zweifle nicht an Arnes Loyalität. Er ist so lange bei Hertha, sein Herz hängt an diesem Verein. kicker: Einige Spieler beklagen fehlende Spritzigkeit. Hat Ihr Vorgänger falsch gearbeitet? Funkel: Konditionell ist die Mannschaft gut dabei. Die Spritzigkeit kann man verbessern, aber das ist

zu diesem Zeitpunkt – nach zwei, drei Monaten in der Saison – normal. Da wurde nichts versäumt. kicker: Hatten Sie inzwischen Kontakt zu Lucien Favre? Funkel: Ja, wir haben am Mittwochmorgen miteinander telefoniert. kicker: Favre zog zuletzt mit Dirk C. Gratzel einen Mental-Coach hinzu. Schwächt so etwas die Autorität des Trainers – oder warum verzichten Sie auf Gratzels Dienste? Funkel: Nein, das kann eine sinnvolle Maßnahme sein. Ich habe selbst mit Jörg Löhr in Frankfurt sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet. Aber ich bin neu bei Hertha und will mir zunächst selbst ein Bild machen. kicker: Sie sagen, Sie halten Hertha in der Liga. Was macht Sie so sicher? Funkel: Das Leistungsvermögen der Spieler. Jetzt geht es darum, Konturen ins Team zu bekommen. kicker: Bis Weihnachten peilen Sie Platz 13 an. Ist das Wunschdenken oder eine realistische Vorgabe? Funkel: Das ist mein Wunsch. Wir werden uns bis Weihnachten nicht absetzen. Aber wenn wir mit fünf, sechs anderen Mannschaften etwa gleichauf liegen, wäre das okay. kicker: Sie betonen, die Partie in Nürnberg sei kein Endspiel und erst recht kein Schicksalsspiel. Wollen Sie Ihrer Elf den Druck nehmen? Funkel: Ein Endspiel wäre es dann, wenn danach nichts mehr zu korrigieren wäre. Aber es kommen noch 25 Spiele. Und das Wort Schicksal ist im Fußball völlig unangebracht. I N T E RV I EW: S T E F F E N RO H R

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SCHALKE: Magaths Maßnahme zahlt sich aus

bekanntlich immer schlecht“. Für Magath derweil kein außergewöhnliches Phänomen: „In Lewis’ junger Karriere ging es bislang doch immer nur steil bergauf. Klar, dass er erst mal verarbeiten muss, wenn es vorübergehend anders läuft.“ Ein Prozess, den Magath optimal unterstützte, indem er Holtby trotz dünn besetzten Schalker Kaders für den DFB freigab. Überhaupt erweisen sich Magaths Maßnahmen, Holtby abzustellen und Stammkraft Christoph Moritz (19) vor Ort zu behalten, als bespielhaft. Trotz allen Wehklagens im Zusammenhang mit der U-20-WM werden dank vernünftiger Einzelfall-Entscheidungen alle zu Gewinnern: Der DFB. Der Klub. Und, in diesem Fall das Wichtigste, die Spieler. Parallel zu Holtbys Neubeginn steht Schalke als bisheriges Überraschungsteam vor der Reifeprüfung: „Nach den Spielen gegen Stuttgart, HSV, Leverkusen und Bayern wissen wir eher, wo wir stehen und was noch zu tun ist“, prophezeit Magath. Mit Holtby ein weiteres kreatives Element in der Hinterhand zu haben kommt ihm angesichts der zuletzt wenig attraktiv erkämpften Punkte auf jeden Fall gerade recht. T H I E M O M Ü L L E R

Wieder einsatzbereit: Aliaksandr Hleb (links) soll ab Samstag zeigen, was er wirklich kann. Das jedenfalls will Markus Babbel von jedem sehen.

STUTTGART: Hleb, Magnin und Tasci bereit

Babbel nimmt alle in die Pflicht – auch sich selbst

NACHGEHAKT kicker: Herr Magath, erwischt Schalke Ihren angeschlagenen Ex-Klub VfB in einer günstigen oder gefährlichen Phase? Felix Magath (56): Noch läuft’s dort nicht rund, das wollen wir nutzen. Aber sie haben top eingekauft und starten noch durch.

Foto: Witters/Speck

1Seine englischen Wurzeln kann Lewis Holtby (19) nicht verleugnen. Gerade hatte das Offensivtalent am Dienstagabend auf Schalke die erste Trainingseinheit nach der Rückkehr von der U-20-WM bei eisigem Wind und Regen hinter sich gebracht, da schlug Holtbys sonniges Gemüt so richtig durch: „Ein tolles Gefühl, endlich auch mal wieder ein bisschen Nässe abzubekommen. Da macht das Fußballspielen gleich noch viel mehr Spaß.“ Passend dazu hatte sich der Blondschopf zuvor auf dem Rasen präsentiert: Holtby rannte, grätschte, dribbelte und schoss, links wie rechts, nach Herzenslust. Ganz wie im vergangenen Sommer, als sich der Drei-Millionen-Euro-Einkauf aus Aachen scheinbar anschickte, die Liga im Sturm zu erobern. Ehe er, pünktlich zum Saisonstart, unverhofft ins Formtief rutschte. Inzwischen strahlt auch Felix Magath (56) wieder, wenn die Rede auf seinen absoluten Wunschspieler kommt: „Lewis hat seinen Rhythmus wiedergefunden, das war deutlich zu sehen.“ Auch wenn Holtby die aktuell unwirtlichen Bedingungen hierzulande bestens behagen – zu verdanken ist der Aufschwung natürlich vielmehr seinen WM-Einsätzen unter sengender ägyptischer Sonne. Alle fünf deutschen Partien absolvierte er in der Anfangself, wurde zweimal ausgewechselt und erzielte zwei Treffer. „Jetzt habe ich Spielpraxis und Selbstvertrauen. Ich bin wieder frei im Kopf“, sagt Holtby. Zuvor habe er „zu viel nachgedacht, das ist im Fußball

Foto: imago/Hettrich

Holtby: Neubeginn vor der Reifeprüfung

Neue Wertschätzung: Lewis Holtby (links) tat die Zeit mit der U 20 gut, Trainer Felix Magath (rechts) möchte davon profitieren.

1So nach und nach treffen die Stuttgarter Nationalspieler wieder ein. Heute, Donnerstag, werden die Deutschen zurückerwartet, sowie der Mexikaner, der Rumäne und der Russe: Thomas Hitzlsperger, Cacau, Ricardo Osorio, Ciprian Marica und Pavel Pogrebnyak. Dann geht für den VfB die Vorbereitung auf das wohl wichtigste Spiel in der jungen Karriere des Teamchefs Markus Babbel (37) zu Ende. Am Samstag kommt Felix Magath, einer der Vorvorgänger Babbels mit Schalke. Markus Babbel über … … Felix Magath: „Er will natürlich unbedingt gegen den VfB gewinnen.“ Allerdings: Das erste Duell zwischen Babbel und Magath entschied der Stuttgarter für sich. Am 9. Mai schlug der VfB damals den VfL Wolfsburg mit 4:1 (vier GomezTore). Und: Gegen keinen aktuellen Bundesligisten feierte der VfB mehr Heimsiege als gegen Schalke (26). … den Neustart nach der Pause: „Jeder Einzelne ist gefordert, angefangen bei mir. Es gibt keine Alibis. Egal, wer auf dem Platz steht, alle müssen Farbe bekennen.“ Sätze, die jetzt greifen müssen, ehe sie zu Phrasen werden. … die Rückkehrer Hleb, Tasci und Magnin: „Da habe ich die Qual der Wahl. Aber ich werde im Training sehr genau beobachten.“ Ludovic Magnin wurde schmerzlich vermisst, weil die linke Abwehrseite mit Boka zu anfällig war. Serdar Tascis Rückkehr ist wichtig, weil Matthieu Delpierre (Adduktoren) wohl ausfällt und Aliaksandr Hleb soll ab sofort die hohen Erwartungen erfüllen. … die Taktik: „Es steht noch nicht fest, ob wir das 4-4-2 mit Raute oder wie

bisher mit zwei Sechsern spielen lassen. Dieses System hat funktioniert, weil es die Jungs mit Leben ausgefüllt haben. Wenn wir umstellen, muss es sofort funktionieren. Was für eine Umstellung spricht, wäre der Reiz des Neuen. Vielleicht kann man da noch ein paar Prozentpunkte mehr an Konzentration herauskitzeln.“ Letztlich liegt es an der Leidenschaft der Spieler, ob die Taktik erfolgreich sein kann. … die individuellen Fehler: „Die waren zum Teil unfassbar. Manchmal kann man es nicht mehr erklären. In jedem Spiel ist es jemand anderes.“ Gegen Bremen zuletzt waren es fast alle. „Mit Bleiweste und Skischuhen“, so Babbel, hätten seine Spieler da agiert. … den Trainerlehrgang: „Natürlich ist er eine Belastung, das kostet Körner. Wir müssen auf Dauer einen Weg finden. Jetzt beginnen ohnehin die Praktikumszeiten. Irgendwann werde ich meine Fehlzeiten nachholen. Frank Wormuth hilft, wo er kann, aber er muss sich natürlich an die Richtlinien halten.“ Dass Babbel den Kurs abbricht, ist kein Thema. M A RT I N M E S S E R E R

NACHGEHAKT kicker: Herr Heim, seit Saisonbeginn fehlt im Stadion die komplette Untertürkheimer Kurve. Wann gehen die Aufbauarbeiten los? Stefan Heim (39, Geschäftsführer der Stadion AG): „Wir sind voll im Zeitplan. Die Arbeiten am Fundament laufen auf Hochtouren, dabei werden insgesamt 150 Pfähle in den Untergrund getrieben. Sobald dann die Bodenplatte fertiggestellt ist, geht es auch zügig in die Höhe. Das wird schon im November der Fall sein.“

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BREMEN: Erinnerungen an das Torfestival gegen Hoffenheim – Frings und Bargfrede fit

1„Ein atemberaubender Schlagabtausch mit höchstem Unterhaltungswert und 90 Minuten Spannung.“ Zitat kicker nach dem legendären 5:4-Sieg von Werder Bremen gegen Hoffenheim am 29. 9. 2008. Immer wieder wird er in diesen Tagen auf dieses außergewöhnliche Ereignis angesprochen. In schöner Regelmäßigkeit, berichtet Klaus Allofs, ist es die erste Frage jedes Interviews. Es sei eine besondere Konstellation gewesen damals, antwortet der Werder-Chef. „Auch wenn es das Ergebnis so ausdrücken mag, es war kein Tag der offenen Tür auf beiden Seiten, sondern eine nicht normale Entwicklung während der Partie.“ Dass Ähnliches sich nun bei der Neuauflage des Torfestivals im Weserstadion wiederholen könnte, glaubt der Bremer Geschäftsführer nicht. Für seine These spricht die Fortentwicklung des Werder-Teams, die sich zuletzt abzeichnete. Allofs bringt es auf diesen kurzen Nenner: „Wir arbeiteten sehr gut nach hinten – alle Spieler.“ Es ist ein dickes Kompliment für die Werder-Profis, denen es gelungen ist, eine nahezu optimale Balance zwischen defensiver Absicherung und offensiver Ausrichtung zu erlangen. Vorbei die Zeit der Bremer Schießbude: 50 Gegentore in der Vorsaison. Vergangen, ver-

Foto: imago/Oliver Hardt

Allofs lobt Schaaf und die „neue Balance“

Beteiligte am legendären Match: Bremens Pizarro (l.) und Hoffenheims Beck wirken auch am Samstag mit. gessen. Erst sechs Gegentreffer, Tim Wiese, seit 529 Minuten nicht mehr bezwungen, auf Rekordjagd. Allofs lobt in diesem Zusammenhang seinen kongenialen Partner, der für die Alltagsarbeit und den Feinschliff zuständig ist. Thomas Schaaf habe viel im taktischen Bereich geschult. „Bei jedem Einzelnen und mit den Mannschaftsteilen“, wie der Manager den Trainer rühmt. „Das zahlt sich aus.“ Es soll sich auch positiv bemerkbar machen im Heimspiel gegen

Hoffenheim, in dem die Hanseaten ihre Erfolgsserie von zwölf ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge steigern möchten. „Wenn wir oben bleiben wollen“, fordert Kapitän Torsten Frings, „dürfen wir zu Hause keine Punkte mehr liegen lassen.“ Entspannt hat sich die personelle Situation: Frings hat seine Fußprellung auskuriert und Philipp Bargfrede verspürt keine Beschwerden mehr am Knie. Also: Schaaf kann seine Erfolgself aufbieten. HANS-GÜNTER KLEMM

NACHGEHAKT kicker: Herr Olsen, Kollege Schaaf beschwert sich, dass Sie den nicht fitten Daniel Jensen zu den Länderspielen eingeladen haben. Morten Olsen (60), dänischer Nationaltrainer: Ich habe es Thomas erklärt. Wir haben viele Verletzte und in Reserve keinen Spieler von der Qualität Jensens. Es ist wichtig, dass er dabei ist. Nur im Notfall sollte er spielen. Ich kann Thomas versichern, Daniel hat gut trainiert. Das kommt auch Werder zugute.

HOFFENHEIM: Auch die Einsatzchancen von Kapitän Nilsson und Simunic sind minimal

1Ralf Rangnick ist derzeit nicht zu beneiden. Am Mittwochnachmittag stellte sich heraus, dass sich Marvin Compper wohl einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen hat. Wie schwer die Verletzung ist, muss noch abschließend geklärt werden. Auf alle Fälle ist der Einsatz des Abwehrspielers für das Spiel in Bremen nahezu ausgeschlossen. Und damit droht den Hoffenheimern neben Per Nilsson und Josip Simunic der dritte etatmäßige Innenverteidiger auszufallen. Eine klitzekleine Hoffnung auf einen Einsatz besteht noch bei Simunic. Der Innenverteidiger arbeitet hart daran, trotz Muskelfaserriss bei Werder auflaufen zu können. „Der Wade geht es sehr gut, es könnte klappen“, erklärte er. Nach Auswertung der Compu-

Foto: ARP

Große Abwehrnot: Nun droht sogar Compper auszufallen

Fraglich: Josip Simunic. tertomografie vom Dienstag schloss der Klub einen Einsatz nicht aus, auch der gestrige Test mit Athletiktrainer Rainer Schrey brachte keine gegenteiligen Erkenntnisse. „Der Heilungsprozess verläuft ausgesprochen positiv“, betonte Jan Schindelmeiser, „aber entscheidend ist das Donnerstag-Training“, ergänzte Ralf Rangnick, „nur wenn er dies voll mitmacht, könnte es für Bremen klappen.“

Seine Suspendierung aus der kroatischen Nationalelf (kicker vom 12. Oktober) wegen einer laut Nationaltrainer Slaven Bilic „unverzeihlichen Ausschreitung“ bleibt indes weiterhin nebulös. „Ich möchte mich im Moment zu diesem Thema nicht äußern. Ich habe höchsten Respekt vor der Nationalelf meines Landes, sie soll sich in Ruhe auf das Spiel vorbereiten können“, erklärte Simunic vor der Partie gegen Kasachstan. Auch die Dauer der Verbannung ist unklar. „Mir wurde gesagt, es ist nur für ein Spiel“, sagte Simunic. Hoffenheims Verantwortliche sehen keinen Anlass, den Kroaten zu bestrafen. „Joe hat uns die Situation geschildert. Es gibt keinen Grund, seine Darstellung anzuzweifeln“, sagte Schindelmeiser. „Wir haben ihn als absolut integer und

verantwortungsbewusst kennengelernt und vertrauen ihm voll.“ Neben Comppers und Simunics Einsatz ist auch der von Per Nilsson höchst fraglich. Bisher trainierte der Kapitän nach seinem Handbruch noch nicht mit dem Team. Dank einer Manschette könnte er auflaufen, „das hängt aber davon ab, ob er sich im Training traut, Zweikämpfe zu bestreiten. Nur dann wäre er vielleicht dabei“, sagt Rangnick. Für den zentralen Abwehrbereich steht dem Fußballlehrer mit Isaac Vorsah momentan nur ein erfahrener und gelernter Abwehrmann zur Verfügung. Matthias Jaissle, der nach seinem Kreuzbandriss wieder uneingeschränkt im Mannschaftstraining steht, „kommt ein Einsatz noch viel zu früh“, erklärt Rangnick. UWE RÖSER

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KÖLN: Rückkehrer Wome warnt vor Mainz

Schorch: „Das sind unsere Finalspiele“ FC muss das Spiel machen, wozu der ball- und passsichere Wome entscheidend beitragen soll. So rangeln Schorch und Miso Brecko, der den zuvor verletzten Wome links vertrat, um den Posten rechts hinten. Schorch agierte dort seit dem fünften Spieltag solide (kickerNotenschnitt 3,88). Allein, Offensivakzente setzte der gelernte Innenverteidiger nicht. Da diese aber auch von Brecko nicht ausgingen, spräche schon die Kopfballstärke des 1,90 Meter großen Schorch für den im Sommer von Real Madrid Castilla geholten U-20-Nationalspieler. „Christopher ist wegen seiner Körpergröße und Schnelligkeit ein zusätzliches Pfund, weil wir durch ihn bei Standards unempfindlicher werden“, weiß Meier. Bei diesen spielt Brecko (1,78 m) keine Rolle. Darf also Schorch weiter ran? Von wegen! Soldo sieht bei Brecko nämlich Offensivpotenzial, bei Schorch weniger. „Rechts kann Miso mehr nach vorne machen“, argumentiert der Trainer, der meist nur zwischen den Zeilen etwas verrät. Und zu Brecko klingen seine Zwischentöne positiv. Während Soldo bei Dauerpatient Milivoje Novakovic abwar-

Foto: Bopp

1Es ist das Schlüsselspiel. Gegen Mainz steht für Michael Meier „ein wahnsinnig wichtiges Spiel, wenn nicht sogar das wichtigste“ an. Gewinnt der FC, hält der zarte Aufwärtstrend. Falls nicht, drohen Abstiegsplatz und Unruhe trotz des jüngsten 0:0 in München. Wie am dritten Spieltag gegen Frankfurt (0:0) stehe man „gewaltig unter Druck“, so der Manager. Damals wegen der folgenden Partien gegen fünf Hochkaräter, nun wegen nur magerer fünf Zähler auf dem Konto. „Wir können uns nicht mehr dahinter verstecken, dass wir gegen die Großen gespielt haben. Jetzt kommen unsere Finalspiele, in denen wir punkten müssen“, redet Christopher Schorch Klartext. Auf Mainz folgen Gladbach und Hannover. Wochen der Wahrheit. Ob der 20-Jährige am Samstag erneut beginnen darf, ist fraglich. Schon nach dem München-Spiel deutete Zvonimir Soldo an, gegen Mainz den offensivstarken Pierre Wome (30) links verteidigen zu lassen, der warnt: „Das Spiel wird nicht so einfach, wie alle denken! Mainz hat 14 Punkte, wir fünf …“ Der FSV kann also abwarten, der

Kann rechts oder links spielen: Dem Kölner Christopher Schorch droht angesichts großer Konkurrenz allerdings auch die Bank. ten will, in welcher Verfassung der Torjäger von seinem umstrittenen Länderspieleinsatz für Slowenien zurückkehrt, erklärt er bezüglich dessen Nationalelfkollegen: „Das Mittwochspiel gegen San Marino wird für Miso keine große Belastung sein.“ Sein Zu-Satz über Brecko klingt wie Kritik an Novakovic: „Miso arbeitet sehr gut, sehr professionell.“ Daher darf er gegen Mainz wohl beginnen und Novakovic nicht. S T E PH A N VO N N O C K S

NACHGEHAKT kicker: Herr Meier, der FC hat nur eins der vergangenen 15 Heimspiele gewonnen. Warum sollte es gegen Mainz klappen? Michael Meier (59): Die Mainzer erinnern sich sicher noch an unser letztes Heimspiel gegen sie, als es 2008 um den Aufstieg ging. Wir waren damals eigentlich schon weg vom Fenster, der Druck für uns war noch größer als jetzt, und wir haben es gepackt, Mainz nicht. Das kriegst du nicht so ohne weiteres aus den Köpfen.

MAINZ: Hooglands Einsatz ist weiter fraglich – Vertrauen zu Milorad Pekovic und Elkin Soto

Tuchel bremst Polanski: „Da fehlt einfach noch etwas!“ der über Schmerzen am operierten Sprunggelenk klagt. Neuzugang Filip Trojan (26, Meniskusoperation) ist wieder im Mannschaftstraining. Sein Comeback vor Mitte November würde allerdings überraschen. Möglichst sofort will Eugen Polanski (23, Fußoperation) auf den Rasen zurück. Tuchel schätzt Polanskis Ehrgeiz, bremst ihn dennoch: „Eugen hat richtig erkannt, der Trainer entscheidet, wer spielt. Wir werden uns alle Zeit nehmen,

Foto: Imago/Hoffmann

1Tim Hoogland will nichts riskieren: „Wenn nur kleinste Bedenken bestehen, werde ich nicht spielen.“ Die Probleme, die ein Bluterguss am Schienbeinkopf des linken Beins verursacht, haben nachgelassen. Ob es für einen Einsatz am Samstag reicht, ist ungewiss. Der Kapitän ist überzeugt, dass sein Team auch ohne ihn in Köln bestehen kann: „Wir sind ja nicht unterbesetzt. Bei uns kann jeder jeden ersetzen.“ Gerade im Mittelfeld. Dort könnte Thomas Tuchel bald die Qual der Wahl haben – wenn alle Kandidaten fit sind. „Wenn, wenn, wenn …“ Aus dem Vollen schöpfen zu können ist für den FSV-Trainer kein Thema, solange die Zahl der Alternativen stark begrenzt ist. Aktuell ist Hoogland (24, sieben Einsätze) angeschlagen, ebenso Daniel Gunkel (29, vier Einsätze),

Wenig Auswahl: Thomas Tuchel.

die er braucht. Da fehlt einfach noch etwas!“ Noch nicht wieder in bester körperlicher Verfassung ist Miroslav Karhan (33, Sprunggelenkblessur, fünf Spiele). Auf den Routinier, der am Mittwoch mit der Slowakei in Polen um die WM-Qualifikation bangte, würde Tuchel in Köln nur ungern verzichten. Karhans Erfahrung ist Gold wert. Als gleichwertige Alternative im Mittelfeld empfahl sich unter Tuchel Innenverteidiger Bo Svensson (30, sieben Einsätze). Der Däne hatte zuletzt Pech, musste seinen Platz im Team wegen eines MagenDarm-Infekts unfreiwillig Milorad Pekovic (32, sechs Einsätze) überlassen. Nun ist der Montenegriner ganz nahe dran am Stammplatz. „Peko hat die Mentalität, einer Mannschaft wahnsinnig viel posi-

tive Energie zu geben. Egal, ob er spielt oder nicht.“ In Tuchels Plan für Köln spielt Pekovic aufs Neue eine ganz wesentliche Rolle. Wie auch Elkin Soto (29, sechs Einsätze), die Entdeckung dieser Saison im defensiven Mittelfeld. Hinten absichern, Ball erobern, Angriffe einleiten – der neue Multijob lässt den Kolumbianer geradezu aufblühen. ULI GERKE

NACHGEHAKT kicker: Herr Noveski, Sie bestreiten in Köln Ihr 100. Bundesligaspiel. Zwischen dem ersten (1999) und zweiten (2004) vergingen fünfeinhalb Jahre. Haben Sie eine klar höhere Anzahl Erstligaspiele verschenkt? Nikolce Noveski (30): Nein. Für andere ist mit 25 schon Schluss in der Bundesliga. Für mich ging es da erst richtig los. Und ich bin heute noch dabei.

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WOLFSBURG: Die Neuzugänge mit Problemen – Martins vor erneuter Chance in der Startelf

Veh: „Ziani wird uns noch richtig helfen“ zite. Er verlor seinen Stammplatz an den defensiv stärkeren Makoto Hasebe (25), konnte aber zuletzt in Bochum mit seiner ersten Torvorlage Pluspunkte sammeln. „Er hat großes Potenzial“, ist Veh nach wie vor von dem Algerier überzeugt. Der Trainer kündigt an: „Ziani wird uns noch richtig helfen.“ Fabian Johnson (21, zwei Spiele): Von seinem erklärten Ziel, Nationalspieler Marcel Schäfer (25) zu verdrängen, ist der Ex-Löwe weit entfernt. Geholt wurde Johnson als Alternative zu dem Linksverteidiger, sein einziges Spiel in der Startelf absolvierte er aber auf der rechten Seite. Doch schon nach einer halben Stunde war auf Schalke (2:1) Schluss, der Ex-Löwe hatte große Probleme (Note 5). „Er muss sich wieder hinten anstellen, das ist ganz normal“, sagt Veh, der an den U-21-Europameister glaubt. „Das wird schon.“ Thomas Kahlenberg (26, ohne Einsatz): Der große Pechvogel und das große Rätsel beim VfL. Er verletzte sich in der Vorbereitung, nach einigem Hin und Her wurde schließlich ein HüftÖdem bei dem Mittelfeldspieler diagnostiziert. Seitdem ist der Däne abgetaucht, hält sich momentan zur Reha in seiner Heimat auf. Die gute Nachricht: Kahlenberg kann schon wieder nahezu schmerzfrei

laufen. Wann er wieder mit der Mannschaft trainieren kann, ist jedoch nicht absehbar. „Wir geben da auch keine Prognosen ab“, sagt Veh. Vor der Rückrunde ist allerdings kaum mit Kahlenberg zu rechnen, weshalb ihn der VfL auch nicht für die Champions League meldete. THOMAS HIETE

NACHGEHAKT kicker: Herr Grafite, sind mit Ihrer Entschuldigung bei Trainer Veh und Ihrer Geldspende alle Probleme ausgeräumt? Grafite (30): Mit dem Trainer ist alles okay, es gibt keine Probleme. Gegen Gladbach ist es für uns ein wichtiges Spiel. Ich werde versuchen, der Mannschaft zu helfen.

Foto: Witters/Speck

1Armin Veh (48) hatte große Hoffnungen in sie gesetzt. Doch in den letzten vier Pflichtspielen verzichtete der Trainer in seiner Startaufstellung gänzlich auf Neuzugänge. Abgeschrieben hat er die vier Einkäufe aber noch nicht. Eine Übersicht. Obafemi Martins (24, sechs Bundesligaspiele, drei Tore): Der Nigerianer ist noch der mit Abstand beste Zugang. Allerdings: Bislang beeindruckte der schnelle Angreifer eigentlich nur als Joker, erzielte seine Tore jeweils nach Einwechslung. Bei seinen beiden Startelf-Chancen, in der Bundesliga gegen Leverkusen (2:3, kickerNote 4) und in der Champions-League gegen Moskau (3:1, Note 4,5), agierte er weniger überzeugend. Gegen Gladbach könnte er eine erneute Möglichkeit von Beginn an erhalten – für den kriselnden und kritisierenden Grafite (30). „Martins ist immer dicht dran, kann auch von Anfang an spielen“, sagt Veh, nimmt seinen Angreifer jedoch gleichzeitig in die Pflicht: „Er muss aber auch die Tore machen.“ Beim VfL nutzte er nur eine seiner drei Großchancen, vergab so den Sieg. „Wichtig war aber erst mal, dass er die Chancen hatte“, so der Trainer. Karim Ziani (27, sechs Spiele, eine Vorlage): Vor allem taktisch offenbart der feine Techniker große Defi-

Der Trainer glaubt an ihn: Karim Ziani hat trotzdem seinen Stammplatz in Wolfsburg erstmal an Makoto Hasebe verloren.

GLADBACH: Vier Nullnummern aus fünf Pflichtspielen – Ausbeute der Stürmer viel zu gering

Schwierige „Partnersuche“ für den gesetzten Bobadilla lichster Angreifer und klar die Nummer eins. Nur: Nicht immer findet Bobadilla die richtige Mischung aus Dribbling, Abschluss und Abspiel. Sportdirektor Max Eberl sieht für den Zugang vom Grashopper-Club Zürich enorme Perspektiven: „Er muss die Liga nur noch ein bisschen besser kennenlernen. Raul hat Potenzial ohne Ende.“ Roberto Colautti (27): Zwei Tore, eine Vorlage. Bildete mit Bobadilla in der Anfangsphase ein harmonisches,

Foto: Kraft

1Der Saisonstart verlief erfolgund torreich. Sieben Tore erzielten die Borussen in den ersten vier Spielen. Seitdem herrscht Torflaute. Nur zwei weitere Treffer in den anschließenden vier Bundesligapartien sind ein Grund für den Absturz in den Tabellenkeller. Inklusive der 0:1-Niederlage im Pokal gegen Duisburg stehen aus den letzten fünf Spielen vier „Nullnummern“ zu Buche. Trainer Michael Frontzeck probierte zuletzt mehrere Offensivvariationen aus, doch eine überzeugende Angriffsformation kristallisierte sich nicht heraus. Die Stürmer im Check: Raul Bobadilla (22): Ein Tor und zwei Assists gelangen dem Argentinier. Gemessen an seinen Fähigkeiten eine zu geringe Ausbeute. Dennoch ist der bullige, durchsetzungsstarke Mittelstürmer Borussias gefähr-

Kollege gesucht: Raul Bobadilla.

spielstarkes Duo; vor allem beim offensiv beeindruckenden 3:3 in Bochum. Verlor seinen Startplatz zuletzt, schoss aber Gladbachs letztes Pflichtspieltor beim 2:4 gegen Hoffenheim (6. Spieltag). Oliver Neuville (36): Legte beim einzigen Einsatz von Beginn an, dem 2:1 gegen Berlin, einen Treffer mustergültig auf. Wie in der Vorsaison meist als Joker gefragt. Neuville fühlt sich – trotz des Alters – topfit und wünscht sich mehr Spielanteile. Scheint über den Status des Edelreservisten nicht mehr heraus zu kommen, weshalb vieles auf eine Trennung zum Saisonende (Vertrag läuft aus) hindeutet. Rob Friend (28): Kein Scorerpunkt. Nach monatelanger Verletzung erst seit dem 5. Spieltag im Einsatz. Braucht noch Praxis bis zur TopForm, ist dank seiner Kopfballstärke

immer eine Option, wenn es bei Rückständen mit der Brechstange versucht werden muss. „Allrounder“ Colautti, der schnelle Neuville oder 1,95-m-Riese Friend an der Seite des gesetzten Bobadilla? Für das Spiel am Sonntag in Wolfsburg dürfte Colautti die Nase vorne haben. Auf jeden Fall muss bei den Stürmern der Knoten bald platzen, sonst geht die Krise weiter. J A N LU S T I G

NACHGEHAKT kicker: Herr Eberl, der spanische Zweitligist Cadiz hat Interesse an Michael Bradley angemeldet. Ist schon eine Offerte eingetroffen? Sportdirektor Max Eberl (36): Nein, das Thema ist auch uninteressant. Michael Bradley spielt in unseren Planungen eine wichtige Rolle.

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DORTMUND: Hinrunde für Hajnal beendet

Darum denkt Klopp an den „Tannenbaum“ sie zuletzt zeigte, doch ohne seine zentrale Achse muss Jürgen Klopp weitere Rückschläge befürchten, auch wenn der BVB im Derby gegen Bochum klar favorisiert ist. Mit Sebastian Kehl (29), dessen Entzündung am Schambein immer noch keine Rückschlüsse zulässt, wann er wieder einsatzbereit ist, fehlt Klopp seit Saisonbeginn einer der Köpfe des Teams. Nun muss er sein Mittelfeld neu sortieren, weil neben Ideengeber Hajnal auch Tinga (31, Leistenzerrung) ausfällt, der das robuste Element im Team verkörpert. Also denkt der Trainer auch an eine Systemänderung. „Die Überlegungen gehen in alle Richtungen“, bestätigt Klopp. Ohne den damals formschwachen Hajnal erlebten die Dortmunder am fünften Spieltag gegen die Bayern im 4-3-3 allerdings eine Bauchlandung (1:5). Und nun? Weiter mit der Raute, eventuell mit Mohammed Zidan oder Nuri Sahin als „Zehner“? „4-3-3 oder Tannenbaum wären auch möglich“, grübelt Klopp. „Tannenbaum“, also 4-3-2-1 spielte der BVB zum Beispiel im Oktober beim 3:3 in Bremen, als Klopp eine „sehr kompakte Defensive“ lobte.

Foto: Firo

1Die Schmerzen stellten sich schon vor zehn Tagen in Mönchengladbach ein, doch an eine solch schwere Verletzung dachte Tamas Hajnal zunächst nicht. Aber weil der Knöchel dick wurde, kehrte der 28-Jährige umgehend vom ungarischen Nationalteam zurück nach Dortmund, und bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Mittelfeldmann sich einen Bandabriss nebst Knochenabsplitterung im linken Sprunggelenk zugezogen hat. Die Konsequenz: Hajnal wird heute, Donnerstag, in Antwerpen operiert; die Hinrunde ist für ihn gelaufen. „Das war ein großer Schock“, sagt Hajnal, der nach mäßigem Saisonstart gerade wieder in Schwung kam. In der vorigen Saison hatte der Regisseur überragend aufgetrumpft (fünf Tore, elf Vorlagen) und war eines der Schwungräder, als die Borussia in der Rückrunde sieben Siege aneinanderreihte. Davon ist der BVB 09 in seinem Jubiläumsjahr weit entfernt. Neun Punkte in acht Spielen bedeuten eine magere Ausbeute. Das 1:0 in Mönchengladbach ließ jüngst zwar erahnen, dass mehr in der Mannschaft steckt, als

Nachdenklich: Jürgen Klopp muss auf diverse Verletzungen reagieren und zieht deshalb eine Systemänderung in Betracht. Gegen Bochum ist allerdings eher die Abteilung Attacke gefragt. Etwa Lucas Barrios (24), der in den jüngsten Testspielen in Wattenscheid (5:0) und Saarbrücken (2:3) sechs Treffer erzielte und auffallend gut mit Mohammed Zidan (27) harmonierte. Ob die beiden auch gegen Bochum vorne wirbeln oder der Ägypter vielleicht Hajnals Position übernimmt, können Trainings-Kiebitze übrigens nicht vorab ausloten: Freitag und Samstag trai-

niert der BVB unter Ausschluss der Öffentlichkeit. O L I V E R B I T T E R

NACHGEHAKT kicker: Herr Santana, in der Rückrunde waren Sie stets erste Wahl, haben zuletzt aber wenig überzeugt und saßen in Gladbach draußen. Was ist los? Felipe Santana (23): Ich bin noch nicht so stark wie im Frühjahr, auch weil ich Probleme mit dem Knie und den Oberschenkeln hatte. Aber das wird schon.

BOCHUM: Für Stammtorwart Heerwagen kommt das Derby in Dortmund noch zu früh

Keeper Luthe: Doppel-Job und der Mann für die heiße Kiste Saison 31 Spiele absolvierte, aber selten überzeugte. Heerwagen kam auf einen kicker-Notenschnitt von 2,50, bis er sich in Hoffenheim den Kiefer brach. Der Knochen verheilte wieder, das restlose Vertrauen ist aber noch nicht da. „Unser Doc will mich noch nicht im Getümmel sehen. Und in Dortmund, das wird eine heiße Kiste.“ Nun ist Andreas Luthe (22) der Mann für die „heiße Kiste“. Kurios: Das Eigengewächs, seit 2001 im Ver-

Foto: imago/Team 2

1Etwas schmaler im Gesicht ist er geworden. Hat drei Kilo abgenommen, nicht nur, weil er wegen eines Kieferbruchs zehn Tage lang fast nur Suppe zu sich nehmen konnte. Philipp Heerwagen (26) hat seine Ernährung etwas umgestellt, morgens kein Vollkornbrot oder Joghurt mehr, abends bevorzugt Eiweiß, fühlte sich agiler, beweglicher. Beherzt packt er auch beim Torschuss-Training wieder zu, doch am Sonntag in Dortmund wird er noch nicht im Kasten stehen. Zu Saisonbeginn schickte ihn Marcel Koller erstmals als Nummer 1 ins Rennen, vorher hatte Heerwagen in zwei Jahren lediglich drei Einsätze absolviert. Der frühere Hachinger bewährte sich, strahlt viel Ruhe aus und ist auch im Strafraum stärker als Daniel Fernandes (26), der in der vorigen

Überzeugte: Andreas Luthe.

ein, startete als Nummer vier in die Saison. In der Jugend sollte er schon zweimal aussortiert werden, stand auch nach dem Aufstieg des Oberliga-Teams auf der Kippe, war oft nicht mal bei den Amateuren erste Wahl. Bei seinen ersten Einheiten mit den Profis wirkte er „schwerfällig und nicht austrainiert“ wie sich Kapitän Marcel Maltritz (31) erinnert. Inzwischen hat der NeuProfi, der einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieb, unter Torwart-Trainer Peter Greiber einen Riesensprung gemacht, wirkt sicher und souverän. Luthe erlaubte sich in seinen ersten drei Partien praktisch keinen Patzer (kicker-Schnitt: 2,50) und geht voll in seinem Doppel-Job auf. Denn nebenbei arbeitet der Abiturient weiter zweimal wöchentlich als Computer- und Technik-Spezialist auf der Bochumer Geschäftsstelle.

In Dortmund kann er jetzt mithelfen, Frank Heinemanns Position weiter zu verbessern. Eine ordentliche Vorstellung der Mannschaft im Derby könnte dazu führen, dass der langjährige Assistent tatsächlich auf den Cheftrainer-Posten rückt. Angeblich laufen derzeit zwar Gespräche mit zwei weiteren Kandidaten. Aber Heinemann, zunächst stets als Interimslösung geführt, hat in jüngster Zeit offensichtlich deutlich an Profil gewonnen. OLIVER BITTER

NACHGEHAKT kicker: Herr Ernst, Daniel Fernandes war Stammkeeper, ist nur noch die Nummer vier. Geht er im Winter? Sportvorstand Thomas Ernst (41): Für ihn ist das eine schwierige Situation. Wenn er das will, werden wir eine Lösung finden.

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DFL: Kind kämpft weiter für Abschaffung

PERSONALIEN

Schalker Modell für „50+1“

BAYER LEVERKUSEN

BAYERN MÜNCHEN

Lars Bender (20) und Richard SukutaPasu (19) nahmen nach ihrer Rückkehr von der U-20-Weltmeisterschaft am Mittwoch das Training wieder auf, Bender soll am Samstag auf jeden Fall zum Kader für das Spiel in Hamburg gehören.

Die Verletzung von Ivica Olic (30) hat sich als Muskelbündelriss in der rechten Wade herausgestellt, der Angreifer fällt damit etwa sechs Wochen aus.

