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March 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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con moto

A k a d e m i e M u s i k t h e a t e r h e u t e 2 012 / 13

Baden-Baden – eine neue Kooperation entsteht Kein Hindernis zu hoch – die Uraufführung der Jugendoper „Border“ in Köln Orlando – ein Produktionstagebuch

Inhalt

4 Gesehen und gehört / Überblick 2011/ 2012

6 Welcome to Festival 2012

9 Baden-Baden – eine neue Kooperation entsteht

12 Kein Hindernis zu hoch – die Uraufführung der Jugendoper „Border“ in Köln

22 „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“ Ein Rückblick auf drei Jahre opernSTART

24 Die Kunst steckt im Detail

26 Orlando – ein Produktionstagebuch

iaten 014

gin,

Saskia Bladt

Koen Bollen

Christoph Breidler

Matiss Druvins

Sparte: Komposition

Sparte: Dramaturgie

Sparte: Dirigieren

Sparte: Kulturmanageme

Uraufführungen (Konzert,

Seit der Spielzeit 2010 / 11

Dirigent und Komponist. Seit

Oper, Schauspiel) u.a. bei den

Mitarbeiter in der Dramaturgie

2011 Solorepetitor mit Dirigier-

an der Jungen Oper der Oper

verpflichtung am Stadttheater

. stian

Hamburger Ostertönen 2012,

2011

Maerzmusik Berlin 2010,

Stuttgart. Dramaturgien für

N *“

Tagen für neue Musik Zürich,

Men-

Aachen. 2010 – 2011 Stipendiat

Student des internationa Masterstudiengangs Me und Kulturmanagement in Zurzeit Mitarbeiter der St

„Schaf“ von Sophie Kassies

der Stiftung Dr. Robert und

Ludwigshafener Festspielen,

(Oktober 2012) und “smiling

Lina Thyll-Dürr. Theodor-Körner-

atbalsta biedrība“ (Ausric

ei

Usinesonore, im Theater

doors“, ein Musiktheaterprojekt

Preis 2010. Junger-Kompo-

von Workshops und Mei

us

Winterthur; Zusammenarbeit

mit an Krebs erkrankten und

nisten-Preis des Heidelberger

klassen im Bereich Musi

Live

u.a. mit Ensemble Resonanz,

gesunden Jugendlichen. Co-

Frühlings 2010. Leitung des

2011 / 12 und 2009 Mitar

Ensemble Ascolta, Zürcher

Dramaturgie für “Die Taktik”

Abschlusskonzerts des Kyoto

im Orchesterbüro des W

Barockorchester. Bearbeitung

von Jennifer Walshe. Oktober

International Music Students

Sinfonieorchesters Köln

2009 J li 2010 D

F

che“ urg,

A

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t

i

ti

l 2010 2008 2009

„Rīgas Doma kora skolas

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it

14 Biografien der Stipendiaten 2012– 2014 / 2011– 2013

Bild Titelseite: Szene aus „Die Versuchung des heiligen Antonius“ (UA). Musiktheater von Ulrich Kreppein. Ein Kooperationsprojekt des Oldenburgischen Staatstheaters und der Deutsche Bank Stiftung

28 Schön war die Zeit Unsere Alumni und ihre aktuellen Wirkungsstätten

30 Die Akademie im Überblick

Bild oben links: Sommerworkshop in Edinburgh, August 2012 Bild oben rechts: Besuch im IRCAM beim Workshop in Paris, April 2012

2 // 3

Editorial

Liebe Freunde und Partner der „Akademie Musiktheater heute“, mit dem Blick auf die Broschüre, die Sie in den Händen halten,

Auch in diesem Jahr müssen wir wieder von einem Stipendiaten-

schauen Sie gleichzeitig auf ein Stück Geschichte der „Akademie

jahrgang Abschied nehmen. Der scheidende Jahrgang 2010 – 2012

Musiktheater heute“. 2002 haben wir die erste Publikation zu

gewährt uns beim diesjährigen Festakt einen kleinen „Vorge-

unserem Stipendienprogramm veröffentlicht. Auf wenigen Seiten

schmack“ auf sein gemeinsames Musiktheaterprojekt „Orlando“.

stellten wir die Idee der Akademie, ihre Stipendiaten und Ziele vor.

Am 15. Juni 2013 wird die Uraufführung am Theater Bielefeld statt-

Über die Jahre wurde aus dieser ersten Broschüre die „con moto“ –

finden. Dass es nicht immer harmonisch verläuft, wenn 15 ver-

der Umfang wuchs, das Layout wandelte sich und die Themen

schiedene Persönlichkeiten und Künstlercharaktere aufeinander-

wurden vielseitiger. Gleichermaßen hat sich die Akademie weiter-

treffen, schildert der Komponist Martin Grütter in seinem Tagebuch

entwickelt. Die einstige studentische Initiative hat sich als aner-

zu der Entstehung der Produktion.

kannte Institution für die Förderung des Musiktheater-Nachwuchses etabliert.

Seine Jahrgangskollegin Bettina Geyer aus der Sparte Regie lässt noch einmal die Highlights der letztjährigen Workshops der

Diese Anerkennung zeigt sich auch in der neuen Kooperation, die

Akademie Revue passieren. Von Colmar und Basel über Berlin,

zwischen der „Akademie Musiktheater heute“ der Deutsche Bank

Paris, Frankfurt und Stuttgart führte uns die Reise bis nach

Stiftung, dem Festspielhaus Baden-Baden sowie den Berliner

Edinburgh zum abschließenden Sommerworkshop, von dem eine

Philharmonikern entsteht. Künftig werden unsere Akademisten an

weitere Regisseurin, Nina Dudek, ihre persönlichen Eindrücke

den Osterfestspielen in Baden-Baden beteiligt sein. Lesen Sie ab

schildert.

Seite 9, wie diese Partnerschaft entstanden ist. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Vor den 15 neuen Stipendiaten, die in die Akademie aufgenommen

2012 unterstützte die Deutsche Bank Stiftung erfolgreich das

zenierungen, Diskussionen mit Künstlern, Kritikern und Intendanten

Jugendopernprojekt „Border“ unserer Alumna und Leiterin der

sowie die Erarbeitung einer eigenen Musiktheaterproduktion. Wir

werden, liegen nun zwei Jahre mit Besuchen ausgewählter Ins-

Kinderoper Köln, Elena Tzavara. Der jungen Regisseurin gelang,

heißen den zwölften Akademie-Jahrgang herzlich willkommen

was oftmals als kaum erreichbar beschrieben wird: Sie gewann

und sind gespannt auf seine Impulse, Anregungen und Ideen.

Jugendliche für die Oper. Die Uraufführung von „Border“ im April 2012 wurde von Publikum und Presse enthusiastisch aufgenommen.

Ihnen, liebe Freunde und Partner, wünschen wir eine spannende Lektüre der „con moto“ und danken Ihnen an dieser Stelle für Ihre Begleitung und Unterstützung der Akademie. Wir freuen uns

Die Begeisterung junger Menschen für kulturelle Inhalte, für Musik,

auf die Zukunft mit Ihnen.

Kunst und Oper, ist der Deutsche Bank Stiftung ein besonderes Anliegen. Mit der Initiative opernSTART eröffnen wir seit 2009 den Stipendiaten der START-Stiftung die Welt der Oper. Tatkräftig unterstützt werden wir hierbei von Stipendiaten und Alumni unserer Akademie, von denen die opernSTART-Workshops an verschiedenen deutschen Opernhäuser geleitet werden. Nach drei Jahren Laufzeit ziehen wir in dieser Ausgabe der „con moto“ eine erste

Dr. Tessen von Heydebreck

Michael Münch

Bilanz.

Vorstandsvorsitzender

Mitglied des Vorstands

Gesehen und gehört Die Workshops der Akademie bilden das Herzstück des Programms – gemeinsam werden ausgewählte Inszenierungen in Deutschland und im europäischen Ausland besucht und Gespräche mit Künstlern, Intendanten und Kritikern geführt. 6. Oktober 2011: Festakt im Holzfoyer der Oper Frankfurt Anlässlich der Aufnahme des Stipendiatenjahrgangs 2011 – 2013 gewährt der scheidende Jahrgang 2009 –2011 erste Einblicke in sein Abschlussprojekt „Die Versuchung des heiligen Antonius“

25.– 27. November 2011: Workshop in Basel und Colmar Aufführungsbesuch: „Lo Stimolatore Cardiaco“ (Premiere), R: Christoph Marthaler, ML: Bendix Dethleffsen, Giuliano Betta, A: Jan Czajkowski, B: Duri Bischoff, K: Sarah Schittek, C: Altea Garrido, D: Malte Ubenauf, Brigitte Heusinger, Theater Basel; „Opus Corpus“ (Ballett) mit Choreografien von William Forsythe, Noé Soulier, Johan Inger, Opéra national du Rhin Gesprächspartner: Dietmar Schwarz (Operndirektor, Theater Basel), Brigitte Heusinger (Dramaturgin, Theater Basel), Malte Ubenauf (Dramaturg), Bendix Dethleffsen (Dirigent), Duri Bischoff (Bühnenbildner), Bertrand d'At (Ballettdirektor, Opéra national du Rhin) Außerdem: Besuch des Museum Tinguely, Basel, und des Musée d'Unterlinden, Colmar

28.– 30. Januar 2012: Workshop in Berlin Aufführungsbesuch: Carl Maria von Weber: „Der Freischütz“ (Premiere), R: Calixto Bieito, ML: Patrick Lange, B: Rebecca Ringst,

K: Ingo Krügler, D: Bettina Auer, Komische Oper Berlin; Besuch von „Ultraschall – Das Festival für Neue Musik“ Gesprächspartner: Martón Illés (Komponist), Nina Janßen-Deinzer (Klarinettistin), Margarete Zander und Rainer Pöllmann (Intendanten, UltraschallFestival), Rebecca Ringst (Bühnenbildnerin, Komische Oper Berlin), Andreas Homoki (Intendant, Komische Oper Berlin), Barrie Kosky (design. Intendant, Komische Oper Berlin), Bettina Auer (Dramaturgin, Komische Oper Berlin), Patrick Lange (Dirigent, Komische Oper Berlin) Außerdem: Besuch der Ausstellung „Found in Translation“, Deutsche Guggenheim

13.– 15. April 2012: Workshop in Paris Aufführungsbesuch: Daniel-François-Esprit Auber: „La Muette de Portici“, ML: Patrick Davin, R: Emma Dante, B: Carmine Maringola, Vanessa Sanino, Opéra Comique; John Adams: „Nixon in China“, ML: Alexander Briger, R / C: Chen Shi-Zheng, B: Shilpa Gupta, K: Petra Reinhardt, Théâtre du Châtelet; Barney Simon und Mothobi Mutloatse nach Can Themba: „The Suit / Le Costume“, M: Franck Krawczyk, R: Peter Brook, Marie-Hélène Estienne, Théâtre des Bouffes du Nord Gesprächspartner: Frank Madlener (Artistic Director, IRCAM), Andrew Gerszo (Educational Department, IRCAM), Marie-Hélène Estienne (Regisseurin), Nonhlanhla Kheswa, Jared McNeill und William Nadylam (Schauspieler, „The Suit“), Patrick Davin (Dirigent), Elena Borgogni (Schauspielerin, Tänzerin, „La Muette de Portici“) Außerdem: Besuch des IRCAM (Institut de recherche et coordination acoustique/musique) und des Centre Pompidou

4 // 5

Till Bleckwedel in „Die Versuchung des heiligen Antonius“ beim Festakt 2011 im Holzfoyer der Oper Frankfurt

Überblick 2011 / 2012

8.– 9. Mai 2012: Alumni- und Stipendiatentreffen in Oldenburg

12.–16. August 2012: Sommerworkshop in Edinburgh

Aufführungsbesuch: Ulrich Kreppein: „Die Versuchung des heiligen Antonius“ (UA). Ein Kooperationsprojekt des Oldenburgischen Staatstheaters und der Deutsche Bank Stiftung, ML: Lennart Dohms, Barbara Kler, R: Alexander Fahima, B / K: Julia Schnittger, D: Patrick Hahn, Sebastian Hanusa, Martina Stütz, Oldenburgisches Staatstheater Podiumsdiskussion zum Thema: „Der Marsch durch die Institutionen: Wo liegt die Zukunft des Musiktheaters? – Am Beispiel des heiligen Antonius, des Oldenburgischen Staatstheaters und darüber hinaus“ mit: Johannes Harneit (Dirigent, Komponist), Markus Müller (Intendant, Oldenburgisches Staatstheater), Michael Struck-Schloen (Journalist), Moderation: Janine Ortiz (Dramaturgin, AMH 2010 – 2012), Malte Krasting (Dramaturg, Oper Frankfurt; AMH 2001 – 2003)

