12. Klasse ...beim confusionalen 12.Klass
March 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Gigantische Schulbühne...
Aus dem Unterricht • 21
...beim confusionalen 12.Klass-Spiel
Ein 12.Klass-Spiel außergewöhnlicher Art erlebte die Schulgemeinschaft in der Inszenierung von Karin Maßen und Matthias Meier. Das ganze verwinkelte Schulhaus wurde als eine gigantische Plattform genommen, um ein Theaterstück von Alan Ayckbourn aufzuführen, einem der bekanntesten und beliebtesten Theaterschriftsteller der Gegenwart. Dieses Bühnen-Novum, aus der Not einer mangelnden Aufführungsmöglichkeit geboren, war bravourös gestaltet: Im Foyer, auf den verschiedenen Ebenen und Gängen des großzügigen Treppen-
hauses, sowie in diversen größeren Schulräumen wurden fünf Einakter und mehrere Zwischenszenen inklusive einem schnellclippigen Video zur Entstehung des Stückes präsentiert – aber nicht allen Zuschauern gleichzeitig! Agierende Schauspieler führten das Publikum grüppchenweise von Ort zu Ort - man begegnete sich dabei immer wieder und frug sich bald: Wer war Schauspieler und wer Zuschauer? Mit welchen Gruppen traf man gerade zusammen, und wohin im großen Schulhaus wurde man jetzt auch noch über selten begangene Nebentreppen und unbekannte Raumdurchgänge geführt? Erhöhte Wachsamkeit aufgrund einer mehr oder weniger leisen Verwirrung oder Konfusion stellte sich ein: „Confusions“ – so lautete ja auch der Titel dieses Arrangements. Und genial inszeniert war dieser Begriff nicht nur als Grundgefühl der darzustellenden Personen erlebbar, sondern stellte sich eben auch beim Zuschauer ein: Eine leichte Verwirrung und Irritation bedingten eine erhöhte Aufmerksamkeit und Wachheit. Äußerst spielfreudig und textsicher vermochten die Schüler jede Szene auch
Liebe Frauke, hier nun endlich die Namen, nachdem du es mir nun noch mal geschickt hast, muss ich’s wohl doch mal machen.
12. Klasse
2004/2005
Photo: O.Minzloff
hinten v.l.n.r.: Jasmin Nissen, Jana-Marie Richter, Benedikt Jeske, Teresa Karcheter, Arne Steinberg, Mira McGowran, Christoph Bunde, Jonathan Seitz, Marco Uhlenbrock, Jakob Kohl, Claus Gredy, Jeremias Zimmermann, Aaron Buder, Alisa Willmann, David Möhner, Herr Bödker mitte v.l.n.r.: Maria Nieleck, Christopher Johansen, Malte Musik, Ben Bärtollt, Hellen Meuter, Borbeth Hurter, Philipp Scheel, Heiko Stein vorne v.l.n.r.: Sara Lena Libor , Benjamin Reichmann, Sara Krieger, Nele Walz, Josef Kehl, Monika Elighofer, Annerose Dinkel, Agneta Obert fehlend: Viktoria Hanke, Kristófer Gudmundsson, Simon Kühn, Lea Meßmer, Gwenhyfar Sommer
im Detail atmosphärisch zu füllen: Die Spieler gaben ihren Handlungen dadurch eine überzeugende Aussage. Wurde eine Szene dann doppelt in veränderter Besetzung gespielt (erneute kurze Konfusion!), ergab sich ein völlig neues, konträres und anders stimmiges Bild, obwohl die gleichen Texte gesprochen wurden – konkret erlebbare Theaterkunst, ein Genuss! Inhaltlich erschienen in diesen vier kurzweiligen Stunden kleine aktuelle Gesellschaftsstudien: „Es geht um gestörte zwischenmenschliche Beziehungen, um reflexhaftes Misstrauen, schizoides Verhalten, Isolation“, so beschrieben im von den Schülern selbst gestalteten Programmheft. Der an sich sehr tragischen Thematik wird mit Wortwitz und befreiender Situationskomik begegnet. Ohne abfälliges Werturteil oder vernichtendbedrückende Szenen beschreibt Alan Ayckbourn einige der Abgründe, an denen sich wohl jeder zurzeit (nicht nur) vorbeibewegt. Nöte und Einsamkeiten, Ängste und Sehnsüchte heutiger Menschen wurden sachlich und überzeugend in dieser qualitätsvollen Inszenierung dargestellt. Frauke Roloff
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