1Seit Jahren kämpft Martin Kind (Foto), Vorstandsvorsitzender von Hannover 96, um die Abschaffung der 50+1Regel. Diese Bestimmung schreibt vor, dass der Stammverein mindestens 50 Prozent plus eine Stimme an den Lizenzspielerabteilungen oder Kapitalgesellschaften der Klubs halten muss. Am Mittwoch vergangener Woche hat Kind mit einem Schreiben an die DFL offiziell die Aufhebung der 50+1-Regel beantragt. Darüber muss die Ligaversammlung am 11. November abstimmen. 50+1 kann generell nur mit Zwei-DrittelMehrheiten der Liga und des DFBBundestages abgeschafft werden Seit dem gestrigen Mittwoch, an dem der Aufsichtsrat der DFL in Hamburg getagt hat, liegt ein Gegenantrag des FC Schalke 04, der sich für die Beibehaltung von 50+1 ausspricht. Zudem will Schalke ein Kostenkontrollsystem. Angelehnt an die Lizenzierungskriterien der UEFA für die Europacup-Teilnehmer fordert Schalke in dem Schreiben, das dem kicker vorliegt, die Einführung eines Salary Caps. Konkret eine Obergrenze von 70 Prozent des Gesamtertrages für Personalund Transferkosten. „Es gibt keine Begrenzung für das jeweilige Gehalt eines einzelnen Spielers oder die Höhe von einzelnen Transfer-

aufwendungen. Es gibt vielmehr eine Begrenzung dieses Gesamtaufwandes, welcher von dem jeweiligen Gesamtertrag eines Lizenznehmers abhängig ist“, heißt es im Antrag. Damit sollen die Klubs weiterhin einen großen Teil ihres selbstverdienten Geldes in Personal stecken können. Allerdings werden die Zuflüsse von Investoren nicht berücksichtigt. Einen Katalog für Sanktionen haben die Schalker mitentworfen. Danach soll jeder Klub, der den Grenzwert von 70 Prozent überschreitet, zunächst mit der Auflage belegt werden, dass sich die Situation bis zum folgenden Jahr nicht verschlechtern darf. Erfüllt er die Auflage nicht, soll jeder Punkt über 70 Prozent mit je 100 000 Euro Geldstrafe im ersten und je 200 000 Euro Geldstrafe im zweiten Jahr belegt werden. Bei erneuten Verschlechterungen drohen bis zu drei Punkte Abzug in der laufenden Saison. „Für uns ist es wichtig, dass nicht nur über mögliche Investoren nachgedacht wird, sondern vorrangig über die Verwendungsmöglichkeit ihrer Gelder“, erklärt Vorstandsmitglied Peter Peters. „der sportliche Wettbewerb innerhalb der Liga darf nicht wie in anderen Ländern unnatürlich durch äußere Einflüsse eingeschränkt werden.“ RAINER FRANZKE

DFL: Leipzig ist Favorit für festen Endspielort

Geht der Supercup nach Asien? 1Im nächsten Sommer wird nach 14 Jahren Pause wieder ein offizieller Supercup stattfinden. Die Zustimmung durch die DFL-Vollversammlung am 11. November ist nur noch formaler Natur. Keine Formalie ist allerdings die Organisation der Partie zwischen dem Deutschen Meister und dem Pokalsieger (gibt es einen DoubleGewinner, soll der Meister gegen den Vizemeister antreten). Derzeit brütet man bei der DFL in Frankfurt darüber, wann und vor allem wo das Spiel stattfindet. Nach kicker-Informationen gibt es zwei favorisierte Pläne, die von der hausinternen Vermarktungsgesellschaft Sports Enterprises geprüft werden. Der eine sieht einen festen Austragungsort in Deutschland parallel zum Pokalendspielort Berlin vor. Favorit ist dafür Leipzig, das

zuletzt die drei Endspiele um den Ligapokal zwischen 2005 und 2007 ausrichtete. Gleichzeitig prüft die DFL aber auch die Möglichkeiten, das Spiel zwischen Meister und Pokalsieger im nächsten Sommer im Ausland stattfinden zu lassen. Die Steigerung der Erlöse aus der internationalen Vermarktung gehört seit längerem zu einer wichtigen Strategiesäule der DFL. Der italienische Supercup hat beispielsweise schon viermal im Ausland stattgefunden, zuletzt 2009 in Peking. Trotz aller Einnahmen dürfte es aufseiten der Vereine allerdings Vorbehalte geben, während der Vorbereitung für ein Spiel ins Ausland zu jetten, ob nun ins südliche Europa oder nach Asien. Und wie das die Fans finden, ist noch mal eine andere Frage. M O U N I R Z I TO U N I

HAMBURGER SV Tunay Torun (19, Oberschenkelverletzung) soll gegen Leverkusen einsatzbereit sein.

SCHALKE 04 Marcelo Bordon (33, nach Augenverletzung) trainiert wieder voll mit und kann in Stuttgart spielen. + + + Auch Mineiro (34, nach Meniskus-OP) und Vicente Sanchez (29, Knieprobleme) sind wieder einsatzfähig. + + + Danny Latza (19, nach Mittelfußbruch) absolviert wieder Lauf- und Athletiktraining.

1899 HOFFENHEIM Andreas Ibertsberger (27, Schnupfen) holte am freien Mittwoch Trainingsrückstände auf. Individualtraining absolvierte auch Isaac Vorsah (21), der bei Ghanas Nationalelf nur kurz zum Einsatz kam.

BORUSSIA DORTMUND Sven Bender (20, nach Sprunggelenkverletzung) hat das Mannschaftstraining wieder aufgenommen.

VFB STUTTGART Sami Khedira (22, nach Überlastungsreaktion im Mittelfuß) soll heute, Donnerstag, wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und gegen Schalke spielen. + + + Yildiray Bastürk (30) wurde am gebrochenen Daumen operiert. Er soll aber schon bald mit Schiene trainieren. + + + Stefano Celozzi (20, nach Kapselriss im großen Zeh) stieg am Dienstag wieder ins Training ein. + + + Georg Niedermeier (23) zog sich eine leichte Bänderdehnung im Sprunggelenk zu, sein Einsatz ist nicht gefährdet.

VFL BOCHUM Antar Yahia (27, Erkältung) soll am heutigen Donnerstag das Training aufnehmen und beim BVB dabei sein.

1. FSV MAINZ 05

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH

Aristide Bancé (25) qualifizierte sich mit Burkina Faso für den AfrikaCup 2010 in Angola, wird daher in den drei ersten Rückrundenspielen fehlen. + + + Torhüter Dimo Wache (35, Patellasehnenriss) muss nun doch nicht operiert werden, wird wohl aber erst Anfang 2010 wieder ins Training einsteigen können. + + + Der Vertrag mit Gamal Hamza (27, bis 2011) wurde zum 31. Dezember aufgelöst.

Frederic Löhe (21) hat nach einem Bänderanriss im Ellenbogen das Torwarttraining aufgenommen. + + + Paul Stalteri (31) muss wegen Oberschenkelproblemen mit dem Training aussetzen, sein Einsatz am Sonntag in Wolfsburg ist offen.

1. FC KÖLN Adil Chihi (21, nach SprunggelenkOP) steht seit dem Wochenbeginn wieder im Mannschaftstraining und damit gegen Mainz zur Verfügung.

VFL WOLFSBURG Der Algerier Karim Ziani (27) und der Nigerianer Obafemi Martins (24) kehrten am Mittwoch von ihren Nationalteams zurück.

EINTRACHT FRANKFURT Vorstandschef Heribert Bruchhagen (61) führte mit Berater Jürgen Milewski (51) erste Gespräche über die Zukunft von Alexander Meier (26, Vertrag bis 2010).

HANNOVER 96 Salvatore Zizzo (22) erlitt einen Riss des Außen- und vorderen Kreuzbandes im Knie. Dem USBoy droht eine Pause von bis zu neun Monaten. + + + Mikael Forssell (28, nach Fuß-OP) weilt bis November in Finnland, da ein intensives Rehatraining noch nicht möglich ist.

1. FC NÜRNBERG Angelos Charisteas (29, nach Muskelfaserriss) bestritt am Mittwoch Einzeltraining, ein Einsatz am Samstag gegen Berlin kommt aber noch zu früh. + + + Ilkay Gündogan (18, Mittelfußprellung) und Matthew Spiranovic (21, Bluterguss im Oberschenkel) werden wohl ebenfalls ausfallen. + + + Ein Einsatz von Marcel Risse (19, Schlag auf den Knöchel), der am Mittwoch mit dem Training aussetzte, ist nicht in Gefahr.

HERTHA BSC Jaroslav Drobny (29, nach Muskelfaserriss) erlitt eine Kapselverletzung am Daumen. Sein Comeback am Samstag ist damit gefährdet. + + + Cicero (25, nach Muskelfaserriss in der Wade) trainiert wieder voll mit und ist in Nürnberg dabei.

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VfB Stuttgart – FC Schalke 04

Werder Bremen – 1899 Hoffenheim

Aufstellung: 1 Lehmann – 35 Träsch, 5 Tasci, 4 Boulahrouz, 21 Magnin – 28 Khedira, 11 Hitzlsperger – 13 Gebhart, 23 Hleb – 18 Cacau, 29 Pogrebnyak Reserve: 12 Stolz, 24 Ulreich (beide Tor), 3 Osorio, 6 Niedermeier, 8 Simak, 9 Marica, 15 Boka, 16 Rudy, 25 Elson, 27 Celozzi, 32 Kuzmanovic, 38 Walch, 39 Schieber Es fehlen: 7 Lanig (Kreuzbandriss), 10 Bastürk (Daumenoperation), 14 Funk, 22 Schwarz, 26 Didavi, 31 Riedle (alle 2. Mannschaft), 17 Delpierre (Adduktorenprobleme), 19 Hilbert (erkältet) – Gelbsperre droht: Gebhart (4) Zum Spiel: Leichte Hoffnung besteht noch auf Hilberts Einsatz. Besser sieht es bei Khedira aus. Ob Babbel zur Raute zurückkehrt, wird er erst Ende der Woche entscheiden.

Aufstellung: 1 Wiese – 8 Fritz, 29 Mertesacker, 4 Naldo, 2 Boenisch – 22 Frings – 44 Bargfrede, 14 Hunt – 11 Özil – 24 Pizarro, 10 Marin Reserve: 33 Vander (Tor), 3 Pasanen, 9 Rosenberg, 20 Jensen, 25 Niemeyer, 39 Marcelo Moreno Es fehlen: 5 Tosic, 7 Vranjes (beide nicht berücksichtigt), 6 Borowski (Einriss des Wirbelquerfortsatzes), 15 Prödl (Aufbautraining), 23 Hugo Almeida (Blinddarmoperation), – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Frings und Bargfrede haben sich zurückgemeldet, sodass Trainer Schaaf seine Bestformation aufbieten kann. Borowski und Hugo Almeida fallen länger aus.

Aufstellung: 1 Neuer – 4 Höwedes, 25 Zambrano, 5 Bordon, 2 Westermann – 8 Mineiro – 18 Rafinha, 21 Schmitz – 30 Kenia – 17 Farfan, 22 Kuranyi Reserve: 33 Schober, 35 Amsif (beide Tor), 3 Kobiashvili, 7 Holtby, 10 Rakitic, 14 Asamoah, 16 Moravek, 19 Altintop, 20 Pliatsikas, 23 Yalin, 27 Sanchez, 28 Moritz, 29 Hanzel, 39 Pachan Es fehlen: 6 Streit (nicht berücksichtigt), 13 Jones (Schienbein-OP), 24 Pander (Innenbandriss), 26 Latza, 31 Loheider, 40 Stevanovic (alle im Aufbautraining) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Mineiro dürfte wieder vor der Abwehr auflaufen, mutmaßlich müsste dann Moritz weichen. Statistik: Letzte Saison 2:0, davor 2:2. Sowohl beim torreichsten Spiel (1972/73, 6:2) als auch beim höchsten Sieg (1977/78, 6:1) schoss der VfB jeweils sechs Tore. Schalke erzielte in fünf der letzten sechs Spiele in Stuttgart kein Tor. Bilanz: 26–10–3, 79:20 Tore.

Aufstellung: 28 Hildebrand – 2 Beck, 25 Vorsah, 5 Compper, 26 Ibertsberger – 10 Carlos Eduardo, 21 Luiz Gustavo, 23 Salihovic – 20 Obasi, 19 Ibisevic, 9 Ba Reserve: 1 Haas (Tor)), 7 Maicosuel, 8 Eichner, 11 Terrazzino, 22 Raitala, 34 Vukcevic, 35 Conrad, 36 Zuculini, 39 Groß Es fehlen: 3 Jaissle, 17 Weis (beide Trainingsrückstand nach Knieverletzung), 14 Simunic (Muskelfaserriss in der Wade), 18 Prince Tagoe (krank), 24 Nilsson (Handbruch), 37 Gulde (Reha nach Mittelfußbruch) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Ob die angeschlagenen Innenverteidiger Simunic und Nilsson auflaufen können, entscheidet sich frühestens am Donnerstag, ist aber eher unwahrscheinlich. Statistik: Hoffenheim reiste bisher nur in der Vorsaison ins Weserstadion und absolvierte beim 4:5 sein torreichstes Bundesligaspiel. Werder kassierte in den letzten drei Heimspielen kein Gegentor, 1899 gewann zwei der letzten drei Auswärtsspiele.

Eintracht Frankfurt – Hannover 96

SC Freiburg – Bayern München

Aufstellung: 1 Nikolov – 24 Jung, 29 Chris, 4 Franz, 16 Spycher – 8 Bajramovic – 2 Ochs, 13 Steinhöfer – 14 Meier – 10 Liberopoulos, 18 Amanatidis Reserve: 22 Fährmann (Tor), 3 Petkovic, 7 Köhler, 11 Korkmaz, 15 Mahdavikia, 17 Fenin, 25 Heller, 26 Tsoumou, 30 Caio, 32 Toski, 34 Tosun, 35 Alvarez, 36 Tisch-Rivero Es fehlen: 5 Vasoski (Rippenbruch), 6 Teber (5. Gelbe Karte), 20 Preuß (Aufbautraining nach Knieoperation), 21 Pröll (Schulteroperation), 23 Russ (Rotsperre), 27 Schwegler (Gelb-Rote Karte) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Sollte Amanatidis (Reizung im Knie) passen müssen, stünde vorne Martin Fenin als Ersatz bereit. Im Mittelfeld muss Trainer Skibbe ohnehin improvisieren.

Aufstellung: 1 Pouplin – 6 Cha, 5 Butscher, 3 Bastians, 24 Mujdza – 20 Banovic, 18 Flum – 10 Abdessadki, 7 Makiadi – 27 Reisinger, 8 Idrissou Reserve: 26 Salz (Tor), 15 Barth, 16 Roth, 17 Ollé Ollé, 19 Glockner, 22 Uzoma, 23 J. Schuster, 25 Sirigu, 30 Targamadze Es fehlen: 2 Krmas (Wadenverhärtung), 11 Jäger (Achillessehne), 13 Bechmann (Dehnung Syndesmose), 38 Toprak (Reha) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Die Chancen von Krmas auf einen Einsatz sind minimal. Möglich ist auch, dass Barth oder Flum innen verteidigen und Butscher linker Verteidiger bleibt.

Aufstellung: 27 Fromlowitz – 6 Cherundolo,21 Haggui,19 Schulz,15 Djakpa – 14 Balitsch – 23 Sofian Chahed, 26 Rosenthal – 10 Bruggink – 24 Stajner, 11 Ya Konan Reserve: 30 Jensen (Tor), 5 Eggimann, 7 Pinto, 20 Krzynowek, 22 Rama, 28 Balogun, 33 Schmiedebach, 34 Rausch, 35 Sofien Chahed Es fehlen: 1 Enke (Trainingsrückstand), 2 Vinicius (Bandscheiben-OP), 3 Andreasen (Schambeinentzündung), 8 Lala (Rückenprobleme), 9 Hanke (Knieprobleme), 13 Schlaudraff (Reha nach irritiertem Rückennerv), 32 Forssell (Fußoperation), 37 Zizzo (Kreuzbandriss) Zum Spiel: Wenn Schulz spielen kann und Sofian Chahed, Haggui und Cherundolo fit von den Länderspielen zurückkommen, deutet sich dieselbe Aufstellung wie jüngst gegen Freiburg an. Statistik: Letzte Saison 4:0, davor 0:0 und 2:0. Hannover schoss in Frankfurt das letzte Tor beim 1:0-Sieg in der Saison 2005/06. Viermal endete diese Paarung bereits mit 3:3. Nur beim höchsten Sieg 1975/76 (5:1) fielen ebenfalls sechs Tore. Bilanz: 8–8–3, 38:23 Tore.

Aufstellung: 22 Butt – 21 Lahm, 5 van Buyten, 28 Badstuber, 4 Braafheid – 16 Ottl, 17 van Bommel – 25 Müller, 31 Schweinsteiger – 33 Gomez, 18 Klose Reserve: 1 Rensing (Tor), 6 Demichelis, 7 Ribery, 8 Altintop, 9 Toni, 13 Görlitz, 15 Breno, 19 Baumjohann, 20 Sosa, 23 Pranjic, 30 Lell, 44 Tymoshchuk Es fehlen: 10 Robben (Aufbautraining nach Knieoperation), 11 Olic (Muskelbündelrriss in der Wade) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Der Einsatz von Ribery (Reizung der Patellasehne) ist fraglich. In der Abwehr ist die Rückkehr von Demichelis denkbar, ebenso, dass Lahm nach links rückt und Altintop oder Tymoshchuk rechts verteidigen. Statistik: Zuletzt 0:1 (2004/05), davor 0:6 (2003/04) – nie verlor Freiburg zu Hause in der Bundesliga höher. Das letzte Tor schoss der SC daheim gegen Bayern beim 1:1 (2000/01), den letzten Heimsieg feierten die Breisgauer 1995/96 (3:1). Bilanz: 3–2–5, 13:17 Tore.

Hamburger SV – Bayer Leverkusen

VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach

Aufstellung: 1 Rost – 20 Demel, 17 Boateng, 5 Mathijsen, 6 Aogo – 14 Jarolim, 8 Zé Roberto – 21 Pitroipa, 15 Trochowski, 11 Elia – 16 Berg Reserve: 12 Hesl, 29 Mickel (Tor), 3 Rozehnal, 7 Jansen, 13 Tesche, 19 Arslan, 25 Rincon, 28 Tavares, 35 Torun Es fehlen: 2 Alex Silva, 9 Guerrero, 30 Benjamin, 33 Stepanek (alle Kreuzbandriss), 4 Reinhardt (Mittelfußbruch), 10 Petric (Sprunggelenkoperation), 18 Castelen (Knieprobleme) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Entscheidet sich Labbadia für ein Festhalten am 4-4-2-System, könnte Elia in die Spitze und Trochowski nach links rücken. Torun ist Startelf-Anwärter anstelle von Pitroipa.

Aufstellung: 1 Benaglio – 20 Riether, 5 Costa, 17 Madlung, 4 Schäfer – 7 Josué – 13 Hasebe, 25 Gentner – 10 Misimovic – 9 Dzeko, 11 Martins Reserve: 12 Lenz, 35 Hitz (beide Tor), 3 Alvim, 6 Simunek, 14 Santana, 15 Ziani, 16 Johnson, 19 Pekarik, 23 Grafite, 24 Dejagah, 27 Esswein, 28 Baier, 32 Schindzielorz, 43 Barzagli Es fehlt: 8 Kahlenberg (Hüftverletzung) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Setzt Trainer Veh doch auf Grafite, dann bliebe Martins wieder nur die Jokerrolle. Möglich auch, dass Ziani für Hasebe beginnt. Falls Benaglio (Magendarm-Virus) ausfällt, kommt Lenz im Tor zum Zug.

Aufstellung: 1 Adler – 2 Schwaab, 5 Friedrich, 4 Hyypiä, 27 Castro – 23 Vidal, 6 Rolfes – 7 Barnetta, 39 Kroos – 9 Kießling, 19 Derdiyok Reserve: 21 Bobel, 36 Giefer (beide Tor), 3 Reinartz, 8 Bender, 10 Renato Augusto, 15 Sarpei, 17 Sukuta-Pasu, 18 Zdebel, 20 Sinkiewicz, 29 Gekas Es fehlen: 9 Helmes (Aufbautraining), 22 Fernandez (Reha), 33 De Wit (Aufbautraining), 24 Kadlec (Syndesmose), 26 Touré (Aufbautraining) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Toni Kroos dürfte nach seiner Gala gegen den 1. FC Nürnberg im Team bleiben. Renato Augusto wird wohl zunächst auf der Bank sitzen.

Aufstellung: 30 Bailly – 22 Levels, 4 Brouwers, 31 Dante, 3 Daems – 8 Meeuwis, 14 Marx – 40 Matmour, 18 Arango – 9 Colautti, 10 Bobadilla Reserve: 1 Heimeroth (Tor), 7 Stalteri, 11 Reus, 13 Neustädter, 15 Kleine, 16 Friend, 20 Jaures, 23 Dorda, 24 Jantschke, 25 Lamidi, 26 Bradley, 27 Neuville, 29 Bäcker Es fehlen: 6 Callsen-Bracker (Sehnenentzündung am Fuß), 19 Alberman (Reizung an der Ferse), 21 Löhe (Bänderanriss im Ellenbogen) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Arango und Bradley kehren erst am Freitag von den Nationalmannschaften zurück. Sollte das Comeback von Daems platzen, kommt Stalteri rechts, Levels rückt nach links.

Statistik: Letzte Saison 3:2, davor 1:0. Den letzten Bayer-Sieg in Hamburg gab es 2005/06 (2:0). In dieser Begegnung fielen nie mehr als fünf Tore. Nur einmal schoss eine Mannschaft vier Tore – der HSV beim 4:1 in der Spielzeit 2002/03. Bilanz: 13–9–8, 42:31 Tore.

Statistik: Letzte Saison 3:0, davor 1:0 (2006/07). Am 7. 11. 1998 feierten die Wölfe beim 7:1 gegen Gladbach ihren höchsten Bundesliga-Sieg aller Zeiten. Den letzten Dreier in Wolfsburg ergatterten die Fohlen in der Saison 2003/04 mit 3:1. Bilanz: 7–0–2, 20:8 Tore.

BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

23

1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05 Aufstellung: 1 Mondragon – 2 Brecko, 21 Geromel, 3 Mohamad, 6 Wome – 7 Freis, 8 Petit, 17 Pezzoni, 22 Ehret – 9 Ishiaku, 10 Podolski Reserve: 18 Kessler, 34 Varvodic (beide Tor), 4 Matip, 11 Novakovic, 13 Brosinski, 14 Sanou, 16 Schorch, 19 Yalcin, 20 Chihi, 23 McKenna, 29 Zielinsky Es fehlt: 12 Maniche (Rotsperre) – Gelbsperre droht: Petit (4) Zum Spiel: Da der offensivstärkere Wome in die Elf zurückkehrt, bewerben sich Brecko, der zuletzt links verteidigte, und Schorch um den Posten rechts in der Viererkette. Der zuvor lange verletzte Novakovic kommt trotz oder gerade wegen seiner beiden Länderspieleinsätze für Slowenien höchstwahrscheinlich nicht für die Startformation infrage. Aufstellung: 33 Müller – 16 Heller, 26 Bungert, 4 Noveski, 24 Löw – 19 Soto, 13 Pekovic – 21 Karhan, 25 Ivanschitz, 14 Schürrle – 23 Bancé Reserve: 29 Wetklo (Tor), 2 Svensson, 3 van der Heyden, 5 Gopko, 7 Polanski, 8 Baljak, 9 Borja, 18 Hyka, 27 Gunkel, 32 Bogavac, 43 Grimaldi Es fehlen: 1 Wache (Patellasehne), 6 Hoogland (Hämatom am Schienbeinkopf), 11 Trojan, 17 Rose, 22 Amri (alle Trainingsrückstand), 15 Kirchhoff (Achillessehne) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Die Außenverteidiger Florian Heller (Muskelprobleme) und Zsolt Löw (Knieprellung) sind einsatzfähig. Kapitän Hooglands Comeback ist fraglich. Statistik: Erst einmal empfing der FC die Mainzer in der Bundesliga und gewann 1:0 (2005/06). Zuletzt traf man sich in der 2. Liga, die Kölner siegten 2:0 (2007/08). Köln wartet auf den ersten Heimsieg, Mainz verlor auswärts zuletzt 0:3 in Bremen.

1. FC Nürnberg – Hertha BSC Aufstellung: 1 Schäfer – 2 Diekmeier, 5 Wolf, 25 Pinola, 16 Judt – 24 Kluge – 7 Gygax, 17 Frantz – 11 Mintal – 8 Eigler, 10 Bunjaku Reserve: 30 Stephan (Tor), 4 Nordtveit, 6 Maroh, 12 Risse, 13 Perchtold, 14 Choupo-Moting, 19 Boakye, 20 Bieler, 21 Vidosic, 26 Broich, 31 Welnicki, 33 Kaya, 36 Mnari Es fehlen: 9 Charisteas (Muskelfaserriss), 22 Gündogan (Mittelfußprellung), 23 Spiranovic (Bluterguss im Oberschenkel) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Wolf und Boakye sind wieder fit, für Letzteren käme ein Einsatz von Beginn an aber zu früh. Gygax könnte erstmals in dieser Saison eine Chance erhalten. Aufstellung: 1 Drobny – 6 Janker, 3 Friedrich, 4 von Bergen, 13 Stein – 20 Ebert, 8 Dardai, 44 Kacar, 7 Cicero – 10 Raffael – 9 Ramos Reserve: 40 Burchert (Tor), 2 Kaka, 5 Pejcinovic, 17 Arguez, 18 Wichniarek, 22 Bengtsson, 23 Domovchiyski, 27 Cesar, 28 Lustenberger, 36 Hartmann Es fehlen: 11 Kringe (Mittelfußbruch), 12 Ochs (Muskelfaserriss), 25 Nicu (Bluterguss im Sprunggelenk), 26 Piszczek (Innenbanddehnung im Knie), 30 Gäng (Trainingsrückstand nach Haarriss) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Drobny (Muskelfaserriss im Oberschenkel, Kapselverletzung am Daumen) will ebenso wie Dardai (Prellung des Sprunggelenks) rechtzeitig fit werden, Nicu fällt wohl aus. Statistik: Die letzten drei Spiele von Hertha in Franken endeten alle 2:1 (2007/08, 2006/07 und 2005/06). Der höchste Sieg in dieser Paarung gelang den Gästen 1990/91 (4:1). Nur beim 4:2-Sieg des FCN in der Saison 1982/83 fielen mehr Tore. Bilanz: 7–2–4, 21:19 Tore.

Borussia Dortmund – VfL Bochum

NACHRICHTEN Runder Tisch will Chip im Ball Beim diesjährigen Runden Tisch in München sprachen sich die Vertreter der Bundesliga (Felix Magath, Christian Nerlinger, Rudi Völler), der DFL (Geschäftsführer Holger Hieronymus) und des DFB (Vizepräsident Dr. Rainer Koch) zur besseren Torbestimmung erneut für die Einführung des Chips im Ball aus. „Wenn wir die Technik haben, sollten wir sie auch nutzen“, sprach sich Schalke-Coach Magath deutlich für die Hilfsmöglichkeit aus. Darüber hinaus lobte er die bisherigen Leistungen der Schiedsrichter. „Sie sind sehr gut und ich bin sehr angetan. Die Referees leiten großzügiger, und das kommt allen zugute.“

Wolfsburg nach Südafrika Der VfL Wolfsburg bezieht in der Winterpause ein Kurztrainingslager in Südafrika. Der Meister fliegt vom 2. bis zum 5. Januar nach Port Elizabeth.

VfB muss 35 000 Euro zahlen Der VfB Stuttgart muss wegen Ausschreitungen seiner Fans beim Spiel in Frankfurt (0:3) 35 000 Euro Geldstrafe zahlen. Bei den Vorfällen waren sieben Ordner verletzt worden. Zuvor war Gastgeber Eintracht Frankfurt zur Zahlung von 15 000 Euro verurteilt worden.

Fahrian erleidet Herzinfarkt Der frühere Nationaltorhüter Wolfgang Fahrian hat im Urlaub auf Ischia einen Herzinfarkt erlit-

ten. Der 68-Jährige bestritt zehn Länderspiele und nahm 1962 an der Weltmeisterschaft in Chile teil. Heute ist er als Spielerberater tätig.

Testspiel Jahn Regensburg – FC Bayern 1:0 Regensburg: Sattelmaier (46. Becker) – Jarosch (75. Szücs), Hagmann (27. Hörnig), Maul, Binder (46. Romminger) – Schlauderer, Zellner (46. Haller), Kreis, Berger (60. Hein) – Stoilov (46. Shynder), J. Schmid (46. Beigang) Bayern: Rensing – Lell, Breno, Schütz (73. Sene), Kuru – Görlitz, Ottl, van Bommel (61. Ekici) – Sosa, Baumjohann – Toni Tor: 1:0 Shynder (47.)

Frankfurt beurlaubt Wegmann Frauen-Bundesligist 1. FFC Frankfurt hat am Mittwoch Cheftrainer Günter Wegmann beurlaubt. Der bisherige Co-Trainer Sven Kahlert übernimmt das Team.

Frauen: 2. Runde im DFB-Pokal SC Freiburg – 1. FC Saarbrücken 2:0 Magdeburger FFC – Essen-Schönebeck 1:4 SC Sand – FF USV Jena 0:5 FFC Turbine Potsdam – FFC Oldesloe 7:0 SG Lütgendortmund – Lok. Leipzig 1:2 SV BW H. Neuendorf – Werder Bremen 1:4 1899 Hoffenheim – VfL Sindelfingen 0:1 TSV Crailsheim – 1. FC Köln 2:5 FCR 2001 Duisburg – Herforder SV 9:0 Bayern München – FFC W. München 2:1 SG Wattenscheid 09 – ASV Hagsfeld 2:1 Mellendorfer TV – FSV Gütersloh 0:5 VfL Wolfsburg – Hamburger SV 3:0 Bayer Leverkusen – TuS Wörrstadt 7:0 Holstein Kiel – TeBe Berlin heute, 18 Uhr Bad Neuenahr – FFC Frankf. heute, 16 Uhr

FUSSBALL LIVE

Das komplette Sportprogramm finden Sie unter www.kicker.de/tv

Aufstellung: 1 Weidenfeller – 25 Owomoyela, 4 Subotic, 15 Hummels, 17 Dede – 22 Bender – 16 Blaszczykowski, 8 Sahin – 10 Zidan – 18 Barrios, 9 Valdez Reserve: 20 Ziegler (Tor), 11 Rangelov, 14 Feulner, 19 Großkreutz, 21 Hünemeier, 27 Felipe Santana, 29 Schmelzer Es fehlen: 5 Kehl (Sehnenentzündung am Schambein), 7 Tinga (Leistenzerrung), 30 Hajnal (Bänderabriss) – Gelbsperre droht: – Zum Spiel: Trainer Jürgen Klopp bieten sich mehrere Optionen, um Hajnals Ausfall zu kompensieren. Bleibt es beim 4-4-2, wäre auch Großkreutz eine Alternative.

Aufstellung: 26 Luthe – 21 Pfertzel, 4 Maltritz, 25 Yahia, 6 Fuchs – 7 Freier, 5 Dabrowski, 10 Epallé, 22 Azaouagh – 9 Sestak, 14 Klimowicz Reserve: 1 Fernandes, 31 Renno (beide Tor), 2 Concha, 8 Johansson, 11 Dedic, 16 Hashemian, 19 Grote, 20 Mavraj, 30 Fabian Es fehlen: 18 Heerwagen (Trainingsrückstand nach Kieferbruch), 15 Imhof (Wirbelkörper-Bruch), 23 Ono (Gelb-Rot-Sperre), 27 Vogt (Innenbandanriss) – Gelbsperre droht: Epallé (4) Zum Spiel: Im zentralen Mittelfeld könnte auch Johansson zum Einsatz kommen. In der Innenverteidigung dürfte Trainer Heinemann auf Maltritz und Yahia bauen. Statistik: Letzte Saison 1:1, davor 2:1. Dreimal erzielte der BVB zu Hause gegen den VfL fünf Tore – beim höchsten Sieg (5:0 in der Saison 2000/01), im torreichsten Spiel (5:3 in der Saison 1977/78) und 1997/98 beim 5:2. Bilanz: 17–7–5, 59:33 Tore.

FREITAG 17.00 Uhr Eurosport: Ungarn – Costa Rica (U-20-WM; Spiel um Platz 3) 18.00 Uhr Sky: Oberhausen – St. Pauli, Bielefeld – Aachen (2. Liga) 20.00 Uhr Eurosport: Ghana – Brasilien (U-20-WM; Finale) 20.30 Uhr Sky: Energie Cottbus – 1. FC Kaiserslautern (2. Liga) SAMSTAG 12.00 Uhr Eurosport 2: Yokohama F-Marinos – Nagoya Grampus Eight (Japan) 13.00 Uhr Sky: 1860 München – Duisburg, Rostock – Paderborn (2. Liga) 13.45 Uhr Sky: Aston Villa – FC Chelsea (England) 15.30 Uhr Sky: Die sechs Bundesligaspiele des Nachmittags live und in der Konferenz 16.00 Uhr Sky: Manchester United – Bolton Wanderers (England) 18.00 Uhr Sky: Austria Wien – RB Salzburg (Österreich) 18.30 Uhr Sky: Hamburger SV – Bayer Leverkusen (Bundesliga) SONNTAG 13.30 Uhr Sky: Die drei Zweitligaspiele des Tages live und in der Konferenz 14.00 Uhr Sky: Blackburn Rovers – FC Burnley (England) 15.30 Uhr Sky: VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach (Bundesliga) 17.00 Uhr Sky: Wigan Athletic – Manchester City (England) 17.30 Uhr Sky: Borussia Dortmund – VfL Bochum (Bundesliga)

24

BUNDESLIGA

Spitzen-Kr

WUSSTEN SIE SCHON, DASS . . . … Leverkusen bislang 53-mal in 31 Jahren Bundesligazugehörigkeit den Platz an der Sonne einnahm, der HSV in 47 Jahren bereits 102-mal? … der HSV die letzten sechs Begegnungen gegen Leverkusen nicht verloren hat? Es gab vier Niederlagen für Bayer und zwei Unentschieden. … erst elf Spieltage in der Bundesligageschichte beide Vereine gemeinsam auf den Rängen eins und zwei sahen? Vor der laufenden Spielzeit war dieses erst fünfmal der Fall. … die beiden Kontrahenten als einzige Bundesligateams noch ungeschlagen sind? … bei beiden nach acht Spieltagen je 61 herausgespielte Torchancen in der Statistik stehen? Dieses ist der Topwert der Liga. … Hamburgs Neuzugang Zé Roberto der einzige Akteur ist, der am Samstag gegen seinen Ex-Verein antreten wird? Der Brasilianer absolvierte von 1998 bis 2002 113 Bundesligaspiele (17 Tore) für Leverkusen. … dem HSV nur noch ein Zähler fehlt, um Bremen (Platz 2, 2401) in der ewigen Tabelle einzuholen? Bayer liegt mit 1560 Punkten auf Rang elf.

Es ist das Duell Zweiter gegen Erster, wenn der HAMBURGER Samstag aufeinandertreffen. Der kicker beleuchtet die To

HAMBURG: Labbadia grübelt ohne Petric und Guerrero über sein System und D

Rechts, links oder ganz vorn? Müder Elia ist die G 1Mittwochvormittag ergänzte Bruno Labbadia (43) seinen Kader mit Amateur- und Jugendspielern. Trotz fehlender Nationalkicker sollten Spielformen und taktische Varianten trainiert werden. Die gestrige Botschaft: Auch ohne die langzeitverletzten Torjäger Paolo Guerrero (25) und Mladen Petric (28) ist die Abkehr vom 4-4-2-System keineswegs beschlossen. Rückkehrer Marcell Jansen (23) hatte während des Trainingsspiels den linken und der etatmäßige Linksaußen Eljero Elia (22) den rechten Flügel besetzt. Nur eines von mehreren möglichen Denkmodellen für das Topspiel gegen Leverkusen. Elia könnte bei einer

Umstellung im 4-2-3-1-System am linken Flügel bleiben, im 4-4-2 aber auch, wie bereits gegen den FC Bayern, ganz vorn beginnen. Viele Fragezeichen für den Youngster, der mit einem weiteren Problem zu kämpfen hat: Müdigkeit. Die Niederlande hatten das Wochenende zu einem Australien-Trip genutzt. „Ein Flug über Hongkong dauerte insgesamt 25 Stunden, ich bin immer noch müde und habe die Zeitumstellung noch nicht verkraftet“, klagte Elia gestern Mittag und ist sicher: „So ein Spiel werden wir nicht mehr machen. In unserem Kader sind fast nur Spieler aus großen Klubs. Jeder kann sich denken, was da los ist. Aber ich

werde Samstag bereit sein.“ Welche Rolle er dann spielen wird, hat sein Trainer ihm noch nicht verraten. „Links habe ich die Kontrolle, aber wenn es für unseren Erfolg nötig ist, spiele ich auch vorn.“ Elia richtet den Blick bereits jetzt über Leverkusen hinaus auf Celtic Glasgow und Schalke 04. „Wir stehen vor einer großen Woche. Wir müssen alle drei Spiele gewinnen, wenn wir unsere nationalen und internationalen Ziele erreichen wollen.“ Dass Hamburgs Kader dazu auch ohne Petric und Guerrero in der Lage ist, davon zeigt sich Guy Demel (29) überzeugt. „Die ganze Liga schaut jetzt auf uns und denkt, wir brechen ein. Aber wir müssen

LEVERKUSEN: Kadlec fällt länger aus – Der Brasilianer

Die 10 Jahres-Bilanz: Noch nie stand Bayer so gut

Heynckes schaut genau hin: Rena 8. Spieltag

2009/10

1

2008/09

3

2007/08

4

2006/07

14

2005/06

8

2004/05

9

2003/04

2

2002/03

15

2001/02

3

2000/01

6

Saisonende

? 9 7 5 5 6

8. Spieltag

2 1

6 13 2 18

3

12

15

14

2 4

15 5

Saisonende

? 5 4 7

3 8 8 4 11

13

1In den kommenden zwei Tagen bis zum Spitzenspiel in Hamburg wird Jupp Heynckes (64) bei den Trainingseinheiten noch genauer hinschauen als sonst. Es gilt, Renato Augusto (21) unter die Lupe zu nehmen. „Ich muss restlos davon überzeugt sein, dass er bei 100 Prozent ist“, sagt der Trainer. Der Brasilianer hat schwere Wochen hinter sich. Zunächst quälte ihn eine Einblutung im Knie, kaum genesen, bekam er einen Schlag auf die Wade. Der daraus resultierende Bluterguss, bis heute nicht gänzlich auskuriert, verhinderte seinen Einsatz beim 4:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg. Dass sein „Vertreter“ Toni Kroos (19) in dieser Partie groß auftrumpfte (ein Tor, ein Assist, kicker-Note 1,5) macht die Sache für Samstag spannend. Renato Augusto oder Kroos? Heynckes macht kein Geheimnis daraus, wen er spielen lassen würde, wenn es keine Komplikationen gäbe: „Bei völliger Fitness ist Renato

Augusto absoluter Stammspieler, keine Frage!“ Diese Fitness ist aber nicht garantiert. Und so kommt wieder Kroos ins Spiel. Auch der kriegt reichlich Zucker von seinem Chef: „Toni entwickelt sich hervorragend. Er trainiert sehr gut, hat an sich gearbeitet und könnte den Schwung aus dem Nürnberg-Spiel mit nach Hamburg nehmen.“ Die Bayern-Leihgabe wirkt seit einigen Wochen offener, fitter und präsenter. Kein Wunder, dass man sich Gedanken macht, ihn über die vereinbarte Leihzeit hinaus in Leverkusen zu halten. „Darüber werden wir in der Winterpause reden“, kündigt Heynckes an, der aber auch weiß, dass das Gesetz des Handelns beim Rekordmeister liegt: „Wenn die Bayern nicht wollen, dann haben wir keine Chance.“ Betroffen von der Personalie Renato Augusto/Kroos wäre auch Tranquillo Barnetta. Der Schweizer rückte bereits gegen Nürnberg von der linken Seite nach rechts,

kicker, 15. Oktober 2009

räfte

R SV und LEVERKUSEN am opleute beider Teams.