Aufführungsbesuch: „Edinburgh International Festival“: Leoš Janácˇ ek: „The Makropulos Case“, ML: Richard Farnes, R: Tom Cairns, B / K: Hildegard Bechtler, Festival Theatre; „Waiting For Orestes: Electra“, R: Tadashi Suzuki, K: Orie Horiuchi, King’s Theatre; Deborah Colker Dance Company: „Tatyana“, C / R: Deborah Colker, KL / B: Gringo Cardia, K: Fabia Bercsek, The Edinburgh Playhouse; „Meine faire Dame – ein Sprachlabor“, R: Christoph Marthaler, B: Anna Viebrock, K: Sarah Schittek, D: Malte Ubenauf / Julie Paucker, Royal Highland Centre; „The Edinburgh Festival Fringe“: FramBag: „The Importance of Being Earnest“, Greenside Studio One; Hecate Theatre Co.: „Metamorphoses: Fables from Ovid“, theSpace @ Surgeons Hall; A Mused Collective: „Fragment“, Greenside Studio Two; Faulty Towers: „The Dining Experience“, B'est Restaurant Gesprächspartner: Jonathan Mills (Direktor, Edinburgh International Festival), Jackie Westbrook (Leiterin Marketing und Kommunikation, Edinburgh International Festival)

16.– 18. Juni 2012: Workshop in Frankfurt und Stuttgart Aufführungsbesuch: Arnulf Herrmann: „Wasser“ (Premiere), ML: Hartmut Keil, R: Florentine Klepper, B: Adriane Westerbarkey, K: Anna Sofie Tuma, D: Norbert Abels, Frankfurt LAB; Arnold Schönberg / Leoš Janácˇ ek: „Die glückliche Hand / Schicksal“, ML: Sylvain Cambreling, R / D: Jossi Wieler / Sergio Morabito, B: Bert Neumann, K: Nina von Mechow, Staatsoper Stuttgart Gesprächspartner: Bernd Loebe (Intendant, Oper Frankfurt), Arnulf Herrmann (Komponist), Nico Bleutge (Librettist), Jossi Wieler (Intendant, Oper Stuttgart), Eva Kleinitz (Operndirektorin, Oper Stuttgart), Sergio Morabito (Chefdramaturg, Oper Stuttgart)

Vorschau 2012 / 2013 November 2012: Workshop München // Februar 2013: Workshop Hannover / Bremen // April 2013: Workshop Zürich // Mai 2013: Workshop Gent / Brüssel // Juni 2013: Alumni- und Stipendiatentreffen in Bielefeld // Juli 2013: Sommerworkshop Aix-en-Provence // Oktober / November 2013: Festakt A: Arrangements, B: Bühne, C: Choreografie, D: Dramaturgie, M: Musik, ML: Musikalische Leitung, K: Kostüme, KL: Künstlerische Leitung, R: Regie

Welcome to Festival 2012 von Nina Dudek, AMH 2011– 2013

6 // 7

Man nehme neunundzwanzig Stipendiaten der AMH, fünf Tage des intensiven Theater-, Opernund Tanzstückeanschauens, dazu viele, viele Gespräche unter den Stipendiaten, die sich in der Freizeit vor allem um das gemeinsame Abschlussprojekt drehen und in den organisierten internen Nachgesprächen vor allem um die gesehenen Stücke kreisen, weiterhin Scotch in diversen Bars und zu wenig Schlaf, mixe alles einmal gut durch und lande bei unserem diesjährigen Sommerworkshop in Edinburgh. Schottland ist immer eine Reise wert, so viel steht fest. Zur Zeit des Edinburgh International Festivals und des Fringe im August jeden Jahres boomt es auf der Insel. Edinburgh summt und brummt

kulturell weiterbilden sollen, wie Mills behauptet? Pauschal gesagt:

wie ein Bienenstock – allerdings auch nur in der Stadt, in den

Das konnten wir leider nicht feststellen – handwerklich gab es

Highlands kann man sich weiterhin darauf verlassen, nur Schafe,

jedoch einige weitestgehend überzeugende Arbeiten, wie z. B.

Wasserfälle und Wanderwege vorzufinden.

Janácˇ eks Oper „Die Sache Makropoulos“ der Opera North unter der Regie von Tom Cairns, dirigiert von Richard Farnes. Eine Regie

Das International Festival etablierte sich sehr erfolgreich in den

und ein Bühnenbild, die die Musik der Oper wenigstens nicht

Jahren nach dem 2. Weltkrieg ab 1947 in Edinburgh, da dies einer

stören, wenn schon nicht großartig bereichern, so lautete größ-

der wenigen Orte war, der von der Zerstörung völlig verschont

tenteils der Konsens.

wurde, so Jonathan Mills, Festival Director in einem Gespräch mit der AMH. Außerdem habe die Stadt die perfekte Größe, mit genau

Laut Mills sind alle Produktionen des International Festivals

der richtigen Infrastruktur, um ein Festival sinnvoll beherbergen

in diesem Jahr Neuproduktionen gewesen, die extra für die

zu können. Kaum hatte sich das International Festival etabliert,

Aufführungen vor Ort entstanden sind. Dabei setzt er vor allem

kamen auch schon Theater-Gruppen, die nicht eingeladen waren

auf Choreografen und Regisseure, die vor dreißig Jahren neue

und die von den herbeiströmenden Zuschauermassen profitieren

Wege des Theaters gingen, wie zum Beispiel Tadashi Suzuki,

wollten: Das Fringe entstand parallel und vollkommen ungeplant.

der mit seiner Suzuki Company of Toga und dem Stück „Waiting

Mittlerweile gibt es neben den beiden genannten noch zahlreiche

for Orestes: Electra“ aufwartete. Dies war der löbliche Versuch,

andere Festivals, wie z. B. das Bookfestival und das Military Tattoo,

europäische und japanische Theatertraditionen und die damit ver-

wobei Letzteres hinter dem Fringe mittlerweile den meisten Umsatz

bundenen Erwartungen miteinander zu verknüpfen und zu etwas

bringt, wie die umfassende Finanzstudie des Jahres 2011 belegt.

Neuem zu vereinen. Hier waren wir uns einig, dass die Produktion bis zu dem Moment spannend war, bis Sprache als theatrales Mittel

Die Finanzen stimmen also, die Stadt profitiert auf allen Ebenen –

verwendet wurde. Danach ließen die Spannung und die Komik,

wie schaut es dagegen künstlerisch aus auf einem der größten

die sich bis dahin durch den Einsatz eines fünfköpfigen Männer-

Sommer-Festivals in Europa? Gibt es sie, die „innovativen“, künst-

ensembles als Anteile von Electra aufgebaut hatten, entschieden

lerisch neuwertigen, spannenden Produktionen, die die Zuschauer

nach. Die kulturhistorische Kritik und Stellungnahme zur Situation zwischen Japan und Korea, die sich durch Sprachwechsel während der Dialoge vermitteln sollte, konnten wir verständlicherweise

Bild links: Szene aus „Tatyana“ der Deborah Colker Dance Company beim Edinburgh International Festival 2012

nicht nachvollziehen, während wir uns bemühten, die englischen Übertitel mitzulesen, in denen die Sprachwechsel leider nicht

Bild rechts: Szene aus Christoph Marthalers „Meine faire Dame –

ausgewiesen wurden, und parallel dazu das Geschehen auf der Bühne zu verfolgen. Die Verbindung von No- Theater, Kabuki

ein Sprachlabor“ beim Edinburgh International Festival 2012

und einem westlichen Theaterstoff wurde in der Gruppe sehr

kontrovers diskutiert und reichte in der Meinung von a) nicht

war zum ersten Mal seit fünfundzwanzig Jahren wieder zum

gelungen über b) Anerkennung des Versuchs, aus den beiden

International Festival eingeladen worden. Trotzdem zu andersartig

Kulturtraditionen etwas Neues entstehen zu lassen, bis hin zu c)

in Edinburgh? Diese Frage kam auf, als uns englische Zuschauer

der Selbsterkenntnis, dass wir vielleicht einfach nicht genug über No- und Kabuki wissen, um den Abend angemessen beurteilen zu

das Stück zu verstehen hätten, was der Sinn des Ganzen, was das

können.

auf dem Weg zum Bus nach dem Theaterbesuch fragten, wie sie Konzept und die Aussage gewesen seien. Ob Marthaler immer solche Inszenierungen mache? Oder ist nicht gerade hier endlich

Auch ansonsten erwartete uns eher ein Inszenierungs- und Chore-

ein Ziel erreicht, für das sich Kunst zu machen lohnt? Zuschauer

ografiestil, wie es ihn vor zwanzig Jahren gab, wie der dritte

kommen mit ihnen fremden anderen Zuschauern ins Gespräch,

Abend im Programm mit der Europäischen Premiere von „Tatyana“

um das Gesehene begreifen zu können, Menschen setzen sich

und der Deborah Colker Dance Company aus Brasilien zeigte: ein

auseinander mit der Vorstellung, die sie gerade erlebt haben.

Abend, der in sich funktionierte, aber keine neuen Erkenntnisse brachte, was so manchen Stipendiaten dazu veranlasste, die

Für die meisten war dies der letzte Abend in Edinburgh – für uns

Veranstaltung frühzeitig zu verlassen, um sich zweihundert Meter

zumindest also ein gelungener Abschluss. Wir AMHler konnten

weiter eine andere Show auf der Straße anzuschauen. Das ist ja

uns also zumindest bei diesem Event genüsslich zurücklehnen und

das Schöne an Edinburgh im Sommer: die unglaubliche Vielfalt der

uns über die liebgewonnenen Sehgewohnheiten einer Marthaler-

Veranstaltungen, die den Zuschauern an jeder Straßenecke gebo-

Inszenierung freuen, die dann noch fleißig mit Scotch in unserer

ten wird. Zu dem Tanzabend kann abschließend gesagt werden:

erkorenen Stammkneipe begossen werden konnte, bevor es am

„A Brazilian revolution“, wie in dem offiziellen Festival-Magazin

nächsten Tag nach dem abschließenden Gespräch für viele von

ein Kritikausschnitt aus der Sunday Times für den Abend werben

uns direkt wieder Richtung Heimat ging… ///

soll, mag dahingestellt sein, eine internationale war es allerdings nicht. Vor allem den Komponisten unter uns grauste es angesichts der zu laut eingespielten Musiktitel und der schlechten Anlage im Haus. Schade. Hat ein internationales Opern- und Theaterfestival nicht auch die Aufgabe, das internationale Publikum zu begeistern, anstatt nur auf den Horizont seines englischen Inselpublikums zu schauen? Absolutes kulturelles Highlight unseres Aufenthaltes bildete mit Sicherheit die Inszenierung „Meine faire Dame – ein Sprachlabor“ unter der Regie von Christoph Marthaler in einem Bühnenbild von

Bilder oben: Impressionen vom Sommerworkshop 2012 der

Anna Viebrock in Kooperation mit dem Theater Basel. Marthaler

„Akademie Musiktheater heute“ in Edinburgh

8 // 9

Baden-Baden – eine neue Kooperation entsteht Es war mir eine besonders große Freude, durch die Arbeit als Jurorin die Weiterentwicklung der interessantesten Konzeptionen von Runde zu Runde begleiten zu dürfen. Wir haben innerhalb der Jury und mit den Teams schöne, kontroverse und sehr bereichernde Diskussionsstunden erlebt. Die Realisierung dieser Projekte darf nun mit großer Spannung erwartet werden.



Ein herzliches

Toi ,

Toi , Toi für ein erfolgreiches Gelingen!



Isabel Ostermann, AMH 2002 – 2004

Daten und Fakten: Partner: Festspielhaus Baden-Baden, Berliner Philharmoniker, „Akademie Musiktheater heute“ (AMH), Theater Baden-Baden Rahmen: Die Osterfestspiele 2013 am Festspielhaus Baden-Baden mit den Berliner Philharmonikern Ziel: Förderung junger Nachwuchstalente und Entwicklung innovativer Konzepte für zwei Musiktheaterproduktionen Vorgehen: Interne Ausschreibung für die mehr als 160 Alumni und Stipendiaten der AMH Bilder oben: Julia Rommel,

Bilder unten: Aurélien Bello und

Bettina Geyer und Maximilian

Nikolaus Frinke

von Mayenburg

Ein Festival fürs Übermorgen Warum die Zusammenarbeit mit der „Akademie Musiktheater heute“ für die neuen Osterfestspiele in BadenBaden so wichtig ist.

theater noch immer um das Spielen geht,

Das Festspielhaus Baden-Baden und die

Reihen der Akademie haben mich gefesselt

Berliner Philharmoniker waren sich bei der

und gezeigt, dass eine neue Generation

Entscheidung für neue Osterfestspiele in

von Regisseurinnen und Regisseuren Kinder

Baden-Baden einig, dass es nicht nur um

und Jugendliche als ein ebenso anspruchs-

die Gegenwart, sondern auch um die

volles Publikum im Blick hat wie die Erwach-

„Die Zauberflöte für Kinder“ im Festspielhaus Baden-Baden

um einen spielerischen Ansatz, unser Leben zu verstehen, halte ich gerade zum Beginn einer neuen Festspiel-Ära für eine wichtige Aussage.

Gewinner der Ausschreibung: Bettina Geyer (Regie, AMH 2010 – 2012), Julia Rommel (Bühnenbild, AMH 2010 – 2012)

Auch die anderen Bewerbungen aus den

Zukunft der Oper würde gehen müssen.