Demel hat große Ziele

Geheimwaffe Charakter zeigen. Wenn wir aus dieser Situation rauskommen, dann ist für uns alles möglich.“ Demels Ziel: „Wenn Petric und Guerreo zurückkommen, wollen wir immer noch da stehen, wo wir mit ihnen hingekommen sind.“ S E B A S T I A N WO L F F

NACHGEHAKT kicker: Herr Boateng, haben Sie bei Ihrem Länderspiel-Debüt in Russland mit einem Topstar das Trikot tauschen können? Jerome Boateng (21): Wie denn? Ich war nach Gelb-Rot am Ende ja nicht mehr auf dem Platz. Aber meine ersten beiden Nationaltrikots waren ohnehin für meine Eltern reserviert.

r hat noch Probleme

ato oder Kroos? weil Heynckes Kroos lieber links sieht. Schon gegen den Club bildeten der und Gonzalo Castro ein funktionierendes Duo dort. Der Deutsch-Spanier wird wohl noch länger links aushelfen müssen: Pechvogel Michal Kadlec (24, Syndesmose) musste das Lauftraining wegen Schmerzen abbrechen, reist am Montag zur Untersuchung nach München, rechnet selbst mit mindestens zwei zusätzlichen Wochen Pause: „Ich fühle mich beschissen“, so Kadlec. Einen Trost gab es vom Trainer, der ihn auf Heimaturlaub nach Tschechien schickte. Kadlec: „Eine tolle Geste !“ F. LU ß E M

NACHGEHAKT kicker: Herr Helmes, einige Bayer-Fans sind gereizt, weil Sie öffentlich sagten, Sie könnten sich „irgendwann“ eine Rückkehr nach Köln vorstellen. Wollen sie weg? Patrick Helmes (25): Ich habe einen Vertrag bis 2013 in Leverkusen und fühle mich wohl hier. Reicht das?

25

Von Lehrlingen, Chefs und Arbeitstieren FRANK ROST (HSV) – RENÉ ADLER (LEVERKUSEN): Wackler haben Seltenheitswert Frank Rost (35) ist unverändert Führungsfigur und Wortführer in Hamburgs Kader, zählt zu Labbadias Eckpfeilern, wackelte in dieser Serie im Pokal (Osnabrück) und Europa League (Wien) aber auch schon. In der Liga bislang stabil.

René Adler (24) spielt bislang eine Saison ohne Wackler, wird allerdings erheblich weniger geprüft als in der vergangenen Saison, da die defensive Stabilität verbessert wurde. Dabei kommt ihm seine ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit zugute.

JEROME BOATENG – GONZALO CASTRO: Der eine ist schon da, wo der andere wieder hin will Jerome Boateng (21) ist der Aufsteiger – er rechtfertigt das Vertrauen, in seiner Paraderolle als Innenverteidiger ran zu dürfen, hilft aber auch als Links- und Rechtsverteidiger aus. Und das meist zuverlässig. Schnell, elegant. Und mit minimierter Fehlerquote.

Gonzalo Castro (22) möchte dahin, wo Boateng in der vergangenen Woche war – sein Ziel ist das Comeback in der Nationalelf. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen als Rechts- oder Linksverteidiger kommt er der Sache so nahe wie schon lange nicht mehr.

JORIS MATHIJSEN – SAMI HYYPIÄ: Zwei Chefs, die hinten den Laden zusammenhalten Joris Mathijsen (29) ist der Mr. Unaufgeregt. Verliert selten Ruhe und Ordnung, hat zwar nicht die Eleganz und Dynamik von Boateng, ist im Spielaufbau aber im Vergleich zur Vergangenheit dennoch verbessert. In Labbadias System der unumstrittene Abwehrchef

XSami Hyypiä (36) gilt als eine der Symbolfiguren des Aufschwungs bei Bayer. Der Finne besticht durch Sachlichkeit und die Intelligenz, Laufduelle, die er verlieren könnte, von vornerein durch brillantes Stellungsspiel zu verhindern. Wartet nur noch auf ein Kopfballtor.

DAVID JAROLIM – ARTURO VIDAL: Ein Arbeitstier mit Übersicht und ein Hitzkopf David Jarolim (30) ist das Arbeitstier neben Zé Roberto, profitiert vom Brasilianer, weil ihn, anders als im Vorjahr, die Last des Gestalters nicht mehr erdrückt. Besticht auf der Doppel-Sechs nicht nur mit Arbeit, sondern auch mit Übersicht. Ein echter Kapitän.

Hitzkopf Arturo Vidal (22) profitiert enorm von Jupp Heynckes. Der zog ihn neben Rolfes ins defensive Mittelfeld und machte ihm klar, dass Fußball viel mit taktischer Disziplin zu tun hat. Mit Erfolg: Die Aussetzer werden seltener, die Leistungen besser..

ZÉ ROBERTO – SIMON ROLFES: Brillanter Taktgeber trifft auf nimmermüden Antreiber Zé Roberto (35) ist jenes Puzzleteil, das dem HSV im Endspurt des Vorjahres gefehlt hat. Brillant als Takt- und Ideengeber, interpretiert die Doppel-Sechs wesentlich offensiver als Jarolim, rechtfertigt dies mit ungeheurer Effektivität: Schon vier Tore und drei Vorlagen.

Simon Rolfes (27) ist nicht nur der Kapitänsbinde wegen dominant wie nie. Kristallisiert sich immer deutlicher als der Führungsspieler heraus, ist nimmermüder Antreiber und torgefährlich wie nie. Seine Ruhe und Geduld strahlen positiv auf das Team ab.

ELJERO ELIA – TRANQUILLO BARNETTA: Lahmender Turbo hier, schwer einschätzbare Größe dort Eljero Elia (22) startete furios in die Saison, wirbelte atemberaubend über links, zollte zuletzt jedoch seinem kraftraubenden Stil Tribut. Nicht mehr so explosiv, darunter leidet sein Trickreichtum. Zündet der Turbo nicht, verliert der HSV erheblich an Klasse.

Tranquillo Barnetta (24) rackert auf den Flügeln für zwei, worunter manchmal die Genauigkeit bei Flanken, Pässen und Schüssen leidet. Präsenz und Unberechenbarkeit aber machen ihn zu einer schwer einschätzbaren Größe für den Gegner.

MARCUS BERG – STEFAN KIESSLING: Teurer Lehrling mit einem Tor, Kämpfer um die WM-Teilnahme Marcus Berg (23) war dem HSV 9,5 Millionen wert, dennoch sollte er hinter Guerrero und Petric aufgebaut werden. Ein teurer Lehrling. Seit den Verletzungen der Top-Stürmer wirkt er überfordert und fußballerisch limitiert. Erst ein Liga-Tor.

Stefan Kießling (25) spielt die Saison seines Lebens. Geackert wie ein Gaul hat er immer, jetzt trifft er auch noch regelmäßig. Der Blondschopf harmoniert prächtig mit seinem Sturmpartner Eren Derdiyok (21) und kämpft unverdrossen für sein Ziel, die WM-Teilnahme.

SPANIEN

kicker, 15. Oktober 2009

Ärger um Ronaldo

INTERVIEW

international

Christoph Metzelder: Erneuter Rückschlag

1Er war fast schon alles bei den „Königlichen“: Sportdirektor, Trainer, Spieler sowieso. Seit Sommer nun ist Jorge Valdano (54), 1986 mit Argentinien Weltmeister, Generaldirektor von Real Madrid. kicker: Sieben Siege in den ersten sieben Saisonspielen, doch zuletzt beim 1:2 in Sevilla gab es prompt die erste Niederlage, als Cristiano Ronaldo wegen einer Knöchelverletzung fehlte. Nun geht’s gegen Valladolid, erneut ohne den Superstar. Ist Real von Cristiano Ronaldo abhängig, Herr Valdano? Jorge Valdano: Klar ist er bei uns ein Hauptdarsteller, genauso wie er das bei Manchester United war. Wenn man einen der besten Spieler der

Foto: pixathlon

JORGE VALDANO Real Madrid

Champions-League-Sieg kein Muss: Generaldirektor Jorge Valdano.

„Xabi hat eine Hauptrolle“ Welt im Team hat, muss man voll auf ihn setzen. Aber das heißt nicht, dass wir von ihm abhängig sind. kicker: Ob mit oder ohne Cristiano, es lief trotz der anfänglichen Siege oft nicht rund. Warum? Valdano: Es kamen acht neue Spieler, die Mannschaft muss sich finden. Doch im Vergleich zum Vorjahr haben wir zwei Vorteile. Erstens sind die Spieler in guten Händen, da Trainer Manuel Pellegrini seine Kompetenz längst bewiesen hat. Zweitens sind sich die Spieler ihrer Verantwortung bewusst. Es ist leicht, mit ihnen zu arbeiten, auch wenn noch nicht alles rund läuft. kicker: Gegen Sevilla gab es defensiv große Lücken, nach vorne ging wenig ohne Cristiano Ronaldo. Valdano: Ausgangspunkt ist das Mittelfeld, da fehlt oft noch die Abstimmung zwischen flüssigem Aufbau und Ruhephasen. kicker: Welche Rolle kommt hierbei Neuzugang Xabi Alonso zu? Valdano: Er hat eine Hauptrolle, wegen seiner Intelligenz, Reife und Fähigkeit, ein Spiel zu lenken. Mit seinen Anlagen muss er geradezu Stil und Rhythmus vorgeben. kicker: Xabi Alonso als der Mann? Valdano: Ein Cristiano Ronaldo kann mit seinen Fähigkeiten natürlich immer das Resultat beeinflussen, was letztlich die größte Waffe ist. Doch Xabi hat die Fähigkeit, das Spiel in seine Bahnen zu lenken.

kicker: Fehlt Real ein Xavi oder Iniesta? Valdano: Wir haben Xabi Alonso, Guti oder Granero, die so eine Rolle perfekt ausfüllen können. Auch Real hat ein gewaltiges Mittelfeld. kicker: Trainer Pellegrini sprach von dem Ziel, exzellenten Fußball zu spielen. Ist das zu hoch gegriffen? Valdano: Dazu bedarf es eingespielter Mechanismen, die zu erreichen wiederum Zeit benötigt. Bei den Spielern, die wir haben, werden wir uns immer im Vorwärtsgang am

wohlsten fühlen und nicht dabei, den Ball ewig in den eigenen Reihen zu halten. Das muss man wissen. kicker: Barcas Stil wird nicht imitiert? Valdano: Real hat noch nie jemanden imitiert. Real ist Real. kicker: Muss Real alles gewinnen? Valdano: Nein. Wir haben die Verpflichtung, täglich besser zu werden. Gute Resultate sind immer die Konsequenz guter Arbeit. kicker: Ein Champions-LeagueFinale im Mai im Bernabeu ohne Real. Was wäre das für Sie? Valdano: Eine Enttäuschung. Aber es geht nur Schritt für Schritt, darauf vertrauend, dass das Team immer besser wird. Dafür bedarf es Geduld. Nach 1966 mussten wir 32 Jahre auf einen erneuten Sieg warten.

kicker: Trainer Pellegrini lässt viel rotieren. Was halten Sie davon? Valdano: Wir haben ja nicht nur eine gute Mannschaft, sondern einen guten Kader. Das ist der Unterschied zur ersten Etappe von Präsident Perez. Wir müssen auch im Frühjahr noch genug Kraft haben. kicker: Werden die Spieler die Rotation auf Dauer goutieren? Valdano: Das ist für alle auch eine große Motivation, selbst wenn es Woche für Woche natürlich Enttäuschungen Einzelner gibt. kicker: Wagen Sie den Vergleich der aktuellen Mannschaft mit den „Galaktischen“ rund um Zidane? Valdano: Wie gesagt: Wir haben nicht nur eine Elf, sondern einen kompletten Kader. Das war damals anders. kicker: Aber Stars zu haben, darauf kommt es Real schon an? Valdano: Diese Politik begann vor 50 Jahren mit Alfredo di Stefano. Wenn Real seither mal nicht die Besten der Welt hatte, verlor es auch sein Wesen. Diese Philosophie geht auf Don Santiago Bernabeu zurück. kicker: Sie sind Journalist, Autor, momentan Generaldirektor, waren auch schon Spieler und Trainer bei Real. Wann werden Sie Präsident? Valdano: Nun bin ich erst mal Direktor, was eines Tages wird, weiß ich nicht. Wirklich angestrebt hatte ich für mein Leben von Anfang an nur die Spielerkarriere. I N T E RV I EW: A L B E RTO RO B L E D O

1Das Glück ist ihm nicht hold: Christoph Metzelder fällt bei Real Madrid erneut verletzt aus. Im Training erlitt der 28-Jährige eine Knöchelverletzung und muss nach Klubangaben etwa eine Woche passen. Damit ist ein möglicher Einsatz des Ex-Dortmunders, der nach guter Saisonvorbereitung bislang erst ein Ligaspiel bestritt, für das Match am Samstag gegen Valladolid hinfällig. Metzelder hatte sich erst am 2. Oktober nach einer Muskelverletzung aus dem Krankenstand zurückgemeldet und galt für das Valladolid-Spiel als Alternative zu Europameister Raul Albiol, der nach den Länderspielen und vor der Champions League vermutlich eine Pause erhält. Die Chancen für eine von Metzelder erhoffte Vertragsverlängerung über 2010 hinaus werden damit kaum besser. Reals Lazarett wird derweil größer, hatte sich am Dienstag doch auch Mittelfeldmann Guti abgemeldet, ebenfalls mit lädiertem Knöchel. Die größten Wellen schlägt derweil weiter die Verletzung Cristiano Ronaldos, der drei bis vier Wochen außer Gefecht ist. Der Weltfußballer schied zuletzt im Qualifikationsspiel Portugals gegen Ungarn (3:0) nach 25 Minuten aus. Untersuchungen in Madrid ergaben: eine Bänderdehnung im rechten Knöchel, die ihre Ursache in einem Foul Diawaras im Champions-League-Spiel vor zwei Wochen gegen Marseille (3:0) hat. Ronaldo fehlte in der Folge beim 1:2 in Sevilla, hielt sich aber für fit genug, gegen Ungarn zu spielen. Genau das erzürnt Jorge Valdano: „Wir gaben Portugal alle medizinischen Infos. Es war fahrlässig, ihn spielen zu lassen“, so Reals Generaldirektor. Während Portugal diesen Vorwurf zurückwies und erklärte, Ronaldo selber habe Grünes Licht für seinen Einsatz gegeben, versuchte dieser, die Wogen zu glätten: „Ich habe nur versucht, meinem Land zu helfen.“ Mit einem Programm von täglich sieben Stunden arbeitet der Portugiese nun an der Rückkehr. K A R L PE T E R S

Foto: imago/MIS

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Pause: Christoph Metzelder.

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INTERNATIONAL

ENGLAND: Schiedsrichter fordern eine Sperre

Ferguson: 24 Stunden Zeit für zweites Sorry 1Während seine Nationalspieler in vieler Herren Länder um die WMQualifikation spielten und kämpften, verbrachte Manchester Uniteds Trainer Sir Alex Ferguson ein paar erholsame Tage in der Karibik. Ganz unbeschwert genießen konnte der Schotte die Sonne jedoch nicht, denn im fernen England zog derweil ein Gewitter gegen ihn auf. Weil der Meistercoach nach dem 2:2 gegen Sunderland Schiedsrichter Alan Wiley kritisiert und ihm mangelnde Fitness unterstellt hatte (kicker vom 5. Oktober), liefen die Unparteiischen gegen ihn Sturm. Sie fordern vom englischen Verband (FA) eine Sperre gegen Ferguson zu verhängen, wie sie sonst nur von der UEFA ausgesprochen wird: Demnach dürfte der Trainer am Spieltag keinen Kontakt zu seinen Spielern haben, nicht in die Kabine gehen oder im Mannschaftsbus mitfahren. Ferguson hatte über Wiley gesagt: „Der Schiedsrichter benötigte für jede Verwarnung 30 Sekunden. Und ich persönlich denke, er wollte eine Pause nehmen.“ Angesichts dieser Schärfe gab sich die Schiedsrichtervereinigung nicht mit einer ersten schriftlichen Entschuldigung Fergusons zufrieden, denn: „Diese Entschuldigung enthielt alles – außer ein Sorry zur persönlichen Anklage gegen Wileys Fitness.“ Dies sagt Alan Leighton, Generalsekretär der Schiedsrichter-Vereinigung. Die FA hat Ferguson nun bis zum morgigen Freitag Zeit gegeben, sich

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Vom Flüchtling zur Weltmeisterin Mein Tor ins Leben Sie ist eines der schönsten Gesichter der deutschen FrauenFußballnationalmannschaft. Lira Bajramaj vereint sportliche Klasse mit weiblicher Attraktivität - und sie hat, als Migrantenkind, eine unglaubliche und spannende Geschichte zu erzählen. Gebundenes Buch, Klappenbroschur, 160 Seiten, 13,5 x 21,5cm

erneut zu entschuldigen. 24 Stunden Zeit hat Ferguson demnach ab dem heutigen Tag, an dem er in Manchester nach seinem Kurzurlaub seine Arbeit wieder aufnimmt, das von den United-Anwälten vorbereitete Schreiben an den Verband weiterzuleiten. Ferguson wird über die Wucht der Entrüstung selbst überrascht sein, denn die Mutmaßung, er wollte mit seiner Kritik nur von der schwachen Leistung des Favoriten gegen die „Black Cats“ ablenken, ist nicht so abwegig. Schließlich fiel der Schotte in punkto Kritik gegenüber Referees nicht zum ersten Mal unangenehm auf – im Gegenteil: Sie ist bei ihm schon über all die Jahre zur Methode geworden. Aber noch nie hat sie zu einer Strafe in der Art geführt, wie sie nun gefordert wird. Doch eine Geldbuße, so meint die Schiedsrichterzunft, würde dem Millionär Ferguson nicht wehtun. Folgt die FA den Forderungen? Oder kommt Fergusons zweite Entschuldigung glaubwürdig rüber? Fakt ist, dass gerade in England die Schiedsrichter-Kritik angesichts einer intensiven „Respekt“-Kampagne sehr genau beäugt wird. Und, dass Ferguson nach verbalen Attacken im FA Cup 2008 gegen Schiri Atkinson und Ausbilder Hackett vom Verband die letzte eindringliche Ermahnung erhalten hatte. Somit steht auch die Glaubwürdigkeit der FA in diesen Tagen unter Beobachtung. K E I R R A D N E D G E

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kicker, 15. Oktober 2009

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Streithähne: Manchester Uniteds Trainer Sir Alex Ferguson hat Alan Wiley (re.) und die gesamte Schiedsrichterzunft gegen sich aufgebracht.

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Menge

INTERNATIONAL

kicker, 15. Oktober 2009

KICKER-KULISSE

NIEDERLANDE: Scheringas Bank vorm Bankrott

NOTIERT VON JÖRG WOLFRUM

Louis van Gaals Ex-Klub in Not

international

Den „Goldenen Fuß“ für die Verdienste seiner Karriere erhielt am Montag Ronaldinho in Monaco von Prinz Albert überreicht. Auch wenn der Brasilianer aktuell beim AC Mailand keine Bäume ausreißt, setzte er sich bei einer weltweiten Abstimmung durch, in der neben ihm drei weitere Profis über 29 Jahre zur Wahl standen: Buffon, Henry und Raul. Gleichzeitig wurden Karl-Heinz Rummenigge, Zbigniew Boniek, Oleg Blokhin, René Higuita und Nilton Santos als „Legenden des Fußballs“ geehrt. 2 Späte Reue: „Vielleicht war die Aktion gegen Materazzi zu heftig“, gestand Zinedine Zidane am Montag in einem Rundfunk-Interview, „ich war gestresst als Kapitän und als Spieler, der seine letzte WM spielte.“ Der Interviewer hatte Zidane nur das Stichwort „Selbstmord“ gegeben. Fragesteller bei RTL war übrigens kein Geringerer als Zidanes Ex-Kollege Bixente Lizarazu. 2 Endlich mal wieder eine gute Nachricht, mögen sie bei Real Madrid gedacht haben vor dem Hintergrund des Ärgers um den Verletzten Cristiano Ronaldo und angesichts weiterer Ausfälle wie Guti und Christoph Metzelder (s. S. 26). Also stellten sie auf die Homepage einen Bericht über ein Treffen Karim Benzemas (21) mit Ex-Real-Star Ronaldo (33). Beide lobten sich fleißig gegenseitig. Nur am Rande erfuhr der Leser, dass das Treffen bereits vor Wochen stattfand. Wenig „königlich“, solch eine Informationspolitik.

Von wegen Wayne Rooney oder Ryan Giggs – Stephen Ireland (21) von Manchester City wurde nun von den Lesern der Manchester Evening News zum „Spieler des Jahres im Großraum Manchester“

„Eigentlich müsste ein Teil an unsere tollen Fans gehen.“ MARCELO BIELSA, Chiles Trainer, zu der nationalen Rekordprämie von rund drei Millionen Dollar, welche der Verband nach geglückter WMQualifikation an die Nationalmannschaft ausschüttet. gewählt. Der Mittelfeldspieler stoppte so eine jahrelange UnitedDominanz: Rooney, Paul Scholes und Cristiano Ronaldo hießen die Gewinner der letzten drei Jahre. Was Ireland, ganz selbstbewusster Ire, jedoch cool aufnahm. „Das ist eine angemessene Ehrung.“

1Holland in Not! Zumindest der amtierende Meister – denn Dirk Scheringa, Präsident und Besitzer von AZ, ist privat in große Schwierigkeiten geraten, die sich auch auf den Champions-League-Debütanten aus Alkmaar auswirken. Den hatte Trainer Louis van Gaal zum ersten nationalen Titel seit dem Pokalsieg vor 27 Jahren geführt, ehe er im Sommer zum FC Bayern ging. Scheringa ist Eigentümer der DSB (Dirk Scheringa Bank). Dass diese nun vor dem Bankrott steht, hat nichts mit der Weltwirtschaftskrise zu tun, sondern damit, dass rund 400 000 Menschen ihre Konten geräumt und quasi auf einmal rund 600 Millionen Euro abgehoben haben. Diese waren dem Aufruf eines Vertreters der geschädigten Kunden gefolgt. Die Praktiken der DSB waren nicht illegal, jedoch bezahlte man für die Tatsache, dass diese Bank noch Kredite vergab, wo andere den Daumen senkten, nicht nur höhere Zinsen, sondern war gezwungen, zusätzlich Versicherungen abzuschließen. Nun wurde die DSB nicht vom Staat, jedoch von der Niederländischen Bank übernommen. Doch das Ende der DSB ist nur eine Frage der Zeit. Dirk Scheringa muss sich als Konsequenz aus dem Radsport, dem Eisschnelllauf und auch bei AZ zurückziehen. In Alkmaar ist die Finanzierung der laufenden Saison gesichert, da die DSB ihre Gelder bereits überwiesen hat. Doch klar ist: Im Winter, spätestens aber kommenden Sommer, müssen die

besten Spieler wie der Torschützenkönig der vergangenen Saison (23 Treffer), Mounir El-Hamdaoui, verkauft werden. Bei der Sponsorensuche abseits der DSB tut man sich schwer, viele potenzielle Investoren waren durch Scheringa abgeschreckt. So sieht es derzeit danach aus, dass AZ überlebt, allerdings scheint es so, als würde sich der Klub aus dem Konzert der Großen verabschieden. So geschah es in Alkmaar übrigens auch nach der letzten Meisterschaft 1981, als Sponsor Wastora (Haushaltsgeräte) sich zurückziehen musste. AZ – oder der Fluch des Erfolgs.

Foto: Pics United

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Probleme für AZ-Präsident: Dirk Scheringas Bank droht der Ruin.

SCHWEIZ: Renaissance bei Xamax Neuchatel – Es fehlt am großen Geld, nicht an guten Ideen

Trainer Schürmann: „Ich kenne meine Grenzen noch nicht!“ men. Xamax spielt attraktiv und erfolgreich. Fast so wie damals, vor über 20 Jahren, als die Mannschaft 1987 und 1988 die einzigen beiden Meistertitel holte. Damals zahlte der Verein die höchsten Löhne, auch Uli Stielike ließ sich ja das Karriereende bei Xamax versüßen. Heute ist das anders, die Region Neuchatel leidet stark unter der Wirtschaftskrise. Dem Verein fehlt es am großen Geld, nicht aber an guten Ideen. Seit dieser Saison ist Pierre-André Schürmann Trainer, und nach enttäuschenden Jahren überzeugt das Team wieder. Es ist gut organisiert und besitzt starke Individualisten.

Die cleveren Transfers wie Flügelflitzer Carlos Varela (von Young Boys) oder der starke Mittelfeldstratege Augustin Binya (von Benfica Lissabon) bedienen die talentierten und torgefährlichen Angreifer Ideye Brown (10 Tore) und Mario Gavranovic (7). Der Nigerianer Brown, seit

Foto: imago

1Die Renaissance kommt eher überraschend, beeindruckend ist sie jedoch allemal: sechs Siege, ein Remis, 22:7 Tore – das ist die Bilanz von Xamax Neuchatel aus den letzten sieben Spielen. In der Summe ergibt das nach zwölf Spieltagen gute 24 Punkte – und Rang 2. Einzig die Young Boys aus Bern sind mit 31 Zählern besser gestartet. In der Stadt Neuchatel ist eine kleine Euphorie entbrannt, zuletzt beim 4:2-Erfolg gegen St. Gallen war das Stadion Maladiere mit fast 12 000 Zuschauern ausverkauft. Der Verein hatte mit verbilligten Tickets gelockt, die Interessierten kamen – und dürften wiederkom-

Erfolg: Pierre-André Schürmann.

wenigen Tagen 21 Jahre jung, dürfte bald für eine hohe Ablösesumme ins Ausland wechseln, während der 19-jährige Gavranovic erst seit dieser Saison für Xamax spielt und als eines der größten Sturmtalente der Schweiz gilt. Schürmann (49) freut sich über den Höhenflug. „Ich kenne meine Grenzen nicht – noch nicht“, sagt der Trainer, „und die Spieler kennen sie auch nicht. Aber wir müssen bescheiden bleiben.“ Vorerst verfolgt Xamax den überlegenen Tabellenführer YB, der seine Heimspiele übrigens ebenso wie die Mannschaft aus Neuchatel auf Kunstrasen austrägt. FA B I A N RU C H

INTERNATIONAL

kicker, 15. Oktober 2009

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ITALIEN: Vertrag liegt unterschriftsreif vor – Nationalcoach lobt „großartige Persönlichkeit“

1Dürfte man einmal rasch in den persönlichen Planer von Francesco Totti schauen, sähe man sicher eine vollgepackte Agenda. Neben seinen reichlichen Rekorden gibt es immer noch einige, die er in Zukunft überbieten möchte. Dazu soll in der nächsten Woche endlich die Vertragsverlängerung über die Bühne gehen. Und vor wenigen Tagen verriet der 33-Jährige, im kommenden Sommer nun doch gerne nach Südafrika reisen zu wollen – nicht als WM-Tourist, sondern in Marcello Lippis Arbeitsgruppe, die dort den Titel erfolgreich verteidigen möchte. Lippi scheint das Rücktrittsangebot vom Rücktritt nach der WM 2006 wohlwollend aufzunehmen. „Wenn ich fit bin und der Nationalcoach möchte, stehe ich zur Verfügung“, hatte Totti den Schlussstrich auch wegen wiederholten öffentlichen Drängens seiner Frau, dem TV-Sternchen Ilary Blasi, ausradiert. „Totti ist eine großartige Persönlichkeit – bis zum letzten Tag der Nominierung steht die Tür jedem offen“, kommentierte Lippi, was nicht unbedingt der Realität entsprach. Für Antonio Cassano ist sie fest zugesperrt, Totti hingegen würde genau in das Profil des „Commissario tecnico“ passen: Ein verlässlicher Jünger aus der WMGruppe 2006, auf die Lippi wei-

testgehend vertraut, mit reichlich internationaler Erfahrung und ohne Primadonna-Allüren. Dazu muss Totti jedoch kontinuierlich fit bleiben – damit hatte er in den vergangenen Jahren so seine Probleme. Mehrere schwere Verletzungen hielten ihn vom Spielbetrieb längere Phasen fern, in denen die Bedeutung seiner Präsenz für den AS Rom deutlich wurde. Allein in der enttäuschenden letzten Saison (sechster Platz, viertschlechteste Abwehr der Liga) errang der Klub mit dem „Capitano“ doppelt so viele Punkte wie ohne ihn. Auch deshalb liegt die Verlängerung des Vertrages, der 2010 ausläuft, schon unterschriftsreif in der Schublade: Fünf Millionen Euro netto jährlich bis 2014 (700 000 Euro weniger als aktuell), eine hübsche Summe für jemanden, der dann fast 38 wäre. Die Vereinsführung weiß aber, was der Wert seiner Symbolik und Merchandising-Kraft für den Klub bedeuten. „Wenn es mir immer nur ums Geld gegangen wäre, hätte ich mit 26 die Angebote von Real Madrid oder Barca akzeptiert – dort hätte ich das Doppelte verdient“, sagte Totti. „Und keine Sorge: Wenn ich zwischendurch merke, dass ich den Vertrag und das Gehalt nicht mehr honorieren kann, werfe ich von selbst das Handtuch.“

Foto: Liverani

Lippi hält Romas Rekordjäger Francesco Totti die Tür auf

Bald wieder vereint? Roma-Legende Francesco Totti (re.) kann sich eine Rückkehr ins italienische Team zu Marcello Lippi gut vorstellen. Bis dahin gilt es allerdings noch ein paar Rekorde zu knacken. Mit derzeit 0,43 Toren pro Partie fehlen Totti 27 Treffer, um der beste Torjäger der Serie-A-Geschichte für ein und dasselbe Team zu werden. Auf Platz eins rangiert dabei Gunnar Nordahl (210 Tore für Milan). Mit

einigen Törchen mehr könnte Totti (184) den Schweden selbst von der zweiten Position der ewigen LigaTorschützenliste (225) verdrängen. Für die Krone müsste Totti allerdings zusätzlich einige gute Jahre dranhängen: Den Rekord hält Silvio Piola (275). OLIVER BIRKNER

BELGIEN: Anderlechts Manager will wegen des Shooting-Stars nicht telefonieren

Romelu Lukaku – trotz Schuhgröße 49 auf leisen Sohlen brachte es in seiner ersten Saison in 14 Matches auf stolze sieben Treffer. Dennoch ist Lamptey für Lukaku keinesfalls ein leuchtendes Vorbild, sondern eher ein warnendes Beispiel. Der Ghanaer, der später auch in Deutschland für den

Foto: pixathlon

1So sieht dann wohl eine Nachwuchskarriere auf der Überholspur aus: Vor gut fünf Monaten, am 13. Mai 2009, erhielt Romelu Lukaku quasi als „Geschenk“ zum 16. Geburtstag einen Profivertrag beim RSC Anderlecht, der in harten Verhandlungen den großen FC Chelsea ausstechen konnte. Nur elf Tage später debütierte das SuperTalent Lukaku für die „Veilchen“ – ausgerechnet im alles entscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen Standard, aus dem Anderlecht trotz Lukakus Joker-Einsatz als Verlierer hervorging – Lüttich siegte 1:0 und wurde Belgischer Meister 2009. 16 Jahre und 11 Tage – jünger war bei seiner Premiere im belgischen Profifußball nur Nii Lamptey im Jahr 1990 (16 Jahre und 6 Tage, ebenfalls für den Rekordmeister aus Anderlecht). Der Offensivallrounder

Lebt auf sehr großem Fuß: RSCTalent Romelu Lukaku.

Zweitligisten Greuther Fürth spielte und zwischen 1999 und 2001 fünf Tore in 36 Partien erzielte, stand vor einer großen Karriere, doch windige Geschäftsleute ließen seinen Stern am Fußball-Firmament verglühen. Romelu Lukaku will es nun besser machen. Mit seiner imposanten Erscheinung beeindruckt der bullige Stürmer selbst ohne Ball am Fuß. Beim belgischen U-21Nationalspieler, dessen Vater Roger noch für Zaire (heute RD Kongo) Länderspiele bestritten hatte, verteilen sich 94 Kilo Lebendgewicht auf 1,90 Meter Gardemaß. Lukakus Schuhgröße: 49! Und das ist auch gut so, denn vor ihm liegen raumgreifende Fußstapfen auf dem Weg, sich im internationalen Fußball einen Namen zu machen. „Ich weiß, dass ich weiter hart an mir arbeiten muss“, sagte der Shooting-Star,

nachdem er am vierten Spieltag der aktuellen Saison bei Zulte-Waregem sein erstes Pflichtspieltor für Anderlecht erzielt hatte. Zwei weitere sind seitdem hinzugekommen. Lukaku – kraftvoll, schnell und trotz seiner Größe technisch versiert – bastelt neben der sportlichen Karriere am Abitur. Englisch ist sein Lieblingsfach, Naturwissenschaften sind nicht sein Fall. „Für einige Schulkameraden bin ich jetzt der beste Fußballer der Welt, der König. Solche Superlative mag ich nicht“, sagt Lukaku, der eher auf leisen Sohlen daherkommt. Der Klub hat die Maxime ausgegeben: schlechtere Schulnoten = weniger Einsatzzeit. Dass er diesen Spagat zwischen Schule und Fußball meistern wird, davon ist RSC-Manager Herman van Holsbeeck überzeugt: „Wenn ein Klub für Lukaku anruft, lege ich sofort auf.“ BORIS CREMER

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INTERNATIONAL

kicker, 15. Oktober 2009

WM-QUALIFIKATION

ENGLAND

Südamerika: Bolivien - Brasilien 2:1 Die Spiele des letzten Spieltages waren bei Redaktionsschluss nicht beendet 1. Brasilien 17 33:11 33 2. Paraguay 17 24:14 33 3. Chile 17 31:22 30 4. Argentinien 17 22:20 25 5. Uruguay 17 28:19 24 6. Ecuador 17 22:25 23 7. Venezuela 17 23:29 21 8. Kolumbien 17 12:18 20 9. Bolivien 17 22:35 15 10. Peru 17 10:34 10

Ergebnisse vom 8. Spieltag: Bolton Wanderers – Tottenham FC Burnley – Birmingham City Hull City – Wigan Athletic Wolverhampton – FC Portsmouth Manchester Utd. – AFC Sunderland FC Arsenal – Blackburn Rovers FC Everton – Stoke City West Ham United – FC Fulham FC Chelsea – FC Liverpool Aston Villa – Manchester City

Afrika, Gruppe B: Nigeria - Mosambik Tunesien - Kenia 1. Tunesien 2. Nigeria 3. Mosambik 4. Kenia Gruppe C: Algerien - Ruanda 1. Algerien 2. Ägypten 3. Sambia 4. Ruanda Gruppe D: Benin - Ghana Mali - Sudan 1. Ghana 2. Mali 3. Benin 4. Sudan Gruppe E: Guinea - Burkina Faso 1. Elfenbeinküste 2. Burkina Faso 3. Malawi 4. Guinea

1:0 1:0 11 9 4 3

5 5 5 5

7:3 6:2 2:5 3:8

5 5 5 5

3:1 9:2 13 7:4 10 2:5 4 1:8 1

5 5 5 5

1:0 1:0 12 8 7 1

5 5 5 5

7:1 6:5 4:5 1:7

1:2 16:4 13 9:11 9 4:10 4 7:11 3

ASIEN-CUP QUALIFIKATION Gruppe A: Japan - Hongkong 1. Japan 2. Bahrain 3. Jemen 4. Hongkong Gruppe B: Australien - Oman 1. Australien Oman 3. Kuwait 4. Indonesien

3 2 2 3

8:2 4:1 2:2 1:10

6:0 6 6 3 0

3 3 2 2

1:1 1:1 1:1 0:0

1:0 4 4 3 2

LÄNDERSPIELE Kongo - Nordkorea Island - Südafrika Japan - Togo Südkorea - Senegal Tunesien - Saudi-Arabien

0:0 1:0 5:0 2:0 0:1

SPANIEN, Segunda Division Nachtrag vom Sonntag: Real Sociedad - UD Salamanca 2:0 Betis - Real Union de Irun 1:1 Cadiz - FC Cartagena 1:3 1. R. Soc. San Sebastian 7 12:5 15 2. FC Cartagena (N) 7 9:3 15 3. Rayo Vallecano 7 13:6 14 4. Hercules Alicante 7 8:3 14 5. Betis Sevilla (A) 7 14:7 12 6. CD Numancia (A) 7 9:7 11 7. Cordoba CF 7 6:8 11 8. UD Levante 7 9:8 10 9. CG Tarragona 7 5:5 10 10. UD Las Palmas 7 4:4 9 11. UD Salamanca 7 7:8 9 12. Recreativo Huelva (A) 7 8:10 9 13. Real Union de Irun (N) 7 7:7 8 14. FC Cadiz (N) 7 4:6 8 15. Albacete Balompie 7 10:13 8 16. SD Huesca 7 6:7 7 17. Girona FC 7 7:9 7 18. FC Elche 7 10:15 7 19. Real Murcia 7 7:8 6 20. Celta Vigo 7 6:8 6 21. FC Villarreal B (N) 7 7:11 6 22. CD Castellon 7 6:16 1

ITALIEN, Serie B Ergebnis vom Montag: Frosinone Calcio - FC Crotone

1:1

SPANIEN 2:2 2:1 2:1 0:1 2:2 6:2 1:1 2:2 2:0 1:1

Sp. g.

1. FC Chelsea (P) 2. Manchester United (M) 3. Tottenham Hotspur 4. Manchester City 5. FC Arsenal 6. FC Liverpool 7. Aston Villa 8. AFC Sunderland 9. FC Burnley (N) 10. FC Everton 11. Stoke City 12. Wigan Athletic 13. Bolton Wanderers 14. Birmingham City (N) 15. FC Fulham 16. Blackburn Rovers 17. Wolverhampton W. (N) 18. Hull City 19. West Ham United 20. FC Portsmouth

Nachtrag vom Sonntag: Salernitana - AS Cittadella 1. Frosinone Calcio 9 2. AC Cesena (N) 9 3. Padova Calcio (N) 9 4. FC Turin (A) 9 5. AS Cittadella 9 6. Ascoli Calcio 9 7. Sassuolo Calcio 9 8. Ancona Calcio 8 9. Brescia Calcio 8 10. FC Empoli 8 11. FC Modena 9 12. Vicenza Calcio 9 13. US Grosseto 9 14. US Lecce (A) 8 15. Gallipoli Calcio (N) 8 16. UC Albinoleffe 9 17. Reggina Calcio (A) 8 18. FC Crotone (N) 9 19. US Triestina 8 20. FC Piacenza 8 21. Mantova Calcio 9 22. Salernitana Sport 9

8 8 8 7 7 8 7 8 8 7 8 8 7 8 7 7 8 8 7 8

7 6 5 5 5 5 4 4 4 3 2 3 2 2 2 2 2 2 1 1

1:2 15:9 18 12:4 16 11:6 16 14:7 14 14:11 14 12:12 14 16:12 13 11:8 13 9:7 13 11:11 13 8:9 13 11:9 12 11:13 12 12:11 11 7:8 9 12:15 9 7:10 9 5:8 9 8:13 8 6:11 8 8:13 6 3:16 2

FRANKREICH 1. Olympique Lyon 8 15:5 2. Girond. Bordeaux (M) 8 16:6 3. SC Montpellier (N) 8 15:9 4. AS Monaco 8 11:9 5. Olympique Marseille 8 13:9 6. FC Lorient 8 10:8 7. Paris St.-Germain 8 13:9 8. Stade Rennes 8 12:6 9. AS Nancy 8 13:11 10. AJ Auxerre 8 6:7 11. AFC Valenciennes 8 15:15 12. AS St.-Etienne 8 8:10 13. OSC Lille 8 8:11 14. FC Sochaux 8 8:13 15. FC Toulouse 8 7:7 16. US Boulogne (N) 8 6:11 17. RC Lens (N) 8 8:14 18. OGC Nizza 8 8:16 19. Le Mans UC 72 8 9:12 20. Grenoble Foot 38 8 4:17 Samstag, 17. Oktober: AJ Auxerre - Bordeaux AS Nancy - Ol. Marseille Le Mans UC - US Boulogne Olymp. Lyon - FC Sochaux SC Montpellier - AS St.-Etienne Valenciennes - Grenoble Foot 38 OSC Lille - Stade Rennes AS Monaco - RC Lens (So.) FC Lorient - OGC Nizza (So.) Toulouse - Paris SG (So.)

20 19 17 15 14 14 13 12 11 11 10 10 9 9 8 8 8 8 7 0

24 24 24 24

49:18 46:25 40:23 39:22

u.

0 1 1 1 0 0 1 1 0 1 3 0 2 1 1 1 1 1 2 0

v.

1 1 2 1 2 3 2 3 4 3 3 5 3 5 4 4 5 5 4 7

Tore

Pkt.

zu Hause

18:6 19:8 19:12 15:8 24:10 22:12 10:6 16:13 7:16 9:11 6:10 8:15 10:11 5:8 6:10 8:15 7:14 8:20 8:11 4:13

21 19 16 16 15 15 13 13 12 10 9 9 8 7 7 7 7 7 5 3

4 3 3 3 3 3 2 3 4 2 2 2 0 1 1 2 1 2 0 0

0 1 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 2 1 0 1 1 0 1 0

47 46 43 42

Ergebnisse vom 6. Spieltag: CD Teneriffa – Dep. La Coruna FC Barcelona – UD Almeria Atletico Madrid – Real Saragossa Deportivo Xerez – FC Malaga FC Villarreal – Espanyol Real Valladolid – Athletic Bilbao Sporting Gijon – RCD Mallorca FC Getafe – CA Osasuna Rac. Santander – FC Valencia FC Sevilla – Real Madrid

auswärts

0 0 1 0 0 1 1 1 0 1 2 2 2 2 2 1 2 2 2 4

3 3 2 2 2 2 2 1 0 1 0 1 2 1 1 0 1 0 1 1

0 0 1 1 0 0 0 1 0 0 3 0 0 0 1 0 0 1 1 0

5. Lok Moskau 24 32:23 41 6. FK Moskau 24 29:19 38 7. Dynamo Moskau 24 24:30 34 8. Terek Grosny 24 30:35 33 9. Saturn Mosk. Oblast 24 28:34 32 10. Krylia Sowj. Samara 24 24:29 30 11. Tom Tomsk 24 21:33 28 12. FK Rostow (N) 24 20:26 28 13. Amkar Perm 24 24:33 27 14. Spartak Nalchik 24 21:24 24 15. Kuban Krasnodar (N) 24 18:38 23 16. FK Khimki 24 17:50 10 Samstag, 17. Oktober: FK Saturn - Amkar Perm Spartak Nalchik - ZSKA Moskau Dyn. Moskau - Tom Tomsk Rubin Kasan - FK Khimki Spartak Moskau - Lok Moskau (So.) Terek Grosny - FK Rostow (So.) FK Moskau - Samara (So.) Kuban Krasnodar - St. Petersburg (So.)

NIEDERLANDE 1. FC Twente 9 17:7 2. PSV Eindhoven 9 22:10 3. Ajax Amsterdam 9 27:7 4. Feyenoord 9 17:6 5. FC Utrecht 9 11:6 6. AZ Alkmaar (M) 9 16:8 7. Vitesse Arnhem 9 13:14 8. ADO Den Haag 9 11:12 9. Heracles Almelo 9 8:11 10. NEC Nijmegen 9 10:11 11. NAC Breda 9 7:16 12. VVV-Venlo (N) 9 13:17 13. FC Groningen 9 8:12 14. Roda JC Kerkrade 9 10:18 15. SC Heerenveen (P) 9 5:12 16. Sparta Rotterdam 9 4:12 17. Willem II Tilburg 9 11:15 18. RKC Waalwijk (N) 9 7:23 Sonntag, 18. Oktober: Ajax Amsterdam - Willem II (Sa.) FC Twente - AZ Alkmaar (Sa.) NAC Breda - Vitesse Arnhem (Sa.) PSV Eindhoven - Heerenveen (Sa.) VVV-Venlo - Roda JC FC Groningen - FC Utrecht NEC Nijmegen - ADO Den Haag RKC Waalwijk - Heracles Almelo Sp. Rotterdam - Feyenoord

23 21 20 20 18 15 11 11 11 10 10 9 9 9 8 8 7 3

Nachholspiel: Belenenses - Nac. Funchal 1. Sporting Braga 7 2. Benfica Lissabon 7 3. FC Porto (M, P) 7 4. Sporting Lissabon 7 5. Nacional Funchal 7 6. Rio Ave FC 7 7. Maritimo Funchal 7

12:3 24:4 15:4 8:6 7:8 7:5 9:9

1. FC Barcelona (M, P) 2. Real Madrid 3. FC Sevilla 4. Deportivo La Coruna 5. FC Valencia 6. RCD Mallorca 7. Athletic Bilbao 8. FC Getafe 9. Sporting Gijon 10. Espanyol Barcelona 11. Real Saragossa (N) 12. CA Osasuna 13. UD Almeria 14. Atletico Madrid 15. CD Teneriffa (N) 16. Real Valladolid 17. Racing Santander 18. FC Malaga 19. FC Villarreal 20. Deportivo Xerez (N)

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

6 5 5 4 3 3 3 3 2 2 2 2 1 1 2 1 1 1 0 0

u.

0 0 0 0 2 1 1 0 2 2 1 1 3 3 0 2 2 1 3 2

v.

0 1 1 2 1 2 2 3 2 2 3 3 2 2 4 3 3 4 3 4

Tore

Pkt.

zu Hause

17:3 17:4 14:4 10:6 12:9 11:7 7:9 9:9 8:8 5:7 8:9 6:8 5:6 9:14 3:10 7:12 7:13 6:8 4:8 1:12

18 15 15 12 11 10 10 9 8 8 7 7 6 6 6 5 5 4 3 2

3 3 3 2 1 3 2 2 2 1 2 1 1 1 2 0 0 1 0 0

0 0 0 0 2 0 0 0 1 1 0 1 2 2 0 1 0 0 2 1

auswärts

0 0 0 1 0 0 1 1 0 1 1 1 0 0 1 2 3 2 1 2

3 2 2 2 2 0 1 1 0 1 0 1 0 0 0 1 1 0 0 0

0 0 0 0 0 1 1 0 1 1 1 0 1 1 0 1 2 1 1 1

0 1 1 1 1 2 1 2 2 1 2 2 2 2 3 1 0 2 2 2

ITALIEN Ergebnisse vom 7. Spieltag: AS Bari – Catania Calcio Inter Mailand – Udinese Calcio Atalanta Bergamo – AC Mailand FC Bologna – CFC Genua 1893 Cagliari Calcio – AC Chievo AC Florenz – Lazio Rom AS Rom – SSC Neapel Sampdoria Genua – FC Parma AC Siena – AS Livorno US Palermo – Juventus Turin Sp. g.

1. Inter Mailand (M) 2. Sampdoria Genua 3. Juventus Turin 4. AC Florenz 5. CFC Genua 1893 6. AC Chievo 7. Udinese Calcio 8. AS Rom 9. FC Parma (N) 10. US Palermo 11. Lazio Rom (P) 12. AC Mailand 13. AS Bari (N) 14. Cagliari Calcio 15. SSC Neapel 16. FC Bologna 17. AC Siena 18. Catania Calcio 19. Atalanta Bergamo 20. AS Livorno (N)

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

u.

5 5 4 4 4 3 3 3 3 2 2 2 1 2 2 1 1 0 0 0

1 1 2 2 1 2 2 2 2 3 3 3 5 1 1 3 2 4 3 3

8. SC Leixoes 7 7:13 9. Uniao Leiria (N) 7 10:8 10. Pacos de Ferreira 7 5:7 11. Naval 1° de Maio 7 6:12 12. Vitoria Guimaraes 7 6:8 13. SC Olhanense (N) 7 5:9 14. Belenenses Lissabon 7 4:9 15. Vitoria Setubal 7 2:16 16. Academica Coimbra 7 5:11 Nächster Spieltag: 23. - 27. Oktober

8 7 7 7 6 6 6 4 3

1. Fenerbahce 2. Galatasaray 3. Bursaspor 4. Kayserispor 5. Genclerbirligi Ankara 6. Eskisehirspor 7. Trabzonspor 8. Besiktas (M, P) 9. Istanbul BB 10. Manisaspor (N)

8 8 8 8 8 8 8 8 8 8

Sonntag, 18. Oktober: Juventus Turin – AC Florenz (Sa.) CFC Genua 1893 – Inter Mailand (Sa.) Catania Calcio – Cagliari Calcio AC Chievo – AS Bari Lazio Rom – Sampdoria Genua AS Livorno – US Palermo SSC Neapel – FC Bologna FC Parma – AC Siena Udinese Calcio – Atalanta Bergamo AC Mailand – AS Rom

0:0 2:1 1:1 1:3 1:2 0:0 2:1 1:1 0:0 2:0

TÜRKEI

0:1 21 19 16 11 11 10 8

Sonntag, 18. Oktober: Dep. La Coruna – FC Sevilla (Sa.) Real Madrid – Real Valladolid (Sa.) FC Valencia – FC Barcelona (Sa.) Deportivo Xerez – FC Villarreal Espanyol – CD Teneriffa RCD Mallorca – FC Getafe Real Saragossa – Rac. Santander FC Malaga – UD Almeria Athletic Bilbao – Sporting Gijon CA Osasuna – Atletico Madrid

0:1 1:0 2:1 1:1 0:0 2:2 4:1 2:1 0:1 2:1

Sp. g.

1 1 1 1 2 2 1 2 4 2 1 3 1 3 2 3 3 3 2 3

PORTUGAL

RUSSLAND 1. Rubin Kasan (M) 2. Spartak Moskau 3. Zenit St. Petersburg 4. ZSKA Moskau (P)

Samstag, 17. Oktober: Aston Villa – FC Chelsea FC Arsenal – Birmingham City FC Everton – Wolverhampton Manchester Utd. – Bolton Wanderers FC Portsmouth – Tottenham Hotspur Stoke City – West Ham United AFC Sunderland – FC Liverpool Blackburn Rovers – FC Burnley (So.) Wigan Athletic – Manchester City (So.) FC Fulham – Hull City (Mo.)

17:3 21:9 15:7 10:5 13:8 11:9 15:9 7:5 11:12 7:7

24 19 16 15 13 13 12 12 12 10

v.

1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 1 4 4 3 4 3 4 4

Tore

Pkt.

zu Hause

14:5 12:6 11:6 7:4 14:11 9:6 11:9 14:13 8:9 9:8 6:7 4:7 6:4 6:8 9:13 5:8 7:11 6:10 3:9 1:8

16 16 14 14 13 11 11 11 11 9 9 9 8 7 7 6 5 4 3 3

3 3 2 3 2 1 3 2 2 2 1 1 1 0 2 1 0 0 0 0

1 1 1 1 1 1 1 0 0 2 1 1 2 0 1 1 2 2 2 2

auswärts

0 0 0 0 0 1 0 1 1 0 2 1 1 3 0 2 2 1 2 1

2 2 2 1 2 2 0 1 1 0 1 1 0 2 0 0 1 0 0 0

11. Ankaragücü 8 12. Gaziantepspor 8 13. Antalyaspor 8 14. Diyarbakirspor (N) 8 15. Denizlispor 8 16. Kasimpasaspor (N) 8 Sivasspor 8 18. BB Ankaraspor 8 Sonntag, 18. Oktober: Denizlispor - Bursaspor (Sa.) Besiktas - Kasimpasa (Sa.) Genclerbirligi - Sivasspor Istanbul BB - Manisaspor Kayserispor - Ankaragücü Gaziantepspor - Fenerbahce Antalyaspor - Diyarbakirspor Galatasaray - Trabzonspor

0 0 1 1 0 1 1 2 2 1 2 2 3 1 0 2 0 2 1 1

1 1 1 1 2 1 2 1 1 2 0 1 0 1 4 1 2 2 2 3

12:10 10:10 9:11 8:13 6:12 6:15 6:15 0:24

9 9 9 9 6 4 4 0

GRIECHENLAND 1. Panathinaikos 2. Olympiakos (M, P)

6 12:1 18 6 10:2 16

Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter

www.kicker.de/tabellen-international

INTERNATIONAL

kicker, 15. Oktober 2009

ÖSTERREICH: Vor dem Topspiel herrscht in Salzburg Schulterklopfen

Sporting Lissabon, Herthas Gegner in der Europa League, muss wegen eines Wadenbeinbruchs von Yannick Djalo (23) mehrere Wochen auf den Stürmer verzichten. Beim FC Valencia fällt Verteidiger Carlos Marchena (30) rund einen Monat aus. Der Europameister laboriert an einem Muskelfaserriss. Eyal Golasa (17) fehlt Maccabi Haifa sechs Wochen wegen einer Verletzung der Bauchmuskulatur. Israels Nationalspieler fällt damit voraussichtlich auch für das Champions-League-Spiel bei Bayern München (25. 11.) aus. John van’t Schip (45) wird neuer Trainer der Melbourne Knights in Australien. Der ehemalige holländische Nationalspieler war bislang Assistent von Coach Martin Jol (Ex-HSV) bei Ajax Amsterdam. In den USA wurde Nationalstürmer Charlie Davies (23, Sochaux) bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Er brach sich ein Schienbein, einen Oberschenkel, einen Ellenbogen und zog sich mehrere Gesichtsfrakturen sowie einen Riss der Blase zu. Seine WM-Teilnahme ist gefährdet.

11 11 11 10 9 9 7 7 7 5 4 3 2 1

SCHOTTLAND 1. Celtic Glasgow 7 15:7 2. Glasg. Rangers (M, P) 7 12:4 3. Hibernian Edinburgh 7 12:7 4. Dundee United 7 9:6 5. FC Motherwell 7 8:6 6. FC Aberdeen 7 6:4 7. FC St. Mirren 7 6:8 8. Heart of Midlothian 7 8:11 9. FC Kilmarnock 7 6:7 10. FC St. Johnstone (N) 7 11:16 11. Hamilton Acad. 7 4:14 12. FC Falkirk 7 3:10 Samstag, 17. Oktober: St. Johnstone - Rangers Celtic - FC Motherwell Dundee Utd. - Hamilton Acad. FC Aberdeen - Hearts FC Falkirk - FC St. Mirren Hibernian - Kilmarnock

16 15 13 12 12 10 8 7 6 6 4 3

Austria Wien mit Leidenschaft statt Reife 1Austria Wien ist Tabellenzweiter und hat Sorgen. Red Bull ist mit drei Punkten Vorsprung Tabellenerster – und fühlt sich seit Saisonbeginn erstmals seiner Sorgen ledig. Am Samstag treffen in Wien zwei emotionale Welten aufeinander. Die Austrianer hadern mit dem Verletzungspech. Der Truppe von Trainer Karl Daxbacher gehen die Stürmer aus. Nach dem Jung-Nationalspieler Rubin Okotie, der sich wegen eines Knorpelschadens einer Operation unterziehen musste, ist nun auch Tomas Jun für längere Zeit außer Gefecht. Der Tscheche fällt mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes monatelang aus. In der Not sind nun die taktischen Fähigkeiten des Trainers gefragt. Der hat seinen einzigen Star, den Slowenen Milenko Acimovic, zum Kapitän ernannt. Und er soll als Denker und Lenker einer jungen Truppe einen Hauch von Spielkultur vermitteln, mit der fehlende Reife durch Leidenschaft kompensiert wird. Das fußballphilosophische Umdenken trägt bei der Austria Früchte. Indiz dafür: Die Berufung der zwei AustriaYoungster Aleksandar Dragovic (18)

BELGIEN 1. FC Brügge 10 23:13 2. RSC Anderlecht 10 18:11 3. Standard Lüttich (M) 10 20:8 4. KV Mechelen 10 17:14 5. VV St.-Truiden (N) 10 14:13 6. KAA Gent 10 19:13 7. GB Antwerpen 10 12:11 8. SV Zulte-Waregem 10 16:16 9. Sporting Charleroi 10 13:18 10. Cercle Brügge 10 17:17 11. KRC Genk (P) 10 13:13 12. KSC Lokeren OV 10 15:19 13. KVC Westerlo 10 10:19 14. KV Kortrijk 10 11:14 15. Excelsior Mouscron 10 9:16 16. KSV Roeselare 10 12:24 Samstag, 17. Oktober: Zulte-Waregem - GB Antwerpen Exc. Mouscron - VV St.-Truiden KSC Lokeren OV - Cercle Brügge KV Kortrijk - KSV Roeselare KVC Westerlo - Standard RSC Anderlecht - Sp. Charleroi KRC Genk - KV Mechelen (So.) FC Brügge - KAA Gent (So.)

21 20 20 18 17 15 15 15 12 11 11 10 10 10 7 6

SCHWEIZ Nächster Spieltag: 24./25. Oktober

DÄNEMARK 1. Odense BK 11 2. Esbjerg fB 11 3. FC Kopenhagen (M, P) 11 4. Bröndby IF 11 5. Aarhus GF 11 6. Silkeborg IF (N) 11 7. Aalborg BK 11 8. SönderjyskE 11 9. FC Nordsjaelland 11 10. FC Midtjylland 11 11. HB Köge (N) 11 12. Randers FC 11

20:12 21:12 22:10 28:19 19:16 21:14 15:8 10:14 13:19 12:21 11:31 8:24

24 23 21 20 20 19 18 11 11 10 6 2

und Julius Baumgartlinger (21, Ex1860) ins Nationalteam. Dagegen gibt’s in Salzburg Schulterklopfen. Schließlich können sie auf die Tabellenführung und einen sensationellen Verlauf in der Europa League (zwei Siege bei Lazio und gegen Villarreal) verweisen. Huub Stevens hat die Neueinkäufe integriert, hat Torjäger Marc Janko zu neuen Heldentaten animiert. Die Bullen sind am Samstag haushoher

Favorit. Der Titelgewinn wird als Pflicht angesehen. Die Blicke sind nach oben gerichtet und mit dem neu installierten Manager Dietmar Beiersdorfer soll dafür gesorgt sein, dass man beim Blick nach oben auf dem Boden der Realität bleibt. Die Austria will zumindest am Samstag im Schlager aufzeigen, dass Stevens den Bullen den Wankelmut noch nicht gänzlich ausgetrieben hat. H U B E RT W I N K L B AU E R

Foto: imago

NEWS

3. AE Ergotelis 6 12:8 4. Asteras Tripolis 6 9:7 5. Aris Saloniki 6 7:5 6. Kavala FC (N) 6 5:4 7. PAOK Saloniki 6 6:3 8. PAS Ioannina (N) 6 6:4 9. Iraklis Saloniki 6 6:7 10. AEK Athen 6 4:5 11. Skoda Xanthi 6 3:4 12. Panionios Athen 6 4:7 13. Levadiakos 6 4:11 14. AE Larisa 6 3:10 15. Atromitos (N) 6 4:8 16. Panthrakikos 6 2:11 Sonntag, 18. Oktober: AE Ergotelis - Aris Saloniki (Sa.) Olympiakos - Asteras Tripolis (Sa.) PAOK Saloniki - PAS Ioannina (Sa.) AE Larisa - Skoda Xanthi Atromitos - Levadiakos Iraklis - Panionios Athen Kavala FC - Panathinaikos AEK Athen - Panthrakikos

31

Kopfballduell im Spitzenspiel: Salzburgs Torjäger Marc Janko (li.) im Zweikampf mit Austrias Neu-Nationalspieler Aleksandar Dragovic.

Sonntag, 18. Oktober: Nordsjaelland - Odense BK (Sa.) Aalborg BK - Randers FC HB Köge - FC Kopenhagen Silkeborg IF - Esbjerg fB Bröndby IF - FC Midtjylland SönderjyskE - Aarhus GF (Mo.)

9. Kapfenberger SV 10 6:19 7 10. Austria Kärnten 10 11:31 4 Samstag, 17. Oktober: Austria Kärnten - SC Wr. Neustadt Austria Wien - RB Salzburg SV Mattersburg - LASK Linz SV Ried - Kapfenberger SV Sturm Graz - Rapid Wien (So.)

TSCHECHIEN 1. FK Jablonec 10 13:8 23 2. FK Teplice (P) 10 19:8 22 3. Sparta Prag 10 9:3 18 4. Banik Ostrava 10 13:10 18 5. Viktoria Plzen 10 12:10 17 6. Slavia Prag (M) 10 14:9 16 7. 1. FC Brünn 10 10:7 16 8. 1. FK Pribram 10 11:10 14 9. FK Mlada Boleslav 10 13:10 12 10. Bohemians 1905 (N) 10 5:5 11 11. Slovan Liberec 10 13:15 11 12. SK Kladno 10 9:14 11 13. Sigma Olomouc 10 8:12 7 14. 1. FC Slovacko (N) 10 8:16 7 15. Bohemians Prag 10 7:17 7 16. Dyn. C. Budejovice 10 5:15 6 Sonntag, 18. Oktober: 1. FK Pribram - FK Teplice (Sa.) Sparta Prag - C. Budejovice (Sa.) Banik Ostrava - Slovan Liberec (Sa.) Bohemians 1905 - 1. FC Slovacko Mlada Boleslav - Bohemians Prag Sigma Olomouc - 1. FC Brünn SK Kladno - Slavia Prag FK Jablonec - Viktoria Plzen (Mo.)

ÖSTERREICH 1. RB Salzburg (M) 10 28:13 2. Austria Wien (P) 10 19:12 3. Rapid Wien 9 22:9 4. Sturm Graz 9 16:10 5. LASK Linz 10 29:25 6. SV Ried 10 13:13 7. SV Mattersburg 10 13:18 8. SC Wiener Neustadt (N)10 15:22

23 20 18 17 14 13 12 10

POLEN 1. Wisla Krakau (M) 9 19:5 25 2. Ruch Chorzow 9 12:5 19 3. Polonia Bytom 9 13:6 17 4. Legia Warschau 9 10:3 17 5. Lech Posen (P) 9 17:13 14 6. Lechia Gdansk 9 12:10 14 7. Piast Gliwice 9 12:14 13 8. GKS Belchatow 9 8:10 12 9. Korona Kielce (N) 9 11:13 11 10. Slask Wroclaw 9 9:11 10 11. Cracovia Krakau 9 6:13 8 12. Polonia Warschau 9 8:16 7 13. Arka Gdynia 9 6:10 6 14. Odra Wodzislaw 9 6:12 6 15. Jagiellonia Bialystok 9 12:7 5 16. Zaglebie Lubin (N) 9 5:18 5 Samstag, 17. Oktober: GKS Belchatow - Slask Wroclaw (Fr.) Ruch Chorzow - Lechia Gdansk (Fr.) Cracovia Krakau - Polonia Bytom Piast Gliwice - Legia Warschau Polonia - Odra Wodzislaw Korona Kielce - Arka Gdynia Zagl. Lubin - Jagiellonia (So.) Lech Posen - Wisla Krakau (So.)

BRASILIEN Ergebnisse vom Montag: Atl. Mineiro - Cruzeiro 0:1 Botafogo - Avai FC 2:2 Clube Nautico - Palmeiras 3:0 Goias EC - Sport Recife 1:1 Santos FC - Vitoria 0:0 1. Palmeiras SP 29 46:31 54

2. Sao Paulo FC (M) 3. Internacional 4. Atletico Mineiro 5. Goias EC 6. Flamengo 7. Cruzeiro 8. Corinthians (N) 9. Gremio 10. Vitoria 11. Gremio Barueri (N) 12. Avai FC (N) 13. Santos FC 14. Atl. Paranaense 15. Coritiba FC 16. Botafogo RJ 17. EC Santo André (N) 18. Clube Nautico 19. Sport Recife (P) 20. Fluminense

29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29

40:30 51:36 46:40 50:47 45:40 40:42 39:41 53:36 44:43 49:42 45:39 43:44 30:40 39:43 43:48 29:41 35:51 36:51 29:47

49 48 47 46 45 42 42 41 41 40 40 40 36 34 32 29 29 25 25

ARGENTINIEN Ergebnis vom Montag: River Plate - Independiente 1:3 1. Estudiantes 8 16:7 17 2. Velez Sarsfield (M) 8 12:6 17 3. Independiente 8 16:10 16 4. San Lorenzo 8 13:7 16 5. CA Banfield 8 9:4 16 6. Colon Santa Fé 8 14:5 15 7. Argentinos Juniors 8 11:7 15 8. Newell’s Old Boys 8 10:5 14 9. Rosario Central 8 7:5 14 10. Boca Juniors 8 13:14 11 11. Arsenal 8 6:11 10 12. CD Godoy Cruz 8 10:12 9 13. Gimnasia La Plata 8 8:10 9 Lanus 8 8:10 9 15. Atletico Tucuman (N) 8 11:15 8 16. River Plate 8 9:15 5 17. Huracan B. Aires 8 8:15 5 18. Racing Club 8 5:10 4 19. CA Tigre 8 10:19 4 20. Chacarita Juniors (N) 8 6:15 3 *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet

32

kicker, 15. Oktober 2009

2.BUNDESLIGA

Unter Telefon 0137 – 82 23 32 22 (0,50 e/Anruf/Festnetz), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der 2. Bundesliga in der unten stehenden Reihenfolge.

zu Hause Tore

Pkt. Platz

Sp. g. u.

:

1. Arminia Bielefeld (A)

8

:

2. 1. FC Kaiserslautern

:

3. 1. FC Union Berlin (N)

:

kicker-ergebnisdienst www.kicker.de auswärts

v. Tore

Diff.

Pkt. Sp. g. u.

v.

Tore Pkt. Sp. g. u.

v.

Tore Pkt.

2 17:8

+9

18

4

3

0

1

7:3

9

4

3

0

1 10:5

9

6

0

8

5

3

0 13:5

+8

18

4

3

1

0

9:3

10

4

2

2

0

4:2

8

8

5

2

1 15:10 + 5

17

4

4

0

0

9:5

12

4

1

2

1

6:5

5

4. FC St. Pauli

8

5

1

2 20:9

+ 11

16

4

2

1

1

8:6

7

4

3

0

1 12:3

9

:

5. Rot-Weiß Oberhausen

8

5

1

2

0

16

4

3

0

1

4:3

9

4

2

1

1

5:6

7

:

6. SpVgg Greuther Fürth

8

4

0

4 17:15 + 2

12

4

3

0

1 12:5

9

4

1

0

3

5:10

3

:

7. Hansa Rostock

8

4

0

4 13:13

0

12

4

3

0

1

8:4

9

4

1

0

3

5:9

3

:

8. FC Augsburg

8

2

5

1 15:13 + 2

11

4

1

3

0

9:6

6

4

1

2

1

6:7

5

:

9. Fortuna Düsseldorf (N)

8

3

2

3 10:8

+2

11

4

2

2

0

5:1

8

4

1

0

3

5:7

3

9:9

:

10. Energie Cottbus (A)

8

3

2

3 15:16

-1

11

4

2

0

2

9:8

6

4

1

2

1

6:8

5

:

11. MSV Duisburg

8

3

2

3 13:14

-1

11

4

2

1

1

8:6

7

4

1

1

2

5:8

4

:

12. SC Paderborn 07 (N)

8

2

4

2 13:11 + 2

10

4

2

2

0

9:3

8

4

0

2

2

4:8

2

:

13. Alemannia Aachen

8

2

4

2

-1

10

4

2

1

1

6:6

7

4

0

3

1

2:3

3

:

14. Karlsruher SC (A)

8

3

1

4 10:13

-3

10

4

1

1

2

3:6

4

4

2

0

2

7:7

6

:

15. TSV München 1860

8

2

2

4

8:11

-3

8

4

2

1

1

6:4

7

4

0

1

3

2:7

1

:

16. TuS Koblenz

8

1

2

5

6:12

-6

5

4

1

1

2

4:6

4

4

0

1

3

2:6

1

:

17. FSV Frankfurt

8

0

2

6

4:18 - 14

2

4

0

2

2

4:6

2

4

0

0

4

0:12

0

:

18. Rot Weiss Ahlen

8

0

1

7

3:15 - 12

1

4

0

1

3

1:7

1

4

0

0

4

2:8

0

Torjäger

Freitag bis Montag, 16. bis 19. Oktober Arminia Bielefeld – Alemannia Aachen Freitag, 18 Uhr

:

Rot-Weiß Oberhausen – FC St. Pauli Freitag, 18 Uhr

:

Energie Cottbus – 1. FC Kaiserslautern Freitag, 20.30 Uhr

:

TSV München 1860 – MSV Duisburg Samstag, 13 Uhr

:

Hansa Rostock – SC Paderborn 07 Samstag, 13 Uhr

:

FC Augsburg – Karlsruher SC Sonntag, 13.30 Uhr

:

TuS Koblenz – Rot Weiss Ahlen Sonntag, 13.30 Uhr

:

Fortuna Düsseldorf – FSV Frankfurt Sonntag, 13.30 Uhr

:

1. FC Union Berlin – SpVgg Greuther Fürth Montag, 20.15 Uhr

:

8 7 5 5 5 5 5 5 4 4 4 4 4 4 4

Thurk (FC Augsburg) Federico (Arminia Bielefeld) Auer (Alemannia Aachen) Shao (Energie Cottbus) Wagner (MSV Duisburg) Nöthe (Greuther Fürth) S. Kuqi (TuS Koblenz) Ebbers (FC St. Pauli) Benyamina (1. FC Union Berlin) Mosquera (1. FC Union Berlin) Katongo (Arminia Bielefeld) Jula (Energie Cottbus) Allagui (Greuther Fürth) Saglik (SC Paderborn 07) Lehmann (FC St. Pauli)

Gesperrt

Top-Torhüter

Rote Karte: Aigner (1860 München) noch 1 Spiel

nach dem 8. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Starke (MSV Duisburg) ............ 2,50 2. Jentzsch (FC Augsburg) ............ 2,71 3. Eilhoff (Arminia Bielefeld) ........ 2,81 Ratajczak (Fortuna Düsseldorf) 2,81 5. Kirschstein (Rot Weiss Ahlen) ... 2,88 Sippel (1. FC Kaiserslautern) ... 2,88 Pirson (RW Oberhausen).......... 2,88 8. Walke (Hansa Rostock)............ 3,00

Gelb-Rote Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: Gorschlüter (Rot Weiss Ahlen) Biliskov (Greuther Fürth) Gelbe Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: niemand

Top-Feldspieler

Foto: imago/MIS

9. SPIELTAG

8:9

Alter schützt vor Toren nicht: Augsburgs Michael Thurk, hier beim erfolgreichen Abschluss, traf diese Saison schon acht Mal – Ligaspitze!

1. Mattuschka (1. FC Union) ........ 2,56 2. Anderson (Fortuna Düsseldorf) 2,57 Naki (FC St. Pauli) ................... 2,57 4. Traore (FC Augsburg)................ 2,60 5. Mijatovic (Arminia Bielefeld) .... 2,63 6. Takyi (FC St. Pauli) ................... 2,67 7. Federico (Arminia Bielefeld) .... 2,69 Lehmann (FC St. Pauli) ............ 2,69 9. Wagner (MSV Duisburg) ........... 2,75 Bruns (FC St. Pauli) ................. 2,75 Thorandt (FC St. Pauli) ............. 2,75 12. Prib (Greuther Fürth)................ 2,79 Ebbers (FC St. Pauli)................ 2,79 14. Thurk (FC Augsburg)................. 2,81 Weber (Fortuna Düsseldorf) ..... 2,81 Caligiuri (Greuther Fürth) ......... 2,81 Amedick (1. FC Kaiserslautern) 2,81 Rodnei (1. FC Kaiserslautern) .. 2,81 19. Shao (Energie Cottbus) ........... 2,92 20. Younga-Mouhani (1. FC Union), Bollmann, Katongo, Kauf (Arminia Bielefeld), Cakir, Costa (Fortuna Düsseldorf), Ilicevic (1. FC K’lautern), M. Langkamp (Karlsruher SC), Miletic (RW Oberhausen), Mohr, Saglik (SC Paderborn 07) ..... je 3,00

2. BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

33

Ernüchtert laus-Dieter Wollitz machte keine Gefangenen. „Beschämend“, „erbärmlich“, „man muss sich fragen, ob Energie so in der 2. Liga auf Dauer bestehen kann.“ Der Cottbuser Trainer verschaffte sich im September nach drei Niederlagen in Folge mit gewohnt markigen Worten Luft. Jeder dachte, die Welt ginge unter. Aber nein, sie steht und dreht sich noch. Der BundesligaAbsteiger stoppte zuletzt den tiefen Fall, holte aus den vergangenen zwei Spielen vier Punkte. Das aber verklärt den Blick aufs Wesentliche. Auch gegen Frankfurt und Aachen wirkten die Spieler oft gehemmt, passiv, ja ängstlich. Bei den kleinsten Rückschlägen werden alle Vorgaben über Bord geworfen, von Raumaufteilung, schnellen Pässen in die Spitze, hoher Laufbereitschaft oder gar einem Spielsystem ist plötzlich nichts mehr zu sehen. Dafür von Verunsicherung, mangelndem Selbstbewusstsein und fehlender Geschlossenheit (16 Gegentore in acht Spielen). Wollitz weiß das. Und macht kein Hehl daraus. Mit hohen Erwartungen hatte er den FC Energie nach dem Abstieg übernommen, vollmundigen Ankündigungen wurde in der Öffentlichkeit mehr Gehör geschenkt als

C

den zeitgleich auch warnenden Worten des Trainers. Mittlerweile hinken die sportlichen Darbietungen der anfänglichen Anspruchshaltung hinterher. Für viele ist der Wollitz-Effekt verpufft. Dabei hat der 44-Jährige von Beginn an einen langwierigen Prozess mit zahlreichen Schwankungen und Rückschlägen vorhergesagt. Denn: Die hohe Fluktuation mit 13 Zu- und 15 Abgängen erfordert ebenso Geduld wie der Einbau zahlreicher junger Spieler und die Umkehr von einer reagierenden (in der 1. Liga) hin zur nun agierenden Ausrichtung. Auch die Vorgabe des direkten Wiederaufstiegs gab es nie, bei einem gelungenen Umbruch, so das Wunschdenken zu Saisonbeginn, könnte es für Platz 3 reichen. Aktuell steht Energie auf Platz 10. Die Ergebnisse der Lausitzer stimmen ebenso selten wie das Auftreten. Die zahlreich vorgenommenen Veränderungen greifen meist nur so lange, wie sich die Spieler auf dem Trainingsplatz befinden. Geht es auf dem Rasen um Punkte, wird das eigene Nervenkostüm meist einer Zerreißprobe ausgesetzt. Vielleicht wurde zu schnell zu viel geändert. Vielleicht gab selbst Wollitz der Zeit zu wenig Zeit.

LAUTERN: Unbefriedigende Personalsituation

Foto: picture-alliance/dpa

Mit viel Euphorie hat Claus-Dieter Wollitz (44) COTTBUS übernommen. Nach acht Spielen und elf Punkten ist klar: Es wartet mehr Arbeit als gedacht.