Jury: Andreas Mölich-Zebhauser (Intendant, Festspielhaus), Rüdiger Beermann (Direktor Medien und Kommunikation, Festspielhaus), Prof. Andrea Tober (Leiterin Education, Berliner Philharmoniker), Michael Hasel (Musikalischer Leiter der Produktion und Flötist, Berliner Philharmoniker), Isabel Ostermann (Künstlerische Produktionsleiterin, Staatsoper Unter den Linden)

senen, wenn sie ihre Konzepte entwickeln: Nahezu jede der eingereichten Arbeiten

Dieser Gründungs-Vorsatz wird durch die

hätte aufgeschlossenen Erwachsenen wie

Zusammenarbeit mit der „Akademie Musik-

Kindern gleichermaßen großen Spaß

theater heute“ der Deutsche Bank Stiftung

bereitet. Es liegt hier eine Chance für das

lebendig. Ich setze auf die Kreativität und

Opernhaus der Zukunft, solche kreativen

die Neugier der Stipendiaten, die sich im

Ideen weiterzuverfolgen und Oper für die

Wettbewerb um attraktive Regieaufträge der

ganze Familie zu machen, ohne sie zu

neuen Festspiele bewerben können. Neben

infantilisieren.

der von den Festspiel-Partnern ersonnenen „Salonoper“ im Theater Baden-Baden steht

Gleich die erste Kinderoper in der Zusam-

die Entwicklung jeweils einer neuen Kinder-

menarbeit des Festspielhauses Baden-Baden

oper pro Jahr auf dem Aufgabenzettel der

mit den Berliner Philharmonikern stellt eine

Stipendiaten. Damit bilden zwei Zukunfts-

besondere Herausforderung dar: „Zauber-

projekte den Rahmen des Education-Pro-

flöten“ für Kinder gibt es schon einige.

gramms der neuen Festspiele – beide Werke

Wie also hier etwas Neues entdecken?

Termine: 26. und 30. März 2013 (Osterfestspiele)

sollen von jungen Regieteams und jungen Sängerinnen und Sängern gestaltet werden.

Dabei geht es nicht um zwanghafte Aktu-

schulen studieren. Sie verdoppeln den

alisierung eines Stoffes. Dies strebe ich

Gedanken, dass die Gestaltung einer solchen

Das Thema der Kinderoper gibt die Oper

ohnehin nicht an: Mir geht es hier um die

Produktion maßgeblich in den Händen und

für Erwachsene im Festspielprogramm vor.

Kraft der Musik und darum, das Publikum

Kehlen derer liegt, die auch übermorgen

Wege zu einer Kinderfassung des Stoffes

ernst zu nehmen. Fast zwangsläufig musste

die Opernlandschaft gestalten könnten. Ge-

können dabei vielfältig sein. Die Bewer-

es also dazu kommen, dass ein Orchester

macht wird diese Kinderoper für Menschen,

bungen um Regie und Bühnenbild der

im Zentrum eines Festivals steht.

die übermorgen Opernbesucher sein können und heute bereits beste Qualität verdient

„Zauberflöte für Kinder“ haben mich überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit der

Die „Zauberflöte für Kinder“ wird wie die

„Akademie Musiktheater heute“ eine große

„Zauberflöte“ für Erwachsene von den

Bereicherung der Festspiele darstellt.

Berliner Philharmonikern begleitet. Auch das

haben. ///

Education-Programm des Orchesters tritt auf Bettina Geyer und Julia Rommel haben

den Plan und arbeitet mit dem Schwester-

Großes mit den Kleinen vor: Unser Opern-

programm des Festspielhauses zusammen

haus wird für ihr Konzept in Saal und Bühne

in der Betreuung von Konzept und Team.

ganzheitlich betrachtet und verwandelt sich im wörtlichen wie übertragenen Sinne in

Es singen Solistinnen und Solisten, die

ein „Spielfeld“. Und dass es beim Musik-

an baden-württembergischen Musikhoch-

Andreas Mölich-Zebhauser Intendant, Festspielhaus Baden-Baden

10 // 11

Cendrillon 150 Jahre Theater Baden-Baden – 13 Konzepte Die Idee, eine Kammeroper von Pauline

Märchen vom Aschenputtel für uns

Viardot im Theater Baden-Baden herauszu-

heute neu daherkommt. So neu wie das

bringen, begleitet mich schon lange. Als

Haus war, als Pauline Viardot hier lebte.

mich das Festspielhaus Baden-Baden und die Berliner Philharmoniker fragten, ob

Üblicherweise überlege ich mir gemeinsam

ich mir vorstellen könnte, dass im Rahmen

mit der Dramaturgie, welche Regisseurin,

der ersten Osterfestspiele 2013 die ein oder

welcher Regisseur für welches Stück die

andere Veranstaltung im Theater Baden-

oder der richtige ist. Aus mehreren Kon-

Baden stattfinden könne, schlug ich ein

zepten auszuwählen, ist eine neue Erfah-

Projekt von Pauline Viardot vor und war

rung. Im Fall von „Cendrillon“ waren es

umso erfreuter, als die Berliner Philharmo-

gleich dreizehn, die dem Festspielhaus, den

niker „Cendrillon“ nannten. In der Jubilä-

Berliner Philharmonikern, der Akademie und

ums-Spielzeit zum 150-jährigen Bestehen

mir vorlagen. Dreizehn Argumentationen

des Theaters wird nun diese Kammeroper

für eine jeweils spezielle Lesart, dreizehn

herauskommen, mit der Premiere innerhalb

Bilder für eine Fantasie, dreizehn Ge-

der Osterfestspiele und späteren Folge-

schichten nicht nur von dem französischen

vorstellungen im Repertoire des Theaters.

Aschenputtel, sondern auch von den Künstlerinnen und Künstlern, die dahinter

Die Sängerin, Gesangspädagogin und

stehen. Wir haben uns intensiv mit den

Komponistin, die in letzter Zeit von Wissen-

einzelnen Konzepten beschäftigt und wir

schaftlern und Musikern wiederentdeckt

haben viel diskutiert – kein Wunder bei

wird, zog 1863 mit ihrer Familie nach Baden-

vier Kooperationspartnern, die den Ehrgeiz

Baden, die damalige „Sommerhauptstadt“

haben, die Zusammenarbeit mit einem

Europas. Das war ein Jahr, nachdem das

gemeinsamen, von allen getragenen Votum

Theater feierlich mit einer eigens dafür

zu beginnen. Der erste Schritt ist getan.

komponierten Oper von Hector Berlioz

Das letztlich überzeugende Konzept von

eröffnet worden war. Ich stelle mir vor, wie

Maximilian von Mayenburg und Nikolaus

Madame Viardot den Geruch von frischem

Frinke ist einfach und spielerisch: Es über-

Mörtel riechen konnte und die noch ganz

setzt mit leichter Hand den Traum vom

neue goldene Inschrift THEATER in der

Aschenputtel, das zur Prinzessin wird, in

Sonne blitzen sah, wenn sie mit ihrem Gatten

eine heutige Lesart. Die gewählten opti-

oder (vielleicht noch lieber) mit ihrem

schen Mittel dienen der spielerischen

Freund Ivan Turgenev auf der Lichtentaler

Fantasie von Regisseur und Darstellern

Allee flanierte. Es sind Salonstücke, die

und schlagen sogar auf augenzwinkernde

Pauline Viardot für ihre Schülerinnen und

Weise den Bogen zur Entstehung des

Schüler schrieb, ursprünglich gedacht für

Werkes in der mondänen Gesellschaft

Liebhaber-Aufführungen eben in ihrem

des Fin de Siècle.

Salon. Auf einer Theaterbühne entfalten sie einen eigenen Reiz, aber in ihrer für uns

Wir freuen uns auf die Probenarbeit des

heute leicht altmodisch oder harmlos anmu-

jungen Teams und der Darsteller, die von

tenden Petitesse auch manche Schwierig-

Hochschulen aus ganz Baden-Württemberg

keit. So freue ich mich sehr, dass sich die

zusammenkommen. Und natürlich auf

„Akademie Musiktheater heute“ für dieses

die Premiere im März 2013. Herzlich will-

Osterfestspiel-Projekt begeistern ließ.

kommen im Theater Baden-Baden. ///

Es geht um die Förderung junger Talente und damit auch um die heutige Befragung alter Stoffe, sodass Pauline Viardots altes

Nicola May Intendantin, Theater Baden-Baden

Salonoper „Cendrillon“ von Pauline Viardot im Theater BadenBaden Gewinner der Ausschreibung: Maximilian von Mayenburg (Regie), Nikolaus Frinke (Bühnenbild, AMH 2007 – 2009), Aurélien Bello (Musikalische Leitung, Folgetermine; AMH 2010 – 2012) Jury: Andreas Mölich-Zebhauser (Intendant, Festspielhaus), Nicola May (Intendantin, Theater Baden-Baden), Stanley Dodds (Musikalischer Leiter der Produktion und 2. Violinist, Berliner Philharmoniker), Isabel Ostermann (Künstlerische Produktionsleiterin, Staatsoper Unter den Linden) Termine: 27., 31. März (Osterfestspiele), 12., 13., 14., 19., 20., 21. April 2013 (Folgetermine)

Kein Hindernis zu hoch – die Uraufführung der Jugendoper „Border“ in Köln von Elena Tzavara, Leiterin Kinderoper der Oper Köln, AMH 2006 – 2008

Nach Motiven der griechischen Tragödie „Die Kinder des Herakles“ von Euripides erzählt „Border“ die Liebesgeschichte zweier Jugendlicher: Manol, der in Deutschland aufgewachsen ist, verliebt sich in Makaria, die vor dem totalitären Regime ihres gemeinsamen Heimatlandes flieht. Ihre Liebe wird bedroht durch die Verfolgung durch den Geheimdienst. In „Border“ geht es aber um mehr als um jugendliche Liebe. Die Jugendoper greift ferner Themen wie „Flucht“ und „Grenzüberschreitung“ auf. Auf der Bühne wurde dies durch die Einbindung von Parkour verdeutlicht. Bei dieser Sportart geht es um die Überwindung von Hindernissen auf direktem Weg. Um die Sicherheit der Akteure zu gewährleisten, wurde die Szene vorab präzise und lange trainiert. Dennoch schienen die Gefahr und das Risiko für alle mehr Ansporn als Hindernis zu sein. Durch die zusätzliche Einbindung des Chors, der aus 50 Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Kölner Stadtteilen bestand und nach dem Vorbild eines Chors der antiken Tragödie die handelnden Darsteller begleitete, bildete die Parkour-Szene den Höhepunkt der Jugendoper. Angetrieben und motiviert wurden die Beteiligten von der Musik Ludger Vollmers, der eine musikalische Begleitung komponierte,

12 // 13

„Seit heute Abend darf Elena Tzavara mit Fug und Recht von sich behaupten, ein Stück Operngeschichte in Köln mitgeschrieben zu haben.“

erlebten deren Verhältnis zueinander und näherten sich auf eine sehr sinnliche Weise ihrer individuellen ganzheitlichen Interpretation der Oper. Insgesamt waren über 1.500 Jugendliche aus mehr als 20 Schulen in Köln und Umgebung direkt und indirekt an der Oper „Border“

Quelle: www.opernnetz.de/seiten/rezensionen/ koe_bor_msz_120413.htm (Zugriff: 9. August 2012)

beteiligt. Mit einer gefeierten Uraufführung im Kölner Palladium und restlos ausverkauften Folgevorstellungen wurden die Mühe und das

die fieberte, drängte, alle vorantrieb und mit sich riss. Vollmers

Engagement aller Beteiligten belohnt. Und die Erfolgsgeschichte

Komposition übertraf sämtliche Erwartungen der Jugendlichen

geht weiter: „Border“ steht bereits auf den Spielplänen anderer

an die Musik einer Oper. Diese außerordentlich erfolgreiche und

Häuser. ///

identitätsstiftende Produktion war ein soziales, künstlerisches und forderndes Projekt für alle Beteiligten. Mit Unterstützung durch die Deutsche Bank Stiftung konnte außerdem ein begleitendes Vermittlungsprogramm verwirklicht werden:

Bilder linke Seite von oben nach unten: Kölner Jugendliche

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln

aus verschiedenen Stadtteilen bildeten den Chor in „Border“

bot die Abteilung Theater und Schule der Bühnen Köln Einführungsworkshops zu „Border“ an. Gearbeitet wurde mit der Methode der „Szenischen Interpretation“, die sich theaterpraktischer Mittel

Die Trendsportart Parkour wurde bewusst als Inszenierungsmittel eingesetzt

bedient. Unter der Anleitung angehender Musiklehrer fühlten sich

Bild rechte Seite: Szene aus „Border“ mit Makaria (Gloria Rehm)

die Schüler in die Protagonisten des Stücks ein, erprobten und

und dem Jugendchor

Stipendiaten 2012 – 2014

Verena Billinger

Saskia Bladt

Koen Bollen

Christoph Breidler

Sparte: Dramaturgie

Sparte: Komposition

Sparte: Dramaturgie

Sparte: Dirigieren

Freischaffende Dramaturgin,

Uraufführungen (Konzert,

Seit der Spielzeit 2010 / 2011

Dirigent und Komponist. Seit

Choreografin, Performerin.