Schwerstarbeit: Claus-Dieter Wollitz hat in Cottbus mit dem eingeleiteten Umbruch zu kämpfen und schraubte die Erwartungen herunter. Nach den jüngsten Verletzungssorgen schraubte der Trainer die Erwartungen erst einmal herunter. „Alles über 20 Punkte bis zum Winter ist richtig gut“, ließ er verlauten. „Alles über 25 sogar sehr gut.“ Aktuell sind es deren elf. Kaiserslautern, St. Pauli und Bielefeld

heißen die nächsten Gegner. Ausgerechnet drei Hochkaräter, gegen die sich das fragile Cottbuser Gebilde Schritt für Schritt stabilisieren muss, ehe zur Hinrunde auch personell nachgebessert werden soll. Die Euphorie hat der Ernüchterung Platz gemacht. M A RC U S L E H M A N N

BIELEFELD: Torjäger fällt wegen Gürtelrose aus

Kurz fordert die Daheimgebliebenen Gesucht: Ein Ersatz für Federico 1Der Freitagstermin nach der Länderspielwoche bringt es für den 1. FC Kaiserslautern mit sich, dass die international tätigen Auswahlspieler den FCK-Tross erst auf dem Weg nach Cottbus komplettieren. „Das ist sicher nicht optimal, aber das sind die Voraussetzungen. Wir müssen das Bestmögliche daraus machen“, verbietet sich Marco Kurz jegliches Lamentieren vor der Abfahrt in die Lausitz. Die U-21-Nationalspieler Tobias Sippel und Sydney Sam holte er nach deren Partie gegen Israel am Dienstag höchstpersönlich in Frankfurt ab, wo Torwart Sippel nicht und Offensivkraft Sam nur 30 Minuten zum Einsatz kam. Auch der Schweizer Daniel Pavlovic

kehrte im Laufe des gestrigen Mittwochs wieder nach Lautern zurück. Größere Fragezeichen stehen hinter Erik Jendrisek, Georges Mandjeck und Dario Damjanovic, die erst am heutigen Donnerstag wieder von ihren Nationalmannschaften zurückerwartet werden. Des Trainers Leid könnte manches Reservisten Freud werden, da die Belastung aktueller Stammspieler für sie zum Türöffner werden kann – nicht nur in der Startelf, sondern auch als Einwechselspieler, falls deren Kräfte schwinden. „Jetzt gilt es, Gewehr bei Fuß zu sein“, nimmt der 40-jährige Fußball-Lehrer die Daheimgebliebenen in die Pflicht, die gegebene Situation für sich zu nutzen. D O M I N I C B O L D

1Zum ersten Mal in dieser Saison muss die Arminia auf ihren treffsichersten Akteur verzichten. Giovanni Federico (sieben Treffer) fällt wegen einer Gürtelrose aus. Vereinsarzt Günter Neundorf hofft, dass der Offensivspieler zu Beginn der nächsten Woche wieder ins Training einsteigt und damit nur einmal pausieren müsste. „Wir sind nicht nur von einem Spieler abhängig. Natürlich ist Federico wichtig, aber wir haben genügend Alternativen im Kader, die ihn ersetzen können“, ist Sport-Geschäftsführer Detlev Dammeier optimistisch. Trainer Thomas Gerstner denkt dabei an Oliver Kirch, der von der Außenbahn auf die Halbposition rücken könnte. In der Hinterhand

hat der DSC-Coach mit Kasper Risgaard, Chris Katongo oder Jonas Kamper weitere Kandidaten: „Ich zerbreche mir deswegen nicht den Kopf. Wir haben einige Leute für diese Rolle.“ Vielleicht profitiert Franck Guela vom Ausfall des Leistungsträgers Federico. Der 23-Jährige von der Elfenbeinküste hat in den vergangenen Wochen seinen konditionellen Rückstand aufgeholt und empfiehlt sich nun mit besten Laktatwerten für sein Ligadebüt. Guela war für die linke offensive Seite geholt worden und könnte die Rolle von Katongo übernehmen. „Guela soll jetzt seine Rakete zünden“, lautet Gerstners Auftrag an Arminias jüngsten Neuzugang. PE T E R BU R K A M P

34

2. BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

1860 MÜNCHEN: Absage von Skela – Kapitales Spiel gegen Duisburg

1„Vielleicht wollte uns Skela nur als Druckmittel für Koblenz benutzen“, lautete die Vermutung von „Löwen“-Trainer Ewald Lienen. Der Albaner hatte am Sonntagabend den Münchnern ein kurzfristiges Ultimatum gestellt, obwohl er zuvor noch äußerte, er wolle unbedingt zu 1860. Der Verein lehnte ab und Skela unterschrieb bei Koblenz, worüber Lienen schließlich gar nicht so traurig war. „Wir haben ja sowieso eher einen spielstarken Sechser gesucht. Wenn wir Skela jetzt geholt hätten, könnten wir im Winter nichts mehr machen.“ Damit muss der vorhandene Kader

das schlingernde „Löwen“-Schiff wieder auf Kurs bringen. Trotz aller Spekulationen um das Interesse am Ghanaer Abubakari Yakubu (27, zuletzt Vitesse Arnheim) und dem Niederländer Theo Lucius (32, zuletzt Feyenoord Rotterdam, beide vereinslos), das der Verein nicht bestätigen wollte. In den nächsten fünf Spielen warten vom Papier her vier Hochkaräter: Duisburg, Kaiserslautern, Cottbus und Bielefeld. Gelingt am Samstag gegen Duisburg kein Befreiungsschlag, hat sich das Team erst einmal im Tabellenkeller festgesetzt. Ein kapitales Spiel für die „Löwen“.

Benny Lauth dürfte nach seinem Bankausflug auf St.Pauli wieder in die Startelf rücken. Fraglich ist aber, ob US-Boy Kenny Cooper, der erst am Freitag von seiner Länderspielreise zurückkehrt, neben ihm stürmen wird. Messi-Cousin Emmanuel Biancucchi (21) drängt sich für ihn auf, hat gute Chancen sein Pflichtspieldebüt zu feiern. „Wir müssen immer mehr über ihn nachdenken“, so Lienen. Andere Überlegung: Der etatmäßige Innenverteidiger Radhouene Felhi rückt ins defensive Mittelfeld und Mate Ghvinianidze rutscht ins Team. M O U N I R Z I TO U N I

Foto: sampics

Startelf: Messi-Cousin mit guten Chancen

Debütant mit Promi-Cousin: Emmanuel Biancucchi.

AACHEN: Konkurrenzkampf im Kader steigt

DUISBURG: MSV noch nicht vollkommen erholt

Krüger: „Es wird schon mal gallig“

Neururers seltsame Gedankenspiele

1Drei Spiele in zehn Tagen, so ging es los für Michael Krüger nach seiner Amtsübernahme am Tivoli vor vier Wochen. Zeit, in Ruhe mit seiner neuen Mannschaft zu arbeiten, bekam der Seeberger-Nachfolger erst jetzt in der Länderspielpause. Doch die Kennenlernphase ist noch nicht ganz vorbei. „Ich habe einen guten Überblick gewinnen können“, fasst der Aachener Cheftrainer seine Eindrücke zusammen, „aber jeder Tag bringt auch neue Erkenntnisse.“ Denn vor dem Spiel in Bielefeld ist der Konkurrenzkampf im Kader der Alemannia sichtbar gestiegen. Bis auf die Langzeitverletzten seien „alle Spieler an Bord, und alle wollen spielen“, sagt Krüger, „da wird es

1Peter Neururer hält große Stücke auf seine Mannschaft. Die komme derzeit besser mit Erstliga-Teams zurecht als mit den Mitreisenden in der Economy-Klasse des deutschen Fußballs. Zwischen Platz acht und zwölf könne sie im Oberhaus spielen, schätzt der 54-Jährige. Das sei in jedem Fall einfacher, als aus der 2. Liga ins Gelobte Land umzuziehen, sprich aufzusteigen. Neururer macht diese Einschätzung an den Leistungen beim 1:0-Pokalsieg gegen Borussia Mönchengladbach und dem 2:1 im Test gegen den 1. FC Köln fest. Da habe man durchaus auf Augenhöhe agiert. Mit Gedankenspielen, wo das Talent im Team besser zur Geltung kommt, will sich der Coach jedoch

im Training auch schon mal etwas gallig.“ Und da sei es für ihn interessant, wie einzelne Spieler darauf reagieren. Doch große Veränderungen werde es in der Startelf nicht geben, kündigt der 55-Jährige an, dafür sei es der falsche Zeitpunkt der Saison. „Zudem sehe ich keinen Grund, warum die Mannschaft in Bielefeld nicht den gleichen Biss und die gleiche Leidenschaft an den Tag legen sollte, wie gegen Cottbus“, sagt Krüger, auch wenn es ein Auswärtsspiel sei. Der Ausfall von Giovanni Federico beim Gegner spielt für Krüger übrigens keine Rolle, eine Manndeckung für den Toptorjäger war ohnehin nicht vorgesehen. H O LG E R R I C H T E R

UNION: Zwei starke Jahre und jetzt nur die Bank

allenfalls am Rande beschäftigen. „Das ist eigentlich alles Blödsinn. Wir müssen da, wo wir sind, unsere Aufgaben erledigen.“ Genau dort sieht der Trainer seine Mannschaft keineswegs bereits vollkommen erholt nach der September-Krise. Die Talsohle aber sei durchschritten. Als Indizien dafür führt er die zweite Halbzeit beim 3:1-Heimsieg gegen Union Berlin, die Trainingseindrücke während der Länderspielpause und eben das Spiel beim 1. FC Köln an. Der schlagkräftige Beweis ist am Samstag bei 1860 München zu erbringen. Vorteil für den MSV: Die „Löwen“ spielen in einem richtig schönen Bundesliga-Stadion. H E R M A N N K EW I T Z

GREUTHER FÜRTH: Serdarusic hat aufgeholt

Biran: „Was soll der Coach machen?“ Für Fürstner läuft’s wieder rund 1Seine Quote kann sich durchaus sehen lassen. 20 Tore in 40 Spielen erzielte Shergo Biran in den letzten beiden Jahren für den 1. FC Union. Damit hatte der heute 30-Jährige maßgeblichen Anteil an der Qualifikation zur 3. Liga und dem Aufstieg. In der 2. Liga kommt Biran derzeit allerdings kaum zum Zug. Stand er vergangene Saison bei insgesamt 28 Einsätzen noch 22-mal in der Startelf (11 Treffer, kicker-Note: 3,38), reichte es für den Stürmer in den bisherigen acht Partien lediglich zu vier Kurzeinsätzen (1 Tor). „Was soll der Coach denn machen?“, gibt Biran zu bedenken. „Wir sind ja zum Glück erfolgreich,

und dann ist es für mich eben schwer, in die Startformation zu kommen“, verweist er auf die starke interne Konkurrenz im Team. Das Duo Karim Benyamina und Neuzugang John Jairo Mosquera (je 4 Tore) war zuletzt gesetzt, wusste bislang ebenso zu überzeugen wie Kenan Sahin (3 Tore). Biran muss also noch mit der Ersatzbank vorliebnehmen. „Wir stehen als Aufsteiger auf dem dritten Platz, da kann und will ich nichts fordern“, versichert er vor dem Montagsspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. „Ich arbeite einfach hart weiter, um dann voll da zu sein, wenn ich gebraucht werde.“ M A RC U S L E H M A N N

1Das Verletzungspech hatte zu Saisonbeginn böse zugeschlagen. Noch bis zum Winter fallen mit Christian Rahn (Knorpelschaden im Knie) und Asen Karaslavov (KnieOP) zwei defensive Stammkräfte aus. Umso erfreuter zeigt sich Trainer Benno Möhlmann, dass nach Leo Haas (Sprunggelenk) nun auch Stephan Fürstner (Zehenbruch) ein erfolgreiches Comeback gefeiert hat. Nach zwei Einwechslungen gegen Oberhausen und in Rostock durfte der vor der Saison vom FC Bayern II gekommene 22-Jährige gegen Düsseldorf erstmals über 90 Minuten ran (kicker-Note 2,5). „Er hat ein gutes Spielverständnis und

beweist Anpassungsfähigkeit“, lobt Möhlmann seinen Mittelfeldspieler, der sowohl offensiv mit Tordrang als auch defensiv als Abräumer zu überzeugen wusste. „Er ist auf allen Positionen gut aufgehoben.“ Fortan wird Fürstners Ausrichtung jedoch wohl eher defensiver Natur sein, stehen doch bereits 15 Gegentreffer in der Statistik. Stabilität wird gesucht, gerade mit seiner Laufbereitschaft ist Fürstner die Option Nummer eins als Sechser. Auch wenn der nachverpflichtete Ante Serdarusic Fortschritte macht. Der Trainer: „Er hat konditionell aufgeholt und kann auf jeden Fall mithalten.“ AX E L H E I B E R

2. BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

PERSONALIEN

35

SPIEL DER WOCHE

1. FC UNION BERLIN

SPVGG GREUTHER FÜRTH Marino Biliskov (33) musste wegen einer Schienbeinprellung mit dem Training aussetzen. + + + Christopher Nöthe (21) absolviert nach einer Muskelzerrung nur Lauftraining. + + + Marco Caligiuri (25) und Jasmin Fejzic (23) nehmen nach Erkältungen ebenso wieder am Übungsbetrieb teil wie Sami Allagui (23, Oberschenkelverhärtung).

FC ENERGIE COTTBUS Heiko Schwarz (20) zog sich einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zu. + + + Kapitän Timo Rost (31, Achillessehnenbeschwerden) kann noch immer nicht ins Mannschaftstraining einsteigen und weilt bis Samstag zur neuerlichen Untersuchung in München. + + + Marco Kurth (31) verdrehte sich am Dienstag das Knie und musste das Training abbrechen, er war am Mittwoch aber wieder mit dabei. + + + Der Brasilianer Vragel da Silva (35) hat wegen anhaltender Knieprobleme sein Karriere-Ende angekündigt. Der Abwehrspieler absolvierte 101 Bundesligaspiele (Cottbus) und 104 Partien in der 2. Liga (Cottbus, Ulm, KSC).

SC PADERBORN Stürmer Sven Krause (23) wurde für seine Rote Karte in der Westfalenligapartie der U 23 gegen Neuenkirchen (3:0) für drei Spiele gesperrt. Bis zum Ablauf der Sperre darf er auch nicht in der 2. Liga spielen.

FSV FRANKFURT Co-Trainer Manfred Binz (44) wurde freigestellt. + + + Angreifer Junior Ross, der sich gegen Kaiserslautern die Schulter auskugelte, wurde am Mittwoch operiert und fällt voraussichtlich bis zum Jahresende aus. + + + Mit 6:0 gewann der FSV am Dienstag ein Testspiel bei Bayern Alzenau. Tore: Cenci (2), Mehic, Taylor, Cidimar, Bouhaddouz. + + + Bis zum Wochenende wird entschieden, ob Sanibal Orahovac (30, vereinslos, zuletzt Wehen Wiesbaden) verpflichtet wird.

FC ST. PAULI – ROT-WEISS OBERHAUSEN FREITAG, 18 UHR Fünf Teams haben sich vorerst an der Tabellenspitze abgesetzt. Zwei davon, die beiden unmittelbaren Verfolger des Spitzentrios, treffen am Millerntor direkt aufeinander. St. Pauli begeistert mit Offensivfußball, Oberhausen überzeugt als gut funktionierende Einheit. Welche Strategie behält dieses Mal die Oberhand?

ST. PAULI: Knieprobleme bei Torhüter Hain – Einsatz gefährdet

Stanislawski lobt: „Das ist großes Kino“ 1Die Attribute, die dem kommenden Gegner im Lager des FC St. Pauli zugeschrieben werden, klingen nicht gerade freundlich, spiegeln aber einzig den Respekt wider, mit dem die Hamburger die Auswärtsfahrt nach Oberhausen in Angriff nehmen: eklig, ungemütlich, giftig. „Bei Ballgewinn geht bei denen die Post ab“, warnt Mittelfeldspieler Matthias Lehmann. „Auf uns wartet eine der unangenehmsten Mannschaften der Liga“, findet auch Trainer Holger Stanislawski, „RWO wirkt sehr gefestigt und ist defensiv hervorragend strukturiert, schaltet blitzschnell um.“ Besonders die Effizienz des Gegners beeindruckt den PauliCoach. „Mit 9:9 Toren 16 Punkte zu holen ist schon großes Kino“, lobt Stanislawski, der mit seiner Mannschaft bei einem Torverhältnis von 20:9 dieselbe Punkteausbeute auf dem Konto hat. Und auch wenn an der offensiven Grundausrichtung festgehalten wird, dürfte das Augenmerk des Trainers zumindest in der Anfangsphase vornehmlich auf einer stabilen Defensive liegen. Zu präsent sind noch die Eindrücke aus der vergangenen Saison, als die Hamburger am 13. Februar bereits nach 20 Minuten einem 0:3-Rück-

stand hinterherliefen (Endstand 2:3). Die Sinne sind geschärft, um nach den Niederlagen gegen Kaiserslautern (1:2) und in Bielefeld (0:1) das erste Spitzenspiel der Saison für sich zu entscheiden. Die bisherigen fünf Saisonerfolge gelangen St. Pauli bislang ausschließlich

gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel. Verzichten muss Stanislawski möglicherweise auf Stammtorhüter Mathias Hain. Der 36-Jährige laboriert an Knieproblemen und trat im Training etwas kürzer. LU T Z W Ö C K E N E R

Foto: INSIDE PICTURE/Selim Sudheimer

Björn Brunnemann (29, Fraktur eines Wirbelfortsatzes im Lendenwirbelbereich) und Dominic Peitz (25, Innenbandprobleme am linken Knie) kommen für Spieleinsätze derzeit nicht infrage. + + + John Jairo Mosquera (21, nach Infekt), Kenan Sahin (24, Knieprobleme) und Michael Parensen (23, Muskelfaserriss) steigen heute, Donnerstag, ins Mannschaftstraining ein.

Aufgepasst: Pauli-Trainer Holger Stanislawski hat großen Respekt und bezeichnet RWO als „eine der unangenehmsten Mannschaften der Liga“.

OBERHAUSEN: Sorge um Linksaußen Heinrich Schmidtgal

Luginger: „Orientieren uns nicht mehr nur am Gegner“ 1Daran hätte er „wirklich nicht gedacht“, lacht RWO-Trainer Jürgen Luginger, dass die Partie gegen den FC St. Pauli im kicker als „Spiel der Woche“ firmieren würde. „Erst recht nicht nach unserem Saisonauftakt“, erinnert er an das 0:3 gegen Union Berlin. Aber er hält sich da nicht lange auf, „wir haben die Lektion gelernt und uns stetig verbessert“. Darum ist ihm auch vor dem Match gegen die Hamburger nicht bange, die er derzeit für die „spieltechnisch stärkste Mannschaft der Liga“ hält. Andererseits habe seine Mannschaft speziell in den Heimspielen gezeigt, was sie kann.

In Zahlen: Nach der besagten Auftaktpleite zu Hause gegen Union hielten sich die Rot-Weißen im eigenen Stadion schadlos. Sie feierten dort zuletzt drei Siege in Folge – ohne jeweils ein Gegentor zu kassieren. Eine Bilanz, die RWO ebenso Mut macht wie der Umstand, dass die Luginger-Elf im Gegensatz zur vergangenen Saison in der Lage ist, selbst ein Spiel zu gestalten. „Wir müssen uns nicht mehr nur an den Gegnern orientieren“, betont der Coach, der gegen die Hamburger sein Team verändern kann wie auch muss. Zum Kann: Kapitän

Benjamin Reichert, der wegen der Folgen einer Knie-OP bislang zu keinem Einsatz in der 2. Liga kam, steht vor seinem Comeback. Der 26-Jährige ist nun schmerzfrei und dürfte gegen St. Pauli die „Sechs“ besetzen. Nun zum Muss: Der zuletzt immer stärker gewordene Linksaußen Heinrich Schmidtgal leidet an den Folgen eines verschobenen Nackenwirbels. „Er pausiert zwei Tage“, so Luginger, „dann sehen wir.“ Weitere mögliche Änderung: Für Oliver Petersch könnte Moritz Stoppelkamp auf den rechten Flügel rücken. G U S TAV W E N T Z

36

2. BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

AHLEN: Trainer unterschreibt für zwei Jahre – Zimmermann wird Co

Christian Hock ruft zum Neubeginn auf 1Die Nacht zum Mittwoch hatte Christian Hock schon in Ahlen verbracht, um einen Zweijahresvertrag zu unterschreiben. Morgens leitete er bereits das erste Training und ging anschließend mit dem Mannschaftsrat zum Essen. „Wenn es ein Himmelfahrtskommando wäre, hätte ich den Job nicht angenommen“, versprüht der 39-Jährige Optimismus. Nun gilt es, dem gebeutelten Kader in drei Tagen genügend Selbstvertrauen und Teamgeist zu vermitteln, um in Koblenz den ersten Sieg zu holen. „Es sind erst mal die Kleinigkeiten, die einem auffallen, die versuchen wir abzustellen“, so Hock, der mit dem SV Wehen Wiesbaden als letzter und einziger Station in Ahlen immerhin so routinierte Kollegen wie Pavel Dotchev, Holger Fach oder Peter Vollmann ausgestochen hat. „Wir haben rund ein halbes Dutzend Gespräche geführt“, verrät RWA-Präsident Jürgen Gosda. „Aber Hock hatte das beste Konzept und liegt mit seinen Ideen zur Nachwuchsförderung und Arbeitsweise

voll auf unserer Linie.“ Als Co-Trainer fungieren Dirk Langerbein, Tobias Gensler und der bisherige Interimscoach Andreas Zimmermann, der gleichzeitig wieder das Jugend-Leistungszentrum betreut.

AUGSBURG

KARLSRUHE

KOBLENZ

Stefan Buck trifft viele alte Bekannte

Engelhardt und Langkamp wackeln

Rapolder bekommt Wunschspieler Skela

1Wenn Stefan Buck mit seinem neuen Verein, dem FCA, am Sonntag auf den Karlsruher SC trifft, dann weiß der 29-Jährige nicht so genau, wie er es einordnen soll. „Im Endeffekt geht es um drei Punkte“, sagt Buck. Seit 2007 spielte er für den KSC, bestritt in dieser Saison sogar einen Kurz-Einsatz für die Badener, ehe er kurz vor Ende der Transferperiode wechselte. „Zum Glück“, sagt Buck, denn sportlich lief es für ihn beim KSC nie richtig rund. In Augsburg will der Defensivakteur jetzt mithelfen, in absehbarer Zeit den Aufstieg anzuvisieren. „Wir haben das Potenzial dazu“, ist sich Buck sicher. Allerdings fehlt dem FCA die Konstanz. Wie auch Buck. Deswegen ist es noch nicht sicher, ob er gegen seinen Ex-Klub von Anfang an spielen wird. Auf jeden Fall warnt Buck vor seinen ehemaligen Mitspielern: „Wir dürfen uns von der Tabelle nicht blenden lassen, denn der KSC will sofort zurück in die Bundesliga, auch wenn sie es nach außen anders verkaufen.“ Buck muss es wissen. RO B E RT G Ö T Z

1Trotz drei Niederlagen in Folge und der schweren Hürde in Augsburg gibt sich Offensivallrounder Christian Timm optimistisch: „Auswärts haben wir richtig gute Spiele abgeliefert“, denkt der 30-Jährige dabei vornehmlich an die Siege in Cottbus und bei 1860 München. In beiden Partien schaffte es der KSC einen Rückstand zu drehen, und zwar mit spielerischen Mitteln statt mit der Brechstange. Darauf hoffen sie ebenfalls in den Heimspielen. Dort müssen die Spieler der neu zusammengestellten Elf schon nach wenigen Minuten, nach dem ersten Fehlpass damit rechnen, ausgepfiffen zu werden. Timm glaubt, „dass man bei den Fans das Abstiegsjahr noch nicht abgehakt hat.“ Wackelkandidaten für die Partie in Augsburg sind Marco Engelhardt, den eine Grippe außer Gefecht gesetzt hat und Matthias Langkamp, der aufgrund von Achillessehnenproblemen nur Reha-Maßnahmen absolvierte. Langkamps Einsatz entscheidet sich kurzfristig, wogegen bei Engelhardt gute Chancen bestehen. PE T E R P U T Z I N G

1Die TuS hat für den Abstiegskampf personell noch mal nachgerüstet. Spielmacher Ervin Skela (32), bis Sommer 2009 in Diensten von Energie Cottbus, ist der neue und dringend benötigte Spielmacher der Rapolder-Elf. Durch die Erfolge im DFB-Pokal finanziell etwas entlastet, schlug die TuS nun zu und stach dabei den Ligarivalen TSV München 1860 aus. „Die Löwen haben mich zu lange warten lassen. Koblenz hat sich einfach mehr um mich bemüht“, kommentierte der Neu-Koblenzer. Von ihm erhofft sich Rapolder neue Akzente für das Offensivspiel und vor allem viele gute Zuspiele für den Torgaranten Shefki Kuqi. Am Sonntag im Kellerduell gegen RW Ahlen trägt Skela erstmals das TuSTrikot. Der 168-malige Bundesligaspieler (Frankfurt, Bielefeld, Cottbus) arbeitete bei Waldhof Mannheim und Arminia Bielefeld erfolgreich mit dem TuS-Coach zusammen und war bereits im Sommer dessen Wunschspieler für die Kreativabteilung. C H R I S TO PH H A N S E N

„Natürlich werde ich mich informieren, was abgelaufen ist. Aber viel wichtiger: Wir müssen unter die ersten acht Spiele einen Schlussstrich ziehen“, ruft Hock den Neubeginn aus. UWE GEHRMANN

Foto: Wegener

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Aufgepasst, hier spricht der Neue: Trainer Christian Hock gibt bei seiner ersten Einheit in Ahlen Felgenhauer (li.) und Kraus (li.) Anweisungen.

2. BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

„Taktische Fouls? Wir sind zu brav“ Voll eingeschlagen in Düsseldorf hat Neuzugang CHRISTIAN WEBER (26) – der Verteidiger macht den Teamgeist fürs gute Abschneiden verantwortlich.

Foto: imago/Christoph Reichwein

kicker: Herr Weber, Sie haben in Düsseldorf von Beginn an überzeugt. Der Wechsel vom AE Larisa aus Griechenland an den Rhein hat sich offensichtlich gelohnt. Christian Weber: Ich fühle mich hier ausgesprochen wohl und habe ebenso wie die Mannschaft einen ordentlichen Start hingelegt. Auch von den Fans habe ich positive Worte gehört. Ich bin schon ein wenig stolz darauf. Aber da bin ich ja nicht der einzige Neue, der das von sich behaupten darf. kicker: Wo müssen Sie sich noch verbessern? Weber: Im Offensivverhalten kann ich sicherlich noch zulegen. Da bin ich trotz meiner zwei Treffer noch nicht am Limit angekommen. kicker: Und die Mannschaft, ist da noch Luft nach oben? Weber: Mein Zwischenfazit nach acht Spielen lautet, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld ist möglich, der Klassenerhalt aber weiterhin die Pflicht. Wenn wir in der Hinrunde 25 Punkte holen, können wir die Rückrunde sorgenfreier angehen. kicker: Sie sind mit Duisburg vor gut zwei Jahren in die Bundesliga aufgestiegen. Wo liegen die Unterschiede zwischen dem damaligen MSV und der heutigen Fortuna? Weber: Einen Vergleich zu ziehen, fällt schwer. Der MSV hatte individuell starke Spieler, die Fortuna verfügt über einen überragenden Teamgeist. Auch die Gegner sagen nach den Spielen: Gegen euch zu spielen, ist unangenehm. Wir arbei-

Groß in Fahrt: Verteidiger Christian Weber hat bei der Fortuna voll eingeschlagen und bisher alle acht Spiele von Anfang bis Ende bestritten.

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ten eben mit elf Spielern gegen den Ball. Aber zurück zum Vergleich: Der hinkt schon deshalb, weil der MSV aufsteigen wollte, wir aber den Klassenverbleib anstreben. kicker: Trainer Norbert Meier beanstandet, dass ihr oft zu brav seid. Weber: Da hat er recht. Die Duisburger etwa haben bei ihrem 3:0-Sieg viele aussichtsreiche Situationen von uns durch taktische Fouls im Keim erstickt. Da sind wir noch zu brav und zu blauäugig. Vielen fehlt Erfahrung und Cleverness. kicker: Welchen Anteil hat der Trainer an dem guten Abschneiden? Weber: Dass wir so eine sensationelle Stimmung im Team haben, ist auch sein Verdienst. Er stellt uns gut ein, macht ein abwechslungsreiches Training, ist immer für einen Spaß gut und gibt uns immer wieder Selbstvertrauen. kicker: Im jüngsten Spiel in Fürth spielte die Fortuna gut, verlor aber auch wegen einigen falschen Schiedsrichter-Entscheidungen mit 1:2. Wirkt das noch nach? Weber: Natürlich waren wir sehr enttäuscht und auch ein wenig sauer, zumal es nicht die ersten fragwürdigen Entscheidungen gegen uns waren. Als Aufsteiger fehlt einem vielleicht die Lobby. kicker: Welche Bedeutung hat nun die Partie gegen Frankfurt? Weber: Gewinnen wir, haben wir ein Polster nach unten und halten den FSV auf Distanz. Ich wundere mich allerdings, dass die mit dem starken, erfahrenen Kader so weit unten stehen. I N T E RV I E W: WO L F G A N G S C H M I T Z

FSV FRANKFURT

ROSTOCK

PADERBORN

Stöver erläutert Abmahnungen

Zachhuber bangt um Retov

Halfar und der Weg zurück

1Stürmischer Herbst beim FSV Frankfurt: Auch nach dem Rücktritt von Tomas Oral und der Verpflichtung von Trainer Hans-Jürgen Boysen kehrt keine Ruhe ein. Zu Wochenbeginn wurde bekannt, dass die Akteure Soumaila Coulibaly, Oualid Mokhtari und Pa Saikou Kujabi bereits Ende September eine Abmahnung vom Verein erhalten haben. Hintergrund: Die drei Muslime haben während des Ramadan (21. August bis 19. September) zumindest zeitweise gefastet, ohne den Verein davon in Kenntnis zu setzen. Damit haben sie gegen einen Paragraphen in ihrem Arbeitsvertrag verstoßen, der sie dazu verpflichtet, den Verein über Fasten oder Diäten zu informieren. „Wir wollen selbstverständlich keinem Spieler seine Religionsausübung verbieten. Aber es ist wichtig, die Fastenzeit medizinisch zu begleiten und das Training entsprechend zu dosieren“, erklärt der Sportliche Leiter Uwe Stöver. Erst durch entsprechende Hinweise aus der medizinischen Abteilung sei bekannt geworden, dass die Spieler gefastet haben. J U L I A N F R A N Z K E

1Drei freie Tage für sechs Punkte: Nach den Zu-null-Erfolgen gegen Fürth (4:0) und in Ahlen (2:0) hielt Andreas Zachhuber sein Versprechen und spendierte seinen Zöglingen ein verlängertes freies Wochenende. Seit Montag wird wieder gearbeitet – und der Coach stellt erfreut fest, dass es auf dem Trainingsplatz so voll ist wie lange nicht. Neben Stephan Gusche (Adduktoren) und Enrico Neitzel (Sprunggelenk-OP) mischen auch Orestes (Muskelbündelriss) und Kevin Schlitte (Gesäßmuskel- und Adduktorenprobleme) wieder mit. „Orestes und Schlitte sind ein Thema für den 18er-Kader“, sagt Zachhuber, „aber mehr noch nicht.“ Der Trainer sieht keine Veranlassung, die zuletzt erfolgreiche Elf auseinanderzureißen. „Ich hoffe, dass Kevin jetzt mal über einen längeren Zeitraum dabei ist“, sagt Zachhuber über den Neuzugang aus Freiburg. Sorgen bereitet dem Trainer derweil noch Martin Retov (Bluterguss im Fuß). Der Kapitän trainiert zwar mit, ist aber noch nicht schmerzfrei. Zachhuber: „Er entscheidet selbst, ob er gegen Paderborn aufläuft.“ S T E F F E N RO H R

1Am Dienstagabend war Sören Halfar einer der glücklichsten Menschen in Paderborn. Am Vormittag hatte der 22-Jährige zum ersten Mal seit mehr als neun Monaten das Mannschaftstraining beim SCP, der am Samstag in Rostock antritt, absolviert. Nachmittags strampelte sich der Außenverteidiger auf dem Fahrrad ab. Und nach den Belastungen verspürte Halfar keine Schmerzen. Das war im letzten Dreivierteljahr noch ganz anders gewesen. Nachdem der Ex-Hannoveraner in der Hinserie der vergangenen Spielzeit in der SCP-Drittligaelf einen Stammplatz hatte, machte sich im Januar 2009 im Trainingslager ein Knorpelschaden im linken Knie bemerkbar. Der wurde Anfang Februar operiert. Anschließend begann eine intensive Reha. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert. Umso mehr freue ich mich, dass ich endlich wieder mit dem Team trainieren kann“, sagt der Linksverteidiger und will sich nun nach und nach „an die erste Elf heranarbeiten“. Dabei übt sich Halfar in Geduld: „Das kann noch dauern.“ JOCHEM SCHULZE

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2. BUNDESLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

Arminia Bielefeld – Alemannia Aachen

Rot-Weiß Oberhausen – FC St. Pauli

Aufstellung: 22 Eilhoff – 20 Lamey, 16 Mijatovic, 3 Bollmann, 27 Feick – 5 Kauf – 19 Delura, 13 Kirch, 24 Halfar, 10 Katongo – 9 Fort Reserve: 1 Fernandez, 21 Hartmann (Tor), 2 Schuler, 6 Fischer, 7 Risgaard, 14 Kamper, 15 Janjic, 17 Rodenberg, 18 Berisha, 29 Guela, 30 Kerr, 31 Kucera Es fehlen: 8 Federico (Virusinfekt) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 21 Pirson – 4 Pappas, 18 Miletic, 16 Schlieter, 8 Schmidtgal – 7 Stoppelkamp, 5 Reichert, 6 Gordon, 23 Kaya – 10 Terranova, 13 König Reserve: 35 Dietz (Tor), 9 Schönfeld, 15 Landers, 17 Petersch, 19 Heppke, 27 Schüßler Es fehlen: 1 Semmler (Patellasehne), 2 Uster (Knie), 3 Embers (Muskelfaserriss), 11 Jamal (Knöchelverletzung), 20 Kruse (Achillessehne), 22 Luz (Reha nach Knie-OP), 28 Tullberg (Aufbau), 36 Borutzki (Reha) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 1 Stuckmann – 12 Demai, 2 Herzig, 19 Olajengbesi, 32 Achenbach – 15 Kratz, 21 Fiel – 16 Müller, 10 Burkhardt, 14 Gueye – 9 Auer Reserve: 13 Unger, 22 Hohs (Tor), 5 Szukala, 8 Nemeth, 11 Daun, 23 Oussalé, 24 Adlung, 25 Junglas, 26 Milchraum, 28 Casper Es fehlen: 6 Polenz, 7 Plaßhenrich, 17 Stehle (alle Reha), 27 Popova (Alemannia II), 30 Lasnik (Kreuzbandriss), 33 Özgen (Außenmeniskus) – Gelbsperre droht: – Statistik: Zuletzt reiste Alemannia in der Bundesliga auf die Alm und verlor 2006/07 mit 1:5. Der einzige Aachener Sieg in der 2. Liga war ein 5:1 (1986/87). Bilanz: 7–3–1, 19:8 Tore.

Aufstellung: 25 Hain – 24 Rothenbach, 4 Morena, 11 Gunesch, 2 Lechner – 20 Lehmann, 12 Schultz – 8 Bruns, 13 Takyi, 23 Naki – 9 Ebbers Reserve: 31 Pliquett (Tor), 5 Bourgault, 7 Hennings, 18 Kruse, 22 Biermann, 26 Sako, 27 Kalla, 29 Pichinot, 30 Daube Es fehlen: 1 Borger (nicht berücksichtigt), 6 Gouiffe à Goufan (Knie-OP), 10 Meggle (Reha), 14 Eger (Hüftprobleme), 16 Thorandt (Achillessehnen-OP), 17 Boll (Muskelfaserriss), 32 Drobo-Ampem (Adduktorenzerrung) – Gelbsperre droht: – Statistik: Letzte Saison 3:2. Zuletzt siegte Pauli 2000/01 bei RWO (3:2). Das spektakulärste Ergebnis war auch ein Pauli-Sieg (6:1 in der Saison 1987/88). Bilanz: 4–2–3, 15:16 Tore.

Energie Cottbus – 1. FC Kaiserslautern

TSV München 1860 – MSV Duisburg

Aufstellung: 30 Tremmel – 4 Angelov, 25 Brzenska, 27 Burca, 15 Bittroff – 18 Kruska, 16 Kurth – 28 Fandrich, 5 Dum – 14 Radu, 9 Jula Reserve: 1 Hirschfeld (Tor), 2 Franke, 3 Sokolenko, 11 Kweuke, 13 Börner, 19 Zimmermann, 24 Mitreski, 37 Miatke Es fehlen: 6 da Silva (Knieprobleme), 7 Rost (Achillessehnenprobleme), 8 Roger (muskuläre Probleme), 10 Rivic (Muskelfaserriss), 17 Ziebig (Reha nach Kreuzbandriss), 20 Shao (Meniskus-OP), 22 Schwarz (Bänderriss im Sprunggelenk), 26 Petersen (Meniskus-OP), 29 Sörensen (Mittelfußbruch), 32 Adi (Reha nach Kreuzbandanriss) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 1 Kiraly – 2 Rukavina, 19 Ghvinianidze, 4 Hoffmann, 14 Holebas – 5 Felhi, 8 Ignjovski – 21 Kaiser, 18 Ludwig – 35 Biancucchi – 11 Lauth Reserve: 12 Tschauner (Tor), 3 Marcos Antonio, 6 Beda, 10 Rösler, 13 Jungwirth, 17 Pappas,20 Camdal,23 Schwarz,26 Mlapa,27 Schäffler,33 Cooper,34 Lushtaku Es fehlen: 7 Bierofka (Reha nach Leisten-OP), 9 di Salvo (nicht berücksichtigt), 15 Aigner (Rotsperre), 24 Lovin (Kreuzbandriss), 31 Djokaj (Sprunggelenksverletzung) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 1 Sippel – 23 Dick, 5 Amedick, 20 Rodnei, 17 Bugera – 22 Ilicevic, 4 Schulz, 15 Mandjeck, 8 Sam – 26 Jendrisek, 32 Nemec Reserve: 25 Robles (Tor), 3 Damjanovic, 6 Abel, 7 Paljic, 9 Lakic, 11 Fuchs, 19 Bilek, 24 Hesse, 25 Pavlovic, 30 Müller Es fehlen: 14 Hornig (Knochenödem), 38 Kotysch (Bluterguss am Schienbein) – Gelbsperre droht: – Statistik: Erstmals reist Lautern in der 2. Liga in die Lausitz. Die drei Bundesliga-Duelle in Cottbus gewannen die Pfälzer 2002/03 (3:1), 2001/02 und 2000/01 (jeweils 2:0).

Aufstellung: 1 Starke – 2 Korzynietz, 4 Schlicke, 15 Fahrenhorst, 28 Veigneau – 13 Bodzek, 20 Grlic – 23 Adler, 10 Tiffert, 34 Andersen – 19 Larsen Reserve: 18 Herzog (Tor), 3 Tiago, 6 Sahan, 8 Tararache, 9 Ede, 21 Caiuby, 32 Ben-Hatira Es fehlen: 7 Wagner (Kreuzbandriss), 26 Yankov (Rückstand nach Handbruch) – Gelbsperre droht: Tiffert (4) Statistik: Die „Löwen“ hatten in der 2. Liga bisher dreimal den MSV zu Gast. In der Vorsaison (2:0) und 2004/05 (1:0) besiegte man die „Zebras“, 2006/07 gab es ein 2:2.

Hansa Rostock – SC Paderborn 07

FC Augsburg – Karlsruher SC

Aufstellung: 33 Walke – 35 Schöneberg, 31 Bülow, 5 Sebastian, 18 Oczipka – 7 Schröder – 2 Langen, 6 Retov, 27 Bartels – 24 Schied, 29 Jänicke Reserve: 1 Hahnel (Tor), 4 Orestes, 11 Neitzel, 13 Fillinger, 14 Schlitte, 19 Buschke, 26 Gusche, 30 Bolivard, 32 Kroos, 36 Lange Es fehlen: 9 Kern (Trainingsrückstand nach Bauchmuskel- und Adduktorenproblemen), 16 Carnell (Schambeinblockierung) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 1 Jentzsch – 15 Reinhardt, 23 Sinkala, 5 Möhrle, 8 Bellinghausen – 20 Ndjeng, 22 Mölzl, 24 Brinkmann, 16 Traore – 9 Szabics, 27 Thurk Reserve: 25 Kruse, 55 Khamutouski (beide Tor), 2 Hegeler, 4 Kern, 6 de Roeck, 7 Kapllani, 10 da Costa, 11 Schindler, 14 Torghelle, 17 Schick, 19 Buck, 28 Strauß, 36 Hain Es fehlen: 3 Khizaneishvili (Kreuzbandriss), 13 Werner (Sprunggelenks-OP), 18 Sukalo (Kreuzbandriss), 21 Benschneider (Reha nach Knieoperation). – Gelbsperre droht: -

Aufstellung: 22 Masuch – 26 Gonther, 3 Holst, 6 Mohr, 8 Schachten – 18 Krösche – 15 Guié-Mien, 5 Alushi, 21 Brückner – 11 Saglik, 29 Manno Reserve: 1 Jensen, 19 Burchert, 20 Lange (Tor), 2 Zedi, 9 Löning, 10 Güvenisik, 14 Klukin, 16 Krecidlo, 17 Heithölter, 24 Strohdiek, 39 Daghfous Es fehlen: 4 Wachsmuth (Reizung im Knie), 7 Wemmer (Trainingsrückstand), 12 Brandy (Bänderanriss im Knöchel), 13 Schuppan (Ermüdungsbruch im Fuß), 23 Halfar (Trainingsrückstand), 30 Bertram (Reha), 31 Krause (Rotsperre aus Westfalenligaspiel) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 31 Miller – 17 Staffeldt, 24 S. Langkamp, 33 Drpic, 11 Schäfer – 8 Mutzel, 4 Aduobe, 22 Engelhardt, 28 Stindl – 9 Iashvili, 7 Timm Reserve: 29 Nicht (Tor), 5 Demirtas, 14 Fink, 18 Chrisantus, 30 Tarvajärvi, 25 Blum Es fehlen: 10 Porcello (Reha nach Kreuzband-OP), 21 Krebs (Knieprobleme), 23 M. Langkamp (Achillessehnen-Probleme) – Gelbsperre droht: –

Statistik: Beide Spiele dieser Paarung endeten 2:0 (2006/07 und 2005/06). Hansa gewann zuletzt zwei Heimspiele, der SC spielte auswärts bisher zweimal remis bei zwei Niederlagen.

Statistik: Zuletzt 3:1 (2006/07). Davor setzte sich zweimal der KSC in Augsburg durch – 1978/79 mit 2:0 und 1977/78 mit 3:2. In der Saison 1974/75 trennte man sich 1:1.

TuS Koblenz – Rot Weiss Ahlen

Fortuna Düsseldorf – FSV Frankfurt

Aufstellung: 1 Yelldell – 2 Forkel, 4 Mavric, 12 Lense, 3 Wiblishauser – 6 Hartmann, 16 Everson – 18 Bender, Skela, 11 Stieber – 32 S. Kuqi Reserve: 30 Rickert (Tor), 7 Rahn, 8 Geißler, 13 Langen, 14 Morack, 17 Ch. Müller, 19 Musculus, 20 Melinho, 21 Murati, 27 Skeraj, 39 Maletic Es fehlen: 5 Hudec (Knöchelbruch), 9 N. Kuqi (Leisten-OP), 10 Krontiris (Leistenbruch), 22 Stahl (Achillessehne), 23 Göderz (Schambeinentzündung), 25 Rama (Knöchelverletzung) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 22 Ratajczak – 2 Weber, 20 Anderson, 6 Langeneke, 21 van den Bergh – 3 Costa – 17 Lambertz, 10 Christ, 30 Caillas – 34 Harnik, 9 Jovanovic Reserve: 1 Schulze Niehues (Tor), 4 Palikuca, 5 Cakir, 7 Fink, 8 Sieger, 11 Heidinger, 13 Bulykin, 15 Zoundi, 18 Kadah, 19 Gaus, 23 Kozo Yuki, 25 Lawarée, 31 Schwertfeger Es fehlt: 24 Hergesell (Oberschenkelverletzung) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 1 Kirschstein – 2 Busch, 4 Omodiagbe, 19 Döring, 24 Felgenhauer – 20 Wiemann, 10 Book, 23 di Gregorio – 27 Reichwein, 11 Toborg, 9 Bröker Reserve: 33 Lenz (Tor), 5 Kittner, 13 Blacha, 14 Kraus, 17 Moosmayer, 18 Mikolajczak, 25 Vrancic, 29 Pelzer, 30 Kumbela Es fehlen: 6 Maul (Adduktoren-Probleme), 7 Lartey (Innenband-Dehnung im Knie), 16 Gorschlüter (Gelb-Rot-Sperre) – Gelbsperre droht: –

Aufstellung: 1 Klandt – 21 Simac, 3 Klitzpera, 4 Husterer, 5 Ledesma – 8 Mehic, 25 Lagerblom – 26 Mokhtari, 18 Gjasula, 23 Kujabi – 9 Cenci Reserve: 19 Alvarez (Tor), 13 Voigt, 15 Diakité, 16 Taylor, 17 Hickl, 22 Theodosiadis, 24 Pintol, 27 Bouhaddouz, 28 Gledson, 30 Cidimar Es fehlen: 6 Müller (Kreuzbandriss), 7 Ledgerwood (Innenbandverletzung), 10 Coulibaly (Muskelfaserriss), 11 Junior Ross (Schulter ausgekugelt), 29 Albayrak (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: Gledson (4)

Statistik: Bisher empfing die TuS die Ahlener nur in der Vorsaison (4:1). Koblenz holte in den letzten drei Heimspielen nur einen Punkt. RW Ahlen verlor auswärts zuletzt viermal in Folge.

Statistik: Das einzige Zweitliga-Treffen zwischen beiden Teams endete 2:2 (1994/95). Die Fortuna ist daheim noch unbesiegt, der FSV schoss auswärts in dieser Spielzeit noch kein Tor.

3. LIGA

kicker, 15. Oktober 2009

13. SPIELTAG Freitag, 16. Oktober (18.30 Uhr): Dyn. Dresden – K. Offenbach (1:1, 2:2) Samstag, 17. Oktober (14 Uhr): J. Regensburg – Unterhaching (1:2, 0:1) Carl Zeiss Jena – FC Ingolstadt ( - , - ) FC Bayern II – VfL Osnabrück ( - , - ) Sandhausen – B. Dortmund II ( - , - ) SV Wehen W. – Holstein Kiel ( - , - ) Wuppertaler SV – Braunschweig (1:0, 1:2) Heidenheim – Werd. Bremen II ( - , - ) Sonntag, 18. Oktober (14 Uhr): Erzgebirge Aue – RW Erfurt (1:0, 0:2) VfB Stuttgart II – Burghausen (3:0, 1:2)

TORJÄGER 11 9 8 8 6 6 6 6

Hartmann (FC Ingolstadt 04) Holt (Holstein Kiel) Dorn (SV Sandhausen) Schweinsteiger (Unterhaching) Braham (Erzgebirge Aue) Kruppke (Eintr. Braunschweig) Semmer (Rot-Weiß Erfurt) Smeekes (Carl Zeiss Jena)

TABELLE 1. (3) 2. (6) 3. (1) 4. (7) 5. (4) 6. (2) 7. (5) 8. (10) 9. (14) 10. (8) 11. (10) 12. (12) 13. (13) 14. (9) 15. (17) 16. (18) 17. (16) 18. (15) 19. (19) 20. (20)

Wacker Burghausen Kickers Offenbach Jahn Regensburg Erzgebirge Aue FC Ingolstadt 04 (A) SV Sandhausen VfB Stuttgart II VfL Osnabrück (A) Rot-Weiß Erfurt Eintracht Braunschweig SV Wehen Wiesbaden (A) SpVgg Unterhaching 1. FC Heidenheim (N) Carl Zeiss Jena Werder Bremen II Holstein Kiel (N) Borussia Dortmund II (N) Dynamo Dresden Bayern München II Wuppertaler SV Borussia

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Sp. g. u.

v.

zu Hause auswärts Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.

12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12

3 3 3 3 4 4 5 5 4 4 5 3 4 4 6 7 6 6 7 8

17:20 17:7 19:12 15:12 27:14 25:19 19:15 18:14 17:17 12:13 16:14 19:19 21:19 16:17 14:19 17:21 12:14 9:14 14:30 13:27

7 6 6 6 6 6 6 6 5 5 5 4 4 4 4 4 3 3 2 2

2 3 3 3 2 2 1 1 3 3 2 5 4 4 2 1 3 3 3 2

-3 + 10 +7 +3 + 13 +6 +4 +4 0 -1 +2 0 +2 -1 -5 -4 -2 -5 - 16 - 14

23 21 21 21 20 20 19 19 18 18 17 17 16 16 14 13 12 12 9 8

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

5 3 3 4 4 4 3 5 3 4 3 3 3 3 3 3 2 2 1 1

0 1 2 1 1 1 1 0 1 1 0 2 2 2 1 1 3 2 3 1

1 2 1 1 1 1 2 1 2 1 3 1 1 1 2 2 1 2 2 4

11:5 11:4 5:3 8:3 19:4 14:8 13:10 14:6 9:6 9:6 10:7 12:8 16:10 12:7 9:6 9:4 5:3 7:5 6:10 7:16

15 10 11 13 13 13 10 15 10 13 9 11 11 11 10 10 9 8 6 4

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

2 3 3 2 2 2 3 1 2 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1

2 2 1 2 1 1 0 1 2 2 2 3 2 2 1 0 0 1 0 1

2 1 2 2 3 3 3 4 2 3 2 2 3 3 4 5 5 4 5 4

6:15 8 6:3 11 14:9 10 7:9 8 8:10 7 11:11 7 6:5 9 4:8 4 8:11 8 3:7 5 6:7 8 7:11 6 5:9 5 4:10 5 5:13 4 8:17 3 7:11 3 2:9 4 8:20 3 6:11 4

INGOLSTADT: Torjäger Moritz Hartmann zur Konkurrenz im Sturm

WACKER BURGHAUSEN

„Ich weiß, dass sie mit den Hufen scharren“

Ronald Schmidt (32) gab sein Comeback. Der zweitligaerfahrene Defensivallrounder spielte im bayerischen Pokal bei Spvgg Deggendorf (6. Liga). Wacker gewann 1:0 (Tor: Benjamin Gorka). + + + Mit Stürmer Thomas Kurz (21, Beckenprobleme) ist auch der zweite Langzeitverletzte wieder ins Training eingestiegen.

JAHN REGENSBURG Marcel Hagmann (26, Abwehr) wurde beim 1:0 im Test gegen Bayern München wegen muskulärer Probleme im Unterschenkel ausgewechselt. Patrick Würll (31, Sturm) fehlte wegen einer Verletzung im Sprunggelenk.

EINTRACHT BRAUNSCHWEIG Benjamin Fuchs (25, Mittelfeld) plagen Adduktorenprobleme.

BORUSSIA DORTMUND II Nach einem Innenband- und Meniskusriss ist die Hinserie für Marcel Kandziora (19) beendet.

DYNAMO DRESDEN Mittelfeldspieler Maik Kegel (19) wurde nach Rot im Spiel der zweiten Mannschaft wegen „einer Tätlichkeit nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung“ drei Spiele gesperrt.

WUPPERTALER SV BORUSSIA Jean-Louis Tavarez (37) wurde verabschiedet. Der Senegalese erzielte im Spiel zwischen WSV-Allstars und seinem neuen Klub Milano Wuppertal (Kreisliga) vier Treffer.

1Elf Tore in zwölf Spielen – Moritz Hartmann (23) ist der Torjäger der 3. Liga und die Entdeckung beim FC Ingolstadt. kicker: Herr Hartmann, hatten Sie schon mal so einen Lauf? Moritz Hartmann: Nein, seit ich Profi bin noch nicht. Aber bei den A-Junioren habe ich mal in 25 Spielen 26 Tore erzielt. kicker: Warum klappt es in Ingolstadt so gut? Hartmann: Wir haben eine offensiv ausgerichtete Mannschaft und ich werde von Andreas Buchner, „Zecke“ Neuendorf und Stefan Leitl gut bedient. Ich habe in jedem Spiel meine Chancen. kicker: Trainer Horst Köppel hat sechs Stürmer zur Wahl und spielt derzeit nur mit einer Spitze. Sind Sie überrascht, dass Sie sich beim FC 04 so durchsetzen konnten? Hartmann: Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und habe einen guten Start erwischt. Jetzt kann ich befreit aufspielen und glaube nicht, dass der Trainer überlegt, ob er mich bringt oder nicht. Elf Tore sind ein gutes Argument für mich. kicker: Wie kommen Sie mit Ihren Stürmerkollegen aus? Hartmann: Wir haben ein gutes Verhältnis. Aber natürlich weiß ich, dass die mit den Hufen scharren. Ich habe so eine Situation noch nicht erlebt, weil ich in meiner Karriere bisher meistens gesetzt war. kicker: Elf Treffer haben Sie in der vergangenen Saison beim 1. FC Köln II in der Regionalliga West

Foto: Bösl

PERSONALIEN

Behält den Durchblick: Ingolstadts Neuzugang Moritz Hartmann erwischt mit elf Toren in zwölf Spielen einen Traumstart. insgesamt erzielt. Wieviele werden es in der laufenden Spielzeit? Hartmann: Ich habe keine konkrete Zahl zum Ziel. Aber bis zur Winterpause will ich schon noch ein paar mehr haben. Und danach geht es eh wieder von vorne los. kicker: Sie sind neu in Ingolstadt und schießen sich gerade ins Rampenlicht. Haben sich schon andere Klubs bei Ihnen gemeldet? Hartmann: Nein, zumindest sagt mir mein Berater nichts. Ich habe nur gehört, dass man sich in Köln fragt, warum man mich dort hat gehen

lassen. Aber mir gefällt es gut in Ingolstadt und außerdem habe ich ja noch einen Vertrag bis 2011. kicker: Der FC 04 ist jetzt fünf Spiele ungeschlagen. Hat sich die Mannschaft gefunden? Hartmann: Ich denke schon. Wir wollen in Jena drei Punkte, auch wenn das eine heikle Aufgabe ist. Wir müssen bis zur Winterpause nicht unbedingt Tabellenführer sein, aber wir wollen Kontakt zu den Aufstiegsplätzen haben und den Abstand nach unten vergrößern. I N T E RV I EW: G . S T E R N E R

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3. LIGA

kicker, 15. Oktober 2009

HÄRTETEST BEIM DEBÜT In der Punktspielpause sind MATTHIAS MAUCKSCH (40, Dresden) und STEFFEN MENZE (40, Offenbach) vom Assistenten zum Chef aufgestiegen. Am Freitag treffen sie in einer brisanten Partie aufeinander. DRESDEN: Der Neue hält die Spannung hoch

OFFENBACH: Der Neue fordert Fitness

Cheftrainer: Matthias Maucksch. Sepp Kunze, die in der zweiten Mannschaft zu den Leistungsträgern zählten, sehen ihre Chancen gestiegen. Sicher sein kann sich niemand. Maucksch hält die Spannung hoch, selbst die Kapitänsfrage will er erst kurz vor dem Spiel klären. Er ließ offen, ob weiterhin Maik Wagefeld die Binde trägt. Für das Mittelfeld war Maik Kegel vorgesehen, aber der 19-Jährige handelte sich im Oberliga-Punktspiel der „Zweiten“ (noch unter Maucksch) eine Rote Karte ein und ist gesperrt. Vor einem Neuanfang steht Timo Röttger. Der 24-Jährige kam 2008 aus Paderborn, bestritt wegen ständiger Verletzungen aber nur ein Spiel über die volle Distanz. „Neuer Trainer trifft neuen Spieler“, bringt es Röttger auf den Punkt. Fünf Wochen Reha liegen hinter ihm. Als er nach Dresden zurückkehrte, wurde Maucksch gerade befördert. J Ü RG E N S C H WA R Z

1Der Vertrauensbeweis hätte nicht größer sein können. Das KickersPräsidium beförderte den bisherigen Co-Trainer Steffen Menze ohne Bewährungsklausel zum neuen Cheftrainer. „Bis Saisonende“, hat sich das Präsidium auf den 40-Jährigen als Verantwortlichen für die Mannschaft, für das Projekt Rückkehr in die 2. Liga, festgelegt. „Das ist natürlich ein Vertrauensbeweis, über den ich mich sehr gefreut habe“, sieht Menze die sieben Monate, die ihm bis zum letzten Spieltag am 8. Mai bleiben, als große Chance. Und seine Aufgabe beginnt gleich mit einem richtigen Kracher im Hexenkessel von Dresden, wo die Stimmung traditionell explosiv ist. Der immer noch drahtige ExProfi verlangt von den Spielern absolute Fitness, steigerte deshalb in Absprache mit Boysen vor dieser Saison Umfang und Intensität im Training. „Fußballer leben von ihrer Fitness“, fordert Menze Bereitschaft, Wille und Einsatz. Die Erkenntnis nach 15 Jahren als Profi, dass harte Arbeit letztendlich belohnt wird, setzt Menze nun auch als Trainer um. „Ich verlange schon eine gewisse Disziplin, sowohl außerhalb als auch auf dem Platz.“ Menze nimmt die Profis, die ihn weiterhin

Foto: imago/Harder

1„Jeder fängt bei null an und hat die Chance, sich für die Anfangself gegen Offenbach zu empfehlen. Egal, ob er 18 oder 36 Jahre alt ist“, sagt Matthias Maucksch. Der 40jährige Ex-Profi rückte für Ruud Kaiser auf den Cheftrainerstuhl. Rund 15 000 Karten wurden für das Spiel gegen Offenbach bereits abgesetzt. Der Drittliga-Saisonrekord, gehalten von Dynamo, steht bei 18 031, das neue Stadion hat eine Kapazität von 32 500 Fans. Kein Zweifel: Erwartungshaltung und auch Druck bei den bisher enttäuschenden Dynamos sind gegen den Tabellenzweiten hoch. Verändert hat sich unter Maucksch einiges. Der Trainingsbeginn wurde um eine Stunde vorverlegt, ein Sprint- und Laktattest durchgeführt und ein Strafenkatalog eingeführt. Andere Dinge, die sein Vorgänger praktizierte, gehören der Vergangenheit an. „Ich bin kein Freund von Seilhüpfen oder Auf-Bäume-klettern“, verrät er schmunzelnd. Mauckschs Ansage an seine Schützlinge steht: „Egal, wer aufläuft, wir müssen als Mannschaft auftreten, die mit dem letzten Willen und einer großen Portion Leidenschaft versucht, den Bock umzustoßen.“ Spieler wie Aleksandro Petrovic, Robert Koch oder

Foto: imago/Eisenhuth

Auch Wagefelds Zukunft offen Hartes Gespräch mit Türker

Cheftrainer: Steffen Menze. duzen dürfen, bewusst mit in die Verantwortung. „Ich bin ein offener, aufrichtiger und kommunikativer Typ. Ich spreche sehr viel mit den Spielern.“ Am 4-2-3-1-Spielsystem wird sich zunächst nichts ändern. „Aber wir werden flexibel reagieren“, wünscht sich Menze, dass „wir etwas frecher und aggressiver nach vorne spielen und dadurch mehr Chancen bekommen.“ Das längste Gespräch in seiner einwöchigen Amtszeit hat er mit dem von Boysen zuletzt nicht mehr berücksichtigten Suat Türker geführt: „Ich habe ihm schonungslos klar gemacht, was wir erwarten. Und ich habe ihm die Chance angeboten, dahin zu kommen, wo er sich sieht. Dafür muss er hart arbeiten.“ Für Menze ist der Aufstiegsplatz auch eine Hypothek. Platz zwei zu halten ist eine verdammt schwierige Aufgabe. Aber die schwierigen Aufgaben sind die reizvollsten. J O C H E N KO C H

VFB STUTTGART II: Fischer, Schmid und Co.

WUPPERTAL: Auch Neunaber fällt aus

Geyer froh: Reservisten geben Gas

Uwe Fuchs hat massive Sorgen

1Etliche Spieler aus dem VfBTalentschuppen tankten während der Spielpause kräftig Selbstvertrauen. Ob dies allerdings hilft, den vierten Heimsieg und gleichzeitig die mögliche Entthronung des derzeitigen Tabellenführers Wacker Burghausen herbeizuführen, bleibt abzuwarten. Während die etablierten Top-Talente Patrick Funk (U-20-WM), sowie dessen Kollegen Sven Ulreich, Sebastian Rudy und Julian Schieber (U 21 gegen Israel) international im Einsatz waren, machten einige der bisherigen

1Trainer Uwe Fuchs plagen massive Personalsorgen – zumal nun auch noch Mario Neunaber mit einem Faserriss in der Wade ausfällt. „Für die Aufstellung müssen wir die Trainingswoche abwarten“, so der Chefcoach, der über die Leistung beim mühsamen 5:1 im Niederrheinpokal beim Bezirksligisten Eller 04 Düsseldorf nicht erfreut war. Möglich, dass Marko Nikolic einen der beiden Verteidigerposten übernimmt. Mittelfeldspieler Ken Asaeda fehlt wegen der fünften Gelben Karte. Björn Weikl und José

„Bankdrücker“ des VfB II ebenfalls auf sich aufmerksam. Sonst im Ligaalltag bisher eher wenig beachtet, verhalfen Marcel Schmid, Fabian Broghammer, Manuel Fischer, Ali Pala und Ermin Bikacic beim U-21-Länderpokal in Duisburg dem „Team Württemberg“ nach acht Jahren Durststrecke zum insgesamt vierten Titelgewinn seit 1951. Dieser Erfolg hat vor allem Coach Reiner Geyer gefallen. Zeigt er doch, dass sich keiner seiner Spieler mit der Reservistenrolle im Team zufrieden gibt. G E R D PI F FAT H

Valencia Murillo sind wieder ins Training eingestiegen. Vor allem für den Ecuadorianer kommt ein Einsatz aber wohl noch zu früh. Derweil verstärkt der seit Juli tätige Vermarkter Dirk Polenk (Banf Werbung GmbH) seine Bemühungen, eine breitere Unterstützung aus der Stadt und der Region für den Klub zu erhalten. Ein Gespräch mit Oberbürgermeister Peter Jung verlief allerdings ergebnislos. Immerhin: Der neu gegründete „WSV-Freundeskreis“ will Polenk helfen. J Ö R N KO L D E H O F F

3. LIGA

kicker, 15. Oktober 2009

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ERFURT: Hörgl lobt seinen Nachwuchsstürmer

Dynamo Dresden – Kickers Offenbach

Kammlott: Spezialist für Ostderbys

Dresden: Keller – Strifler, Oppitz, Zeiger, Trehkopf – Petrovic, Wagefeld, Hübener, Nikol – Dobry, Savran – Zum Spiel: Kegel ist rotgesperrt, Soltau, Schöne, Solga, Kastrati und Pfeffer sind verletzt, während sich Röttger und Jungnickel im Aufbau-Training befinden. Offenbach: Wulnikowski – Huber, Hysky, Kopilas, Schutzbach – Haas, C. Pospischil – Zinnow, Ulm, Fröhlich – Mesic – Zum Spiel: Fraglich ist noch der Einsatz des zuletzt starken David Ulm (Zerrung). Nachrücker an dessen Stelle wäre Marius Laux.

1Er ist der Aufsteiger beim FC RotWeiß. Im Vorjahr noch bei den AJunioren aktiv, hat Carsten Kammlott auf Anhieb den Durchbruch im Drittliga-Team geschafft. Statt der prominenteren Massimo Cannizzaro oder Chhunly Pagenburg stürmt das Eigengewächs. Drei Tore und zwei Vorlagen stehen für ihn in der Liga bislang zu Buche. Zuletzt im Thüringenpokal beim Sechstligisten Nordhausen setzte der 19-Jährige noch einen drauf: Beim ungefährdeten 6:0-Sieg schoss er die ersten vier Tore binnen einer Halbzeit. „Das ist mir zuletzt in der B-Jugend gegen Victoria Frankfurt gelungen“, sagt Kammlott und gibt zu, „dass man solche Spiele nicht so schnell vergisst“. Ansonsten bleibt

er trotz allseitigen Lobes wohltuend bescheiden: „Ich weiß zwar, was ich kann. Dass es jedoch so schnell in der Ersten klappen würde, hätte ich nicht gedacht.“ Trainer Rainer Hörgl weiß um die „großen Fähigkeiten“ des bis 2011 vertraglich gebundenen Talents, das neben Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor auch mit Laufstärke beeindruckt. Weil er bisher in den Ostderbys gegen Jena und Dresden besonders auftrumpfte, liegen auch am Sonntag in Aue die größten Hoffnungen auf Kammlott. „Am schönsten wäre es, wenn unser Lauf anhält“, sagt der Angreifer nach zuletzt drei Siegen in Folge. Das wäre gleichbedeutend mit dem Ende der Auer Erfolgsserie. M A RCO A L L E S

BRAUNSCHWEIG

OSNABRÜCK

Treffsicherer Kruppke Baumann lobt Bencik, als Erfolgsgarant Bencik lobt die Fans 1Dennis Kruppke ist mit sechs Punktspieltoren der treffsicherste Spieler der Eintracht im bisherigen Saisonverlauf. „Das ist ein Zeichen dafür, dass wir uns hier wohlfühlen“, sagt der 29-Jährige, der im Januar 2008 vom SC Freiburg mit seiner Familie nach Braunschweig kam. „Seit ich zur Eintracht kam, war ständig dieses Muss da“, sagt Kruppke. Zuerst war es die Qualifikation für die 3. Liga, im Jahr darauf der Klassenerhalt – der Druck war immer groß beim Traditionsklub. Auch dank Kruppkes Tore stehen die Braunschweiger derzeit im Mittelfeld der Tabelle. „Wenn wir unsere Leistung abrufen und stabil sind, können wir eine gute Rolle spielen“, erklärt der Stürmer, der die Entwicklung der Mannschaft auf einem guten Weg sieht. „Wir müssen generell noch mutiger auftreten“, fordert der spielstarke, flinke Offensivmann, der seine Position sowohl in vorderster Reihe als auch hinter den Sturmspitzen sieht. Und ganz selbstbewusst fügt er hinzu: „Ich glaube schon, dass bei mir noch einige Tore und Vorlagen hinzukommen werden.“ Für Braunschweig jedenfalls wäre das nur gut. Denn in fünf Partien, in denen Kruppke traf, gingen die Niedersachsen als Sieger vom Platz. „Es waren Tore, die gebraucht wurden“, stellt Kruppke fest, der nach seiner Gelbsperre in Wuppertal wieder in das Eintracht-Team zurückkehren wird. THOMAS FRÖHLICH

1Karsten Baumann, seit Mittwoch 40 Jahre alt, hat eine positive Bilanz des ersten Saisondrittels gezogen. „In der Liga ist der Abstand zu den vorderen Plätzen nicht zu groß. Wir sind als einziger Drittligist noch im DFB-Pokal vertreten. Und wir sind durch den Halbfinal-Erfolg über Braunschweig im Landespokal auch im nächsten Jahr wieder dabei. Damit haben wir unser erstes Saisonziel erreicht“, sagt der Trainer des VfL Osnabrück. Auch wenn seine Mannschaft im Spiel gegen den Ligarivalen (5:3 im Elfmeterschießen) keine überzeugende Vorstellung bot, sieht Baumann sein Team gefestigt: „Wir haben insgesamt an Stabilität und Effektivität zugelegt.“ Dabei spielt sich Last-Minute-Einkauf Henrich Bencik mehr und mehr in der Vordergrund. So rettete er seine Mannschaft gegen Braunschweig erst ins Elfmeterschießen. „Er ist ein Spieler, der immer den Kopf oben behält. Er verfällt nicht in Hektik, wenn es mal eng wird. Henrich hat wieder einmal gezeigt, wie wertvoll er für uns ist“, lobt Baumann den vom FSV Frankfurt gekommenen Stürmer. Bencik selbst fühlt sich gut aufgenommen in Osnabrück und ist vor allen Dingen angetan von der leidenschaftlichen VfL-Anhängerschaft: „So gute Fans wie hier beim VfL findet man nicht in der 3. Liga und auch nicht so schnell in der 2. Liga.“ A L F O N S B AT K E

Jahn Regensburg – SpVgg Unterhaching Regensburg: Sattelmaier – Jarosch, Hörnig, Maul, Binder – Schlauderer, Zellner, Kreis, Berger – Stoilov, J. Schmid – Zum Spiel: Für den angeschlagenen Verteidiger Hagmann steht Hörnig zur Verfügung. Möglich, dass Kreis im Mittelfeld aufläuft. Unterhaching: Kampa – Konrad, Brysch, Hain, Schaschko – Tyce – Balkan, Leandro, Zillner – Steegmann, Schweinsteiger – Zum Spiel: Es sind keine Änderungen gegenüber dem letzten Punktspiel (2:2 in Ingolstadt) zu erwarten.

Carl Zeiss Jena – FC Ingolstadt Jena: Nulle – Sträßer, Wuttke, Lukimya, Nagy – Truckenbrod – Holwijn, Hähnge, Ziegner – Kolb, Smeekes – Zum Spiel: Nach dem Rauswurf von Amirante am vergangenen Wochenende bilden Smeekes und der junge Kolb das Sturmduo. Ingolstadt: Lutz – Bambara, Pisot, Wenczel, Keidel – Fleßers, Karl – Leitl, Neuendorf, Buchner – Hartmann – Zum Spiel: Metzelder ist gelbgesperrt und wird durch Fleßers ersetzt. Alternativen entstehen, wenn Joy linker Verteidiger spielt.

Bayern München II – VfL Osnabrück Bayern: Kraft – Kopplin, Schütz, Saba, Contento – Schwarz – Rieß, Ekici, Alaba – Sene, Sikorski – Zum Spiel: Kopplin ist von der U-20-WM zurückgekehrt, Alaba war für Österreich im Einsatz. Der Einsatz von Jungprofis ist offen. Osnabrück: Berbig – Schnetzler, Barletta, Stang, Lejan – Heidrich, Hansen – Siegert, Lindemann – Reichenberger, Bencik – Zum Spiel: In der Innenverteidigung könnte Engel für Stang kommen; Dennis Schmidt ist erster Kandidat für eine Offensiv-Einwechslung.

SV Sandhausen – Borussia Dortmund II Sandhausen: Gurski – Bindnagel, Schuon, Tausendpfund, Kirsch – Pinto, Hillenbrand, Schauerte, Mintzel – Ristic, Dorn – Zum Spiel: Trainer Dais vertraut der Elf vom 2:0 im Pokal über Waldhof, mit Schuon, Tausendpfund in der Abwehr sowie Mintzel im Mittelfeld. Dortmund: Höttecke – Koch, Hünemeier, Sobiech, Vrzogic – Piossek, Hasanbegovic, Tyrala, Eggert – Hille, le Tallec – Zum Spiel: Vrzogic kehrt in die Startelf zurück. Öztekin ist gesperrt. Durch Personalprobleme bei den Profis sind kurzfristige Abstellungen möglich.

SV Wehen Wiesbaden – Holstein Kiel Wehen: Domaschke – Billick, Gehring, Schönheim, Weigelt – Kunert, Reinert, B. Hübner, Ziegenbein – Ziemer, Öztürk – Zum Spiel: Die angeschlagenen Ziemer und Öztürk sind dabei, der zuletzt sechsmal in Folge unbesiegte SVWW startet mit unveränderter Elf. Kiel: Henzler – Schulz, Müller, Schyrba, Jürgensen – Jerat, Nouri – Siedschlag, Holt, Stier – Guscinas – Zum Spiel: Trainer Wück tendiert statt des von ihm präferierten 4-3-3 zu einem 4-2-3-1-System. Lamprecht wäre eine Option für den rechten Verteidigerposten.

Wuppertaler SV Borussia – Eintracht Braunschweig Wuppertal: Maly – Nikolic, Müller, Schäfer, Neppe – Asaeda, Fischer, Vata, Altin – Damm, Dressler – Zum Spiel: In Anbetracht der langen Verletztenliste dürfte Routinier Vata im Gegensatz zum 0:1 von Burghausen wieder in der Anfangsformation stehen. Braunschweig: Petkovic – Brinkmann, Schanda, Dogan, Boland – Morabit, Pfitzner, Danneberg, Kragl – Kruppke, Onuegbu – Zum Spiel: Sollte Onuegbu (Hüftprellung) nicht einsatzfähig sein, könnte der wuchtige Banser in die Startelf rücken.

1. FC Heidenheim – Werder Bremen II Heidenheim: Sabanov – Meier, Göhlert, Krebs, Feistle – Klarer, Essig, Schnatterer, Weil – Spann, Heidenfelder – Zum Spiel: Anstelle von Weil könnte als offensivere Varianten auch Bagceci oder Demirkiran zum Zuge kommen. Bremen: Mielitz – Gerdes, Hessel, Stallbaum, Andersen – Ronneburg, Feldhahn – Kempe, Ayik – Testroet, Oehrl – Zum Spiel: Möglich, dass der zuletzt überzeugende Wiedwald (Tor) zum Zuge kommt, Kempe ersetzt den formschwachen Menga.

Erzgebirge Aue – Rot-Weiß Erfurt Aue: Männel – le Beau, Kos, Paulus, Klingbeil – Hensel – Klotz, Curri, Hochscheidt – Ramaj, Braham – Zum Spiel: Schaffrath hat Rückenprobleme, sein Einsatz steht auf der Kippe. Im Angriff kehren die zuletzt gesperrten Braham und Ramaj wieder zurück. Erfurt: Orlishausen – Malura, Pohl, Hillebrand, Ströhl – Bölstler, Cinaz, Rockenbach da Silva, Humbert – Kammlott, Semmer – Zum Spiel: Stenzel wäre eine Alternative für die rechte Seite und würde ins Team rücken, wenn Trainer Hörgl auf ein 4-5-1-System setzt.

VfB Stuttgart II – Wacker Burghausen VfB: Ulreich – Schimmel, Pischorn, Vier, Enderle – Rudy, Funk, Didavi, Schwarz – Schipplock, Hofmann – Zum Spiel: Stürmer Riedle fehlt nach Bänderriss. Steht Ulreich, nicht Stolz, im Tor, wäre Platz für einen weiteren „Ü-23“-Spieler im Team. Burghausen: Riemann – Burkhard, Kresin, Gorka, Kokocinski – Hertl, Wolf – Traut, Niederquell, Cappek – El Haj Ali – Zum Spiel: Bis auf Brucia (Rotsperre) kann Teammanager Press aus dem Vollen schöpfen. Holzer wäre eine Alternative zu Wolf oder Niederquell.