Oper, Schauspiel) u. a. bei den

Mitarbeiter in der Dramaturgie

2011 Solorepetitor mit Dirigier-

Kollaboriert u. a. mit Sebastian

Hamburger Ostertönen 2012,

an der Jungen Oper der Oper

verpflichtung am Stadttheater

Schulz und Gudrun Lange. 2011

Maerzmusik Berlin 2010,

Stuttgart. Dramaturgien für

Aachen. 2010 – 2011 Stipendiat

„ROMANTIC AFTERNOON *“

Tagen für neue Musik Zürich,

„Schaf“ von Sophie Kassies

der Stiftung Dr. Robert und

(Choreografie für sechs

Ludwigshafener Festspielen,

(Oktober 2012) und „smiling

Lina Thyll-Dürr. Theodor-Körner-

Menschen, die sich küssen)

Usinesonore, im Theater

doors“, ein Musiktheaterprojekt

Preis 2010. Junger-Kompo-

bei „Freischwimmer. Neues

Winterthur; Zusammenarbeit

mit an Krebs erkrankten und

nisten-Preis des Heidelberger

aus Theater, Performance und

u. a. mit Ensemble Resonanz,

gesunden Jugendlichen. Co-

Frühlings 2010. Leitung des

Live Art – Rückzug ins Öffent-

Ensemble Ascolta, Zürcher

Dramaturgie für „Die Taktik“

Abschlusskonzerts des Kyoto

liche“ sowie Aufführungen in

Barockorchester. 2011 Bearbei-

von Jennifer Walshe. Oktober

International Music Students

Frankfurt, Mülheim, Stockholm

tung von Auszügen aus dem

2009 – Juli 2010 Dramaturgie-

Festival 2010. 2008 – 2009

und bei den Festivals Wunder

„Ring des Nibelungen“ für

assistent an der Vlaamse Opera

Studium Komposition am

der Prärie: Visionäres, Favo-

„Wagner für Kinder“, Bayreuther

Antwerpen / Gent. 2009

Shanghai Conservatory.

riten 2012 und West Off. 2005

Festspiele. Pfalzpreis für Musik

Praktika an der Opéra national

Mitbegründer und von 2006 bis 2008 Schriftführer von

Hospitanz „Einstein on the

2010 für ihre Oper „Lilofee“.

de Paris für „Le Roi Roger“

beach“ von staatsbankberlin /

2009 Stipendiatin der Aribert-

(Regie: Krzysztof Warlikowski)

„Platypus – Verein für Neue

operaworks. 2004 – 2012

Reimann-Stiftung und Kompo-

und beim Muziektheater

Musik“. Seit 2004 Studium

Studium Szenische Künste in

nistendiplom bei Isabel Mundry

Transparant in Antwerpen für

Komposition bei Michael Jarrell

Hildesheim und Angewandte

an der ZHdK Zürich nach Block-

„Een nieuw Requiem“. 2010

und Dirigieren bei Mark

Theaterwissenschaft in Gießen.

flötenstudium an der HfMDK

Master-Abschluss in Theater-

Stringer an der Universität für

Praktischer MA zu „Form und

Frankfurt. 2004 – 2007 Regie-

wissenschaft an der Universität

Musik und darstellende Kunst

Gefühl: Theater als melancho-

assistentin an der Oper Frankfurt,

Antwerpen. 2009 Master-

Wien. Musikalische Leitung

lisches Verfahren“; BA zu

eigene Inszenierung: „Die drei

Abschluss in Kunstgeschichte

von über 40 Uraufführungen,

„Organizität und Organisches

Rätsel“ von Detlev Glanert.

an der Freien Universität

u. a. bei Wien Modern,

in den Arbeiten von Joseph

1998 – 2000 Chetham's School

Brüssel und der Universität

IGNM-Musikfest und Biennale

Beuys“. Geboren 1983 in

of Music in Manchester.

Leiden. Geboren 1984 in

Bern. Geboren 1986 in Graz,

Düsseldorf.

Geboren 1981 in Bensheim.

Mortsel, Belgien.

Österreich.

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Matiss Druvins

Sarah Grahneis

Torsten Herrmann

Tobias Heyder

Sparte: Kulturmanagement

Sparte: Kulturmanagement

Sparte: Komposition

Sparte: Regie

Zurzeit Student des internatio-

Seit der Spielzeit 2012 / 2013

Freischaffender Komponist.

Seit 2009 Spielleiter an der

nalen Masterstudiengangs

Dramaturgieassistentin für

2012 Franz Liszt Förderpreis

Oper Frankfurt. Daneben Ver-

Medien- und Kulturmanagement

Musiktheater und Konzert am

der Hochschule für Musik

mittlung von Regiekonzeptionen

und Mitarbeiter der Stiftung

Staatstheater Braunschweig.

Weimar. 2011 Teilnahme am

in Workshops und szenischer

„Rı¯gas Doma kora skolas

2012 Abschluss des Master-

internationalen Kompositions-

Arbeit mit dem Opernstudio

atbalsta biedrı¯ba“ (Ausrichtung

studiengangs Theater- und

seminar der IEMA. 2005 – 2011

Frankfurt. Davor Regieassis-

von Workshops und Meister-

Orchestermanagement an der

Kompositionsstudium an der

tent an der Deutschen Oper

klassen im Bereich Musik) in

HfMDK Frankfurt. Während

Hanns Eisler Musikhochschule

am Rhein und am Theater

Riga. 2011 / 2012 und 2009 Mit-

des Studiums Assistenz am

Berlin bei Hanspeter Kyburz

Heidelberg. 2006 – 2009

arbeiter im Orchesterbüro des

Institut für zeitgenössische

und elektronische Komposition

Studium Arts Administration

WDR Sinfonieorchesters Köln

Musik und Dramaturgiehospi-

bei Wolfgang Heiniger. 2008

an der Universität Zürich,

(Disposition). Regiehospitanzen

tanzen am Staatstheater Mainz

Erasmus-Aufenthalt in Paris

Diplomarbeit über das Thema

an der Lettischen Nationaloper

und an der Staatsoper Berlin.

am Conservatoire National

Fundraising in deutschen

(„Lucia di Lammermoor“ 2012,

2007 – 2010 Bachelorstudium

Supérieur. Zahlreiche Preise und

Kulturbetrieben. 2000 – 2005

„Götterdämmerung“ 2011,

Theater & Medien, Musik-

Stipendien, u. a. Stipendiat der

Studium der Musiktheater-

„Rusalka“ 2008) und am Aalto

wissenschaft an der Universität

Studienstiftung des deutschen

regie an der Hochschule für

Musiktheater Essen („Fürst Igor“

Bayreuth, 2009 – 2010 Mitarbeit

Volkes und Förderstipendiat

Musik und Theater Hamburg.

2009). Praktika beim Gürzenich-

im Forschungsprojekt „OPERA –

der Ferienkurse für Neue Musik

Während des Studiums freie

Orchester Köln (Orchester-

Spektrum des europäischen

Darmstadt. Konzerte und Work-

Produktionen in Hamburg und

direktion, Öffentlichkeitsarbeit

Musiktheaters“, 2009 Produk-

shops mit diversen Interpreten,

Mitgründer der Kammeroper

und Dramaturgie) und an der

tionsleitung bei der BF Medien

u. a. dem RSO Stuttgart, dem

Rostock. Dort Inszenierung von

Lettischen Nationaloper (Produk-

GmbH für „Wagner für Kinder –

Ensemble Modern, dem

„Cox and Box“ (Arthur Sullivan)

tionsmanagement). 2004 – 2011

Der fliegende Holländer“ und

Ensemble Intercontemporain

und „Der Apotheker“ (Joseph

Studium der Musikwissen-

konzeptionelle Mitarbeit am

sowie den Dirigenten Johannes

Haydn). Stipendiat des DAAD

schaften, der Skandinavistik

Programmheft „Parsifal“ für die

Kalitzke, Susanna Mälkki,

und des Richard Wagner

und der Phonetik an der Uni-

Bayreuther Festspiele (Regie:

Matthias Pintscher und Lucas

Verbandes Frankfurt. Geboren

versität Köln, Austauschsemester

Stefan Herheim). Geboren 1988

Vis. Geboren 1981 in Jülich.

1980 in Hamburg.

an der Universität Uppsala.

in Göttingen.

Geboren 1984 in Köln.

Stipendiaten 2012 – 2014

Clemens Jüngling

Dimana Lateva

Catherine Leiter

Sparte: Dirigieren

Sparte: Bühnenbild

Sparte: Kulturmanagement

Seit 2012 freischaffender

Bühnen- und Kostümbildnerin.

Seit 2008 Aufbau und Leitung

Dirigent und Pianist. Projekte

Seit 2011 Assistentin von Heike

von Jugend an der Wien,

u. a. mit der Musikfabrik Köln.

Scheele. Zurzeit in Vorbereitung

Musiktheatervermittlung am

Davor seit 2008 Kapellmeister

für die Salzburger Festspiele

Theater an der Wien – Das

und Repetitor am MiR Gelsen-

2013. 2012 „Xerxes“, Komische

neue Opernhaus. Dort Kon-

kirchen, zahlreiche eigene

Oper Berlin (R: Stefan Herheim).

zeption und Inszenierung der

Produktionen und Nachdirigate,

2011 Bühnen- und Kostümbild

Jugendopern „The Voice of

darunter einige deutsche

„Bonnie und Clyde“, Stadt-

Hoffmann“ nach Offenbachs

Erstaufführungen und Urauffüh-

theater Gießen (R: Abdul M.

„Les Contes d’Hoffmann“

rungen. Gründer eines Jugend-

Kunze). 2011 Konzept und

(2012), „Rodelinda – Barock

Opernorchesters am MiR und

Gestaltung der Kinderkunst-

meets E-Bass“ nach Händels

Träger des Theaterpreises 2010.

aktion in der Parochialkirche

„Rodelinda“ (2011) und

Regelmäßige Konzerttätigkeit

Berlin. 2009 – 2012 Mitwirkung

„Der Jugend-Freischütz“ nach

und Assistenzen mit Orchestern

in verschiedenen Produktionen

Webers „Der Freischütz“

im In- und Ausland, u. a. Neue

von Stefan Heyne und Marsha

(2010). 2006 – 2008 Assistenz

Philharmonie Westfalen und

Ginsberg in Deutschland, der

im Pressebüro des Theater an

Staatsphilharmonie Breslau.

Schweiz und New York, u. a.

der Wien, postgradualer Uni-

Radioaufnahmen für den MDR.

im Watermill Center New York.

versitätslehrgang für Journa-

Lieder- und Kammermusik-

2010 Teilnahme an den Aus-

lismus an der Donauuniversität

abende u. a. an der Wiener

stellungen „Sprungbrett 2010“

Krems. 2001 – 2006 Studium

Staatsoper und dem Kurhaus

und „Meisterszenen“, TU Berlin

der Musiktherapie an der Uni-

Baden-Baden. 2001– 2008

Bühnenbild_Szenischer Raum.

versität für Musik und Darstel-

Dirigier-, Klavier-, Lied- und

2008 – 2010 Masterstudium

lende Kunst Wien; Tätigkeit als

Jurastudium in Leipzig und an

Bühnenbild_Szenischer Raum

Musiktherapeutin. Studium der

der Universität für Musik Wien,

an der TU Berlin. Studium

Musik- und Theaterwissenschaft

Kurse bei Fabio Luisi, Bernard

Architektur an der HafenCity

in Berlin und Wien. Theater-

Haitink, Seiji Ozawa, Kurt Masur.

Universität Hamburg (Diplom

erfahrung seit der Jugend.

2008). Geboren 1982 in Haskovo,

Geboren 1980 in Bozen, Italien.

Geboren 1981 in Ravensburg.

Bulgarien.

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Martha Teresa Münder

Daniel Pfluger

Fabian Schäfer

Sammy Van den Heuvel

Sparte: Regie

Sparte: Regie

Sparte: Dramaturgie

Sparte: Bühnenbild

Seit der Spielzeit 2012 / 2013

Freier Regisseur im Musik-,

Ab 2012 Masterstudium des

Freischaffender Bühnenbildner

Spielleiterin an der Bayerischen

Sprech- und Tanztheater. Ar-

Musikjournalismus an der

und Architekt. 2011 – 2012

Staatsoper. 2009 – 2012 Studium

beiten an Staatstheatern und in

TU Dortmund. Frühjahr 2012

Praktika bei Jan Pappelbaum

der Musiktheaterwissenschaft

der freien Szene, zuletzt „Alice“

Regieassistenz bei der

für „Ein Volksfeind“ an der

an der Universität Bayreuth.

von Tom Waits und Robert

Neuinszenierung von Anton

Schaubühne am Lehniner Platz

Während des Studiums Regie-

Wilson am Badischen Staats-

Schweitzers „Rosamunde“

in Berlin und bei Jan Strobbe

assistenz bei Andreas

theater Karlsruhe im September

(Inszenierung: Jens-Daniel

für „Die Reise des Elefanten“

Kriegenburgs „Die Walküre“

2012. Mitbegründer des

Herzog) bei den Schwetzinger

am Jugendtheater Het Paleis in

und bei der Kinderoper „Sigurd

Künstlerkollektivs ADAPT (u. a.

SWR Festspielen. Journalis-

Antwerpen, Belgien. Seit 2010

der Drachentöter“ an der

„M & The Acid Monks“ – ein

tische Veröffentlichungen u. a.