42

3. LIGA/REGIONALLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

UNTERHACHING: Weiter ohne Susak und Schulz

REGIONALLIGA NORD

Hasenhüttl lobt – und will mehr

TABELLE

1 Die Länderspielpause kam der SpVgg Unterhaching sehr gelegen. „Die angeschlagenen Spieler konnten ihre Blessuren ausheilen, wir haben nur ein internes Trainingsspiel ausgetragen, denn vier unserer Talente waren beim U-21Länderpokal“, betont Trainer Ralph Hasenhüttl (Foto). Die aktuelle Platzierung im Mittelfeld auf Rang zwölf, mit vier Zählern Rückstand auf die Aufstiegsränge, sieht der 42-jährige Coach nur als Momentaufnahme: „Wir haben genau die gleiche Punktzahl wie im Vorjahr nach zwölf Spieltagen, dies ist für unsere junge, neu formierte Mann-

schaft ein Erfolg, und wir werden uns noch steigern.“ Nach dem 2:2 beim FC Ingolstadt steht am Samstag schon wieder ein bayerisches Derby auf dem Programm. Den Kontrahenten Jahn Regensburg hat der Hachinger Coach am Samstag im bayerischen Toto-Cup (beim 3:2 gegen den Bayernligisten FC Ismaning) unter die Lupe genommen. „Wir haben uns zuletzt in Ingolstadt hervorragend verkauft, mit dieser Leistung sollten wir auch in Regensburg bestehen können“, glaubt Hasenhüttl, der aber auch gegen den Tabellendritten weiter die verletzten Abwehrstammkräfte Milan Susak und Thorsten Schulz ersetzen muss. K L AU S K I R S C H N E R

REGENSBURG

BURGHAUSEN

Shynder ist Weinzierls Knapper Pokalsieg – Lieblings-Joker Jürgen Press zornig 1Beim 1:0-Erfolg im Testspiel gegen den FC Bayern München durfte Anton Shynder wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Wie schon beim 1:0-Sieg im Punktspiel gegen den SV Werder Bremen II entschied der Offensivmann mit seinem Treffer die Partie für den SSV Jahn Regensburg. Doch nicht nur deshalb lobt Trainer Markus Weinzierl den 22-jährigen Ukrainer, der aus der eigenen Jugend stammt und nach Gastspielen bei Schachtjor Donezk, der SpVgg Greuther Fürth II und dem VfR Aalen vor dieser Saison nach Regensburg zurückkehrte. „Shynder ist mein Lieblings-Einwechselspieler. Auf ihn ist immer Verlass. Wenn er kommt, dann gibt er Gas.“ Doch nicht nur Shynders Leistung erfreut den Übungsleiter. Auch andere Reservisten wie Sebastian Kreis und Florian Hörnig erhalten von ihm ein dickes Lob: „Sie fügen sich immer nahtlos ein.“ Gut möglich, dass Hörnig für den verletzten Marcel Hagmann am Samstag dann zum ersten Mal in der Startelf steht – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein, die SpVgg Unterhaching. Die Heimpartie gegen die Oberbayern ist für Weinzierl richtungsweisend. „Wir wollen unseren guten Start nicht kaputt machen. Und deshalb steuern wir nach zwei Niederlagen hintereinander einen Sieg an“, lautet sein Credo. H E I N Z R E I C H E N WA L L N E R

1Sie freuten sich diebisch im kleinen Burghausen, „dass wir 14 Tage alle von ganz oben grüßen dürfen“. So hatte Teammanager Jürgen Press nach dem 1:0 gegen Wuppertal die Stimmung in Worte gefasst, die in der 19 000-Einwohner-Stadt an der Grenze zu Österreich herrscht. Alles eitel Sonnenschein also? Mitnichten. Dass zu einem Topteam noch einiges fehlt, zeigte sich unlängst auch im bayerischen Pokal, wo Wacker bei der sechstklassigen SpVgg Deggendorf viele Wünsche offenließ (1:0, Tor: Gorka). „Einige haben sich nicht zu Herzen genommen, dass man von der ersten Minute an Vollgas geben muss“, zürnte Press. Am Sonntag wartet beim VfB Stuttgart II eine Bewährungsprobe auf den „Minus-Primus“ mit dem negativen Torverhältnis. Auswärts gab es ja schon zweimal SechsTore-Klatschen. „So was kann passieren, wenn eine Truppe neu und noch dazu recht jung ist“, findet Press. Das werde sich jedoch „nicht mehr wiederholen“. Mit der Rolle des Gejagten gehen die Burghauser unterschiedlich um: Die Tabellenführung sei doch eh nur ein „Zuckerchen“, meint Verteidiger Christoph Burkhard, und auch Sascha Traut betont, man halte am Ziel Nichtabstieg fest. Oben bleiben würde man freilich trotzdem gerne, wie Patrick Wolf zugibt: „Klar wollen wir auch in Stuttgart drei Punkte holen.“ O L I V E R WAG E N K N E C H T

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

VfL Wolfsburg II SV Babelsberg 03 Hallescher FC Chemnitzer FC VfB Lübeck 1. FC Magdeburg Türkiyemspor Berlin Hertha BSC II Hannover 96 II Tennis Borussia (N) FC St. Pauli II (N) ZFC Meuselwitz (N) SV Wilhelmshaven Hamburger SV II FC Oberneuland VFC Plauen Hansa Rostock II Goslarer SC 08 (N)

11. SPIELTAG 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

22:4 20:9 16:9 19:11 18:15 21:14 15:11 14:13 15:11 9:11 11:13 9:10 12:15 10:14 12:24 9:16 12:28 7:23

21 20 19 18 17 16 16 16 14 14 13 11 11 11 10 9 7 3

Freitag, 16. Oktober (17.30 Uhr): FC St. Pauli II – 1. FC Magdeburg ( - , - ) Samstag, 17. Oktober (14 Uhr): Babelsberg – VFC Plauen (13.30) (0:0, 1:4) Chemnitz – TeBe Berlin (13.30) ( - , - ) Halle – Türkiyemspor (13.30) (1:1, 2:2) VfB Lübeck – SV Wilhelmshaven (1:3, 1:2) Hannover 96 II – FC Hansak II (1:1, 4:1) VfL Wolfsburg II – Oberneuland (4:0, 3:2) Goslarer SC – Hamburger SV II ( - , - ) Sonntag, 18. Oktober (13.30 Uhr): Hertha BSC II – ZFC Meuselwitz ( - , - )

TORJÄGER 11 6 6 6

Frahn (SV Babelsberg 03) Fuchs (1. FC Magdeburg) Vujanovic (1. FC Magdeburg) Könnecke (VfL Wolfsburg II)

REGIONALLIGA WEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Spfr. Lotte 1. FC Saarbrücken (N) 1. FC Köln II Fort. Düsseldorf II (N) VfL Bochum II Preußen Münster Eintracht Trier 1. FSV Mainz 05 II Rot-Weiss Essen 1. FC Kaiserslautern II FC Schalke 04 II SC Verl SV Elversberg Bor. M’gladbach II Bayer Leverkusen II Waldhof Mannheim Wormatia Worms Bonner SC (N)

11. SPIELTAG 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

19:5 14:16 14:11 13:12 13:6 15:12 17:20 13:19 14:8 7:8 13:15 8:13 15:12 13:17 12:17 11:14 8:10 13:17

22 18 17 17 16 16 16 16 14 14 12 12 11 11 11 10 9 7

Freitag, 16. Oktober (19 Uhr): Spfr. Lotte – SV Elversberg (3:0, 0:3) Preußen Münster – Eintracht Trier (3:2, 1:1) Samstag, 17. Oktober (14 Uhr): Schalke 04 II – 1. FC S’brücken ( - , - ) 1. FC Kaiserslautern II – SC Verl (3:2, 1:0) VfL Bochum II – Bonner SC ( - , - ) SV Waldhof – 1. FC Köln II ( - , - ) Bor. M’gladbach II – W. Worms (2:1, 3:0) Leverkusen II – RW Essen (16.00) (4:2, 0:3) Sonntag, 18. Oktober (14 Uhr): Mainz 05 II – Fort. Düsseldorf II ( - , - )

TORJÄGER 7 Mölders (Rot-Weiss Essen) 6 Senesie (Eintracht Trier) je 5: Aydogmus (Bonn), Willmann (Elversberg), Kialka (Köln II), Zeitz (Saarbrücken), Erwig (Schalke II), Risser (Trier)

REGIONALLIGA SÜD TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

SC Freiburg II VfR Aalen (A) 1. FC Nürnberg II Hessen Kassel 1860 München II SC Pfullendorf SGS Großaspach (N) Stuttgarter Kickers (A) SpVgg Weiden (N) SSV Reutlingen SSV Ulm 1846 Eintracht Frankfurt II Greuther Fürth II 1. FC Eintr. Bamberg Bayern Alzenau (N) Karlsruher SC II SV Darmstadt 98 Wehen Wiesbaden II

11. SPIELTAG 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

23:7 14:7 15:8 20:13 19:11 14:9 14:11 11:7 16:19 17:17 15:13 10:8 17:20 10:23 9:17 6:17 7:18 8:20

22 21 20 19 17 17 17 16 16 14 13 13 12 8 7 6 5 5

Freitag, 16. Oktober (19 Uhr): SC Pfullendorf – SpVgg Weiden ( - , - ) Samstag, 17. Oktober (14 Uhr): Gr. Fürth II – 1860 München II (0:4, 0:1) SSV Reutlingen – Hessen Kassel (2:2, 1:5) Bayern Alzenau – VfR Aalen ( - , - ) 1. FCE Bamberg – Nürnberg II (0:2, 2:2) Karlsruher SC II – SV Wehen W. II (0:1, 0:1) Sonntag, 18. Oktober (14 Uhr): SC Freiburg II – SSV Ulm 1846 (1:1, 1:3) SGS Großaspach – Darmstadt 98 ( - , - ) Eintr. Frankfurt II – Stuttg. Kickers ( - , - )

TORJÄGER 7 7 6 6

Kakoko (Greuther Fürth II) Krasniqi (SGS Großaspach) Caligiuri (SC Freiburg II) A. Meha (SSV Reutlingen)

REGIONALLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

ULM: Der neue Trainer startet beim Primus

PERSONALIEN

Was Chef Mick von Becker fordert

SV BABELSBERG 03

als Cheftrainer im Herren-Bereich übernimmt. Ralf Becker, der zuletzt bei 1899 Hoffenheim, beim FC Bayern und VfB Stuttgart Einblick in die Arbeit von Profi-Vereinen gewonnen hat, kennt seine neue Mannschaft aus vier Regionalliga-Spielen, die er sich angeschaut hat. Er bezeichnet sich als Typ, „der gerne Verantwortung übernimmt“. Angesichts des bisher enttäuschenden Saisonverlaufs mag der Neue keine Ziele ausgeben. Dafür sagt Vereinschef Rene Mick ganz klar, was er vom künftigen Trainer des SSV 1846 erwartet: „Er muss eine Respektsperson sein, aber zugleich einen kurzen Draht zur Mannschaft haben.“ R Ü D I G E R B E RG M A N N

Die Dienste vom Top-Torschützen Daniel Frahn (22, 11 Treffer) hat sich der Verein bis zum 30. 6. 2011 gesichert.

1. FC EINTRACHT BAMBERG Andre Laurito (25) zog sich eine schwere Ellenbogenverletzung zu und musste operiert werden. Der Abwehrspieler wird seinem Team voraussichtlich bis zur Winterpause fehlen.

CHEMNITZER FC Foto: imago/Ulmer

1So lange hat noch keine Trainer-Verpflichtung beim SSV Ulm gedauert. Nicht nur, dass Ralf Becker die Hürde bei seinem vorherigen Arbeitgeber Karlsruher SC nehmen musste. Auch als dessen Neu-Präsident Paul Metzger die Vertragsauflösung endlich unterzeichnet hatte, war der Weg für den 39-Jährigen in Ulm noch nicht frei. Die Ulmer Offiziellen hatten noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Am Sonntag wird Becker erstmals das Kommando geben, wenn die Ulmer beim Tabellenführer SC Freiburg II gastieren. Becker, früher für Leverkusern und St. Pauli in der Bundesliga am Ball, kommt für eineinhalb Jahre. Der Tabellenelfte ist der erste Verein, den er

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Übernimmt gerne Verantwortung: Ulms Neu-Coach Ralf Becker.

Stürmer Kevin Hampf (25) laboriert an einer Entzündung am linken Schienbein und musste zu Wochenbeginn im Training kürzertreten. Sein Einsatz gegen Türkiyemspor ist gefährdet.

SV DARMSTADT 98

PFULLENDORF

NÜRNBERG II

KASSEL

Trotz Defizit: Schneck Fuchs: Valentini ist testet drei Isländer der Ribery der Liga

Dickhaut: Rotzfrech spielen und malochen

1Beim SC Pfullendorf stellten sich über die Kontakte von Assistenztrainer Helgi Kolvidsson drei Testkicker aus Island ein. Ingvar Jonsson (Tor), Hördur Arnason (Abwehr) und Halldor Björnsson (Angriff) empfahlen sich für eine mögliche Verpflichtung. Sollte also im Januar eine Stelle frei werden, wäre Trainer Walter Schneck nicht abgeneigt, zuzugreifen. Ohnehin sind mit Stürmer Georges Ekounda, Abwehrmann Marco Höferth und Ersatzkeeper Sebastian Willibald verletzungsbedingte Langzeitausfälle zu beklagen. Doch die wirtschaftliche Lage ist alles andere als rosig. Ein Defizit von 150 000 Euro galt es erstmals im abgelaufenen Geschäftsjahr zu bilanzieren. „Zehn Jahre Profifußball haben ihre Spuren hinterlassen“, meinte SC-Manager HansHermann Krane. Noch schwieriger aber sei es, die viertklassige Regionalliga zu finanzieren. Da ist der Gewinn des südbadischen Pokals, der den Einzug in den lukrativen DFB-Pokal ermöglicht, Pflicht. Derweil versucht Schneck, den rätselhaften Leistungsschwankungen auf den Grund zu kommen. Während auf heimischer Anlage jedem Gegner der Zahn gezogen wird, gibt es auswärts kaum etwas zu erben. „Vorweg marschiert ist in der Liga aber noch keiner“, will der Pfullendorfer Coach für Spannung im Titelkampf weiterhin garantieren können. J Ü RG E N W I T T

1Wegweisende Wochen warten auf Hessen Kassel. Noch im Oktober gastieren mit dem SC Freiburg II und dem VfR Aalen die beiden führenden Mannschaften der Liga im Auestadion. Doch vorher haben die Löwen noch eine unangenehme Auswärtsaufgabe zu lösen. Am kommenden Samstag geht die Reise an die Kreuzeiche nach Reutlingen. Dort gab es für die Nordhessen in den letzten Jahren nur wenig zu holen. Der letzte Sieg datiert vom 2. März 1996. „An guten Tagen kann der SSV jeden Gegner schlagen“, weiß Kassels Trainer Mirko Dickhaut. „Wir wollen aber in jedem Fall dort etwas mitnehmen“. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist der Coach insgesamt zufrieden. „Wir sind vorne mit dabei und haben noch alle Chancen“. Was Dickhaut in dieser Saison zuweilen fehlt, ist das unbekümmerte Aufspielen seiner Mannschaft. „Wir werden in diesem Jahr ganz anders wahrgenommen als in der letzten Saison“, stellt der ehemalige Bundesliga-Profi fest. „Die Spieler sollen sich nicht so viele Gedanken machen, rotzfrech spielen, aber dabei dennoch malochen“, sagt Dickhaut. Fehlen werden den Nordhessen in Reutlingen der rotgesperrte Stefan Markolf und Sebastian Busch, der am Knie operiert werden muss. Dafür ist Flügelflitzer Dennis Tornieporth nach seiner Verletzung wieder mit dabei. O L I V E R Z E H E

1Vor dem fränkischen Derby in Bamberg hat sich die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg wie auch schon im Vorjahr in der Tabelle oben festgesetzt: Mit 20 Punkten beträgt der Rückstand auf Tabellenführer SC Freiburg II gerade einmal zwei Zähler. Trainer René Müller sieht das ausschließlich als Momentaufnahme: „Wir sind auf einem guten Weg“, meint er, „und müssen bis zum Winter sehen, dass wir weiterhin unsere Punkte holen.“ Einer, der sich bei den defensivstarken „Clubberern“ in den Vordergrund spielen konnte, hat am bisherigen Abschneiden maßgeblichen Anteil: Enrico Valentini (20). Das Eigengewächs belebt mit seiner erfrischenden Spielweise nicht nur die Offensive, sondern ist zusammen mit Ahmet Kulabas auch noch Toptorjäger (vier Treffer) des Teams. „Er hat einen Schritt nach vorne gemacht und sich deswegen einen Stammplatz erarbeitet“, meint Müller über den Freistoßspezialisten, dessen Vertrag nach dieser Saison ausläuft. Der zuletzt bei einem Freundschaftsspiel erstmals nach langer Verletzungspause wieder aktive Kapitän Markus Fuchs geht noch einen Schritt weiter: „Eni ist der Ribery der Regionalliga“, meint er ob der Spielweise des DeutschItalieners. „Wenn er weiterhin so an sich arbeitet, wird er den Sprung schaffen, zumal er menschlich ein hervorragender Typ ist.“ ANDREAS BÄR

Mit Maximilian Mehring (23, zuletzt vereinslos) haben die Darmstädter jetzt überraschend noch einen Spieler verpflichtet. Der aus Worms stammende zentrale Mittelfeldspieler erhielt zunächst einen Vertrag bis Saisonende. Mehring, der in den vergangenen Tagen am Böllenfalltor bereits zur Probe trainiert hatte, spielte zuvor beim SC Freiburg. Dort bestritt er 25 Partien für die Regionalligamannschaft und kam darüber hinaus dreimal in der 2. Liga zum Einsatz.

ROT-WEISS ESSEN Der Einsatz der Offensivspieler Sascha Mölders (24, Hexenschuss), Robert Mainka (27, Leistenverletzung) und Sebastian Stachnik (23, Trainingsrückstand nach ZahnOP) ist vor dem Samstags-Spiel bei Bayer 04 Leverkusen II fraglich. + + + Gastspieler Clement Halet (25, zuletzt Fortuna Düsseldorf), wird von RWE nicht verpflichtet.

SPVGG GREUTHER FÜRTH II Abwehrspieler Stefan Wiechers (21) konnte wegen einer Knöchelverletzung in der ersten Wochenhälfte nur Lauftraining absolvieren, soll ab dem heutigen Donnerstag jedoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ein möglicher Einsatz am Samstag in der Partie gegen den TSV 1860 München II ist aber wohl nicht gefährdet.

STUTTGARTER KICKERS Spielmacher Enzo Marchese (26, Mittelfeld) fällt wegen einer Muskelzerrung im rechten Oberschenkel noch etwa sieben bis zehn Tage aus.

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FORMEL 1

kicker, 15. Oktober 2009

SAO PAULO: Wo 2008 der Titel noch verloren ging

1Als der berühmte Pelé 2002 in Interlagos als Promi-Rennleiter eingeteilt war, schaute er wie ein unkonzentierter Schiedsrichterassistent im falschen Moment in die genau falsche Richtung. Der vielleicht beste Fußballer der Geschichte vergaß in diesem Augenblick, den vielleicht besten

TV

Das Rennen: Live in RTL und Sky, So., 18.00 Uhr (MESZ)

Rennfahrer der Formel-1-Historie als Sieger abzuwinken! Am Sonntag dieser Woche wird kein Michael Schumacher in Sao Paulo unterwegs sein und Pelé nicht erneut mit der Zielflagge auf dem Rennleiterturm stehen, sondern Felipe Massa! Mit wie viel Sehnsucht wohl wird der bei seinem Ungarn-Crash Ende Juli schwer am Kopf verletzte rasilianer am Start den 20 Autos,

vor allem den beiden Ferrari, nachschauen – und mit wie viel Spannung auf den Zieleinlauf warten? Denn Interlagos 2008, das war die knappste, dramatischeste Finalentscheidung der Formel-1-Geschichte – damals als letzter Lauf (diesmal ist es der vorletzte). Zuvor hatte Massa in Singapur durch die kriminelle Renault-Aktion im Boxenchaos seinen Mechaniker samt Tankschlauch mitgerissen, während WM-Rivale Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) in Schanghai Massa um 15 Sekunden disanzierte. Damit war fürs Finale in Brasilien klar: Wenn Massa gewinnt, muss Hamilton Fünfter werden, sonst ist der kleine Paulista Weltmeister. Und was passierte in diesem action-geladenen Thriller? Start auf regennasser Piste, Finish wieder im Regen. Massa gewinnt, aber

Foto: imago/BPI

Trauriger Massa winkt seinen Nachfolger als GP-Sieger ab Tapferer siegreicher Geschlagener: Auf dem Podium ist in Felipe Massas Gesicht die große Trauer über den entgangenen Titel 2008 zu sehen. Hamilton kämpft im Verfolgerpulk mit Sebastian Vettel und Timo Glock wie ein Löwe um seine sich plötzlich in feuchte Luft auflösende WM-Chance. Vettel überholt Hamilton, verdrängt ihn auf Rang sechs, womit Massa Weltmeister wäre. Aber ein Außenseiter hat jetzt das WM-Schicksal in der Hand: Timo Glock, im Toyota auf Trockenreifen umherrutschend und stets dicht am Abflug im stärker werdenden Regen. In der letzten Runde, der letzten Kurve, 520 Meter vor dem Ziel, kämpft Hamilton den Hessen aus Wersau nieder – der fünfte Platz

macht ihn zum Weltmeister, stürzt aber Brasilien in Nationaltrauer. Mit 98:97 reicht Hamilton ein einziger Punkt zum WM-Gewinn vor Massa. Und der unfreiwillige „Königsmacher“ Glock beteuert noch heute: „Ganz ehrlich – ich wusste nie, wie die WM steht oder ausgehen kann – es war mir auch egal. Ich fuhr nur mein eigenes Rennen, das war weiß Gott schwierig genug …“ Diesmal muss in Interlagos auch Glock zuschauen: Nachwirkungen von seinem SuzukaCrash. Sein Toyota-Ersatz ist Kamui Kobayashi. HEINZ PRÜLLER

RUBENS BARRICHELLO: In seiner Heimatstadt lief’s immer schief

NACHRICHTEN

Das geliebte und verfluchte Heimrennen

Debüt bei Abraham – Tayler

1Als Sebastian Vettel am Mittwoch im grau verhangenen Sao Paulo eintraf, erreichte ihn direkt die gute Nachricht. Gerade einmal 20 Grad und Regen sagen die Wetterfrösche für den Großen Preis von Brasilien am Wochenende voraus – bestes Vettel-Wetter also! Und genau passend, um die Aufholjagd auf Jenson Button im Kampf um den Formel1-Titel fortzusetzen. „Ich habe nie aufgehört, vom Titel zu träumen. Wir wollen das Rennen gewinnen und werden dann schauen, was das gebracht hat“, sagt Vettel, der nach dem eindrucksvollen Sieg von Suzuka noch 16 Punkte hinter Button liegt. Jetzt hofft der 22-Jährige, der seit seinen ersten beiden GP-Siegen im Vorjahr in Monza und in dieser Saison in Schanghai als Regen-Spezialist gilt, dass bei dem Brawn-Piloten beim 16. von 17 WM-Läufen am Sonntag erneut die Nerven flattern. Zumal der 29 Jahre alte englische WM-Leader in Sao Paulo nicht nur gegen Vettel kämpfen muss, sondern auch gegen seinen eigenen Teamkollegen, den aus Sao Paulo

stammenden Rubens Barrichello (kleines Foto). Ihn verbindet mit der Berg-und-Tal-Piste im Ortsteil Interlagos eine Art Hassliebe. Sogar der große Ayrton Senna hat acht Jahre gebraucht, ehe er 1991 endlich, schreiend vor Krämpfen, Schmerzen und Emotionen, zum ersten Mal seinen Heim-GrandPrix gewann. Ein Highlight, auf das Barrichello (siehe Statistik unten) immer noch wartet: Seit 1993 in

Interlagos dabei, stand er mit dem Ferrari zweimal auf Pole-Position, schied aber dreimal in Führung liegend aus: 1999 mit dem StewartFord wegen Motorschadens – 2002 mit dem Ferrari wegen Hydraulikdefekts und – besonders bitter – 2003, weil ihm auf der Strecke der Sprit ausging. Ein einziger Podestplatz ist wenig für 16 Jahre. Folgt jetzt die ganz große Belohnung mit einem späten WM-Titel? H . P. / T.

Rubens Barrichello: Sein Pechserie beim Heim-GP in Sao Paulo Jahr

Team

Start

Rennen

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Jordan-Hart Jordan-Hart Jordan-Peugeot Jordan-Peugeot Stewart-Ford Stewart-Ford Stewart-Ford Ferrari Ferrari Ferrari Ferrari Ferrari Ferrari Honda Honda Honda

14. 14. 16. 2. 11. 13. 3. 4. 6. 7. 1. 1. 9. 5. 11. 17.

– 4. – – – – – – – – – 3. 6. 7. – 13.

Getriebeschaden Getriebeschaden Dreher Hinterradaufhängungsbruch Getriebeschaden Motorschaden (23 Runden Führung) Hydraulikdefekt Unfall mit Ralf Schumacher Hydraulikdefekt (in Führung liegend) Spritversorgung (10 Runden Führung)

Motorschaden

Boxen: Arthur Abraham eröffnet am Samstag gegen Jermain Tayler (USA) in Berlin das Super-Six-Turnier im Supermittelgewicht. Beim bis 2011 andauernden Kräftemessen wird der Champion der Verbände WBA und WBC gesucht.

Haas gibt gegen Schüttler auf Tennis: Rainer Schüttler steht beim ATP-Turnier in Schanghai im Achtelfinale. Der 33-Jährige profitierte in der zweiten Runde von der Aufgabe von Tommy Haas nach dem ersten Satz (6:4).

Hecht mit Sabres an der Spitze Eishockey, NHL: Der Mannheimer Jochen Hecht hat mit den Buffalo Sabres einen beeindruckenden 6:2-Sieg über Vizemeister Detroit gefeiert und steht damit an der Spitze der Northeast Division. Hecht spielte beim Kantersieg 16 Minuten (kein Scorerpunkt).

Kiel siegt beim Nord-Rivalen Handball: Ergebnisse vom 7. Bundesliga-Spieltag: Lemgo – Hamburg 25:34, Flensburg – Kiel 32:41, Hannover – Rhein-Neckar Löwen 24:34. Die Tabellenspitze: 1. Kiel 13:1, 2. Hamburg 12:0 Punkte, 3. Göppingen 10:2, 4. Flensburg 10:4, 5. Rhein-Neckar Löwen 10:4.

SPORTMAGAZIN

kicker, 15. Oktober 2009

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RAD: 2010 geht es mitten durch die Hölle des Nordens und gleich zweimal hinauf zum Tourmalet

1„Viel härter als 2009, ein Parcours für Kletterer.“ So schätzt Alberto Contador, Spaniens Tour-Sieger von 2009, die 97. Frankreich-Rundfahrt ein, die am Mittwoch in Paris präsentiert wurde. Respekt bei Contador, Ärger bei Lance Armstrong: „Es fehlt die Häufigkeit der Zeitfahren, das macht es schwieriger.“ Im kommenden Juli vor 100 Jahren kam die Tour erstmals in die Pyrenäen, weshalb ihr dort mit vier Etappen ein Denkmal gesetzt wird. Gleich zweimal geht’s hinauf zum, so Tour-Chef Christian Prudhomme, „mythischen Tourmalet“ – bei einer Überfahrt am 20. Juli sowie zwei Tage später, wenn die 17. Etappe sogar auf dem 2115 Meter hohen Pass endet. Die Eckdaten der 97. Tour: Start am 3. Juli 2010 in Rotterdam, Ziel am 25. Juli in Paris. Der Prolog über acht Kilometer und die folgenden 20 Etappen führen über 3596 Kilometer. Drei von sechs Gebirgs-

etappen enden auf einem Berg. Zeitfahr-Spezialisten können sich nur einmal, am vorletzten Tag, über 51 flache Kilometer profilieren. Das alles schreckt die Favoriten weniger als die Kopfsteine in der ersten Woche. Denn die zweite Etappe, von Brüssel nach Spa (5. Juli), führt zum Teil über den gefürchteten Klassiker-Parcours von Lüttich–Bastogne–Lüttich. Tags darauf wird sogar durch den Wald von Arenberg, die sogenannte „Hölle“ von Paris–Roubaix, gefahren. „Das ist nicht mein Terrain, das wird sehr schwer“, fürchtet der leichtgewichtige Titelverteidiger Contador, während Mitfavorit Andy Schleck (Luxemburg) frohlockt: „Genau richtig für mich.“ Er hat mit dem Sieg bei Lüttich–BastogneLüttich 2009 seine Klasse auf Pflastersteinen bewiesen. Armstrong hingegen hat Angst vor Stürzen: „Das wird eine nervenaufreibende Woche.“ K L AU S B LU M E

Streckengrafik: A.S.O.

Eine Hammer-Tour: Die Stars zittern schon

Einmal im Uhrzeigersinn rund durch Frankreich: Nach dem Start in Rotterdam führt der Parcours 2010 über 3596 Kilometer nach Paris.

Der Mann, der auch hartgesottene Reporter rührte Zum Karriere-Ende von HERMANN MAIER (36), am Dienstag verkündet, schreibt kicker-Mitarbeiter Heinz Prüller einen Brief an den Landsmann. Fernseh- und Radiosender Österreichs. Prüller erlebte über Jahre den alpinen Skizirkus hautnah und hat die unglaubliche Karriere des Hermann Maier von der ersten Sekunde an aufmerksam begleitet.

Foto: picture-alliance

1Heinz Prüller (68, kleines Foto) ist den kicker-Lesern seit 15 Jahren vorwiegend als Formel-1-Reporter bekannt. Er hat von 23 Olympischen Spielen live berichtet, zumeist für den ORF, den öffentlich-rechtlichen

„Wenn ich jetzt noch Olympiasieger werde, bin ich unsterblich“: Nur drei Tage nach diesem Horrorsturz während der Winterspiele 1998 in Nagano siegt Hermann Maier im Super-G, danach auch noch im Riesenslalom.

Du, der stahlharte Herminator, hatt est bei Deinem emotionellen Rücktritt in der Wiener Hofb urg Tränen in den Augen – wie beim sensationellen Com ebacksieg in Kitzbühel 2003. Vielen, Reportern und Fan s, ging es ähnlich. Du hast Millionen Menschen in aller Welt Spannung, Aufregung und Freude gebracht, mit Vorbildwirkung, die vielen Mut geben muss – Chancenlose n und Verletzten. Vom Maurer zum Millionär, vom Nob ody zum Olympiasieger und vom schuldlosen Unfallo pfer mit beinahe verlorenem Bein wieder zum Cha mpion. Der Mensch kann alles erreichen, wenn er wirklich will. Arnold Schwarzenegger sagte zu Dir: „Ich bin der Terminator, du bist der Herminator.“ Es war ein Privileg, Deine filmreife Karriere mit Kamera, Mikro und Notizblock zu begleiten. Vom ersten (von 53) Weltcups iegen in Garmisch 1997 bis zu unserem historischen Inte rview in Nagano nach dem Sturz des Jahrhunderts: „We nn ich jetzt noch Olympiasieger werde, bin ich unsterbl ich.“ Zwei Wochen später war unsere erste Maier-Biogr afie fertig. Hat Dein Körper, Dein Kopf oder Dein Herz jetzt den Rücktrittsentschluss gefasst? Du sagst mir: „Ich hab aus dem Bauch heraus entschieden.“ Du gehs t als spektakulärster Skirennfahrer der Welt. Alles Gute! Und bleib g’sund!

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AKTION

kicker, 15. Oktober 2009

DIE STARS VON MORGEN I

ist jedoch eine andere Biathletin vertreten, die 2009 vier WM-Medaillen holte. Noch erfolgreicher war Schwimmerin Silke Lippok. Die mit ihren 15 Jahren jüngste Nominierte holte bei der EM vier Gold- und zwei Silbermedaillen. In der Mannschaftswertung stehen die Nationalteams im Biathlon, Handball, Hockey, Zweier-Kajak und Volleyball (Juniorinnen) zur Wahl. Alle fünf Teams sind amtierende Weltmeister. SWEN THISSEN

Philipp Buhl (19)

Miriam Gössner (19)

Gold 2007, Silber 2008, Gold 2009: Der Laser-Nachwuchssegler aus Sonthofen feierte bei seiner letzten Junioren-EM noch einmal den Titel. Kein deutsches LaserTalent hat jemals solch eine Erfolgsserie hingelegt wie der Sportsoldat.

Sie versucht, in die Fußstapfen von Magdalena Neuner zu treten. Die Biathletin aus Garmisch-Partenkirchen sicherte sich bei der WM vier Medaillen: einmal Gold (Verfolgung), zweimal Silber (Sprint, LanglaufStaffel), einmal Bronze (Biathlon-Staffel).

Maximilian Hartung (20)

Robert Hering (19)

Silke Lippok (15)

Viktoria Rebensburg (20)

Der Sportsoldat und Student aus Dormagen bezwang bei der Junioren-Fecht-WM mit dem Säbel den Europameister sowie den Weltranglistenersten und holte in Belfast am Ende Gold. Mit der Mannschaft reichte es zudem noch für Bronze.

Der Junioren-Leichtathlet aus Hermsdorf blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Mit der Staffel über 4 x 100 Meter holte er EM-Gold, wurde EM-Zweiter über 200 Meter und verpasste bei der Aktiven-WM hauchdünn das 200-Meter-Finale.

Gleich bei ihrem ersten Einsatz bei einer Junioren-EM holte die Schwimmerin Gold über 100 und 50 Meter Freistil, jeweils mit neuem Europarekord. Zweimal Gold mit der Staffel sowie zwei zweite Plätze komplettierten die Bilanz der Pforzheimerin.

Bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen verteidigte die Kreutherin ihren Junioren-Titel im Super-G. Zwei Tage zuvor hatte sie bereits Gold im Riesenslalom geholt, wo sie die Juniorenweltrangliste nun seit drei Jahren anführt.

Julian von Schleinitz (18)

Lisa Schmidla (18)

Sandro Stielicke (22)

David Storl (19)

Der Rennrodler aus Bischofswiesen holte bei der Junioren-WM in Nagano (Japan) sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft Gold. Ob Erfolg in der Familie liegt? Mutter Ute Hankers nahm als Volleyballerin an den Olympischen Spielen 1984 teil.

Die Ruderin wechselte erst zu Beginn des Jahres vom Riemenbereich in den SkullEiner und musste im März eine Operation über sich ergehen lassen. Was die Krefelderin nicht daran hinderte, auf Anhieb Junioren-Weltmeisterin zu werden.

Nach der Goldmedaille bei der JuniorenWM in Königssee und dem sechsten Platz bei der Aktiven-Weltmeisterschaft in Lake Placid (USA) darf sich der Skeleton-Fahrer aus Winterberg Hoffnungen auf die Olympischen Winterspiele 2010 machen.

Der Leichtathlet ist der erste JuniorenKugelstoßer, der die 22-Meter-Marke geknackt hat: 22,73 Meter, U-20-Weltrekord mit der 6-kg-Kugel. Bei der Junioren-EM holte der Sachse Gold mit über zwei Metern Vorsprung auf die Konkurrenz.

Fotos: imago/Gar, imago/v.d. Laage (2), imago/Simon

nsgesamt 23 Medaillen bei Junioren-Welt- und Europameisterschaften haben die zehn Talente, die für den Titel des „Juniorsportlers des Jahres 2009“ nominiert sind, in den vergangenen zwölf Monaten geholt. Am Freitag auf dem „Fest der Begegnung“ in Hamburg wird sich entscheiden, wer auf Biathletin Magdalena Neuner folgt, die 2007 und 2008 ausgezeichnet wurde. Neuner steht in diesem Jahr nicht mehr zur Wahl, mit Miriam Gössner

SPORTMAGAZIN

kicker, 15. Oktober 2009

Hallo, Walter Schmidt.

kicker-MANAGERSPIEL

WAS MACHEN SIE EIGENTLICH?

COACHING-ZONE

Der Meisterspieler von Braunschweig lief 183-mal auf. Jetzt hat er ein Buch geschrieben.

gebeten wird. Die Begeisterung für Eintracht ist ungebrochen, sie hätte mindestens die 2. Liga verdient. kicker: Was war 1967 entscheidend? Schmidt: Ganz klar: Der Zusammenhalt, auch so eine Tugend des Sports. Heute leider bei der großen Fluktuation kaum noch möglich. kicker: Treffen Sie noch Weggefährten von damals, vielleicht sogar in der legendären Sportler-Eckkneipe „Zum gemütlichen Conny“? Schmidt: In der Tat, einmal im Monat. Ein harter Kern von rund acht Leuten ist es fast immer. Hans-Georg Dulz, Klaus Gerwin oder Klaus Meyer, manchmal kommt sogar Hennes Jäcker von Rügen nach Braunschweig herunter. kicker: 5000 Mark Prämie brutto hat es damals für Ihren Meistertitel gegeben. Ärgern Sie sich nicht, 40 Jahre zu früh gespielt zu haben? Schmidt: Auf keinen Fall! Das große Geld war nie mein Ding. Ich habe sogar einmal einen Werbevertrag für Haarpflegemittel abgelehnt, weil sich das für mich nicht mit dem Sport vereinbaren ließ. kicker: Aber es wäre doch immerhin ein feines Zubrot gewesen. Schmidt: Na ja, aber wenn ich allein einige der späteren Braunschweiger Spieler sehe, die viel verdient haben und heute von der Sozialhilfe leben, bin ich mir ziemlich sicher: Geld allein macht nicht glücklich. INTERVIEW: MICHAEL RICHTER

Fotos: Nordphoto, imago/Metelmann, imago/Rust

kicker: Hallo, Herr Schmidt, Sie sind im reifen Alter von 72 unter die Schreiberlinge gegangen und haben Ihre Autobiografie veröffentlicht. Wie kam’s dazu? Walter Schmidt: Ach, das geschah eher beiläufig. Ich war vor einiger Zeit schwer erkrankt. Und wie das so ist: Man lässt sein bisheriges Leben an sich vorbeiziehen. Ich habe alles notiert, Freunde haben mich dann ermuntert, es den Leuten nicht vorzuenthalten. kicker: Der Titel „Sport – mein Leben“ verrät schon: Im Buch geht es um mehr als nur Ihre Zeit als Bundesligaspieler von Eintracht Braunschweig in den Sechzigern … Schmidt: Stimmt. Die Geschichte handelt viel von Dankbarkeit und Demut der Sache gegenüber. Werte wie Fleiß, Disziplin, Nächstenliebe, die ich früher etwa auch als Vater und Lehrer immer vermitteln wollte und die ich nun im Buch nachfolgenden Generationen nahelege. Der Sport, nicht nur Fußball, hat mir alles gegeben. Er war Haltegurt, Sprungbrett. Und ein Gegenstück zur Alltäglichkeit des Lebens. kicker: Nennen Sie uns Beispiele! Schmidt: Nun, als Kind, das im Krieg seinen Vater verloren hatte, gab mir der Verein daheim in Recke in Westfalen ein Zuhause. 1957 gehörte ich zu den ersten Bundeswehr-Rekruten. Eigentlich vom Turnen und der Leichtathletik kommend, schaffte ich es als Soldat in die Fußball-Auswahl, leitete später sogar Lehrgänge. Wir spielten oft gegen Engländer, das waren gute Vergleiche. Mein Ausbilder erkannte mein Talent und informierte Kuno Klötzer. Der trainierte damals Hannover. kicker: Gelandet sind Sie aber in Braunschweig. Schmidt: Richtig. Klötzer musste in Hannover gehen, hatte mich aber seinem Kollegen Kurt Baluses bei der Eintracht weiterempfohlen. kicker: In Braunschweig steht der damals sensationelle Meistertitel von 1967 nach wie vor über allem. Denken Sie heute noch oft an Ihren damaligen Triumph? Schmidt: Ja, und es ist schön, wie man selbst von den Jüngeren noch angesprochen und um Autogramme

Heute: Walter Schmidt wirft einen Blick auf sein Leben.