Studium Bühnenbild an der

Bayerischen Staatsoper sowie

theatrales Konzert nach E.T.A.

in „Fono Forum“ und „Hörbar“.

Königlichen Akademie der

Hospitanzen beim Hamburger

Hoffmanns „Die Elixiere des

Künstlerinterviews im Rahmen

Schönen Künste Antwerpen

Abendblatt, am Deutschen

Teufels“). 2010 mit Vivaldis

der Reihe „Junge Wilde“ für

(voraussichtlicher Abschluss

Schauspielhaus Hamburg und

„Il Bajazet“ im Rahmen des

das Konzerthaus Dortmund.

2014) kombiniert mit Mitarbeit

an der Oper Frankfurt. 2010 –

Winter in Schwetzingen

Spielzeit 2011 / 2012 dramatur-

in Vollzeit beim Architektur-

2011 zuständig für die Öffent-

Wechsel ins Musiktheaterfach.

gische Mitarbeit am Theater

büro design and architecture

lichkeitsarbeit der Schreibbera-

2005 – 2010 Studium mit

Dortmund, u. a. bei Wagners

studio in Leuven, Belgien.

tung der Universität Bayreuth.

Masterabschluss in Regie an

„Der fliegende Holländer“

2007 – 2009 Praktika bei ver-

Während des Abiturs Gesangs-

der Zürcher Hochschule der

(Jens-Daniel Herzog), Cavallis

schiedenen Architekturbüros.

ausbildung im Rahmen der

Künste. Gewinner des Körber

„L‘Eliogabalo“ (Katharina

2008 Master-Abschluss in

Studienvorbereitung „Junge

Studio Junge Regie 2009 mit

Thoma) und des Musicals

Architektur an der Hochschule

Akademie für Popularmusik“

„Unvollkommen – Bewegungs-

„The Full Monty“ (Gil Mehmert).

Antwerpen, Henry van de Velde

an der Jugendmusikschule

theater nach den Metamor-

Seit 2010 Chef vom Dienst der

Instituut. 2006 Austausch-

Hamburg. 2008 und 2009

phosen von Ovid“. 2001 – 2005

Radiosendung „Terzwerk“ und

semester an der Carnegie

Hauptrolle in dem Musical

Hospitanzen und Assistenz

Mitarbeiter am Institut für Musik

Mellon University in Pittsburgh,

„Verliebt in Babylon“ auf

am Nationaltheater Mannheim.

der TU Dortmund. Veröffent-

USA. Geboren 1985

Kampnagel in Hamburg.

Geboren 1980 in Böblingen.

lichung von Opernrezensionen

in Antwerpen, Belgien.

Geboren 1989 in Hamburg.

im Magazin „Operapoint“. Geboren 1983 in Unna.

Stipendiaten 2011 – 2013

Hauke Jasper Berheide

Birke Jasmin Bertelsmeier

Katinka Deecke

Nina Dudek

Sparte: Dramaturgie

Sparte: Regie

Sparte: Komposition

Sparte: Komposition Musikdramaturgin und Refe-

Spielleiterin / Regisseurin an der

Freischaffender Komponist.

Komponistin, Pianistin. Preise

rentin des Intendanten am

Ungarischen Staatsoper, hier

Uraufführungen mit Ensemble

und Stipendien u. a. Villa

Theater Bremen. Zuvor freibe-

u. a. Regiemitarbeit für Verdis

Modern, Düsseldorfer Sympho-

Massimo Rom 2013, Schneider-

rufliche Produktionsleiterin,

„Simon Boccanegra“ 2011 /

nikern, Hamburger Philharmo-

Schott-Musikpreis 2012,

Dramaturgin und Übersetzerin

2012 und Regie / Bühne für

nikern, Duisburger Philharmo-

Herrenhaus Edenkoben 2012,

für verschiedene Projekte, Per-

Gounods „Mireille“ 2012 / 2013.

nikern, dem Freiburger Phil-

Ensemble Modern Akademie

sonen und Institutionen, u. a.

Außerdem Regie für Krásas

harmonischen Orchester, NDR

2011 / 2012 sowie Mikhashoff

das internationale Kunstprojekt

„Brundibár“ als interkulturelles

Symphonieorchester Hamburg,

NY Kompositionspreis 2010.

80*81, den Regisseur Benedikt

Projekt. Zuvor Spielleiterin am

Auryn Quartett, Sonarquartett,

Solistenexamen 2011 und

von Peter und das Theater

Salzburger Landestheater,

Dresdner Kammerchor sowie in

Diplom 2008 bei Wolfgang

Hebbel am Ufer (HAU) in Berlin.

Einführungsvorträge bei den

der Semperoper, der Sala Santa

Rihm (Karlsruhe), Master

2010 Abschluss des Master-

Salzburger Festspielen und

Cecilia in Rom, bei den Young

Musikwissenschaften 2009,

studiengangs Dramaturgie in

Spielleitung für „Allessandro“

Euro Classic in Berlin, im

Diplom Klavier 2005 bei Pavel

Frankfurt a. M. 2002 – 2006

bei den Händelfestspielen in

Schönberg-Haus in Wien, bei

Gililov (Köln). Lehrtätigkeit

Studium der französischen

Karlsruhe. Regie u. a. für Frids

den Kasseler Musiktagen und in

Komposition / Improvisation an

Literatur und der Theaterwis-

„Das Tagebuch der Anne Frank“,

der Liederreihe der Hamburger

der HMTM Hannover. Urauffüh-

senschaften in Paris. Während

Menottis „The telephone“

Symphoniker. 2012 als Stipen-

rungen u. a. Impuls Festival,

des Studiums zahlreiche

und Ullmanns „Der Kaiser von

diat der Deutschen Akademie

Heidelberger Frühling, Acanthes-

Dramaturgien, Dramaturgie-

Atlantis“. 2006 – 2008 Aufbau /

Villa Massimo in Rom, dort

Metz, Davos Festival, Akademie

und Regieassistenzen sowie

Leitung der Kinder- und Jugend-

Arbeit an einer abendfüllenden

der Künste (Hamburg), Kasseler

Produktionsleitungen u. a. am

theatersparte am Grenzland-

Oper für die Deutsche Oper am

Musiktage, Darmstädter Ferien-

Schauspielhaus Hamburg, am

theater Aachen. Seit 2011

Rhein. Preisträger verschiedener

kurse (mit Arditti Quartett),

Schauspiel Frankfurt sowie am

Promotion in Wien. Studium

Kompositionswettbewerbe, För-

Royaumont Paris, Young Euro

Theater Heidelberg. Vor dem

der Musiktheaterregie in Wien,

derpreis des Landes NRW 2008.

Classic, AlpenKlassik Festival,

Studium Volontariat in einem

Musikwissenschaft und Gesang

Studium 2001– 2009 zunächst

Ensemble Europa (WDR),

Kibbuz und Tanzausbildung in

in Münster und Weiterbildung

bei Manfred Trojahn, später bei

Klavierfieber Berlin und Movi-

Hamburg. Geboren 1980 in

zur Dramatherapeutin.

José Maria Sanchez Verdú.

mentos Festwochen. Geboren

Hamburg.

Geboren 1982 in Essen.

Geboren 1980 in Duisburg.

1981 in Hilden.

18 // 19

Tilman Hecker

Irène Kaiser

Alexander Keil

Martin Nagashima Toft

Sparte: Regie

Sparte: Kulturmanagement

Sparte: Kulturmanagement

Sparte: Dirigieren

2013 u. a. Inszenierung von

Seit 2011 Kommunikationsbe-

Seit 2012 / 2013 Verantwortlicher

Seit 2010 freischaffender

Sciarrinos „Lohengrin“ am

auftragte und Pressesprecherin

für Gastspiele und Sonderver-

Dirigent. Saison 2011 / 2012

Landestheater Coburg.

des Verbier Festivals (Schweiz).

anstaltungen am Schauspiel-

Resident Artist an der Nationale

Weitere Projekte: 2012 Cages

Zuvor Kommunikationsbeauf-

haus Zürich. In der Saison 2011

Reisopera, Niederlande. 2008

„Songbooks“ an der Werkstatt

tragte für die Europäische

und 2012 Mitarbeiter des

Stipendium des Léonie Sonning

der Staatsoper im Schiller-

Musikakademie des Festival

Künstlerischen Betriebsbüros

Musikfonds. Seit 2007 Assistent,

theater, Thomas Arnes „Alfred“

d'Aix-en-Provence und das

der Bayreuther Festspiele. 2011

Kapellmeister, Chordirektor,

an der Pocket Opera Company

European Network of Opera

Künstlerischer Leiter und Mitini-

Bühnenmusik an der Königlichen

Nürnberg, Mozarts „La Finta

Academies (ENOA). 2010 / 2011

tiator des Festivals „Seekult“ am

Dänischen Oper, der Opera

Giardiniera“ am Opernhaus

Mitarbeiterin in der Abteilung

Bodensee. 2009 – 2012 Master-

Hedeland und der Dänischen

Wuppertal und 2011 Jay

Sponsoring / Development des

studium in Communication and

Nationaloper. Seit 2007 Gast-

Schwartz‘ „Narcissus und Echo“

Festival d'Aix-en-Provence.

Cultural Management an der

dirigate bei den dänischen

am Salzburger Landestheater,

2009 sechsmonatige Hospitanz

Zeppelin Universität Friedrichs-

Regionalorchestern. 2007 erstes

beim Festival musicadhoy

im Pressebüro des Royal Opera

hafen. In der Spielzeit 2009 /

Engagement in Italien mit dem

Madrid und bei der Salzburg

House, Covent Garden. Zuvor

2010 Regieassistent am Staats-

Orchestra Filarmonia Veneta.

Biennale. 2009 Regie, Bühnen-

Praktika und Hospitanzen bei

schauspiel Dresden. Hier Assis-

Seit 2006 Künstlerischer Leiter

bild, Konzeption der Mozart-

Radio France Internationale,

tenz u. a. bei Barbara Bürk,

des Kammerchors Camerata.

Oper „Mandys Baby“ am Radial-

am Berliner Ensemble und

Friederike Heller und Roger

2006 Musikalische Leitung der

system V Berlin. 2011 Berlin-

am Hessischen Staatstheater

Vontobel. Eigene Regiearbeiten,

deutschen Erstaufführung

Stipendium Akademie der

Wiesbaden. 2003 – 2009 Stu-

u. a. Festival Seekult, Münchener

von Manos Tsangaris „Ich bin

Künste Berlin. 2007– 2010

dium der Politikwissenschaften

Biennale für neue Musik,

nur scheintot“ auf den Berliner

Associate Director von Achim

und des Kultur- und Medien-

St. Pauli Theater Hamburg,

Festspielen. 2005 – 2010

Freyer für „Der Ring des Nibe-

managements am Institut

Landestheater Tübingen. 2004 –

Dirigierstudium am Königlich

lungen“ an der Los Angeles

d'Études Politiques (Sciences

2009 Studium der Musiktheater-

Dänischen Musikkonservato-

Opera. Seit 2004 Regiemitar-

Po) in Paris und an der Freien

regie an der Theaterakademie

rium. Geboren 1982 in Kopen-

beiter von Achim Freyer und

Universität Berlin. Geboren

Hamburg. Geboren 1982 in

hagen, Dänemark.

Robert Wilson an internationa-

1984 in Bad Kreuznach.

Meißen.

len Opernhäusern. Geboren 1980 in Karlsburg.

Stipendiaten 2011 – 2013

Magnus Piontek

Dariusz Przybylski

Felix Seiler

Sparte: Dirigieren

Sparte: Komposition

Sparte: Regie

Gesangsstudium bei Prof. Rudolf

Autor von Opern, sinfonischen

Seit der Spielzeit 2011/ 2012

Piernay. Oktober 2012 Opern-

und vokalen Werken und

Spielleiter an der Komischen

debut als Billy Jackrabbit in

Kammermusik. 2012 / 2013

Oper Berlin. Jüngste Regie-

Puccinis „La fanciulla del West“

Stipendiat der Internationalen

assistenz bei Barrie Kosky, Ingo

am Nationaltheater Mannheim.

Ensemble Modern Akademie.

Kerkhof und Calixto Bieito, u. a.