GELD SCHIESST KEINE TORE – GOALGETTER MIT LADEHEMMUNG Mit 28 Treffern wurde er in der Saison 2008/09 Torschützenkönig, mit 234 Interactive-Punkten war er zweitbester Akteur der Liga – kein Wunder, dass sich im Sommer knapp 18 000 Manager für 8,5 Millionen Euro Wolfsburgs Grafite leisteten. Dessen Bilanz nach acht Partien (2 Tore/7 Zähler) ist allerdings enttäuschend; doch damit ist der Brasilianer nicht alleine: Bis auf seinen Teamkollegen Edin Dzeko (4/50) blieben die teuersten Stürmer deutlich hinter den Erwartungen zurück. Vom Punktegaranten zum Leverkusens Patrick Helmes (7,5 Mio./0 Punkte) und der Flop-Einkauf: Grafite. Münchner Luca Toni (6,0/0) kamen verletzungsbedingt nicht zum Einsatz. Tonis Mitspieler Mario Gomez (8,0/13) und Miroslav Klose (7,0/-14), Hoffenheims Demba Ba (6,5/16), der Kölner Lukas Podolski (5,5/5) und Dortmunds Lucas Barrios (5,5/3) zeigten bisher dagegen keine guten Leistungen und trafen nur selten in Gegners Tor. KURIOSES AUS DEM MANAGERSPIEL PRO Die Begeisterung am Pro-Modus ist groß, mit über 85 000 Teilnehmern spielen bereits jetzt mehr User die neueste Variante des kicker-Managerspiels als zum Ende der vergangenen Saison. Immer wieder erreichen das Team von kicker online interessante Zuschriften diverser Ligen, die ihre Freude am Spiel mit spannenden und kuriosen Geschichten zum Ausdruck bringen. Welche Ausmaße dies erreichen kann, ist im Internet Reizt täglich zum Agieren: unter www.kicker.de/manager-pro im Artikel „Wechselposse um Cicero & Kehl!“ nachzulesen . . . Das Managerspiel Pro.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! DONNERSTAG, 15. OKTOBER: Trainer Willibert Kremer wird 70 Jahre, Mesut Özil (6 A) 21. FREITAG, 16. OKTOBER: Rolf Geiger (8 A) 75, Dieter Ecklebe (Tennis, Davis- und King’sCup-Spieler) 70, Trainer Hans-Dieter Tippenhauer 66, Peter Berger (Ruder-OS 1972, WM 1970) 60, Stefan Reuter (69 A, WM 1990, EM 1996) 43, Mehmet Scholl (36 A, EM 1996) 39, Roberto Hilbert (8 A) 25. SAMSTAG, 17. OKTOBER: Amancio (42 A für Spanien, EM 1964) 70, René Botteron (65 A für die Schweiz) 55, Kornelia Kunisch (200 Handball-LS für die DDR, WM 1978) 50, Kimi Räikkönen (Finnland, Formel-1-WM 2007) 30. SONNTAG, 18. OKTOBER: Trainer Fritz Fuchs 66, Matthias Müller (4 A für die DDR) 55, Franz Raschid (166 BL-Sp. für Uerdingen) 55, Robert Harting (LA-WM 2007 Diskuswerfen) 25.

MONTAG, 19. OKTOBER: Hans Schäfer (39 A, WM 1954) 82, Theo Klöckner (2 A) 75, Jürgen Croy (94 A für die DDR, OS 1976) 63, Jürgen Milewski (3 A) 52, Christian Hochstätter (2 A) 46, Dieter Thoma (Skispringen, OS 1994 Team, WM 90 Skiflug, 1999 Team, Sieger der Vierschanzen-Tournee 1990) 40. DIENSTAG, 20. OKTOBER: Dieter Schneider (3 A f. d. DDR) 69, Waleri Borsow (UdSSR, Leichtathletik, OS 1972 100 m + 200 m Lauf) 60, Hans-Jürgen Riediger (41 A für die DDR) 54, Karl-Heinz Bührer (182 BL-Spiele für Waldhof) 50. MITTWOCH, 21. OKTOBER: Pal Csernai (2 A für Ungarn) 77, Marcel Raducanu (23 A für Rumänien) 55, Andreas Fischer (303 BLSpiele für Leverkusen, HSV ) 45, Martin Groth (156 BL-Spiele für Hannover, Rostock, HSV ) 40, Gunnar Bahr (Segeln, WM 1998) 35.

AM MONTAG IM KICKER Brand, Bauermann, Krupp am kicker-Tisch Gestern: Walter Schmidt im Dress der Braunschweiger Eintracht.

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Das Bundestrainer-Treffen

REGIONALLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

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WOLFSBURG II: Den Coach des Spitzenreiters plagen Verletzungssorgen

Trainer Köstner: „Wir haben noch nichts erreicht!“ kicker: Sehen Sie trotz des guten Starts in diese Spielzeit noch Schwächen im Team? Köstner: Sicher, bei so einer jungen Mannschaft kann noch nicht alles optimal laufen. Zum Beispiel das Auslassen vieler Tormöglichkeiten, da müssen wir uns verbessern. kicker: Sie haben viel Pech mit verletzten Spielern. Philipp Kreuels und Kevin Wolze, in der vergangenen Saison Stammspieler, kamen noch gar nicht zum Einsatz. Köstner: Ja, das ist bitter. Leider haben in den letzten Spielen mit Sergej Evljuskin und Michael Schulze noch zwei Stammkräfte pausieren müssen. kicker: Zu allem Überfluss fällt jetzt auch noch Stürmer Sebastian Pol-

ter, der sich beim Training der Profis den Mittelfuß gebrochen hat, aus. Köstner: Leider, ich hoffe aber, dass er die Vorbereitung für die Rückrunde mitmachen kann. Genau wie Wolze nach seinem Kreuzbandriss. kicker: Jetzt kommt mit Oberneuland ein Kellerkind nach Wolfsburg. Köstner: Ein unangenehmer Gegner. In der vergangenen Saison haben wir uns da schwergetan. kicker: Machen Sie sich dennoch Gedanken über einen möglichen Aufstieg? Köstner: Unser Ziel ist es, immer erfolgreich zu sein. Aber man muss wegen der vielen Verletzten vorsichtig sein. Noch haben wir nichts erreicht, die Saison ist noch lang!

WILHELMSHAVEN

GOSLAR

PLAUEN

PERSONALIEN

Für Spörlein geht ein Traum in Erfüllung

Nichts Neues wegen des Stadionumbaues

Trainer Andreev braucht Zählbares

SV BABELSBERG 03

1Der SV Wilhelmshaven schafft neue, professionelle Strukturen und hat mit sofortiger Wirkung Jochen Spörlein als hauptamtlichen kaufmännischen Geschäftsführer des Vereins eingestellt. „Es geht darum, ein Gesamtkonzept zu erstellen, das die langfristige Existenz des SVW gewährleistet“, sagt der 37-jährige Diplom-Kaufmann, der aus Bamberg stammt, wo er an der dortigen Otto-FriedrichUniversität ein Betriebswirtschaftsstudium absolvierte. Bis September 2009 war er in leitender Funktion bei der Siemens AG tätig. Diese gab er zugunsten eines Herzenswunsches nun auf, denn „es war schon immer mein Traum, in leitender Position bei einem Fußballverein zu arbeiten.“ Zu seinen Aufgaben gehört in erster Linie die Entwicklung und Umsetzung des Konzepts zur Etablierung des SVW einschließlich des dazugehörigen Marketingkonzeptes sowie die kaufmännische und administrative Führung der Vereinsgeschäfte im Rahmen einer professionellenOrganisation. Dabei ist er sich der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst. „Das Image hat in den letzten Jahren stark gelitten“, weiß Spörlein, der zunächst das Vertrauen der Zuschauer wieder zurückgewinnen will. Alles vor dem Hintergrund, dass der „Klassenerhalt oberste Priorität“ hat, bevor „der Verein mittelfristig auf gesunde Beine gestellt werden“ soll.

1Das Stadion-Theater beim Goslarer SC 08 scheint sich zur „Unendlichen Geschichte“ auszuweiten. Die Stadt Goslar hat immer noch keine Erklärung abgegeben, ob und in welcher Höhe sie das Projekt Stadionumbau finanziell unterstützt. Am Montag lief die diesbezüglich vom Verein der Stadt Goslar gesetzte Frist ab. „Kein neuer Sachstand“, sagt Burkhard Siebert von der Stadtverwaltung, „kommenden Dienstag ist eine nichtöffentliche Verwaltungsausschusssitzung, danach sehen wir klarer.“ Der 2. Vorsitzende, Stephan Leutloff, hat nun sogar eine noch längere Galgenfrist gegeben. „Am 27. Oktober ist die Ratssitzung, die entscheiden wird“, sagt er, „alle vorher getätigten Aussagen sind nicht offiziell“ und damit auch nicht verlässlich, um die Umbaumaßnahmen zu starten. Die Kosten dafür sind ja schon auf 1,3 Millionen Euro geschrumpft, da der DFB Verein und Kommune entgegengekommen ist und auf das üblicherweise geforderte Funktionsgebäude verzichtet und mit kleineren Tribünen zufrieden ist. Sollten am Monatsende tatsächlich die Bagger Richtung Osterfeldstadion rollen, sind nur noch die Spieler in der Pflicht. Da stehen bislang mickrige drei Punkte zu Buche. Samstag gegen die HSV-Reserve wäre es also höchste Zeit, mit einem Sieg den Anschluss an den Rest der Liga zu halten. C A M I L LO K LU G E

1Mit den beiden Niederlagen in Lübeck (1:2) und im heimischen Vogtlandstadion gegen Wilhelmshaven (0:1) kann der VFC sein geplantes Etappenziel, sich kurzfristig ins gesicherte Mittelfeld zu schieben, nicht mehr erreichen. Somit ist auch der Druck auf Hermann Andreev wieder größer geworden. Der Trainer fühlt sich davon aber nicht beeinträchtigt: „Die Dinge von außen kann ich nicht beeinflussen. Ich konzentriere mich nur auf die Arbeit mit der Mannschaft und das nächste Spiel.“ Und da müssen die Plauener ausgerechnet zu seinem Ex-Verein Babelsberg, der derzeitigen Torfabrik der Liga. Bei fünf Siegen in Folge erzielten die Filmstädter zuletzt 17 Tore. Allein Toptorjäger Daniel Frahn hat mit insgesamt elf Treffern zweimal mehr getroffen als der gesamte Plauener Kader. „Wir dürfen uns aber nicht nur auf ihn konzentrieren und müssen als Mannschaft funktionieren. In unserer Hälfte müssen wir eng an den Gegenspielern stehen und können uns dort keine Fehler erlauben. Wenn jeder seine Leistung abruft, haben wir die Möglichkeit, auch aus Babelsberg etwas Zählbares mitzunehmen.“ Zählbares, das Andreev zum jetzigen Zeitpunkt dringender denn je braucht. Beim SV kann der Trainer auf die zuletzt angeschlagenen Schindler, Bachmann, Sonnenberg und Hoßmang zurückgreifen. M A RT I N E I S E N

R A L F K N U T H - VO I G T

I N T E RV I EW: D I E T E R K R AC H T

Foto: imago/picture point

121 Punkte, nur eine Niederlage, lediglich vier Gegentore, Spitzenreiter – so sieht die Bilanz des VfL Wolfsburg II nach zehn Spieltagen aus. Trainer Lorenz-Günther Köstner im Gespräch mit dem kicker. kicker: Sie haben alle fünf Heimspiele ohne Gegentor gewonnen, eine erstaunliche Serie. Lorenz-Günther Köstner: Wir arbeiten in der Defensive gut. Das fängt beim Keeper Marwin Hitz an. Die Innenverteidiger Daniel Reiche und Julian Klamt sind gut eingespielt, harmonieren gut mit den Außen Michael Schulze und Sergej Karimow. Und die Spieler auf der Sechserposition wie Sergej Evljuskin, Rüdiger Ziehl und Sebastian Schindzielorz haben ihren Anteil daran.

Mit Wolfsburg II auf dem Weg nach oben: Lorenz-Günther Köstner.

Die Dienste des Toptorschützen Daniel Frahn (22, 11 Treffer) hat sich der Verein bis zum 30. 6. 2011 gesichert.

CHEMNITZER FC Stürmer Kevin Hampf (25) laboriert an einer Entzündung am linken Schienbein und musste zu Wochenbeginn im Training kürzertreten.

HANNOVER 96 II Thomas Flath (45) hat am vergangenen Montag sein erstes Training bei Hannover 96 II als Nachfolger von Andreas Bergmann und Interimscoach Jürgen Willmann geleitet.

SV WILHELMSHAVEN Mittelfeldspieler Steffen Puttkammer (21) hat seine Rotsperre abgesessen. Die beiden Angreifer Waldemar Jurez (23) und Max Wegner (20) sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der verletzte Pa-Malick Joof (24) wird sich in Augsburg bei Dr. Boenisch am Kreuzband operieren lassen.

VfB LÜBECK Mittelfeldspieler Hendrik Helmke (22) hat nach sechswöchiger Pause wegen einer MeniskusOperation das Mannschaftstraining wieder aufgenommen.

VFC PLAUEN Mittelfeldspieler Daniel Rupf (23) wurde in Halle von Dr. Bartels an der Hüfte operiert und fällt bis zum Jahresende aus.

REGIONALLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

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SV ELVERSBERG: Der neue Coach erklärt, wie er die Wende schaffen will

kicker: Herr Erhardt, bis vor zehn Tagen waren Sie verantwortlich für das Oberligateam. Was hat sich seit Ihrer Beförderung zum Trainer der ersten Mannschaft für Sie geändert? Günter Erhardt (48): Gar nichts. Ich mache bis zum 1. November parallel meinen Job bei der Justiz. Das ist zurzeit eine enorme Belastung. kicker: Haben Sie gezögert, das schwächelnde Regionalligateam zu übernehmen? Erhardt: Überlegt habe ich schon. Und ich habe nur zugesagt, weil ich in meinem alten Job befristet freigestellt wurde und zu jeder Zeit wieder zurück kann. Sonst hätte ich mich dagegen entschieden. kicker: Wie gut kennen Sie die Mannschaft nach den ersten Trainingseinheiten?

Erhardt: Einige habe ich bereits aus dem Oberligateam gekannt. Und natürlich habe ich mir auch die Regionalligaspiele angeschaut. Auf der langen Fahrt nach Lotte werde ich intensive Gespräche führen. kicker: Wo sehen Sie die größten Probleme? Erhardt: Im taktischen Bereich werde ich sicher Umstellungen vornehmen. Das Hauptproblem ist ganz klar der Angriff. Wenn man die sechs Tore aus dem Auftaktspiel gegen Saarbrücken abzieht, sieht man deutlich, dass die Mannschaft zu wenig Torgefahr entwickelt. Deshalb werden wir künftig offensiver spielen als bisher, aber nicht so, dass wir die Ordnung verlieren. kicker: Das Präsidium hält am Saisonziel, einem Platz im oberen Drittel, fest. Ist das realistisch?

Erhardt: Das Saisonziel hat im Moment keine Priorität, auch wenn Platz 13 angesichts der Erwartungshaltung enttäuschend ist. Jetzt müssen wir erst mal die Negativserie stoppen und neues Selbstvertrauen tanken. In der Mannschaft ist zu wenig Leben, das müssen wir dringend ändern. kicker: Werden Sie Spieler aus der zweiten Mannschaft mit ins Regionalligateam nehmen? Erhardt: Andreas Backmann und Said Chouaib werden aufrücken und wohl auch mit nach Lotte fahren. kicker: Ist es eine undankbare Aufgabe, gleich im ersten Spiel zum Tabellenführer fahren zu müssen? Erhardt: Nein, wir haben nichts zu verlieren, sind Außenseiter und können unbeschwert aufspielen. Bei einem Gegner aus der unte-

MANNHEIM

KASSEL

ULM

Knödler mahnt und fordert Siegesserie

Dickhaut: Rotzfrech Becker übernimmt: spielen und malochen Einstand in Freiburg

1Nach dem 4:0-Sieg über die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf sah sich der SV Waldhof Mannheim auf dem richtigen Weg. Doch prompt folgte mit der 1:4-Niederlage beim Bonner SC der Rückschlag. Für Torwart Kevin Knödler ist der bisherige Saisonverlauf noch unbefriedigend. „Wir müssen unsere guten Leistungen in vielen Heimspielen auch einmal auswärts unter Beweis stellen. Es müssen jetzt endlich einmal zwei bis drei Spiele hintereinander gewonnen werden“, fordert der Keeper, der vor Saisonbeginn aus Oggersheim zum Mannheimer Traditionsverein wechselte und einen Einjahresvertrag unterschrieben hat. Dass die Mannschaft noch jung und unerfahren ist, lässt der mit 33 Jahren älteste Akteur im Kader nur bedingt gelten. „Nach zehn Spieltagen muss jetzt einmal ein Gesicht erkennbar sein. Dass wir momentan gegen jede Mannschaft gewinnen und verlieren können, ist unsere Stärke und Schwäche zugleich.“ Positiv stimmt den Torhüter die Tatsache, dass mit Marco Laping und Hans Kyei zwei Langzeitverletzte wieder das Training aufgenommen haben und Trainer Walter Pradt so mehr Alternativen hat. „So sind wir variabler“, führt Knödler aus.

1Wegweisende Wochen warten auf Hessen Kassel. Noch im Oktober gastieren mit dem SC Freiburg II und dem VfR Aalen die beiden führenden Mannschaften der Liga im Auestadion. Doch vorher haben die Löwen noch eine unangenehme Auswärtsaufgabe zu lösen. Am kommenden Samstag geht die Reise nach Reutlingen. Dort gab es für die Nordhessen in den letzten Jahren nur wenig zu holen. Der letzte Sieg wurde am 2. März 1996 eingefahren. „An guten Tagen kann der SSV jeden Gegner schlagen“, weiß Kassels Trainer Mirko Dickhaut. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist der Coach insgesamt zufrieden: „Wir sind vorne mit dabei und haben noch alle Chancen.“ Was Dickhaut in dieser Saison zuweilen fehlt, ist das unbekümmerte Aufspielen seiner Mannschaft. „Wir werden in diesem Jahr ganz anders wahrgenommen als in der letzten Saison“, stellt der ehemalige Bundesligaprofi fest. „Die Spieler sollen sich nicht so viele Gedanken machen, rotzfrech spielen, aber dabei dennoch malochen“, sagt Dickhaut. Fehlen werden den Nordhessen in Reutlingen der rotgesperrte Stefan Markolf und Sebastian Busch (Knie-OP). Dafür ist Flügelflitzer Dennis Tornieporth nach seiner Verletzung wieder mit dabei. OLIVER ZEHE

RO N A L D D I N G

Foto: Schlichter

Erhardt: „Wir werden offensiver spielen“

Befördert: Elversbergs Trainer Günter Erhardt. ren Tabellenhälfte wäre der Druck größer. Klar ist aber, dass wir die lange Fahrt nicht umsonst auf uns nehmen wollen. I N T E RV I EW: C H R I S TO F B E C K E R

PERSONALIEN

1Die Verpflichtung von einem Trainer hat beim SSV Ulm noch nie solange gedauert. Nicht nur, dass Ralf Becker die Hürde bei seinem vorherigen Arbeitgeber Karlsruher SC nehmen musste. Auch als dessen Präsident Paul Metzger die Vertragsauflösung endlich unterzeichnet hatte, war der Weg für den 39-Jährigen noch nicht frei. Die Ulmer Offiziellen hatten noch einige Interna zu regeln. Am Sonntag wird Becker erstmals das Kommando geben, wenn die Ulmer beim Tabellenführer SC Freiburg II gastieren. Der Ex-Profi (zwölf Erstligaspiele für Leverkusen und St. Pauli) hat für eineinhalb Jahre unterschrieben. Ulm ist der erste Verein, den er als Cheftrainer übernimmt. Ralf Becker, der zuletzt bei 1899 Hoffenheim, beim FC Bayern und VfB Stuttgart Einblick in die Arbeit von Profiklubs gewonnen hat, kennt seine neue Mannschaft aus vier Regionalligaspielen, die er sich angeschaut hat. Er bezeichnet sich als Typ, „der gerne Verantwortung übernimmt“. Angesichts des enttäuschenden Saisonverlaufs mag er keine Ziele ausgeben. Dafür sagt Vereinschef René Mick klar, was er vom neuen Trainer erwartet: „Er muss eine Respektsperson sein, aber zugleich einen kurzen Draht zur Mannschaft haben.“ R Ü D I G E R B E RG M A N N

1. FC EINTRACHT BAMBERG André Laurito (25) zog sich im Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg (2:3) eine schwere Ellenbogenverletzung zu und musste operiert werden. Der Abwehrspieler wird seinem Team voraussichtlich bis zur Winterpause fehlen.

SV DARMSTADT 98 Mit Maximilian Mehring (23, zuletzt vereinslos), haben die „Lilien“ mitten in der Saison überraschend noch einen Spieler verpflichtet. Der aus Worms stammende zentrale Mittelfeldspieler erhielt zunächst einen Vertrag bis Saisonende. Mehring, der in den vergangenen Tagen am Böllenfalltor bereits zur Probe trainiert hatte, spielte zuvor beim SC Freiburg. Dort bestritt er 25 Partien für die Regionalligamannschaft und kam darüber hinaus dreimal in der 2. Liga zum Einsatz.

ROT-WEISS ESSEN Der Einsatz der Offensivspieler Sascha Mölders (24, Hexenschuss), Robert Mainka (27, Leistenverletzung) und Sebastian Stachnik (23, Trainingsrückstand nach ZahnOP) in der Partie am Samstag bei Bayer 04 Leverkusen II ist fraglich.

STUTTGARTER KICKERS Spielmacher Enzo Marchese (26) fällt wegen einer Muskelzerrung im rechten Oberschenkel etwa sieben bis zehn Tage aus.

REGIONALLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

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CHEMNITZ: Der Hoffnungsträger war zuletzt nur Einwechsler

Benjamin Boltze muss sich der Konkurrenz stellen Schädlich mehr Konzentration in den Abschlusshandlungen. Hinzu kommt, dass dem CFC gegenwärtig neben David Jansen (bisher fünf Tore) kein weiterer torgefährlicher Stürmer zur Verfügung steht, da Steffen Kellig sich einer MeniskusOperation unterziehen musste. Bleibt noch Benjamin Boltze, der zuletzt über eine Rolle als Einwechsler nicht hinausgekommen ist. Schädlich hofft, dass bei ihm endlich der Knoten platzt und er sein Potenzial einmal ausschöpft. Der 23-jährige offensive Mittelfeldspieler, der im Januar vergangenen Jahres von Dynamo Dresden zum Team des CFC stieß, galt noch im letzten Spieljahr als einer der großen Hoffnungsträger

der Himmelblauen. Deshalb stand er auch auf der Wunschliste von Drittligist FC Erzgebirge Aue. Als alles bereits klar schien, entschied sich Boltze schließlich dann doch wieder für Chemnitz. In dieser Saison ist allerdings der Konkurrenzkampf um die Stammplätze weitaus größer. Auf Boltzes Position, dem rechten offensiven Mittelfeld, ist gegenwärtig Ronny Garbuschewski erste Wahl. Der Neuzugang von Sachsen Leipzig imponiert durch seine Schnelligkeit und sein präzises Passspiel. „Benjamin muss sich der Konkurrenz stellen und sich durchbeißen. Dann kann er wieder ein ganz wichtiger Spieler für uns werden“, ist Trainer Schädlich überzeugt. J E N S WO H LG E M U T H

TENNIS BORUSSIA

TÜRKIYEMSPOR

PLAUEN

PERSONALIEN

Kapitän Felix Below hat noch Probleme

Manager Ceylan: „Aksoy kann gehen!

Trainer Andreev braucht Zählbares

SV BABELSBERG 03

1Für Thomas Herbst kam die Punktspielpause „zur rechten Zeit. Wir haben sie hauptsächlich dafür genutzt, die Verletzten langsam wieder an den Kader heranzuführen“. Bis auf Flügelflitzer Benjamin Griesert, mit dessen Comeback nach einem Kreuzbandriss erst im Frühjahr des kommenden Jahres zu rechnen ist, haben die Sorgenkinder, Mittelfeldspieler und Kapitän Felix Below sowie die Außenverteidiger Gökhan Ahmetcik und Alexander Jakowitz, das Training wieder aufgenommen. Ob es aber für die drei Stammkräfte für die Partie in Chemnitz bereits reichen wird, ist fraglich. Below hat noch Probleme mit seinem lädierten Knöchel und Ahmetcik mit seinem Knie. „Am ehesten kann ich wieder auf Jakowitz zurückgreifen. Da es sich bei ihm um eine Muskelverletzung handelte, ist er am weitesten“, hofft der Trainer auf ein Mitwirken des Defensivmannes und will bei den anderen „mit einem verfrühten Einsatz kein unnötiges Risiko eingehen“. Vor den schweren Spielen in Chemnitz und gegen Spitzenreiter Wolfsburg glaubt Herbst, „wieder einen Schritt weiter nach vorn gemacht zu haben“. Mit dem bisherigen Verlauf der Saison ist Herbst sehr zufrieden: „Nach den Schwierigkeiten im Sommer und der Verletzungsmisere können wir mit den geholten Punkten gut leben.“

1Mit der dunklen Jahreszeit wird bei Türkiyemspor wieder ein dunkles Kapitel aufgeschlagen. Da es am Trainingsgelände am Bahnhof Ostkreuz keine Flutlichtanlage gibt, muss die Mannschaft wieder vermehrt quer durch Berlin fahren. Eine Nachmittagseinheit pro Woche könnte im Jahn-Sportpark stattfinden. Für die restlichen drei liegt ein Angebot des Sportforums Hohenschönhausen vor. „Die Anfangszeiten um 19.30 Uhr sind aber für eine Regionalligamannschaft unwürdig“, kritisiert Trainer Taskin Aksoy, „aber bei Türkiyemspor kennen wir ja diese Zustände.“ Taskin Aksoy bräuchte derart unprofessionelle Zustände im Prinzip aber nicht dauerhaft hinnehmen. Trotz des bislang so erfolgreichen Saisonverlaufs bekommt er vom Verein praktisch einen Freibrief. „Wenn es ein gutes Angebot für ihn gibt, kann er gehen. Mit seiner Art und Weise könnte er locker Vereine höherer Ligen trainieren“, sagt Manager Fikret Ceylan. Auch wenn Aksoy sicherlich seinen Einjahresvertrag erfüllen dürfte, erhofft sich der Fußballlehrer in naher Zukunft etwas mehr. Aksoy: „Türkiyemspor soll nicht meine Endstation sein.“ In Halle muss der 42-Jährige auf seine etatmäßige Innenverteidigung Murat Doymus (Muskelfaserriss) und Rocco Teichmann (Gürtelrose), der sich gerade von einem Bänderriss erholt hat, verzichten.

M A RT I N E I S E N

M AT T H I A S KO C H

1Mit den beiden Niederlagen in Lübeck (1:2) und im heimischen Vogtlandstadion gegen Wilhelmshaven (0:1) kann der VFC sein geplantes Etappenziel, sich kurzfristig ins gesicherte Mittelfeld zu schieben, nicht mehr erreichen. Somit ist auch der Druck auf Hermann Andreev wieder größer geworden. Der Trainer fühlt sich davon aber nicht beeinträchtigt: „Die Dinge von außen kann ich nicht beeinflussen. Ich konzentriere mich nur auf die Arbeit mit der Mannschaft und das nächste Spiel.“ Und da müssen die Plauener ausgerechnet zu seinem Ex-Verein Babelsberg, der derzeitigen Torfabrik der Liga. Bei fünf Siegen in Folge erzielten die Filmstädter zuletzt 17 Tore. Allein Top-Torjäger Daniel Frahn hat mit insgesamt elf Treffern zweimal mehr getroffen als der gesamte Plauener Kader. „Wir dürfen uns aber nicht nur auf ihn konzentrieren und müssen als Mannschaft funktionieren. In unserer Hälfte müssen wir eng an den Gegenspielern stehen und können uns dort keine Fehler erlauben. Wenn jeder seine Leistung abruft, haben wir die Möglichkeit, auch aus Babelsberg etwas Zählbares mitzunehmen.“ Zählbares, das Andreev zum jetzigen Zeitpunkt dringender denn je braucht. Beim SV kann der Trainer auf die zuletzt angeschlagenen Schindler, Bachmann, Sonnenberg und Hoßmang zurückgreifen. M A RT I N E I S E N

Foto: picture point

1Der Chemnitzer FC steht auf dem Sprung an die Tabellenspitze. Im Heimspiel gegen Tennis Borussia Berlin könnte ein weiterer wichtiger Schritt dazu getan werden. Doch so richtig rund läuft der Motor bei den Himmelblauen noch nicht. Deshalb war Trainer Gerd Schädlich trotz des 3:0-Sieges im Landespokal Sachsen beim Landesligisten FC Eilenburg alles andere als zufrieden. „Wir hätten nach dem 3:0-Vorsprung noch energischer unsere Chancen nutzen müssen“, legte er den Finger in die Wunde. Die Himmelblauen führten nach 16 Minuten bereits mit 3:0, ließen aber dann die Zügel schleifen. Im nächsten Punktspiel soll das anders aussehen. Deshalb fordert

Will sich seinen Stammplatz zurückerobern: Benjamin Boltze.

Die Dienste des Toptorschützen Daniel Frahn (22, 11 Treffer) hat sich der Verein bis zum 30. 6. 2011 gesichert.

CHEMNITZER FC Stürmer Kevin Hampf (25) laboriert an einer Entzündung am linken Schienbein und musste zu Wochenbeginn im Training kürzertreten.

HANNOVER 96 II Thomas Flath (45) hat am vergangenen Montag sein erstes Training bei Hannover 96 II als Nachfolger von Andreas Bergmann und Interimscoach Jürgen Willmann geleitet.

SV WILHELMSHAVEN Mittelfeldspieler Steffen Puttkammer (21) hat seine Rotsperre abgesessen. Die beiden Angreifer Waldemar Jurez (23) und Max Wegner (20) sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der verletzte Pa-Malick Joof (24) wird sich in Augsburg bei Dr. Boenisch am Kreuzband operieren lassen.

VFB LÜBECK Mittelfeldspieler Hendrik Helmke (22) hat nach sechswöchiger Pause wegen einer MeniskusOperation das Mannschaftstraining wieder aufgenommen.

VFC PLAUEN Mittelfeldspieler Daniel Rupf (23) wurde in Halle von Dr. Bartels an der Hüfte operiert und fällt bis zum Jahresende aus.

REGIONALLIGA

kicker, 15. Oktober 2009

LOTTE: Sportfreunde vor wegweisenden Spielen

PERSONALIEN

Fischer fordert „Top-Leistungen“

SV DARMSTADT 98

den letzten fünf Begegnungen nur einen Punkt einfuhren: „Wir dürfen uns von deren Tabellenplatz nicht blenden lassen. Die Mannschaft ist weitaus stärker. Da müssen wir höllisch aufpassen.“ Angreifer Marcus Fischer unterstützt seinen Trainer in dieser Einschätzung: „Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben und dabei immer wieder TopLeistungen abrufen. Aber wenn wir weiterspielen wie bisher, kann am Ende etwas dabei herausspringen.“ Während Rechtsverteidiger Sascha Brinker und wohl auch noch Uwe Seggewiß gegen Elversberg passen müssen, gehören die Neuzugänge Timo Kunert und Tobias Willers auf jeden Fall zum Kader.

MÜNSTER

BONN

ELVERSBERG

Schmidt will in der Rückrunde angreifen

Jerat: Der Ton wird jetzt schroffer

„Wir werden künftig offensiver spielen“

15 Spiele, 13 Punkte, Platz 6 – keine schlechte Bilanz des SC Preußen in jüngster Vergangenheit. Und dennoch ist nicht wirklich viel passiert, weil der Aufstiegsfavorit von den ersten fünf Begegnungen vier verlor. Münster muss nachlegen, um den Rückstand auf Spitzenreiter Lotte aufzuholen und sich in der Spitze zu etablieren. „Wir freuen uns darüber, dass wir nach verkorkstem Start diese Serie geschafft haben. Aber das darf nur eine Momentaufname sein. Bis zur Winterpause müssen wir direkten Kontakt zur Spitze haben. Unser Ziel bleibt der Aufstieg“, sagt Trainer Roger Schmidt und will in der Rückrunde mit Unterstützung der Fans dann richtig angreifen. Schon die nächsten vier Begegnungen werden zeigen, wohin die Reise geht. Am morgigen Freitag empfangen die Preußen Eintracht Trier, dann stehen die Auswärtsspiele in Essen und bei Leverkusen II an, anschließend kommt Lotte. Der Rückstand auf den Tabellenführer beträgt derzeit sechs Zähler, Verfolger Münster muss punkten. Allerdings ist es dem Team weder in den beiden letzten Jahren noch in dieser Spielzeit gelungen, dreimal in Folge zu gewinnen. „Es wird daher höchste Zeit, dass wir gegen Trier an dieser Bilanz etwas verändern“, fordert der Trainer. Er hat personell die freie Auswahl. Ein Sieg würde dem SCP Rückenwind geben. G E R D S T E PH A N

1Sprachen die Anhänger des Bonner SC noch lange vom verlorenen Pokalfinale gegen Germania Windeck (damals noch Germania Dattenfeld) im Juni, taugte der Pokalauftritt des BSC diesmal kaum zur Legendenbildung. Bereits in der ersten Runde flog der Regionalligist nach dem 0:1 beim Siebtligisten SV Schlebusch aus dem Wettbewerb. BSC-Coach Wolfgang Jerat sprach in einer ersten Reaktion von einer Katastrophe und einem Spiegelbild der bisherigen Saison. „Nach dem Befreiungsschlag mit dem 4:1 gegen Mannheim müssen wir jetzt wieder ganz von vorne beginnen“, so der 54-Jährige mit Blick auf die bevorstehende Aufgabe am Samstag beim VfL Bochum II. Kein Wunder also, dass nach dem sportlichen Fiasko die Stimmung rund um den Sportpark Nord gereizt ist. Gerüchteweise war sogar von Differenzen zwischen Mannschaft und Trainergespann zu hören. „Auch wenn der Ton jetzt schroffer wird: Dissonanzen zwischen Mannschaft und Trainern kann ich nicht feststellen“, dementierte Jerat. Nach dem Erstrunden-Aus hatte der BSCTrainer namentlich die zweite Stürmergarde in die Kritik genommen: „Von Spielern wie René Lewejohann und Marco Quotschalla muss ich mehr erwarten können.“ Gegen Bochum II wollen Jerat und Hopp lediglich 16 Akteure mitnehmen. „Der Rest kann sich in der Zweiten beweisen.“ THOMAS HEINEN

1Seit einer Woche trainiert Günter Erhardt (51) die SV Elversberg. kicker: Herr Erhardt, wo sehen Sie die größten Probleme im Team? Günter Erhardt: Im taktischen Bereich werde ich sicher ein bisschen umstellen. Das Hauptproblem ist ganz klar der Angriff. Wenn man die sechs Tore aus dem Auftaktspiel gegen Saarbrücken abzieht, sieht man deutlich, dass die Mannschaft zu wenig Torgefahr entwickelt. Wir werden künftig sicher offensiver spielen als bisher, aber nicht so, dass wir die Ordnung verlieren. kicker: Das Präsidium hält in Sachen Saisonziel an einem Platz unter den ersten sechs fest. Realistisch? Erhardt: Das Saisonziel hat im Moment keine Priorität, auch wenn die Enttäuschung über Platz 13 natürlich groß ist, weil es eine andere Erwartungshaltung gab. Jetzt müssen wir erst mal die Negativserie stoppen und neues Selbstvertrauen tanken. Im Team ist zu wenig Leben, das müssen wir ändern. Dann können wir sehen, was in der Tabelle möglich ist. kicker: Ist es undankbar, gleich in Ihrem ersten Spiel zum Tabellenführer fahren zu müssen? Erhardt: Nein, wir haben nichts zu verlieren, sind Außenseiter. Lotte ist ungeschlagen, da erwartet keiner was von uns. Aber natürlich wollen wir die lange Fahrt nicht umsonst auf uns nehmen und versuchen, Zählbares mitzubringen. I N T E RV I EW:

ALFRED STEGEMANN

Foto: imago/Dünhölter

1Die Wochen der Wahrheit, für die Sportfreunde Lotte beginnen sie mit dem Heimspiel am Freitag gegen die SV Elversberg. Es folgen Begegnungen bei Eintracht Trier, gegen RW Essen und bei Preußen Münster. Zwar nimmt die Mannschaft vom Autobahnkreuz nach zehn Spieltagen mit vier Punkten Vorsprung den Spitzenplatz der Regionalliga ein, doch Trainer Maik Walpurgis stellt klar: „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Erst nach diesen vier Spielen wissen wir genau, wo wir stehen und was die aktuelle Platzierung wert ist.“ Dabei wird er nicht müde, insbesondere vor Elversberg zu warnen, auch wenn die Saarländer nach starkem Saisonauftakt aus

Fordert weitere Topleistungen: Marcus Fischer.

C H R I S TO F B E C K E R

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Mit Maximilian Mehring (23), zuletzt ohne Verein, haben die „Lilien“ mitten in der Saison überraschend noch einen Spieler verpflichtet. Der aus Worms stammende zentrale Mittelfeldspieler erhielt zunächst einen Vertrag bis Saisonende. Mehring, der in den vergangenen Tagen am Böllenfalltor bereits zur Probe trainiert hatte, spielte zuvor beim SC Freiburg. Dort bestritt er 25 Partien für die Regionalligamannschaft und kam darüber hinaus dreimal in der 2. Liga zum Einsatz.

FORTUNA DÜSSELDORF II Beim Spiel in Mainz muss Fortuna Düsseldorf II mit Michael Behlau (21, Kreuzbandriss), Kevin Dauser (21, Muskelfaserriss), Gino Matrolonardo (19, Fußbruch), Olcay Turhan (21, Zerrung der Bauchdecke) und Robert Magos (21), der sich in der vorigen Woche einer Leistenoperation unterziehen musste, auf fünf Akteure verzichten.

ROT-WEISS ESSEN Der Einsatz der Offensivspieler Sascha Mölders (24, Hexenschuss), Robert Mainka (27, Leistenverletzung) und Sebastian Stachnik (23, Trainingsrückstand nach ZahnOP) ist vor dem Samstags-Spiel bei Bayer 04 Leverkusen II fraglich. + + + Gastspieler Clement Halet (25), zuletzt für Fortuna Düsseldorf am Ball, wird von RWE nicht verpflichtet. Bessere Chancen hat Giovanni Cannata (24, zuvor Kickers Emden), der sich ebenfalls im Probetraining für einen Vertrag angeboten hatte. Cannata muss allerdings wegen eines Hexenschusses aktuell eine Trainingspause einlegen.

VFB LÜBECK Regisseur Rolf Landerl (33) fehlt gegen Wilhelmshaven aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre. + + + Mittelfeldspieler Hendrik Helmke (22) steht nach sechswöchiger Pause wegen einer Meniskus-Operation wieder im Mannschaftstraining.

FC SCHALKE 04 II Mit dem Mittelfeldspieler Raoul Meister (21, TSG Sprockhövel) und dem Stürmer Laurenz Wassinger (19, TuS Hordel) stellten sich jetzt zwei Gastspieler bei der Schalker Reserve vor. Sie kamen im Testspiel der „Königsblauen“ in Duisburg gegen die Landes-Auswahl des Mittelrheins (1:0) zum Einsatz. Das Schalker Tor erzielte Christian Erwig (25).

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