2012 als Donkey in der UA von

2010 Solistenexamen Kompo-

an der English National Opera

Helmers / Iliopoulos‘ „Echt?“

sition bei Prof. Wolfgang Rihm

London, dem Prinzregenten-

und als Stimme in der UA von

und Doktorat an der Chopin-

theater München und der

Ronchettis „Neumond“. 2010 /

Universität in Warschau, dort

Jungen Oper der Staatsoper

2011 Assistent bei „Das Werk /

Lehrauftrag seit 2008. 2003 –

Stuttgart. 2011 Semifinalist

Im Bus / Ein Sturz“ am Schau-

2008 Kompositions- und Orgel-

des Ring Award. Zuvor Insze-

spiel Köln. 2011 Dirigent des

studium an der Chopin-Univer-

nierung von Mauricio Kagels

Doppelabends „Death knocks“

sität in Warschau, Komposition

„Die Himmelsmechanik“ bei

(Christian Jost) und „Kein Wille

bei Prof. Marcin Blazewicz.

den Kunstfestspielen Herren-

geschehe“ (Andreas Winkler,

2006 / 2007 Kompositions-

hausen 2010, von „Allemonde“

UA). 2011 Diplomkonzert Diri-

studium bei Prof. York Höller

an der Opera Stabile der

gieren bei Prof. Marcus Creed.

und Prof. Krzysztof Meyer. Mehr-

Hamburgischen Staatsoper

Gründer des Ensemble Solsti-

maliger Stipendiat u. a. des

2009 und von „Furcht“ bei der

tialis. 2008 – 2011 Dirigent des

polnischen Kulturministers und

Münchener Biennale für neue

VHS Kammerorchesters Köln.

des DAAD. 2007– 2010 gefördert

Musik 2008 sowie Regiearbeiten

Konzerttätigkeit als Sänger im

durch Krzysztof Penderecki,

an der Staatsoper Hannover

Oratorienbereich sowie u. a. bei

Europäisches Musikzentrum.

und in Hamburg. 2004 – 2009

ChorWerk Ruhr und der Schola

Preisträger zahlreicher Kompo-

Studium der Musiktheaterregie

Heidelberg. Studien der

sitionswettbewerbe. Seit 2008

an der Theaterakademie

Schulmusik an der HfMT Köln.

Vorsitzender des Jungen Kreises

Hamburg. Geboren 1983 in

Geboren 1985 in Bonn.

des Polnischen Komponisten-

Stuttgart.

verbandes. Geboren 1984 in Konin, Polen.

20 // 21

Amy Stebbins Sparte: Dramaturgie

Nele Kathlen Tippelmann

Lars Unger

Margita Za¯lı¯te

Sparte: Bühnenbild

Sparte: Regie

Sparte: Kulturmanagement Seit 2010 Promotion in Germa-

Derzeit Masterstudium an der

Regisseurin, Medienkünstlerin,

nistik, Film- und Medienwissen-

Regisseurin. 2012 / 2013 „Die

HfbK Hamburg und Bau der

Schriftstellerin. 2013 Musik-

schaft an der Universität

musikalische Hölle“ (Figuren-

Bahn Nr. 4 eines temporären

theaterprojekte „valkyrjar.

Chicago. Zahlreiche Produk-

theater) und „Pit und Paula –

Minigolf-Parcours in Groningen

inzestheer“an der Akademie der

tionen als freie Dramaturgin,

frisch versalzen“ (Kinderoper);

(NL). Zuletzt Bühnenbild für die

Künste Berlin, „ODA“ für die

Regisseurin, Video-Künstlerin

2011 / 2012 Händels „Radamisto“

Oper „Argenore“ am Schloss-

und Produzentin, u. a. in Berlin,

sowie „Die Zauberflöte oder

theater Rheinsberg und

Transmediale und das Skan,u Mežs-Festival (Riga) und

London und New York. Ver-

Murkels Mutter muss sterben“

Mitarbeit an „Narziss und die

„Argonautica“ – eine Oper auf

öffentlichung von Texten, Rezen-

in Kiel. Dort 2007– 2011 als

Revolution“ (David Chotjewitz /

der Baltischen See. Außerdem

sionen, Übersetzungen bei

Regieassistentin im Festengage-

Kampnagel). 2011 Lichtinstalla-

Vorbereitung einer Barock- und

Opera Quarterly, The Berkshire

ment bereits Inszenierung von

tion auf dem „Into The Great

einer russischen Märchen-Oper

Review und Western European

„Der Leuchtturm“, „Aschen-

Wide Open“-Festival, 2010

für die Staatsoper Riga. 2000 –

Stages. Preise und Auszeich-

puttel“, „Der Blonde Eckbert“,

Bühnenbild zu „Micromorfose“

2012 eigene Musiktheater-

nungen, u. a. Logan Center

„Der Bär“, „König Keks“.

von Collectief KG. Davor

produktionen in Riga. Regiehos-

Arts-Science Grant (Logan Arts

Semifinalistin beim Ring Award

Bühnenbild- / Lichtassistenzen

pitanzen u. a. an der Lettischen

Center), Intellectual Architecture

11. Aktuell Studium der Kultur-

bei Opera Spanga. 2009

Staatsoper und der Staatsoper

Award (Harvard University),

wissenschaften (Hagen) und

Tanzprojekte mit Choreografin

Berlin. Masterstudium Musik-

Fulbright Stipendium an der

des Kulturmanagements (Zürich).

Manuela Raurich in Barcelona.

theaterregie an der Hochschule

Berliner Volksbühne und am

Zuvor Studium der Rechts-

2008 Gründung des Künstlerduos

für Musik Hanns Eisler, DAAD

Maxim Gorki Theater (Produk-

wissenschaft, Anglistik,

BOSMOS (Raum-Klang-Insze-

Stipendium für das Studium

tionen von u. a. René Pollesch,

Literatur-, Medien- und Musik-

nierungen), seitdem Auftritte

der Visuellen Anthropologie an

Sebastian Baumgarten, Stefan

wissenschaft in Kiel. Hospi-

u. a. im Paradiso Amsterdam,

der Freien Universität Berlin und

Pucher). 2011 Master in Germa-

tanzen und Assistenzen bei den

auf dem Noorderzon Performing

Studium der skandinavischen

nistik der Universität Chicago.

Salzburger Festspielen und

Arts Festival und dem 150 %

Kulturgeschichte in Lettland.

2007 Bachelor in Geschichte

in Hamburg (Thalia Theater /

Made in Hamburg. 2004 – 2008

Parallel Gesangsausbildung

und Literaturwissenschaft der

Kampnagel). Erste Regie-

Studium der Szenografie an der

und Performancekunst-Praxis.

Harvard University. Geboren

arbeiten und Bühnenerfahrung

Akademie Minerva Groningen.

Geboren 1980 in Riga, Lettland.

1985 in New Hampshire, USA.

am Studententheater. Geboren

Geboren 1980 in Oldenburg

1982 in Münster.

(Oldb).

„Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“ Ein Rückblick auf drei Jahre opernSTART

J. W. von Goethe

22 // 23

opernSTART 2009 – 2012 (Stand September 2012) 3 Jahre // 2 Stiftungen // 8 Bundesländer 12 Akademisten // 13 Opernhäuser // 15 Workshops 22 Projektbetreuer // 227 Teilnehmer

opernSTART 2012 / 2013 2.– 4. November 2012, Oper Frankfurt Malte Krasting (AMH 2001– 2003), Adda Grevesmühl und Hannah Stringham leiten den Workshop zu „Adriana Lecouvreur“ 16. – 18. November 2012, Theater Lübeck Dr. Katharina Kost-Tolmein (AMH 2004 – 2006) leitet den Workshop zu „Die Entführung aus dem Serail“ 23. – 25. November 2012, Staatsoper Hannover Katharina Ortmann (AMH 2007 – 2009) leitet den Workshop zu „Der Barbier von Sevilla“ 22. – 24. März 2013, Komische Oper Berlin Anisha Bondy (AMH 2009 – 2011) leitet den Workshop zu „Carmen“

In vielen Städten Deutschlands besteht heute die Bevölkerung fast zur Hälfte aus Bewohnern mit Migrationshintergrund – Tendenz steigend. Für eine langfristig erfolgreiche Integration in eine Gesellschaft ist die Teilhabe an ihrem kulturellen Leben mit ausschlaggebend. Der Versuch jedoch, die Kultur einer Gesellschaft in all ihren Facetten in Worte zu fassen und zu erklären, ist kaum möglich. Die Lösung: unmittelbares Erleben.

Mit insgesamt 15 Workshops konnten seit Beginn des Projekts 227 START-Stipendiaten erreicht werden – bis Ende des Jahres 2012 werden es fast 300 sein.

Die Alumni und Stipendiaten der „Akademie Musiktheater heute“ –

START wurde 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ins

so unterschiedlich sie alle sein mögen – verbindet eines: die Leiden-

Leben gerufen. Ziel ist es, engagierten Schülerinnen und Schülern

schaft für die Oper und das Musiktheater. Diese Begeisterung

mit Migrationshintergrund Zugang zu einem höheren Bildungs-

teilen unsere Akademisten seit 2009 mit den START-Stipendiaten –

abschluss zu verschaffen und damit Zuwandererkarrieren zu fördern.

jungen engagierten Schülerinnen und Schülern mit Migrationshinter-

Die Deutsche Bank Stiftung unterstützt START seit 2004. Sie bringt

grund. Im Rahmen der opernSTART-Workshops verbringen die

mit opernSTART ihre Kompetenz in der kulturellen Bildungsarbeit

Jugendlichen ein Wochenende an einem deutschen Opernhaus.

in das Programm ein und unterstreicht ihr Anliegen, junge Menschen

Die intensive Beschäftigung mit der besuchten Inszenierung steht

für Kultur zu begeistern sowie interkulturelles Lernen zu fördern. ///

im Mittelpunkt der Workshops. Szenische Übungen helfen den Schülern dabei, sich in die Geschichte einer Oper „hineinzufühlen“. Darüber hinaus lernen sie aber auch den Betrieb von innen kennen, sprechen mit Vertretern des Hauses und besuchen Werkstätten, Ausstattung und Technik. Der ganzheitliche Ansatz der opernSTARTWorkshops eröffnet neue kulturelle Erfahrungsräume: Viele der

Bild links: Torben Jürgens und Daniel Billings in Helen Malkowskys Inszenierung von „Don Giovanni“ am Theater Bielefeld

Jugendlichen besuchen in diesem Zusammenhang erstmals eine

Bilder rechts: opernSTART ermöglicht Jugendlichen den Blick

Oper ... und viele sind schon wiedergekommen.

hinter die Kulissen eines Opernhauses

Bilder von links oben nach rechts unten: Workshop in Berlin, Januar 2012 // Szene aus „Der Freischütz“ in der Inszenierung von Calixto Bieito an der Komischen Oper Berlin // Stipendiaten im Gespräch mit Bernd Loebe beim Workshop in Frankfurt und Stuttgart, Juni 2012 // Szene aus „Nixon in China“ am Théâtre du Châtelet, April 2012 // Johannes Keller am zweimanualigen Cembalo im Musée d’Unterlinden, November 2011

Die Kunst steckt im Detail von Bettina Geyer, AMH 2010 – 2012

Im Laufe eines Jahres bei der „Akademie Musiktheater heute“ stürmen die verschiedensten Eindrücke auf uns Stipendiaten ein. Spannende Theatererlebnisse, interessante Begegnungen, anregende Ausstellungen, hitzige Diskussionen, gruppendynamische Entzweiungen und Verbrüderungen verursachen ein Wechselbad der Gefühle zwischen begeisterter Faszination und ratlosem Schweigen. Wie das alles unter einen Hut bringen, wie objektiv urteilen bei zutiefst emotionaler Reaktion?

zu erreichen, und lauschen Johannes Keller, der mit uns seine Faszination für das älteste

Ich glaub, ich steh im Wald

original erhaltene zweimanualige Cembalo

Während der „Freischütz“-Premiere in der

teilt. Er spielt und spielt und spielt, wir

Komischen Oper: Vor uns spult sich eine

lauschen und blättern und wandern umher.

perfekte Inszenierung ab, doch das Ein-

Es fällt kaum ein Wort. Ab und zu schaut

tauchen in den Bieito’schen Kosmos will

ein regulärer Museumsbesucher vorbei,

nicht so recht gelingen. Dem Hauptstadt-

verzieht sich aber dann schnell wieder ins

publikum um mich herum scheint es

Erdgeschoss zum Grunewald-Altar.

genauso zu ergehen, Hüsteln, Rascheln. Und plötzlich mischen sich leise Gluckser darunter, das Hausschwein auf der Bühne ist gar zu possierlich, Kommentare werden erst halblaut, dann laut geäußert. Aber die Atmosphäre ist plötzlich entspannt und freundlich, es darf gelacht werden. Die „good vibrations“ scheinen sich auf die Bühne zu übertragen, von Premierennervosität plötzlich keine Spur mehr, und gemeinsam genießen Darsteller und Publikum den Rest des Abends.

Der Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit Die Entdeckung der Langsamkeit

gestaltet sich daher weniger entlang

„Lo stimolatore cardiaco“, Marthalers neuste

eines roten Fadens, sondern vielmehr als

Die neuen Meister

Wimmelbild unzähliger Momentaufnahmen.

Beim Ultraschall-Festival in Berlin. Draußen

Bühnenkreation am Theater Basel. Am

fällt lautlos der Schnee auf die vereiste

Nachmittag noch haben wir uns über die

Hier also meine persönlichen Top Ten

Spree. Drinnen absolvieren wir einen

Implikationen des Titels ausführlich unter-

der eindrücklichsten Szenen während

Konzertmarathon: drei Konzerte am Stück,

halten, jetzt führt die fast narkotisch wir-

des Workshop-Jahres 2011– 2012:

quer durch Stilrichtungen und Besetzungen.

kende Herabsetzung der „Ereignisdichte pro

Ermüdungserscheinungen nicht ausge-

Minute“ bei einigen zu einer hypnotischen

Die alten Meister

schlossen. Aber um kurz vor halb zwölf

Aufmerksamkeit, die sich jedem neuen Reiz

Wir stehen in Colmar im Musée d’Unterlinden,

verzaubert uns eine einzelne Klarinette im

wie unter einem Mikroskop widmet, bei

irgendwo in einem kleinen Dachkämmerchen,

Dialog mit sich selbst bei Boulez’ „Dialogue

anderen wiederum zu cholerisch erhöhter

nur auf verschlungenen Wegen durch die

de l'ombre double“. Das Durchhalten hat

Herzfrequenz. Auch das Gespräch mit dem

vielen verwinkelten Ausstellungszimmerchen

sich gelohnt!

Leitungsteam am nächsten Tag zeigt: Unser

24 // 25 Bilder von links oben nach rechts unten: Die Stipendiaten vor dem Musée d’Unterlinden, November 2011 // William Nadylam und Nonhlanhla Kheswa in „The Suit / Le Costume” am Théâtre des Bouffes du Nord, Paris // Ausstellungsbesuch im Museum Tinguely beim Workshop in Basel und Colmar, November 2011 // Internes Nachgespräch beim Workshop in Frankfurt und Stuttgart, Juni 2012 // Szene aus Schönbergs „Die glückliche Hand“ an der Staatsoper Stuttgart

aller Herz schlägt für das Musiktheater, aber

des IRCAM, stellen wir uns in der „chambre

All beauty must die

der Rhythmus ist bei jedem verschieden.

anéchoı¨que“ diese Frage. Die Wechselwir-

Staatsoper Stuttgart, Schönbergs „Glückliche

kungen zwischen Ich und Umwelt, zwischen

Hand“. Auf der Bühne eine monumentale

Die Entdeckung der Schnelligkeit

Künstler und Institution und allgemein zwi-

aufblasbare Frauenfigur. Während wir uns

Beim Auslandsworkshop in Paris erwartete

schen Kunst und Wissenschaft bestimmen

noch ganz abgeklärt-technisch für das

uns das intensivste Programm, das wir je

diesen anregenden Besuch.

erlebt haben! Allein die Vielfalt der unter-

Material interessieren, entweicht der Figur langsam die Luft. Ich spüre, wie bei der

schiedlichen Genres, Institutionen, Hand-

Das Recht zu schweigen

schriften und Persönlichkeiten, denen

Von der Entdeckung der eigenen Stimme zu

Herz flattert und der Atem schneller geht.

wir im Laufe des Wochenendes begegnen,

deren Verlust. Das Paradoxon einer stummen

Der Sänger wirft sich auf das in sich zu-

spricht für sich. Drei Theaterbesuche,

Hauptrolle in einer Oper erwartet uns in der

sammensackende Gebilde – und plötzlich

Museum, IRCAM, französische Küche. Das

Opéra Comique bei „La muette de Portici“.

beginnt die Figur zu leben, sich zu bewegen

Tempo ist hoch, jede japanische Reise-

Was ist dran an so einem Werk, das seiner-

und aufzubäumen. Ihr Potenzial zeigt sie erst

gruppe wäre stolz auf uns! Die Auswahl

zeit die Gemüter so erregte? Die Aufführung

in diesem einzelnen performativen Moment,

war nicht leicht und wird weiter heftig

indes wirft mehr Fragen, als sie Antworten

der gleichzeitig ihr Ende markiert. Kann

diskutiert, aber unsere Antennen sind

gibt: Sind manche Stücke zu Recht von den

es einen besseren Schlusspunkt für unser

rund um die Uhr auf Empfang eingestellt.

Spielplänen verschwunden oder verstehen

Workshop-Jahr geben?

Verarbeiten können wir später immer noch.

wir sie nur nicht mehr? Fragen, die auch im

neben mir sitzenden Bühnenbildnerin das

Gespräch mit den Darstellern nicht erschöpEmotion pur: der Kitsch-Faktor

fend geklärt werden können. So bleiben

Als die Lichter in den Bouffes du Nord

wir, dem Stück entsprechend, stumm.

wieder angehen, hat der ein oder andere Stipendiat doch tatsächlich feuchte Augen.

Musiktheater als demokratische Praxis

Sei es die Magie des Ortes oder die Direkt-

Workshop heißt nicht nur individuelles Erleb-

heit des Brook’schen Theaters, etwas hält

nis, sondern vor allem auch Interaktion mit

uns gefangen und nur widerstrebend ver-

der Gruppe. Im Frankfurt LAB wird deshalb

lassen die Letzten den Saal. Manipulation?

eine neue Gesprächsform ausprobiert. Überall

Ja sicher, aber so geschickt, dass einige

auf der Probebühne sitzen, stehen und liegen

sogar für die Abendvorstellung ein zweites

Stipendiaten und diskutieren in kleinen

Mal zurückkommen.

Gruppen über Arnulf Herrmanns „Wasser“,

Diese und zahlreiche weitere Eindrücke aus

die Aufführung des gestrigen Abends. Ge-

der gemeinsamen AMH-Zeit werden sicher

Introspektion oder „Wie klinge ich?“

lächter und Gesprächsfetzen fliegen durch

viele von uns Stipendiaten in Zukunft wei-

Musik hören unter Laborbedingungen. Wie

den Raum, ehe wir uns in der großen Gruppe

terhin begleiten, und man darf gespannt

klingt die eigene Stimme, ohne Einfluss des

wieder sammeln und Gesprächsergebnisse

sein, wie und in welchen Zusammen-

Raumes um mich herum. Tief unter dem

teilen. So anregend und harmonisch ist noch

hängen das Erlebte fortgesponnen, trans-

Place Igor Stravinsky, in den Katakomben

selten ein internes Nachgespräch verlaufen.

formiert und verarbeitet werden wird. ///

Orlando – ein Produktionstagebuch von Martin Grütter, AMH 2010 – 2012

Eigentlich ist ja gar nichts dabei. Unsere Großeltern haben das Schwimmen schließlich auch gelernt, indem man sie einfach mal ins Wasser geworfen hat. So finden wir uns also im Februar 2011 in einem Konferenzzimmer der Komischen Oper Berlin wieder, fünfzehn Stipendiaten des Jahrgangs 2010 – 2012, mit der simplen Anweisung: Macht mal.

Aufbruch in Neuland, in Collage und Mashup zu wagen. Die anderen wollen konkret mit Menschen auf der Bühne arbeiten – mit Körpern, Stimmen, Emotionen: Personen, die erst mal nichts weiter sind als sie selbst und die gerade darum das Potenzial haben, Geschichten ganz anderer Art zu erzählen. So sind die Fronten abgesteckt. Immerhin! Zwar keine Einigung, aber wenigstens Klarheit. Niemand will politisches Theater machen, das ist auch schon mal was. Einigkeit herrscht auch bald, dass wir den Abend in drei Teile teilen wollen. Trotzdem soll er sinnvoll

Na, nichts leichter als das. Denn natürlich wissen wir alle bereits

zusammenhängen. Klar. Think big! Wir machen ja schließlich

ganz genau, wie unser Abschlussprojekt, das irgendwann im Früh-

keinen Regieklassenabend, sondern sind – mit Verlaub! – junge

jahr 2013 an einem deutschen Theater aufgeführt werden soll,

Profis am Anfang ihrer Karriere. Da stimmt jeder zu. Ach wie

aussehen soll. Das heißt: Jeder von uns weiß es. Ganz detailliert.

schön ist doch die Einigkeit.

Und verkündet das den anderen mit leuchtenden Augen – während sich deren Blicke umgekehrt verfinstern. Ja, dumm, dass

Fehlt uns also noch die große Klammer, die den Abend zusam-

unsere jeweiligen Vorstellungen wenig bis gar nichts miteinander

menhält und dennoch den drei Gruppen ihre jeweils präferierte

zu tun haben; dass wir fünfzehn Leute mit ganz verschiedenen

Arbeitsweise erlaubt. Vorschläge kommen im Minutentakt. Die

Ästhetiken, Interessen und Arbeitsweisen sind; dass nicht unsere

gesamte Weltliteratur einmal rauf und runter, das Beste aus Film

gezielte Suche nach Arbeitspartnern, sondern der Zufall der gleich-

und Fernsehen, die großen Themen aus Popkultur, Geschichte,

zeitigen Auswahl für die „Akademie Musiktheater heute“ schuld

Boulevard, Mythos und Philosophie. Arno Schmidt. Zukunfts-

war, dass wir für das Projekt zusammengekommen sind und dass

visionen. Murakami. Die Sage von Vineta. Der rasende Roland.

wir gleich drei Komponisten, drei Regisseure, drei Dramaturgen,

Kie´slowskis Film „Der Zufall möglicherweise“. Rolf Dieter

zwei Dirigenten, zwei Bühnenbildnerinnen und zwei Produktions-

Brinkmann. Edwin Abbott Abbotts Kurzgeschichte „Flatland“.

leiter sind – bekanntlich bürgt eine Vielzahl von Köchen für be-

Paul Austers New-York-Trilogie. Virginia Woolfs „The Waves“.

sonders exzellenten Brei. Ah – Virginia Woolf. Die hat doch auch einen „Orlando“ geschrieSo sitzen wir also in der Komischen Oper und reden erregt auf-

ben, was? Ja genau: „Orlando – eine Biographie“. Und da hatten

einander ein. Schnell bilden sich zwei Fraktionen: Die einen wollen

wir doch gerade über Ariosts „Orlando furioso“ geredet. Plötzlich

einen Plot, die anderen nicht. Die einen wollen auf der Bühne

steht die Idee im Raum: Warum nicht einfach ORLANDO?

Geschichten erzählen – berührende, erschütternde, spannende

Ein Musiktheater einfach über einen Namen, der in der Geistes-

Geschichten, die man als Ausgangspunkt nehmen kann, um den

geschichte mannigfache Spuren hinterlassen hat? Orlando, der

26 // 27

rasende und irre Held des Ariost, der Weltreisende, dessen Ver-

Bild links: Eine Zeit-

stand auf dem Mond verlorengegangen ist, verquickt mit dem

und Identitätsreise

Orlando Virginia Woolfs, der durch dreihundert Jahre Geistesgeschichte reist und zwischenzeitlich vom Mann zur Frau wird,

Bilder rechts:

als Vorlage für einen mythisch-experimentell-postmodernen

Transformation als

Streifzug durch all die Zauber, Abgründe und Absurditäten, die

Bühnenbildprinzip

unsere Welt hier und heute und jetzt und immer ausmachen? Eine Identitätssuche: Wer ist Orlando? Und wer sind wir selbst? Plötzlich macht sich Euphorie breit. Orlando, das geht mit und ohne Plot. Mit Orlando können wir alle etwas anfangen. And the winner is: Orlando! So nimmt der Abend allmählich Gestalt an. Die drei jeweils gut halbstündigen Hauptteile sollen durch zwei Entr’actes verbunden werden. Mit diesem Kunstgriff haben wir nicht nur sinnvolle Überleitungen geschaffen, sondern auch alle fünfzehn Stipendiaten im Boot gehalten. Und alle Teile und Teilchen, alle Stipendiatinnen und Stipendiaten befinden sich auf verschiedene Weise auf der Suche nach der Identität dieses Orlando, mit dem wir allmählich selbst zu verschmelzen beginnen. Sogar in unseren Mails fangen wir an, uns mit „Liebe Orlandi“ anzusprechen und zu den fünfzehn Dropbox-Ordnern, die unsere Vornamen tragen und in denen wir einst, in der Kennenlernphase, unsere Arbeiten präsentiert hatten, gesellt sich ganz selbstverständlich ein sechzehnter, „Orlando“, in den die Ergebnisse unserer Zusammenarbeit kommen.

von zwei oder drei verschiedenen Künstlern entsteht etwas, was keiner alleine zustandegebracht hätte. Diese Momente wiegen

Nun braucht Orlando nur noch ein Theater. Inzwischen ist es Juni

dann alle Wutmails wieder auf. Es ist eine emotionale Achterbahn.

2011 geworden, die Sommerpause naht, die Zeit drängt, und wir

Aber was tut man nicht alles für Orlando!

üben uns im Konzepteschreiben. Die Gruppen haben sich schnell gefunden und versuchen nun radebrechend über eine Arbeit zu

Gleichzeitig müssen wir uns mit dem Haus in Bielefeld abstimmen.

schreiben, die zum Großteil noch vor ihnen liegt. Aber das Schwim-

Gerade für diejenigen von uns, die bisher in der freien Szene unter-

men lernt man ja bekanntlich … — siehe oben. Wir schreiben

wegs waren, ist das eine Herausforderung. Eine Rieseninfrastruktur

also, vergleichen, revidieren, homogenisieren die fünfzehn Koch-

bewegt sich da – schwerfällig, rufen die einen, hocheffizient, die

stile. Und dann – warten wir. Schließlich die Rückmeldung aus

anderen. Planungen über Monate und Jahre im Voraus lassen

Bielefeld: Interesse! Eine Abordnung fährt in die Stadt, die es gar

uns bisweilen an unsere Grenzen stoßen. Woher zum Teufel soll

nicht gibt, aber der Witz hängt uns inzwischen selbst schon zum

ich wissen, welche Musiksoftware ich brauche, wenn ich den

Hals raus. Inzwischen ist es schon November. Nach zwei Wochen

elektronischen Part der Komposition noch nicht einmal konzipiert

die Zusage: Das Konzept hat gefallen. ORLANDO wird am 15. Juni

habe? Doch auch hier gilt es, souverän Schwimmkenntnis vorzu-

2013 am Theater Bielefeld uraufgeführt.

täuschen. Übrigens auch für das Theater, das sich da auf eine

Und dann wird es ernst. Die Gruppen beginnen mit der Ausarbei-

Erfahrung eingelassen hat. Aber irgendwie geht dann schon alles.

heterogene Meute junger Künstler mit ganz unterschiedlich großer tung ihrer Teile. Die beiden Plot-Gruppen schreiben ihre Libretti.

Der Satz fällt oft. Und irgendwie geht dann wirklich immer alles.

Die No-Plot- und die Entr'acte-Gruppe diskutieren und entwerfen.

„Irgendwie“ will heißen: nach dem unvermeidlichen Quantum an

Die Komponisten fangen an, ihre Partituren einzurichten. Die Ar-

Irrwegen, Missverständnissen und Kommunikationsdesastern.

beitsprozesse sind nun extrem unterschiedlich. Sowohl von Gruppe

Aber der gute Wille ist da. Von allen Seiten. Unbedingt.

zu Gruppe als auch innerhalb der Gruppen. Regisseure, Komponisten, Dramaturgen und Bühnenbildner müssen erst mal über-

Und nun schreiben wir Juli 2012, und die „con moto“ hat Redak-

haupt eine gemeinsame Sprache finden. Manchmal redet man

tionsschluss. In einem Jahr werden gerade die letzten Vorstel-

monatelang aneinander vorbei, brüllt sich am Ende an, und dabei

lungen des „Orlando“ laufen. Im Moment ist das noch unendlich

hat man nur denselben Begriff unterschiedlich verwendet. Aber

fern. Doch die Zeit hat ihre Tücken: Da legt man sich nur mal

dann gibt es wieder Phasen, wo die Arbeit wie von selbst voran-

kurz schlafen, und plötzlich sind 300 Jahre vergangen. Wahnsinn.

geht. Eins fügt sich ins andere und aus dem Zusammenwirken

Auch das kann man von Orlando lernen. ///

Schön war die Zeit Unsere Alumni ...

Übersicht der Sparten Bühnenbild Dirigieren Dramaturgie Komposition Kulturmanagement Regie

2001 – 2003 Askan Geisler Annika Haller Maren Hofmeister Dowd Raik Knorscheidt Dr. Swantje Köhnecke Malte Krasting Peter Krause Judith Kubitz Cornelius Meister Daniel Montané Vera Nemirova Alexander Radulescu Rebecca Rosenthal Elisabeth Stöppler Klaus Stefan Vogel

2006 – 2008 Christin Bahnert Masayuki Carvalho Alexander Hollensteiner Tobias Kratzer Florian Lutz Mark Moebius Janina Moelle Carolin Nordmeyer Karola Obermüller Maria-Christina Plieschke Lucas Reuter Juliane Scherf Elena Tzavara Witolf Werner Martin Wolter

2002 – 2004 Andreas Bode Dr. Stefan Brandt Christian Carsten Maria Fitzgerald Dr. Julia Glesner Vladislav Karklin Liis Kolle Andreas Leisner Markus Neumeyer Dr. Matthias Nöther Isabel Ostermann Premil Petrovic Robert Sollich Ester Szabó † Ronny Unganz

2007 – 2009 Max-Philipp Aschenbrenner Christof Belka Johannes Bergmann Alexandre Corazzola Leo Dick Nikolaus Frinke Andreas Hotz Timo Kreuser David Maiwald Katja Nawka Ulrike Niehoff Katharina Ortmann PRASQUAL Veronica Rignall Jonas Zipf

2003 – 2005 Cordula Däuper Hannah Dübgen Ferenc Gábor Kristina Gerhard Heribert Germeshausen Nicola Gess Anna Malunat Hendrik Müller Christoph Helge Rehders Olaf A. Schmitt Anna Shefelbine Peter Tilling Constantin Trinks Martin Witkowski Kristina Wuss

2008 – 2010 Minou Arjomand Dorka Batizi Alexander Charim Nelly Danker Lennart Dohms Thomas Eisenträger Agnes Fabich Anja Kerschkewicz Eunsun Lee Dr. Bernhard F. Loges Kami Manns Volker Perplies Calogero Scanio Anno Schreier Sophia Simitzis Lena-Lisa Wüstendörfer

2004 – 2006 Alexander G. Adiarte Brett Alan Austad Jörg Behr Thomas Ellenberger Dr. Christoph Gaiser Marcelo Cardoso Gama Dorothea Hartmann Dr. Tina Hartmann Pavel B. Jiracek Dr. Katharina KostTolmein Tilman Michael Alessandro Ratti Mathilde Reichler Benjamin Sahler Verena Thole Karsten Wiegand 2009 – 2011 Anisha Bondy Reyna Bruns Alexander Fahima Evan Gardner Patrick Hahn Evelyn Hriberšek Yordan Kamdzhalov Barbara Kler Ulrich Kreppein Katharina Mohr Michael Pelzel Julia Schnittger Gerda Strobl Martina Stütz Tillmann Wiegand

2005 – 2007 Rose Bartmer Michael Dühn Kevin John Edusei Johannes Erath Simon Gaudenz Iris Geigle Sebastian Hannak Eva-Maria Höckmayr Daniel Kunz Dr. Ann-Christine Mecke Susanne Gjesdal Øglænd Dr. Barbara Rucha Wolfgang Wengenroth Brigitte Witzenhause Dr. Sarah Zalfen

2010 – 2012 Aurélien Bello Aliénor Dauchez Bettina Geyer Christian Grammel Martin Grütter Johannes Keller Michael E. Kleine Michael Langemann Claudia Isabel Martin Janine Ortiz Judith Pielsticker Julia Rommel Jonathan Spindler Alexander Stockinger Vito Žuraj

28 // 29 Oslo

... und ihre aktuellen Wirkungsstätten

Kiel Lübeck Hamburg Oldenburg Bremen Berlin Osnabrück

Hannover

Bielefeld

Münster Gelsenkirchen Essen

Leipzig

Düsseldorf Köln Aachen

Weimar

Wiesbaden

Dresden Chemnitz

Jena

Frankfurt Darmstadt

Mannheim Heidelberg

Karlsruhe

Ludwigsburg Stuttgart Passau Landshut

Tübingen New York

Augsburg

Freiburg

Wien München

Basel Zürich Luzern

Tirol

Graz

Kuratorium / Jury Das hochkarätig besetzte Kuratorium der „Akademie Musiktheater heute“ trägt mit seinem Engagement wesentlich zum Erfolg des Programms bei: Sebastian Baumgarten Regisseur Titus Engel Dirigent, musikalischer und künstlerischer Leiter des „ensemble courage“ in Dresden

Enno Poppe Komponist, Dirigent, Leiter des „ensemble mosaik“ in Berlin Viktor Schoner Künstlerischer Betriebsdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München Eva Wagner-Pasquier Künstlerische Gesamtleitung der Bayreuther Festspiele

Intendant der Ruhrtriennale, Komponist, Regisseur, Professor für Angewandte

Annette Kurz Sparte: Bühnenbild Szenografin Peter Rundel Sparte: Dirigieren

Prof. Klaus Zehelein

Dirigent, Musikalischer

Präsident der Bayerischen

Leiter des „Remix Ensemble“

Theaterakademie August

in Porto

Everding im Prinzregententheater München

Prof. Heiner Goebbels

Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2012 gehören an:

Viktor Schoner Sparte: Dramaturgie Künstlerischer Betriebsdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München

Theaterwissenschaft an der

Isabel Mundry

Justus-Liebig-Universität

Sparte: Komposition

Gießen

Komponistin, Professorin für

Johannes Harneit Komponist, Dirigent, Chefdirigent der Sinfonietta Leipzig und des

Komposition an der Zürcher Hochschule der Künste und der Hochschule für Musik und Theater München

Landesjugendensemble

Dr. Ulrike Hessler †

für Neue Musik

Sparte: Kulturmanagement

Schleswig-Holstein Christian Jost Komponist und Dirigent Bernd Loebe Intendant der Oper Frankfurt Sergio Morabito

Intendantin der Sächsischen Staatsoper Dresden Benedikt von Peter Sparte: Regie Regisseur, Mitglied der Leitung und leitender

Bilder oben: Szenen aus „Die Versuchung des heiligen Antonius“ beim Festakt 2011 im Holzfoyer der Oper Frankfurt

Regisseur Musiktheater am

Bild Rückseite: Szene aus

Theater Bremen

„Die Versuchung des heiligen

Opernregisseur,

Antonius“ (UA). Musiktheater

Chefdramaturg der

von Ulrich Kreppein.

Staatsoper Stuttgart

Ein Kooperationsprojekt des Oldenburgischen Staatstheaters und der Deutsche Bank Stiftung

30 // 31

Bewerbung / Infos Fragen

Bewerbung

Impressum

Fragen zur „Akademie Musik-

Sie interessieren sich für

theater heute“ beantworten

das zweijährige Stipendium

wir gern:

der „Akademie Musiktheater

Herausgeber Deutsche Bank Stiftung Oktober 2012

heute“? Telefon: +49 (0)69 24 75 259-33 Fax: +49 (0)69 24 75 259-96

Bewerben können sich

akademie.musiktheater-

Studenten und Berufseinsteiger

[email protected]

aus den Bereichen Bühnenbild, Dirigieren, Dramaturgie, Kompo-

www.deutsche-bank-stiftung.de

nieren, Kulturmanagement und Regie. Außerdem zugelassen

Postadresse

zum Bewerbungsverfahren sind

Akademie Musiktheater heute

Quereinsteiger anderer Fach-

der Deutsche Bank Stiftung

bereiche. Bewerben können sich

Börsenplatz 5

Teilnehmer bis einschließlich

60262 Frankfurt

Jahrgang 1981.

Leitung

Eine Bewerbung für den

Michael Münch

Förderzeitraum 2013 – 2015

Mitglied des Vorstands

ist von Mitte Januar bis zum

Deutsche Bank Stiftung

31. Mai 2013 möglich. Weitere Informationen finden

Geschäftsführung der

Sie auf unserer Website unter

Deutsche Bank Stiftung

www.deutsche-bank-stiftung.de

Jörg Eduard Krumsiek Projektmanagement Solveig Schartl Viola Mannel Catherine Sondermann Kirsten Uttendorf Projektassistenz Dr. Susanne Gilles

Redaktion Solveig Schartl Catherine Sondermann Dr. Susanne Gilles Gestaltung Weigand Design und Kommunikation GmbH

Silveri, © Aliénor Dauchez, © MarieNoëlle Robert, © Dariusz Przybylski Seite 25: von links oben nach rechts unten: © Dariusz Przybylski, © Johan Persson, © Birke Jasmin Bertelsmeier, © Aliénor Dauchez, © A.T. Schaefer Seite 26 / 27: © Aliénor Dauchez und Julia Rommel Seite 30 / 31: © Deutsche Bank Stiftung / Philipp Ottendörfer Seite 32 : © Hans Jörg Michel

Druck ColorDruck Leimen GmbH

© 2012 Deutsche Bank Stiftung Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers und mit Bildund Textverweis Deutsche Bank Stiftung

Bildnachweise Titelseite: © Hans Jörg Michel Seite 2: © Nele Tippelmann Bilder Inhaltsverzeichnis zeilenweise, von links nach rechts: © Deutsche Bank Stiftung / Philipp Ottendörfer, © Walter Carvolho, © Festspielhaus Baden-Baden © Matthias Baus, © Matthias Stutte, © Aliénor Dauchez, © Aliénor Dauchez und Julia Rommel, © Deutsche Bank Stiftung / Philipp Ottendörfer Seite 3: © Margita Za¯lı¯te Seite 4 / 5: © Deutsche Bank Stiftung / Philipp Ottendörfer Seite 6: © Walter Carvolho Seite 7: © Judith Schlosser Seite 8: zeilenweise, von links nach rechts: © Julia Rommel, © Margita Za¯lı¯te, © Alexander Stockinger, © Nele Tippelmann, © Margita Za¯lı¯te, © Margita Za¯lı¯te Seite 9 : zeilenweise, von links nach rechts: © Festspielhaus Baden-Baden, © Eva Orthuber, © Yves Petit, © Martin Shepers Seite 10 : © Festspielhaus Baden-Baden Seite 11: © Jochen Klenk Seite 12 / 13: © Matthias Baus Seite 22: © Matthias Stutte Seite 23: © Basma Shamoun Seite 24: von links oben nach rechts unten: © Julia Rommel, © Wolfgang

Redaktionelle Anmerkung Alle Angaben in dieser Broschüre erfolgten mit bestem Wissen und wurden mit Sorgfalt und Umsicht aus unterschiedlichen Quellen zusammengestellt. Eine Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben kann dennoch nicht übernommen werden. Wenn bei bestimmten Begriffen, die sich auf Personengruppen beziehen, nur die männliche Form gewählt wurde, so ist dies nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit. Allen Beteiligten, die an der Erstellung der Publikation mitgewirkt haben, danken wir für die Unterstützung.

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